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Veröffentlicht am 12.06.2023

Sehr unterhaltsam und witzig – macht einfach gute Laune

Morgen mach ich bessere Fehler
2

Zum Inhalt:
Elli und Cano könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein. Sie ist alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter, Aushilfsverkäuferin im Bioladen und setzt sich mit mehr oder minder ...

Zum Inhalt:
Elli und Cano könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein. Sie ist alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter, Aushilfsverkäuferin im Bioladen und setzt sich mit mehr oder minder legalen Aktionen gegen Umweltsünder ein; er ist schnöseliger Anwalt auf der Seite der Großkonzerne und hilft ihnen, so viele Arbeiter wie möglich zu entlassen.
Ein Unwetter bringt die beiden zusammen, in einer gemeinsamen Fahrgemeinschaft mit Ellis Tochter Paula und ihrem Onkel Heinz auf dem Weg von Norddeutschland in Richtung Allgäu.
Auf der Fahrt geht so einiges schief und so müssen sie schließlich zusammenarbeiten, um ans Ziel zu kommen. Vielleicht haben sie ja doch mehr Gemeinsamkeiten als gedacht…?


Meine Meinung:
Ich habe die Wohlfühlromane von Petra Hülsmann alle sehr gerne gelesen und war auch von ihrem neuen Roman von Anfang an wieder sehr angetan. Ihre flotte und humorvolle Schreibweise hat bewirkt, dass ich von Beginn an beim Lesen ein Grinsen im Gesicht hatte und die Seiten nur so dahingeflogen sind.
Die Personen sind wirklich sehr authentisch gezeichnet und auch von der Konstellation her sehr schön angelegt. Elli und Cano sind wirklich erst einmal sehr gegensätzlich, aber im Grunde genommen haben sie doch mehr gemeinsam, als sie dachten.
Durch die Personenkonstellation und die besonderen Gegebenheiten eines Roadtrips ergibt sich an vielen Stellen eine herrliche Situationskomik.
Verstärkt wird diese auch durch den grummeligen Onkel Heinz und die pfiffige Paula, die alles auf ihre kindlich-naive Art gut hinterfragt.

Highlights waren für mich die Übernachtung in einem speziellen Engel-Themenhotel und der Besuch eines Schützenfests in Franken. – Ich habe wirklich mehrfach beim Lesen laut gelacht, was mir schon lange nicht mehr passiert ist.

Neben der guten Unterhaltung und die witzige Geschichte hat das Buch aber auch einen schönen Tiefgang und es berührt viele aktuelle Themen, z.B. Geschlechtergerechtigkeit, Umweltschutz, Integration etc., jedoch nie aufdringlich. Stets steht die Unterhaltung im Vordergrund, aber das Buch ist eben nicht zu klamaukig, sondern intelligent geschrieben.

Einzig am Ende ging für mich alles ein kleines bisschen zu schnell und zu glatt, aber letztlich passt das uneingeschränkte Happy End auch gut zu dem, was man als Leser:in von einem Wohlfühlbuch aus Petra Hülsmanns Feder erwartet.


Fazit:
Wer Unterhaltung und Gefühle nach dem bewährten Schema von Petra Hülsmann sucht, wird bei diesem neuen Roman wieder sehr gut fündig.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Zauberhaft illustriertes hochwertiges Bilderbuch mit witzigen Wortspielen und einer lustigen Story

Mascha das Betrügerhuhn - Der verrückte Eierklau
2

Mascha ist ein Huhn und lebt zusammen mit einer Kuh, einem Schwein, einem Schaf und der Bäuerin auf einem kleinen Bauernhof, wo es alles gibt, was man zum Leben braucht.
Sie ist unglaublich stolz, als ...

Mascha ist ein Huhn und lebt zusammen mit einer Kuh, einem Schwein, einem Schaf und der Bäuerin auf einem kleinen Bauernhof, wo es alles gibt, was man zum Leben braucht.
Sie ist unglaublich stolz, als sie ihr erstes ganz perfektes Ei gelegt hat. Doch als die Bäuerin ihr dieses wegnimmt, um es auf dem Markt zu verkaufen, ersinnt Mascha einen Plan, wie sie ihre Eier zukünftig verstecken und behalten kann.
Die anderen Tiere helfen ihr dabei.
Doch wird der Plan aufgehen?


Meine Meinung:
Das Bilderbuch, das für Kinder ab 4 Jahren empfohlen ist, fällt durch sein großes Format und die hochwertige Gestaltung sofort positiv auf. Auch das Papier fühlt sich unglaublich wertig an, so dass es großen Spaß macht, das Buch durchzublättern.

Uns haben die wunderschönen Illustrationen sehr gut gefallen, denn sie sind witzig und gleichzeitig unglaublich liebevoll gestaltet.
Es macht Spaß, sich die Tiere anzuschauen und in den Zeichnungen immer wieder neue Details (wie in einem Wimmelbild/Wimmelbuch) zu entdecken.

Auch die Texte sind sehr witzig und warmherzig gestaltet, Wortspiele mit „Ei“, einschließlich einiger abgewandelter Sprichworte, ziehen sich durch wie ein roter Faden.

Die Geschichte insgesamt ist vielversprechend angelegt und beruht auf einer sehr guten Idee, die mit einer guten Botschaft einhergeht. Jeder ist wichtig und hat Bedürfnisse – und man sollte diese Bedürfnisse benennen und aussprechen.

Einzig die Wendung gegen Ende der Geschichte kam für uns ein wenig plötzlich. Außerdem fanden wir auch den Titel des Buches von wegen „Betrügerhuhn“ nicht ganz so glücklich gewählt, weil es nicht den Kern der Sache trifft.


Fazit:
Insgesamt haben wir an diesem hochwertig und liebevoll gestalteten Bilderbuch mit seiner coolen Story und den vielen witzigen Details ganz viel Freude und wir werden es sicherlich noch oft anschauen.




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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.12.2022

Eine wunderbare Fortsetzung und krönender Abschluss der zweiteiligen Reihe

Der Salon
2

München, in den 1960er Jahren: Leni bekommt die Chance zu einem Praktikum bei Starfriseur Vidal Sassoon in London und bringt jede Menge frischen Wind und neue Ideen mit. So gerne möchte sie einen eigenen ...

München, in den 1960er Jahren: Leni bekommt die Chance zu einem Praktikum bei Starfriseur Vidal Sassoon in London und bringt jede Menge frischen Wind und neue Ideen mit. So gerne möchte sie einen eigenen Salon eröffnen und die Ideen umsetze.
Ihre Fast-Schwägerin Charlotte nimmt eine Stelle als Assistentin bei Bogner an, wo sie den geheimnisvollen und faszinierenden Fotografen Walter kennenlernt.
Wie werden die beiden jungen Frauen im Deutschland der Wirtschaftswunderjahre ihrem Weg gehen…?


Meine Meinung:
Ich hatte den ersten Teil dieser zweibändingen Familiensaga sehr gerne gelesen und mich emotional richtig mit den tollen Figuren angefreundet. Daher fand ich es unglaublich schön, wieder Zeit mit Leni, Charlotte und Co. zu verbringen und mitzuerleben, wie sie sich nun weiterentwickeln.
Es war gefühlt wie ein Wiedersehen mit lieben Freunden und Freundinnen.

Auch der zweite Band ist von Julia Fischer in ihrem wunderschönen Schreibstil gehalten – man liest die sehr ausführlichen warmherzigen Schilderungen sehr gerne, weil der Stil so eingängig und gleichzeitig niveauvoll ist. Durch die wechselnden Perspektiven, aus der die einzelnen Kapitel erzählt sind (z.B. Leni, Schorsch, Charlotte…), ist die Geschichte extrem lebendig und man bekommt als Leser:in ein umfassendes facettenreiches Bild.
Ich wollte immer gerne wissen, wie es an der jeweiligen Stelle weitergeht, und habe mich gleichzeitig auf das neue Kapitel aus der anderen Sicht gefreut…

Die Handlung ist sehr spannend geschrieben mit einigen – aus meiner Sicht – unvorhergesehenen Wendungen, die dann am Ende aber doch wieder sehr stimmig waren. Gerade auch das Ende fand ich sehr gelungen.
Vor allem weil ich die handelnden Personen so lieb gewonnen hatte, habe ich bei einigen Schicksalsschlägen besonders mitgelitten.

Das Buch war aber nicht nur spannend und emotional berührend, sondern hat mir auch aufgrund der besonders gründlichen Recherche auch wieder extrem gut gefallen. Man lernt nicht nur einiges über das Friseurhandwerk, entsprechende Wettbewerbe und Naturkosmetik, sondern kann sich auch sehr gut in das München und turbulente London der 1960er Jahre einfühlen.
Bis in einzelne Details (z.B. wann in welcher Stadt die Schulanfänger starteten…) hat die Autorin die damaligen Gegenheiten exakt wiedergegeben, ohne dabei unangemessen oberlehrerhaft rüberzukommen. Man lernt und erfährt aber ganz nebenbei, wie die Menschen zu der Zeit gelebt haben und was sie bewegt hat.


Fazit:
Ich konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen und habe das Buch regelrecht verschlungen. Nun bin ich fast ein wenig traurig, dass es ausgelesen ist und dass keine weitere Fortsetzung vorgesehen ist. Ich würde gerne mehr als fünf Sterne vergeben, wenn ich könnte, denn das Buch hat mir wirklich extrem gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Dicht erzähltes neues Werk aus der Waringham-Reihe von der Meisterin des historischen Romans

Drachenbanner
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Dieser siebte Band der Waringham-Reihe spielt unmittelbar nach „Teufelskrone“ und umfasst die Jahre zwischen 1238 und 1265.
Adela of Waringham und Bedric, der Sohn einen Familie höriger Bauern, wurden ...

Dieser siebte Band der Waringham-Reihe spielt unmittelbar nach „Teufelskrone“ und umfasst die Jahre zwischen 1238 und 1265.
Adela of Waringham und Bedric, der Sohn einen Familie höriger Bauern, wurden von derselben Amme aufgezogen und sie verbindet eine ganz besondere Freundschaft. Adela soll einen Ritter heiraten und wird als Hofdame zu Prinzessin Eleanor geschickt.
Bedric hadert mit seinem Schicksal als Leibeigener und tut alles dafür, sich irgendwo ein Leben als freier Mann aufzubauen.
Doch Adelas und Bedrics Schicksal bleibt weiterhin eng verbunden.
Beide unterstützen Simon de Montfort, der sich für den englischen Parlamentarismus und gegen eine Willkürherrschaft des Königs einsetzt.
1258 beuteln Missernten und Krankheiten das Land und es bricht ein Krieg aus, in dem sich die Unterstützer des Königs und die Montfortianer gegenüber stehen..


Meine Meinung:
Ich bin großer Fan der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé und habe auch diesen siebten Teil wieder mit großem Genuss gelesen.
Rebecca Gablé schafft es einfach immer wieder, dass man sich von Anfang an wieder in Waringham wieder wie zu Hause fühlt. Dank ihres packenden Schreibstils hat mich der umfangreiche Wälzer wieder richtig gefesselt.
Auch wenn ich einige andere Bände der Reihe noch ein kleines bisschen lieber gelesen habe, fand ich diesen Teil auch sehr gelungen.

Sehr gut gefallen haben mir die fiktiven Personen Adela und Bedric, weil sie willensstarke Personen sind und man sich gut an ihnen orientieren konnte. Besonders Bedric hat mir sehr imponiert, denn er hat sich aus eigener Kraft vom Hörigen hochgekämpft und hochgearbeitet und ist sich und seinen Werten dabei doch immer treu geblieben. Es waren einige sehr interessante Episoden dabei, z.B. als er in die Dienste eines Tuchhändlers getreten ist, der später Bürgermeister von London wurde.
Auch die Bindung zwischen Adela und Bedric war sehr gut beschrieben und sie zog sich wie ein roter Faden durch den Roman.

Neben der spannenden fiktiven Handlung behandelt der Roman vor allem eine extrem spannende Episode englischer Geschichte und bringt uns zwei tolle historische Persönlichkeiten – nämlich Simon de Montfort und seine Frau Prinzessin Eleanor, die Schwester des Königs – näher. Mit ihrem Kampf für ein Parlament, das die Freiheiten und die Willkür des Königs einschränkt, haben sie die Geschichte des Landes maßgeblich beeinflusst. Ich habe ganz viel Neues gelernt und konnte dies auch im wieder einmal sehr ergiebigen Nachwort nochmals weiter vertiefen.
Es wird eine relativ lange Zeitspanne behandelt, wobei manchmal auch sieben oder zehn Jahre übersprungen werden. Diese Zeitsprünge haben mich aber nicht wesentlich gestört, ich konnte der Handlung dennoch sehr gut folgen.
Insgesamt muss ich sagen, dass die Autorin auch in diesem Roman ihre extrem fundierte Recherche wieder eindrucksvoll belegt, ohne jedoch irgendwo mit erhobenem Zeigefinger rüberzukommen oder zu dick aufzutragen. Aber man kann sich wirklich gut vorstellen, wie die Menschen der unterschiedlichen Schichten und Klassen zu der Zeit lebten.
Auch der Krieg und die Schlachten werden sehr realistisch beschrieben (nichts für schwache Nerven!) und dabei wird auch klar, woher der Buchtitel kommt.

Nicht zuletzt das Ende hat mir gut gefallen, das mit einem (etwas unverhofften) Erben von Waringham weitere Bände der großartigen Reihe verbricht.


Fazit:
Dieser Roman ist wieder ein Meisterwerk des historischen Romans mit einer gelungenen Mischung aus einer fiktiven Geschichte rund um mein liebes Waringham und einem gründlich recherchierten perfekt ausgewählten historischen Hintergrund!!!



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Veröffentlicht am 07.04.2020

Spannender und hintergründiger Sylt-Krimi

Schweigende See
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Benthien hat wieder mit seinem Team in einem spannenden Mordfall auf Sylt zu ermitteln, als die verbrannte Leiche einer älteren Frau in den Hörnumer Dünen gefunden wird. Und es bleibt nicht die einzige ...

Benthien hat wieder mit seinem Team in einem spannenden Mordfall auf Sylt zu ermitteln, als die verbrannte Leiche einer älteren Frau in den Hörnumer Dünen gefunden wird. Und es bleibt nicht die einzige Tote auf Sylt…
Scheinbar gibt es Verbindungen zur deutsch-deutschen Vergangenheit. Und was hat Benthiens Vater damit zu tun?


Meine Meinung:
Ich hatte mich schon auf den neuen Fall um John Benthien und sein Team auf Sylt gefreut und auch dieses Mal wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Die Autorin Nina Ohlandt hat es wieder geschafft, durch wechselnde Perspektiven und unterschiedliche zeitliche Ebenen einen sehr komplexen und hintergründigen, vor allem aber spannenden Regionalkrimi zu kreieren.
Auch dieses Mal bin ich direkt gut in die Handlung gekommen und habe den Roman aufgrund des flüssigen und spannenden Schreibstils sehr genossen. Da die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben sind, erfährt man als Leser viel über den Fall und erlebt das Voranschreiten sehr lebendig. Das Wiedersehen mit John Benthien und seinem Team fand ich sehr schön, denn die Ermittler sind mir grundsätzlich schon ans Herz gewachsen und sehr sympathisch.
Die Handlung ist wirklich komplex, da es verschiedene Tote und auch eine Fülle von Verdächtigen gibt und die Autorin den Leser sehr gekonnt auf falsche Fährten lockt. Nichtsdestotrotz ist das Ende in sich sehr stimmig und nachvollziehbar. Überrascht hat es mich trotzdem.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es in dem aktuellen Fall auch Bezüge zur Vergangenheit und insbesondere der deutsch-deutschen Geschichte gibt.
Auch das Lokalkolorit auf Sylt ist wieder sehr gut getroffen. Die Autorin hat sogar einen Beach-Clean up in Kampen eingebaut, den man sich sehr gut vorstellen kann, weil er so gut der Realität entlehnt ist.


Fazit:
Dieser Roman hat wieder alles, was ein gelungener Regionalkrimi braucht – eine spannende hintergründige Handlung, ein tolles Ermittlerteam und eine Menge Lokalkolorit. Von mir volle fünf Sterne!

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