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Veröffentlicht am 30.04.2018

Liebevoll und berührend erzählt

Sehnsucht auf blauem Papier
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Milli hat eine besondere Gabe, Menschen zu heilen, fernab und ergänzend zur Schulmedizin. Sie tauscht sich darüber auch mit ihrem Freund Paul, einem Hausarzt, aus, in den sie seit vielen Jahren heimlich ...

Milli hat eine besondere Gabe, Menschen zu heilen, fernab und ergänzend zur Schulmedizin. Sie tauscht sich darüber auch mit ihrem Freund Paul, einem Hausarzt, aus, in den sie seit vielen Jahren heimlich verliebt ist. Als er seine über alles geliebte Frau plötzlich durch einen Unfall verliert, beginnt Milli ihm Tag für Tag Briefe zu schreiben, um ihm in seiner Verzweiflung und in seiner Trauer Halt zu geben und ihn zu unterstützen.
Wie wird es mit der Freundschaft aus der Ferne weitergehen?
Und was passiert, als plötzlich ein anderer Mann in Millis Leben auftaucht?


Meine Meinung:
Julia Fischer versteht es meisterhaft, auch emotional schwierige und traurige Geschichten behutsam und liebevoll zu erzählen, so dass man sich als Leserin ganz in diese Geschichten versenken kann.
Die Personen sind wunderbar gezeichnet, sehr liebevoll beschrieben und haben ihre eigene mitreißende Ausstrahlung. Es ist einfach zauberhaft, wie Milli auf ihre verschiedenen Patienten und Patientinnen eingeht und wir auch an deren Entwicklung teilhaben dürfen. Diese geht weit über eine reine Behandlung von Krankheitssymptomen hinaus.
Die Beziehungen der Figuren untereinander und deren Entwicklung machten für mich den besonderen Reiz dieses Romans aus.
Darüber hinaus habe ich mich auch wieder sehr an der poetischen und bezaubernden Erzählweise der Autorin erfreut. Besonders in den Briefen, die Milli an ihrem Freund Paul schreibt, habe ich das eine oder andere sprachliche Kleinod gefunden, das mir sehr gefallen hat.


Fazit:
Insgesamt ist „Sehnsucht auf blauem Papier“ eine wundervolle Lektüre, die mich berührt und bewegt hat und mir sehr schöne Lesestunden beschert hat. Ein großes Dankeschön an Julia Fischer für den tollen Roman!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Poetisch, philosophisch und atmosphärisch erzählt

Die Lichter unter uns
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Anna verbringt im Herbst zwei Wochen Urlaub auf Sizilien mit ihrem Mann Jo, ihrer zehnjährigen Tochter Judith und ihrem sechsjährigen Sohn Bruno, nachdem sie zum letztem Mal während ihrer Hochzeitsreise ...

Anna verbringt im Herbst zwei Wochen Urlaub auf Sizilien mit ihrem Mann Jo, ihrer zehnjährigen Tochter Judith und ihrem sechsjährigen Sohn Bruno, nachdem sie zum letztem Mal während ihrer Hochzeitsreise auf der Insel war. In der Familie ist Geldknappheit ein ständiges Thema.
Alexander führt ein scheinbar sorgloses Leben als erfolgreicher Anwalt, als Anna und er sich auf Sizilien begegnen. Er scheint damit das zu verkörpern, dass Anna sich immer gewünscht hat. Doch ist er glücklich? Hätte er sich nicht vielleicht auch eine andere Familie gewünscht?
Die Protagonisten stellen sich die entscheidende Frage: Was macht ein gelungenes Leben aus?


Meine Meinung:
Verena Carl erzählt in ihrem Roman in einer sehr klaren und direkten, aber gleichzeitig auch poetischen Sprache die Geschichte von zwei Familien, die sich im Urlaub auf Sizilien zufällig begegnen. Die Stimmung und Atmosphäre in dem Urlaubsort, insbesondere die Melancholie, die am Ende der Saison im Oktober auf Sizilien herrscht, fängt die Autorin unglaublich gut ein. Sie schafft es von Anfang an, den Leser auf das schon im Klappentext erwähnte alles überspannende Thema einzustimmen, nämlich: „Was macht ein gelungenes Leben aus?“
Die Protagonisten, d.h. Anna und Alexander sowie die Menschen in ihrem Umfeld, werden behutsam beschrieben, aber dennoch so, dass man ihre Sorgen und Nöte, Hoffnungen, Ängste und Glücksgefühle sehr gut nachvollziehen kann.
Durch die unterschiedlichen wechselnden Perspektiven, die auch unterschiedliche zeitliche Zusammenhänge verbinden, wird die Erzählweise sehr lebendig.
Ich konnte das Buch, das mich in wundervolle Urlaubsstimmung, gepaart mit einer gewissen Melancholie, versetzt hat, nicht mehr aus der Hand legen.


Fazit:
Der philosophische und dicht erzählte Roman „Die Lichter unter uns“ hat mir wundervolle Lesestunden beschert und war eine absolut bereichernde Lektüre.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Ein krönender Abschluss

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 4: Allmacht (Bände 10-12)
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Alex, Jen und die anderen müssen versuchen, Clara zu retten, damit sie nicht zur Schattenfrau wird, und kämpfen nebenher weiter gegen die Schattenkrieger und gegen die Zeit.
Dabei reisen sie noch Antarktika, ...

Alex, Jen und die anderen müssen versuchen, Clara zu retten, damit sie nicht zur Schattenfrau wird, und kämpfen nebenher weiter gegen die Schattenkrieger und gegen die Zeit.
Dabei reisen sie noch Antarktika, wo die legendären Silberknochen liegen, die eine Verbindung zur Traumebene herstellen können.
Der große Wettlauf beginnt.

Meine Meinung:
Sammelband 4 der Schattenchronik, der die Bände 10-12 umfasst, und den Abschluss des ersten Zylkus darstellt, war wieder gewohnt spannend.
Andreas Suchanek gelingt es, unglaublich viel Stoff und neue Ideen, Anspielungen und Querverweise in die Geschichte einzubauen, so dass man von der Fülle der Themen und immer neuen unvorhergesehenen Wendungen ständig überrascht wird.

Die Charaktere entwickeln sich ebenfalls weiter, so dass nicht nur die spannende Handlung den Leser dazu bringt, das Buch nicht aus der Hand zu legen, sondern auch mit Mitfiebern mit den Personen, die man liebgewonnen hat.

Mir hat besonders die hintergründige Konstruktion rund um Antarktika und die Traumebene gut gefallen, weil nochmal so viel neuer Stoff darin steckte, und auch die Geschichte der Zwillinge.


Fazit:
Ein absolut würdiger Abschluss des ersten Zyklus der Schattenchronik, der mir - wieder einmal - den Atem geraubt hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Eine runde Sache für Fans von historischen Romanen

Das Lied des Nordwinds
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Schlesien, Anfang des 20. Jahrhunderts: Karoline ist mit dem schlesischen Adeligen Moritz verheiratet, der sie kaum beachtet und offenbar nur wegen ihrer Mitgift geheiratet hat. Karoline fühlt sich in ...

Schlesien, Anfang des 20. Jahrhunderts: Karoline ist mit dem schlesischen Adeligen Moritz verheiratet, der sie kaum beachtet und offenbar nur wegen ihrer Mitgift geheiratet hat. Karoline fühlt sich in dem großem Schloss, in dem sie mit ihren Schwiegereltern wohnt, zunehmend unwohl.

Zur selben Zeit in Norwegen: Liv tritt eine neue Arbeitsstelle als Dienstmädchen im Haushalt eines Lehrers an, der mit seiner Frau, dem achtjährigen Elias und der kleinen Margit in einem kleinen Städtchen lebt. Seinem Sohn Elias begegnet der Lehrer mit unnachgiebiger Strenge.


Meine Meinung:
Dieser historische Roman wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonistinnen, Karoline und Liv, erzählt. Die Abschnitte sind in genau der richtigen Spannung gehalten, so dass man begierig auf das nächste Kapitel wartet und gleichzeitig immer traurig ist, wenn wieder ein Kapitel zu Ende ist.

Christine Kabus versteht es, in einer sehr flüssigen fesselnden Schreibweise die Handlung mit wahren historischen Hintergründen zu verknüpfen, so dass man als Leserin viel über die (mir bisher weitgehend unbekannte) Geschichte Norwegens erfährt, aber auch etwas über Schlesien oder Görlitz zur Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Die Figuren sind so warmherzig und behutsam beschrieben, dass man sie sofort liebgewinnt und es genießt, Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich habe mich sehr über die beachtliche Entwicklung gefreut, die die beiden jungen Frauen im Laufe des Romans hinter sich bringen.

Ein besonderes Highlight war es für mich, dass das Thema Frauenrechte und der Kampf für diese im Roman einen schönen Raum einnimmt.
Der Roman war für mich an keiner Stelle langatmig; er hatte immer wieder, auch zum Ende hin, noch spannende und überraschende Wendungen zu bieten.


Fazit:
„Das Lied des Nordwinds“ hat für mich alles, was ein historischer Roman braucht. Er bietet genau die richtige Mischung aus Spannung, historischen Hintergründen und tollen Protagonistinnen. Ein Muss für alle Fans historischer Romane!

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Veröffentlicht am 13.04.2018

Bezaubernder Roman, der mich berührt und bereichert hat

Die Fäden des Glücks
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Der neue Roman von Julia Fischer spielt in Turin und dreht sich um das Schneiderhandwerk, schöne Stoffe und noch viel mehr.

Carlotta und ihre beiden kleinen Schwestern betreiben eine kleine individuelle ...

Der neue Roman von Julia Fischer spielt in Turin und dreht sich um das Schneiderhandwerk, schöne Stoffe und noch viel mehr.

Carlotta und ihre beiden kleinen Schwestern betreiben eine kleine individuelle Schneiderei, mit der sie es schaffen, vielen Menschen eine ganz andere Ausstrahlung zu schenken, weil sie für sie passende Kleidung schneidern.
Daniele, Carlottas Jugendfreund, kommt zurück in die Stadt, um die Firma seines Vaters, die schöne Stoffe herstellt, zu übernehmen.
Wird es zwischen den beiden wieder funken?
Wie passt es damit zusammen, dass Daniele den Firmensitz nach Mailand verlagern will.


Meine Meinung:
Der Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Erzählweise ist flüssig, aber nicht flach. Man nimmt bei der anspruchsvollen Lektüre sehr viel Informationen auf und kann gleichzeitig in Formulierungen, Bildern und Gefühlen schwelgen.
Das ganze Buch hat etwas Märchenhaftes: Dies liegt sowohl in den Motiven des Romans, der auf Märchen oder auch die Aufnahme in Opern anspielt, als auch in den tollen Schauplätzen in Turin, an denen die Handlung spielt.

Die handelnden Figuren werden - wie auch in "Die Galerie der Düfte" der Autorin - wieder sehr behutsam und entwicklungsfähig beschrieben, dabei doch immer authentisch und glaubwürdig.

Besonders Carlotta und ihre aufkeimende Liebe haben mich sehr berührt und dabei habe ich auch die eine oder andere Träne der Rührung geweint.

Ganz besonders gut gefallen hat mir, dass man zwischen jeder Zeile merkt, wie genau und detailliert Julia Fischer für den Roman recherchiert hat. Die Schauplätze oder auch die Beschreibung der Stoffe, des Schneiderhandwerks und der Umgebung von Oper / Theater atmen mit jedem Wort so viel mehr Details, die noch hinter der Romanhandlung stecken.
Dabei bringt der Roman dies nicht trocken an die Leserin, sondern so gefühlvoll, dass man an den Seiten klebt und die Lektüre von vorne bis hinten einfach nur genießt.


Fazit:
"Die Fäden des Glücks" ist ein wunderschönes Buch, das mir unheimlich viel gegeben hat - für den Kopf und für das Herz! <3