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Veröffentlicht am 11.11.2016

Tolle Welt, spannende Story, nervigste Protagonistin ever...

Ein Käfig aus Rache und Blut
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Inhalt
Vor Jahren ist die Welt von Dämonen überrannt worden, die seither über die Menschen herrschen. Als eine Gruppe dieser Kreaturen Alisons ganze Familie auslöscht, hat sie nur eines im Kopf: Rache! ...

Inhalt
Vor Jahren ist die Welt von Dämonen überrannt worden, die seither über die Menschen herrschen. Als eine Gruppe dieser Kreaturen Alisons ganze Familie auslöscht, hat sie nur eines im Kopf: Rache! So schliesst sie sich der Gilde der Jäger an und spezialisiert sich auf das Töten von Dämonen. Als sie von Dämonen entführt wird, sieht sie ihren Tod schon vor sich, aber dann bietet ihr Dorian, König einer der Dämonenstädte, ein einmaliges Training an und Alisons Welt wird gehörig auf den Kopf gestellt...

Meine Meinung
Die Geschichte um Alison, deren Welt von Dämonen beherrscht wird, hat mich sehr angesprochen. Nicht nur wegen des Covers und des tollen Klappentextes, sondern auch, weil ich noch nie ein Buch über derartige Dämonen gelesen habe. Ich war dann auch recht schnell in der Geschichte drin. Der Schreibstil liest sich angenehm, ist ohne viel Firlefanz, aber irgendwie auch etwas Trocken.

Das Buch begleitet grösstenteils Alison in ihrem Leben - ein kurzer Einblick in die Kindheit, dann sind wir auch schon in der Gegenwart und gehen mit ihr auf die Jagd. Zwischendurch gibt es ein kurzes Kapitel zu einer anderen wichtigen Person, um den Fokus auf eine wichtige Nebenhandlung zu lenken. Beim ersten solchen Kapitel war ich etwas verwirrt, das hat sich dann aber rasch gelegt. Nachdem Alison entführt wird, wird sie andauernd vom Dämon Gareth beobachtet und begleitet, was ihr gehörig auf den Nerv geht, aber sehr wichtig für die Entwicklung der Geschichte ist.

Die Dämonen an sich fand ich sehr interessant. Es gibt Schattendämonen und Königsdämonen, wobei erstere nur fies sind und zweitere dazu auch noch gerissen und gefährlich, da sie die Manipulation der Menschen beherrschen. Ihre Welt und ihre Geschichte fand ich sehr spannend, wie gesagt, solche Thematik hatte ich bisher noch nicht. Was mich ein wenig gestört hat ist, dass die ganze erste Hälfte lang nur von Dämonen die Rede ist. In der zweiten Hälfte tauchen dann aber plötzlich massenhaft andere Wesen auf, unter anderem auch ein magiebegabtes Volk, wabernde Schattenwesen etc., zu denen man vorher nicht den kleinsten Hinweis hatte. Was mich zusätzlich noch abgeturnt hat, war die plötzliche blutige Gewalt, die in einem der Kapitel abrupt auftaucht. Klar war es vorher schon etwas grob zu und her gegangen, aber in besagtem Kapitel war es einfach nur unnötig brutal. Meines Erachtens hat diese Szene nicht wirklich etwas Relevantes zur Geschichte beigetragen...

Die Welt, die Story, das ganze Drumherum haben mir gut gefallen. ABER (und ja, das hier ist ein grosses fettes Aber) die Protagonistin hat für mich alles, aber auch wirklich alles kaputt gemacht. Nach dem, was sie alles erlebt hat, sollte sie traurig sein, von Rache getrieben, hinterlistig, in sich gekehrt, was auch immer. Ist sie aber nicht. Obwohl sie 19 Jahre alt ist, verhält sie sich wie ein pubertierendes 13-jähriges Mädchen; sie pöbelt, motzt, zickt rum, ist vorlaut, hat null Verantwortungsbewusstsein oder auch Vernunft und ist für mich - entschuldigt, aber anders kann ich es nicht sagen - die nervigste Protagonistin ever. Nur in ganz wenigen Situationen (auf die ich nicht näher eingehe, weil ich nicht spoilern will) habe ich sie als authentisch empfunden.

Setting
Die Geschichte spielt in einer alternativen Version von Amerika. Dämonen haben die Welt besiedelt und zumindest Amerika und Europa eingenommen. Auf diesen Kontinenten regieren sie nun. Es gibt nur wenige Städte, die offiziell sind, in denen die Menschen geschützt werden aber halt auch überwacht und regiert. Ausserhalb dieser Städte ist man als Mensch sozusagen für die Jagd freigegeben.

Dämonen sind Nachtwesen, weshalb die Menschen jede Stunde geniessen, die sie nicht mit den Wesen teilen müssen. Sie leben sehr unterdrückt, haben sich aber irgendwie arrangiert, was aber nicht immer einfach ist, vor allem, weil sämtliche Elektronik verboten worden ist.

Diese alternative Welt hat mir sehr gut gefallen und mich beeindruckt. Die Unterdrückung durch die Dämonen hat ein beklemmendes Gefühl hinterlassen, die Welt war so düster und gefährlich und wirklich gut umgesetzt.

Charaktere
Alison, 19 Jahre alt, Waise und Dämonenjägerin. Wie schon erwähnt, wurde ich nicht nur nicht warm mit ihr, sondern sie hat mich dermassen genervt, dass es meine Meinung des Buches ziemlich negativ beeinflusst hat. Sie hätte so eine tolle starke Protagonistin sein können...

Dorian ist der König der Dämonenstadt Ascia. Ihn habe ich als sehr sympathisch empfunden. Er ist ein ruhiger, bedacht agierender und bestimmter Dämon, der Menschen nicht nur als Sklaven sieht.

Gareth ist der Dämon, der zu Alisons Überwachung abgestellt wird. Während ich Alison als unglaubwürdig empfunden habe, muss ich der Autorin zur Schaffung von Gareth gratulieren. Er war wirklich sehr authentisch, sein Hass greifbar, seine Art hat mich voll und ganz überzeugt!

Fazit
"Ein Käfig aus Rache und Blut" ist ein vielversprechender Auftakt, düster, gefährlich, geheimnisvoll, spannend. Leider konnte mich das Buch aber vor allem dank der sehr unglaubwürdigen, ja gar nervigen Protagonistin nicht überzeugen und lässt mich etwas ratlos und mit gemischten Gefühlen zurück.


3,5 Sterne

Veröffentlicht am 06.11.2016

Eine wunderbare Geschichte voller Magie, Gefahr und Abenteuer!

Die Dämonenakademie - Der Erwählte
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Inhalt
Fletcher ist seit jeher eher ein Aussenseiter, wurde er doch als Findelkind vor den Toren des Dorfes Pelz abgeladen und hat nur dank einem mitleidigen Schmied überlebt. Als ein Soldat ihm ein Buch ...

Inhalt
Fletcher ist seit jeher eher ein Aussenseiter, wurde er doch als Findelkind vor den Toren des Dorfes Pelz abgeladen und hat nur dank einem mitleidigen Schmied überlebt. Als ein Soldat ihm ein Buch über Dämonenbeschwörung schenkt, ändert sich für den Jungen aber alles, denn es stellt sich heraus, dass ausgerechnet er Dämonen beschwören kann! Gemeinsam mit dem kleinen Salamander-Dämon Ignatius kommt er auf die Akademie der Dämonenbeschwörer, wo er zum Schlachtmagier ausgebildet wird. Doch auch dort hat er es nicht nur leicht, zum Glück stehen ihm der Zwerg Othello und die Elfe Sylva treu zur Seite.

Meine Meinung
Rein vom Klappentext her, hatte ich kein High Fantasy-Buch erwartet. Umso positiver überrascht war ich dann, als es sich als solches herausgestellt hat. Nach nur wenigen Seiten war ich bereits von dem Buch überzeugt, das passiert mir eher selten. Ja, es war sozusagen Liebe auf das erste Wort. Die Geschichte (ursprünglich auf Wattpad veröffentlicht) überzeugt ziemlich schnell mit einem tollen Schreibstil, genialen Figuren und einem wunderbaren Setting. Und nicht nur das, nein, hinten im Buch finden sich Zeichnungen zu ein paar der Dämonen. Ein kleines Extra für die Leser, etwas, dass ich immer sehr schätze!

Aber von Anfang an:
Die Geschichte beginnt mit einem Jagdausflug, auf dem wir direkt Fletcher kennen lernen und auch schon etwas über sein nicht immer einfaches Leben erfahren. Vor allem Didric, Sohn einer der reichsten Männer aus dem Dorf Pelz, macht unserem Protagonisten das Leben zur Hölle. So richtig. Didric ist ein echtes Ekelpaket! Als Fletcher dann an das Dämonenbuch gerät, versucht er sich aus Spass an einem der Sprüche und wider Erwarten beschwört er einen kleinen roten Salamander. Von da an geht es richtig rasant weiter. Fletcher kommt auf die Akademie und muss lernen, mit seiner Gabe umzugehen und natürlich muss er auch lernen, wer Freund und Feind ist - leider auch mal auf die harte Tour.

Der Autor hat eine wirklich gelungene Geschichte geschaffen, die Charaktere sind super authentisch, die Welt erklärt er häppchenweise und geschickt eingebaut, sodass man eigentlich gar nicht merkt, dass man was darüber lernt, und - was mir ganz besonders gefallen hat - versucht er auch, gewisse Werte zu vermitteln. Zwerge werden seit jeher unterdrückt, die Elfen bekämpft, aber Fletcher, selber Aussenseiter, freundet sich mit beiden Volksangehörigen der Akademie an, er behandelt Bedienstete mit Respekt und steht für das ein, was ihm wichtig ist und als recht erscheint. Toleranz ist hier gross gewichtet, was ich wirklich wirklich gelungen finde und auch wichtig! Ein Beispiel gefällig: Die Zwergenfrauen verdecken ihr Gesicht mit einem Schleier. Von allen werden sie deshalb schräg angeschaut, nur Fletcher wagt es, sie zu fragen, warum sie das tun, und die Antwort akzeptiert und respektiert er. Na, merkt ihr etwas? Hier will der Autor definitiv die Wogen glätten und Toleranz schaffen - und das auf eine tolle, verspielte und überhaupt nicht aufdringliche Art.

Das Buch ist mit seinen fast 500 Seiten nicht eins der Dünnsten, aber ich habe es regelrecht verschlungen. Schade, dass ich nun bis Mai 2017 auf Band 2 und bis Oktober 2017 auf den dritten Teil warten muss!

Setting
Fletchers Welt ist der unseren nicht unähnlich, zumindest was die Vegetation und die Art der Länder angeht. Aber sie ist noch so viel mehr, sie wird von Orks und Elfen und Zwergen bewohnt, über allem liegt der Äther, der voller Dämonen und anderer Kreaturen ist, es gibt von jeder Rasse Personen, die Magie beherrschen - kurz: es ist eine magische Welt, in der es viel zu entdecken gibt.

Von der Welt an und für sich habe ich jetzt nicht sooo viel mitbekommen, denn es wird nicht zu viel Zeit auf Beschreibungen der Natur verschwendet. Natürlich lernen wir Fletcher's Zuhause, das Dorf Pelz hoch im Norden kennen, und später die Akademie und die Hauptstadt Corcillum. Ganz besonders gut gefallen hat mir das Zuhause von Zwerg Othello - eine unterirdische Behausung, die ganz wunderbar bildlich erklärt wurde. Auch der Äther wird ganz kurz mal besucht, was ich sehr spannend fand.

Ganz besonders haben mir natürlich die Dämonen gefallen. Keine dunklen Schatten oder raffgierigen Wesen, sondern tierähnliche Wichtel. So gibt es zum Beispiel Kerfe, käferähnliche Dämonen, diverse Caniden (hundeähnlich und mit vier Augen oder aufrecht gehend), es gibt Minotauren und Greifen, Hydras, aber auch niedliche Dämonen wie Salamander und Otter. Dieses System mit den Dämonen hat mir wirklich ausserordentlich gut gefallen!

Der Krieg spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle. Die Menschen und auch die anderen Rassen führen zum wiederholten Mal gegen die blutrünstigen Orks Krieg. Nur dass diese plötzlich organisierter vorgehen, als früher, was Bündnisse verlangt. Die Vorurteile unter den Rassen sind aber so gross, dass es auch untereinander zu Auseinandersetzungen kommt, so werden auch Elfen bekämpft und die Zwerge werden schlichtweg unterdrückt. Politik kommt auch nicht zu kurz, aber wo diese in anderen Büchern trocken und langweilig ist, ist sie hier relevant für das Geschehen und toll eingebaut.

Charaktere
Fletcher, ein 15-jähriger Junge, der als Waise vor den Toren Pelz' abgeladen und dann zum Glück von einem Schmied aufgezogen wurde. Sein Leben ist voller Entbehrungen und Schmach, er wird von fast allen ausgeschlossen und von einigen besonders gemein behandelt. Dennoch ist er ein für sein Alter sehr reifer und angenehmer Protagonist, tolerant, neugierig und sich selber treu. Sein Dämon ist Ignatius, ein dunkelroter Salamander, der Feuer speien kann.

Othello ist ein junger Zwerg und den Menschen gegenüber eher verschlossen. Kein Wunder, wurde er doch schon mehrfach aus keinem Grund verhaftet und verprügelt. Er öffnet sich aber recht schnell, als er merkt, dass ihm Fletcher nichts Böses will. Othello ist sehr pflichtbewusst, rational und versucht zu schlichten, wo er nur kann. Sein Dämon ist Solomon, ein Golem.

Sylva ist die erste Elfe seit Ewigkeiten, die wieder unter Menschen lebt. Sie ist die Tochter eines wichtigen Häuptlinges und durch sie soll eine neue Allianz geschaffen werden. Dieser Druck lastet schwer auf ihr und so ist es nicht verwunderlich, dass sie manchmal nicht so recht weiss, wo sie hingehört. Sie ist eine sehr aufgeweckt und direkte Person, die sich vor nichts und niemandem fürchtet. Ihr Dämon ist ein Canide namens Sariel.

Die Charaktere, die der Autor geschaffen hat, sind wunderbar authentisch. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Charakteren, was ich bewundernswert finde, denn jeder ist toll herausgearbeitet. So gibt es zum Beispiel nicht nur das Ekelpaket Didric, der einfach ein verwöhnter Bengel ist, sondern auch die Zwillinge Isadora und Tarquin, die aus einem der mächtigsten Häuser der Welt stammen und die hinterhältiger und gefährlicher nicht sein könnten. Aber auch die Lehrer an der Akademie sind toll gelungen, so ist Dame Lovett zwar streng, aber doch sehr mütterlich, Arcturus ein fairer Patron und Raubler ein Fiesling, der etwas auszuhecken scheint. Alle Charaktere haben mich vollständig überzeugen können und ich bin gespannt, was da noch alles kommt.

Fazit
Ein wunderbares Abenteuer voller Magie, Intrigen und absolut gelungenen Charakteren. Mich hat "Der Erwählte" von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und mich nicht mehr wieder freigelassen. Die Welt von Fletcher und den Dämonen ist aufregend und gefährlich und ich freue mich auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 01.11.2016

Wow! Was für eine Fortsetzung!

Das Juwel - Die Weiße Rose
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Inhalt
Gemeinsam mit ihrem Geliebten Ash und ihrer besten Freundin Raven gelingt Violet die Flucht aus dem Juwel. Doch nur aus dem Juwel zu entkommen bedeutet nicht, dass sie jetzt sicher sind. So müssen ...

Inhalt
Gemeinsam mit ihrem Geliebten Ash und ihrer besten Freundin Raven gelingt Violet die Flucht aus dem Juwel. Doch nur aus dem Juwel zu entkommen bedeutet nicht, dass sie jetzt sicher sind. So müssen sich die drei auf Fremde verlassen, damit sie sich retten können. Auf der Flucht erfährt Violet, dass mehr in ihr steckt, als ihr bewusst war, und dass sie für den Widerstand immens wichtig ist. Nur mit ihrer Hilfe kann der Adel gestürzt und die Zukunft der Stadt verändert werden...

Meine Meinung
Genauso spannend wie in Band 1 geht es auch in "Die weisse Rose weiter". Violet und Ash sind gefangen genommen worden und alles scheint aussichtslos. Doch der Bund der Schwarze Schlüssel, ein Geheimbund, der sich dem Adel gegenüber stellt, hilft den beiden bei der Flucht. Glücklicherweise hat auch Raven - dank eines Elixiers - ihren Weg aus ihrem Haus gefunden und so befinden sich die drei Freunde plötzlich auf einer halsbrecherischen Flucht. Diese war so spannend aufgebaut, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Immer wieder passiert etwas, immer wieder hat man das Gefühl: jetzt sind sie gescheitert, doch dann geht es weiter und weiter und das alles in einem furchtbaren Tempo. Band 2 war für mich gefühlstechnisch eine reine Achterbahnfahrt.

Ganz besonders gefallen hat mir, dass Raven wieder einen sehr wichtigen Platz im Buch bekommen hat. Mit ihr habe ich so gelitten und gehofft, ich hatte richtig Angst um sie. Und genau das macht doch ein gutes Buch aus!? Man will es nicht weglegen, fiebert richtig mit und die Charaktere wachsen einem so ans Herzen, dass man Angst um sie hat.

Auch die Liebesgeschichte hat mir besser gefallen, als noch in Band 1. Hier bekommt sie endlich Tiefe und Glaubwürdigkeit und ja, doch, so hat das wirklich super gepasst. Dieser zweite Band hat mich definitiv aus den Socken gehauen, und auch wenn ich das Ende vorher geahnt habe, bin ich vollkommen geflasht.

Setting
Band 2 von "Das Juwel" spielt zu einem grossen Teil auf der Flucht. Wir verlassen den Kern der Stadt, das Juwel, und begeben uns in die Bank, in den Schlot, auf die Farm.

Das Setting hat mich vollkommen überzeugt und ich konnte alles bildlich vor mir sehen, was mir gut gefallen hat. Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist eine ganz furchtbare, aber sie ist so gut umschrieben, dass sie während dem Lesen praktisch real ist. Ganz grosse Kunst, wenn ihr mich fragt!

Charaktere
Violet hat seit dem ersten Band eine ziemliche Wandlung durchschritten. Sie ist selbstbewusster und stärker, eine richtige Kämpfernatur geworden und für ihre 16 Jahre hat sie eine Reife erlangt, von der viele andere Buchcharaktere sich eine Scheibe abschneiden könnten. Solche Wandlungen schätze ich immer sehr.

Ash, den Gefährten, lernt man in diesem Band besser kennen. Seine Geschichte hat mich sehr berührt, was er alles erlebt hat, ist sehr authentisch rüber gekommen und ich habe mit ihm mitgefühlt. Er wird dadurch sehr viel greifbarer und sympathischer.

Raven's Geschichte hat mich wie gesagt am meisten mitgenommen. Ihr Herrin hat sie übel zugerichtet, hat an ihrem Gehirn herumoperiert, hat sie beinahe gebrochen und zu allem Übel ist sie auch noch schwanger und wird deswegen sterben. Meine Güte, was hab ich um sie gezittert und gebannt gelesen, wie es weiter geht! Für mich ist Raven DER Top-Charakter schlechthin.

Wie schon im ersten Teil kann ich die Charaktere nur loben. Sie alle sind einzigartig und wirklich gut ausgearbeitet. So gibt es zum Beispiel auch ein Mädchen, dass sich der guten Sache widersetzt, was ich super fand. Schliesslich ist es ja langweilig, wenn immer alles Friede Freude Eierkuchen ist, und jeder freiwillig mitmacht. Aber lest selbst und lasst euch überraschen.

Fazit
"Die weisse Rose" ist ein rasanter, fesselnder und unglaublich spannender zweiter Teil, der mich atemlos und geschockt zurücklässt. Ich wurde bestens unterhalten, habe gelitten und mitgefiebert und bin wirklich überaus begeistert von dieser Reihe!

Veröffentlicht am 30.10.2016

Fesselnd und voller Geheimnisse

Gejagte der Schatten (Seday Academy 1)
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Inhalt
Die junge Cey ist eine J'ajal, sie ist von ungewöhnlicher Schönheit und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sogar unter den ihren ist sie etwas Besonderes und so befindet sie sich seit sie ...

Inhalt
Die junge Cey ist eine J'ajal, sie ist von ungewöhnlicher Schönheit und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sogar unter den ihren ist sie etwas Besonderes und so befindet sie sich seit sie denken kann auf der Flucht, versteckt sich, bleibt nie lange am selben Ort. Bis die Seday, eine den Menschen wohlgesinnte Gruppierung der J'ajal, sie einfangen und auf ihre Akademie bringen, um sie auszubilden. Unter der Aufsicht eines ihrer Anführer, Xyen, soll sie die Kontrolle über sich erlangen. Aber Cey ist nicht die, die sie vorzugeben scheint. Und Xyen ist anders, als sie denkt... attraktiver, fürsorglicher, ehrlicher. Doch kann sie ihm vertrauen?

Meine Meinung
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und mein Interesse war recht schnell geweckt, da ich vorher noch nie etwas von J'ajal, Seday und anderen solchen Wesen gehört hatte und unbedingt herausfinden wollte, was es damit auf sich hat.

Der Leser begleitet Cey, die sich, und das merkt man recht schnell, an nichts und niemanden bindet und irgendwie dauernd auf der Flucht ist. Vor allem vor anderen J'ajal. Wie Xyen. Der den Seday angehört, einer Gruppierung der J'ajal, die (im Gegensatz zu manchen anderen Gruppierungen) gut zu den Menschen sind und unter anderem das FBI unterstützen. Natürlich schafft Cey die Flucht nicht ewig und so ist sie bald in den Händen von Xyen. Nach und nach muss man als Leser feststellen, dass man so gar keine Ahnung hat, wer denn Cey überhaupt ist. Sie ist anders als die anderen J'ajal, hat mehr als eine besondere Begabung, leidet oft an Schmerzen und Albträumen, ja, eigentlich hat man keine Ahnung, wer oder was Cey ist. Und gerade das hat mir besonders Spass gemacht. Immer wieder bekommt man Häppchen zugeworfen, dichtet sich was zusammen, aber ob man auf der richtigen Spur ist, weiss man nicht. Das fesselt ungemein.

Natürlich wurde mit der "Seday Academy" das Rad nicht neu erfunden; eine Gruppierung nicht rein menschlicher Wesen, die ihre Jugend in einer Akademie mit (speziellem) Unterricht und Kampftraining ausbildet, die gemeinsam leben, essen, ihre Zeit verbringen. Aber tatsächlich liegt - trotz des Titels - der Hauptaugenmerk in diesem ersten Band nicht unbedingt auf der Akademie, sondern auf Cey, die erst mal lernen muss, wieder zu vertrauen, und deren Geheimnisse man langsam aufdeckt.

Mich hat das Buch wirklich gut unterhalten, und dennoch, irgendwie hat etwas gefehlt. Vor allem im letzten Drittel merkt man, wie sich langsam eine Liebesgeschichte anbahnt, und doch passiert nichts wirklich. Da wäre definitiv noch etwas Luft nach oben gewesen. Was mich zwischendurch gestört hat, waren die Namen. Nicht nur das Wort J'ajal, sondern auch einige der Protagonisten hatten schwierige Namen, über die ich beim Lesen gestolpert bin. Das ist nur mein Empfinden, trotzdem hat es den Lesefluss etwas behindert.

Setting
Die Geschichte um Cey spielt in unserer Welt, die aber um die J'ajal bereichert wurde. Die J'ajal sind - sofern ich das richtig verstanden habe - ehemalige Menschen, die im Teenageralter zu J'ajals "erwachen". So kann es also eigentlich jedem passieren. Die J'ajal sind ausserordentlich schön und haben eine besondere Begabung. So kann einer z.B. die Gefühle von anderen besonders gut empfangen und lenken, während ein anderer vielleicht herausragend in medizinischen Belangen ist oder Angst verbreiten kann. Bei den J'ajal läuft vieles über die Gedanken. Sie können so untereinander kommunizieren und orientieren sich auch so im Leben. Sie sind ausserdem stärker und schneller als normale Menschen. Mit den J'ajal hat die Autorin eine völlig neue Gattung geschaffen, was mir sehr gut gefällt. Es macht Spass, etwas so neues zu entdecken.

Die Seday Academy liegt abgeschottet von der Menschheit und von einem Zaun umgeben, damit niemand rein oder raus kann. Das Gebäude ist altehrwürdig und ich hätte es echt gerne weiter erkundet, aber Cey hatte eine rechte Abneigung dagegen Ich bin gespannt, ob man die Akademie in Band 2 wieder antrifft, der Titel der Reihe lässt es aber vermuten.

Das Setting des Buches hat mir gut gefallen, die Autorin hat alles sehr authentisch rüber gebracht und ich hatte wie gesagt Spass daran, alles zu entdecken.

Charaktere
Cey ist unsere Hauptprotagonistin. Sie ist ganz anders als alle anderen, was man schnell bemerkt. Denn sie hat nicht nur andere Fähigkeiten, nein, sie scheint sich auch an nicht viel zu erinnern. So weiss sie zum Beispiel nicht, wie alt sie wirklich ist und wie ihr menschlicher Name war. Sie vertraut niemandem, leidet unter schlimmen Albträumen und wenn ein anderer J'ajal sie berührt, schmerzt sie das. All die Geheimnisse, die diese Protagonistin mit sich bringt, deckt man nur nach und nach auf, und gegen Ende des Buches wird schnell klar: man muss an der Geschichte dranbleiben, denn irgendwie weiss man immer noch nicht, was denn nun Sache ist und wer Cey ist.

Xyen ist einer der Seday, ein kampferprobter und militärisch geschickter Mann, der recht eindrücklich ist. In Cey sieht er eine Herausforderung, aber als er sie näher kennen lernt, werden seine Beschützerinstinkte angesprochen. Er will Cey helfen und ihre Geheimnisse lüften. Gleichzeitig muss er sich mit dem FBI und einer Mordserie herumschlagen, was ihn zusätzlich belastet. Er war mir von Anfang an sympathisch und sein bestimmtes, aber auch liebevolles Wesen gefällt mir.

Die Charaktere in der Geschichte fand ich alle sehr interessant. Besonders angetan hat es mir Nathan, der Sunnyboy und Computergeek. Ich hoffe, dass wir ihn im zweiten Band wieder antreffen...

Fazit
Ein spannender Auftakt zu einer Reihe über die bisher noch unbekannten J'ajal. Besonders die geheimnisvolle Protagonistin hat es mir angetan, ich muss unbedingt wissen, was sie alles verbirgt und warum. Obwohl noch ein wenig Luft nach oben bleibt, wurde ich wirklich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Ein nicht sehr erfüllendes Ende...

Ocean Rose. Erfüllung
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Inhalt
Seit Vanessa um ihre wahre Herkunft weiss, ist alles anders. Nicht nur ihr ganz normales Leben ist völlig auf den Kopf geworfen worden, sondern auch ihre Beziehung zu Simon. Während sie um ihre ...

Inhalt
Seit Vanessa um ihre wahre Herkunft weiss, ist alles anders. Nicht nur ihr ganz normales Leben ist völlig auf den Kopf geworfen worden, sondern auch ihre Beziehung zu Simon. Während sie um ihre Liebe kämpft, werden ihre Kräfte immer stärker - und unberechenbarer, denn sie beginnen, an ihr zu zehren und trocknen sie aus. Als sie sich nach Winter Harbor zurückzieht, um dort durch das Meer wieder zu Kräften zu kommen, bekommt sie noch ganz andere Probleme als eine vermurkste Liebesbeziehung und schwer kontrollierbare Kräfte, denn plötzlich hat sie einen Stalker am Hals. Als die erste Tote auftaucht, befürchten Vanessa und ihre Freunde das Schlimmste...

Meine Meinung
Schon Band 1 und 2 konnten durch ihren tollen Schreibstil überzeugen, und auch der dritte und letzte Teil der Trilogie steht ihnen diesbezüglich in nichts nach. Auch hier war die Atmosphäre einfach wieder wunderbar und hat mich gefesselt.

Leider hat sich die erste Hälfte des Buches ziemlich gezogen. Denn so richtig passieren tut nichts. Der Leser begleitet wiederum Vanessa, die nun einsehen muss, dass sie eine Sirene ist - und dass etwas ganz und gar nicht stimmt mit ihr. Denn sie trocknet regelmässig aus, wird schwach, verliert sogar mal das Bewusstsein. Salzwasser trinken hilft beinahe nicht mehr und auch das sonst pushende Bad im Meer bringt ihr nur wenige Stunden, in denen sie wohl ist. So versucht sie natürlich so viel wie möglich über sich zu erfahren, doch irgendwie wird sie sowohl von ihrer leiblichen Mutter, als auch von Betty nicht vollständig aufgeklärt. Zweiter Hauptpunkt der ersten Hälfte ist Paige's Versuch ihr Restaurant durch umdekorieren zu altem Glanz zu verhelfen. So wechseln sich Restaurantthemen und Schwächeanfälle ab, nur ab und zu durchbrochen von "ach herrje, wie kann ich bloss Simon zurück gewinnen?". Dafür gibt es einen dicken Punkt Abzug.

Dann kommt etwas Fahrt in die Geschichte, als plötzlich ein geheimnisvoller Stalker auftaucht und Vanessa immer wieder Fotos per E-Mail zukommen lässt. Und als es dann die erste Tote gibt, wird es wirklich interessant. Obwohl ich einen Verdacht hatte, war ich bis zum Schluss nicht ganz sicher, wer denn jetzt dahinter steckt. Der Schluss an sich hat mich dann irgendwie... enttäuscht. Ich fand ihn nicht schlüssig und für mich hat er einfach nicht gepasst. Noch einen halben Punkt Abzug also für den vergebenen Abschluss.

Setting
In "Erfüllung" kehren die Protagonistin und ihre Freunde zurück nach Winter Harbor. Es ist wiederum später Frühling/Sommer und das Küstendörfchen erholt sich nur schleppend von den Vorfällen des letzten Jahres.

Auch Vanessa's Familie erholt sich nicht richtig, und so wird kurzerhand das alte Haus verkauft und ein neues angeschafft. Dieses ist wirklich wunderbar beschrieben und ich würde nur zu gern mal dorthin reisen.

Viel Zeit verbringt man dieses Mal im Restaurant "Betty's Fischerstube", das Paige geerbt hat und dem sie nun zu neuem Glanz verhelfen will. Diese Szenen fand ich leider eher ermüdend, da sie nicht wirklich viel mit der Geschichte an sich zu tun haben.

Charaktere
Vanessa ist sich stets am verwandeln und verändern, was ich bei einer Protagonistin sehr schätze. Sie ist vom scheuen Mauerblümchen zu einer doch sehr selbstbewussten Frau geworden. Für meinen Geschmack manchmal aber zu selbstbewusst. Gleichzeitig hat sie eine naive Seite bekommen, was mir weniger gefallen hat.

Simon kommt nur schwer klar mit Vanessa's wahrem Wesen und so distanziert er sich von ihr. Man merkt aber schnell, dass er immer noch sehr in sie verliebt ist und die beiden geben wirklich ein süsses Paar ab.

Paige hat sich seit Band 1 nicht so recht verändert. Sie ist zwar nicht mehr so schusselig und viel selbstbewusster, aber gleichzeitig ist sie immer noch kindlich und sehr naiv. So naiv, dass es mir stellenweise ein Kopfschütteln entlockt hat.

Die restlichen Charaktere haben mir wieder gut gefallen, aber irgendwie war hier der Saft langsam raus. Mom und Dad haben sich gut mit der neuen Situation arrangiert, sind aber immer noch überfürsorglich, Caleb, nun, der scheint Justine nicht mal mehr zu vermissen, Natalie, die Neue, ist von Anfang an verdächtig, Collin, der Sohn der Maklerin, die das Haus vermittelt, hat erst Potential und dann irgendwie doch nicht. Es war schön, die lieb gewonnenen Charaktere wieder zu treffen und noch einmal zu begleiten, aber irgendwie bin ich froh, dass dies der letzte Teil war.

Fazit
Zäher als die Vorgänger, mit viel unnötigem Zwischenspiel. Dennoch wieder sehr schön geschrieben und nach der etwas langweiligen ersten Hälfte wieder spannend und gewohnt mysteriös.

3.5 Sterne