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Veröffentlicht am 27.05.2019

Zauberhafter kurzweiliger Roman mit Urlaubsfeeling

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Juli ist seit einigen Wochen auf La Palma und hält sich mit Nebenjobs wie der Arbeit in einem Foodtruck und dem Ausführen von Hunden über Wasser. Eine richtige Orientierung, wo es für sie im Leben hingehen ...

Juli ist seit einigen Wochen auf La Palma und hält sich mit Nebenjobs wie der Arbeit in einem Foodtruck und dem Ausführen von Hunden über Wasser. Eine richtige Orientierung, wo es für sie im Leben hingehen soll, sucht sie noch. Sie hat nur gemerkt, dass die Arbeit als Sachbearbeiterin bei einer Versicherung in Deutschland nichts für sie war.
Da trifft sie den attraktiven Architekten Quinn auf einer Party ihres besten Freundes auf La Palma. Auch er scheint vor etwas in Deutschland weggelaufen zu sein…


Meine Meinung:
Ich habe mich sehr gefreut, dass nun ein neues Buch von Kristina Günak erschienen ist, weil ich schon „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ von der Autorin sehr gerne gelesen habe.
Meine Erwartungen wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht, denn ich bin dank der gewohnt flüssigen Erzählweise sehr schnell in die Handlung reingekommen und habe mich beim Lesen stets wohlgefühlt.

Mit Juli und Quinn bin ich sehr schnell warm geworden. Besonders Juli mit ihrer empathischen und einfühlsamen Art, die so gut mit Menschen umgehen kann, war mir gleich sympathisch. Was ihre eigenen Belange angeht, war Juli allerdings nicht so auf Zack, sondern brauchte manchmal selbst etwas länger, um sich gegenüber anderen zu öffnen.

Besonders gut gefallen hat mir die Situationskomik und der feine Humor, die den Roman durchziehen. Es wird niemals albern, sondern bewegt sich genau im richtigen Maße, so dass es lustig und witzig, aber nicht klamaukig wird.

Die Geschichte hat einen schönen Spannungsbogen und lebt von den Charakteren. Außerdem kommt das Lokalkolorit von La Palma auch sehr gut rüber. Sowohl einige spanische Ausdrücke als auch die Mentalität der Leute als auch einige Bräuche und alltägliche Besonderheiten kann man beim Lesen gut aufschnappen. Sie zeugen davon, dass die Autorin die spanische Lebensart wirklich aus eigener Erfahrung kennt.
Das hat bei mir dafür gesorgt, dass ich mich nicht nur wohlgefühlt habe beim Lesen, sondern auch in Urlaubsstimmung gekommen bin. Sonne, Strand und Meer strahlen auch ein bisschen durch die Seiten.

Ich war fast ein wenig traurig, weil das Buch viel zu schnell ausgelesen war!


Fazit:
Ich habe den neuen Roman von Kristina Günak wieder sehr gerne gelesen, weil er mich gut unterhalten hat. Echte Wohlfühllektüre mit einem stimmigen Ende, aus dem man auch für sich selbst lernt, das zu tun, was einen erfüllt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Humor
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.05.2019

Episodenhafte Erzählung, die mich etwas ratlos zurücklässt

Düsternbrook
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Axel Milberg erzählt in vielen kleinen Episoden von seiner Kindheit und Jugend im Kieler Villenviertel Düsternbrook. Da geht es zum Beispiel um Urlaubsreisen, um Gäste, die die Familie bekommt, die Schulzeit, ...

Axel Milberg erzählt in vielen kleinen Episoden von seiner Kindheit und Jugend im Kieler Villenviertel Düsternbrook. Da geht es zum Beispiel um Urlaubsreisen, um Gäste, die die Familie bekommt, die Schulzeit, den Tennisverein…
Außerdem ist der junge Axel fest davon überzeugt, dass es Außerirdische gibt, und findet auch einige Gleichgesinnte in seinem Freundeskreis.


Meine Meinung:
Da ich Axel Milberg als Schauspieler sehr mag und schon durch die Zeitschrift Stern auf das Buch aufmerksam geworden war, war ich sehr neugierig, was mich erwartete. Zu Beginn war ich auch sehr angetan von den kleinen, recht amüsanten Episoden, die der Autor aus kindlicher Sicht recht direkt und unverfälscht erzählte.
Ich musste des Öfteren schmunzeln, weil Milberg seine Sicht als Kind recht gut wiedergegeben hatte. Man merkte zum Beispiel, wo das Kind die Ansichten seiner Eltern fraglos übernommen hatte, was dann in der Erzählung recht emotionslos wirkte.

So hatte es zu Anfang durchaus einen gewissen Charme, die Besonderheiten der Zeit in den kleinen Geschichten zu entdecken.

Allerdings blieb der gesamte Roman so episodenhaft, wie er begonnen hatte. Einzelne Bruchstücke reihten sich aneinander. Mir gefielen zwar auch am Ende einige Episoden besser als andere, aber mir fehlte vor allem der rote Faden oder ein richtiger Spannungsbogen.
So ließ mich das Buch einigermaßen ratlos und unbefriedigt zurück. Ich kann davon nichts mitnehmen, habe keine Botschaft entdeckt oder werde mich auch nicht länger an das Buch erinnern. Meines Erachtens hätte man aus dieser anderen – durchaus charmanten – Herangehensweise mit den Episoden mehr machen können.


Fazit:
Das Buch fing sehr vielversprechend an und war so ganz anders als alles andere, was ich in der letzten Zeit gelesen habe. Allerdings hat es mich zum Ende hinaus nicht überzeugen können und meine Erwartungen nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Sehr gelungene Fortsetzung des kurzweiligen Hörbuchs

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung (2 MP3-CDs)
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In Teil 2 der Reihe ist Mimi Reventlow nun schon deutlich besser im Ort Laichingen angekommen, wo sie ihren an Tuberkulose erkrankten Onkel Josef pflegt und gleichzeitig sein Fotostudio weiterführt.
Neben ...

In Teil 2 der Reihe ist Mimi Reventlow nun schon deutlich besser im Ort Laichingen angekommen, wo sie ihren an Tuberkulose erkrankten Onkel Josef pflegt und gleichzeitig sein Fotostudio weiterführt.
Neben der Geschichte Mimis in Laichingen wird ebenfalls erzählt, wie es den Bewohnern des Ortes ergeht, z.B. Evelyne und ihrem kunstbegabten Sohn Alexander, der schönen Christel und ihrem Freund, Wirtssohn Anton, sowie Johann / Hannes, der wegen Mimi zurück nach Laichingen gekommen ist…

Wie das Hörbuch zu Teil 1 wird auch die Fortsetzung von Svenja Pages gelesen.


Meine Meinung:
Da das Hörbuch zu Teil 1 mir ausnehmend gut gefallen hatte, hatte ich an Teil 2 sehr hohe Erwartungen. Diese wurden auch nicht enttäuscht.
Dank der gewohnt angenehmen Leseweise von Svenja Pages und dem ruhigen Erzählfluss, habe ich mich beim Hören sofort wieder sehr wohlgefühlt. Ich war auch gleich wieder mitten im Geschehen, auch wenn es eine Weile her ist, dass ich das erste Hörbuch angehört habe.

Die Erzählweise ist gewohnt detailgetreu und beschreibt die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven. Ich habe es sehr genossen, bei den vielen handelnden Charakteren zu hören, wie es weitergeht und mit manchem Schicksal mitgefiebert. Auch wenn man manchmal den Eindruck hätte bekommen können, dass die Handlung sich in die Länge zieht, fand ich es doch sehr angenehm und entspannend, den ruhigen Gang der Handlung anzuhören.

Für mich wurden die Entwicklungen der handelnden Personen stimmig und glaubwürdig beschrieben.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und wirklich schöne Stunden mit dem Hörbuch verbracht.


Fazit:
Das Hörbuch zu Teil 2 der Fotografin-Reihe hat mir mindestens so gut gefallen wie das zu Teil 1. Da ich das Hörbuch beim Autofahren gehört habe, bin ich durch so manchen kleinen Stau viel entspannter gekommen als sonst.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Kurzweilig zu lesen - Urlaubsfeeling inklusive – ein Buch wie ein Kurzurlaub in der Provence

Das kleine Hotel in der Provence
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Lilly hat in ihrem Heimatort Freiburg alles hinter sich gelassen und ist der Liebe wegen ins kühle Rostock gezogen. Ausgerechnet an ihrem Jahrestag macht ihr Freund Jan mit ihr Schluss, so dass sie nichts ...

Lilly hat in ihrem Heimatort Freiburg alles hinter sich gelassen und ist der Liebe wegen ins kühle Rostock gezogen. Ausgerechnet an ihrem Jahrestag macht ihr Freund Jan mit ihr Schluss, so dass sie nichts mehr in Norddeutschland hält. Auch ihrem Job als Fotografin glücklicher Brautpaare kann sie in ihrer Situation nichts abgewinnen, und so macht sie sich auf in die Provence, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen: Aus einem alten Herrenhaus möchte sie ein spezielles Hotel für Singlefrauen machen.
Doch möglicherweise wird ihr auch etwas dazwischen kommen, wenn so attraktive Männer in der Provence herumlaufen…


Meine Meinung:
Die Autorin Marion Stieglitz arbeitet normalerweise für Wohnzeitschriften und hat mit diesem Buch eine ganz wunderbare locker-leichte Lektüre vorgelegt. Schon das bezaubernde Cover vermittelt Frankreichfeeling und dies setzt sich auf zauberhafte Weise auch im Roman fort.
Von Anfang an habe ich mich dank der sehr flüssigen Schreibweise beim Lesen richtig wohlgefühlt. Die Handlung hat genau den richtigen Spannungsbogen und sie lebt daneben auch von vielen netten Begebenheiten und einer wunderbaren Situationskomik (die aber nicht zu dick aufgetragen ist, sondern genau das richtige Maß hat). Ich musste oft schmunzeln und konnte das Buch praktisch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich so gerne wissen wollte, wie es weitergeht.

Mit der Protagonistin Lilly konnte ich mich identifizieren, auch wenn ich ihr manchmal gerne einen kleinen „Schubs“ gegeben hätte, damit sie ihr Glück nicht davon laufen lässt… Auf jeden Fall ist sie sehr sympathisch dargestellt und mit dem notwendigen Entwicklungspotential, das einen Roman interessant macht.

Ganz besonders gut gefallen hat mir das Provence-Flair, das im gesamten Roman sehr gut rüberkommt. Da ich selbst schon einige der beschriebenen Orte, wie z.B. Isle-sur-la-Sorgue (das kleine „Venedig der Provence“) selbst besucht habe, kann ich bestätigen, dass die Beschreibungen sehr authentisch sind. Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und eine gute Auswahl authentischer Details in ihren Beschreibungen getroffen hat.

Die vielen kurzen Kapitel waren dank des guten Leseflusses sehr schnell gelesen und das Buch damit fast schon viel zu schnell zu Ende.


Fazit:
Ich kann das Buch als Wohlfühllektüre sehr empfehlen; es war tatsächlich wie ein kleiner Urlaub in Frankreich und hat mir große Lust gemacht, bald einmal wieder in die Provence zu fahren.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Bewegender historischer Roman über zwei beeindruckende Frauenschicksale

Zwei Handvoll Leben
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Anna und Charlotte werden beide im Oktober 1899 geboren, kommen aber aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Während Charlotte auf dem elterlichen Gutshof zwar hart arbeitet, aber keine größeren Überlebenssorgen ...

Anna und Charlotte werden beide im Oktober 1899 geboren, kommen aber aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Während Charlotte auf dem elterlichen Gutshof zwar hart arbeitet, aber keine größeren Überlebenssorgen hat, muss Annas Familie jeden Groschen dreimal umdrehen, um ihr eine Schneiderlehre zu ermöglichen.
Über die Wirren des 1. Und 2. Weltkriegs hinweg erleben die beiden Frauen manchen Schicksalsschlag, bevor sie sich schließlich nach dem Krieg in Westberlin treffen – zusammengeführt durch die Ehe ihrer Kinder. Dort müssen sie feststellen, dass sie eine große Gemeinsamkeit verbindet, nämlich eine unerfüllte große Liebe…


Meine Meinung:
Katharina Fuchs erzählt in diesem Buch die Geschichte ihrer Großmütter, d.h. der Roman beruht auf wahren Gegebenheiten. Vom Zeitraum her umfasst er im Wesentlichen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, d.h. sehr wichtige und auch traurige Kapitel deutscher Geschichte.
In kurzen Abschnitten erzählt sie die Handlung im Wechsel aus der Perspektive von Anna und Charlotte.

Die Erzählung hat mich aufgrund der sehr flüssigen, klaren und eindringlichen Erzählweise direkt gepackt. Ich war jedes Mal an Ende eines Abschnitts traurig, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht; gleichzeitig habe ich mich gefreut, dass ich nun weiterlesen durfte, wie es bei der anderen Protagonistin weitergeht… Anna und Charlotte waren mir auch gleich sympathisch, denn sie waren sehr starke Persönlichkeiten, die auch in harten Zeiten mit Einfallsreichtum, Hartnäckigkeit, Zähigkeit und viel Engagement für sich und ihre Lieben gekämpft haben.
In den sehr aufreibenden Zeiten rund um den 1. und 2. Weltkrieg hatten die beiden Frauen mit vielem zu kämpfen. Gerade weil die Darstellung des Alltags der beiden Familien so nachvollziehbar und konkret ist, kann man sich die Wirren der Zeit sehr gut vorstellen.

Das Buch hilft daher sehr gut gegen das Vergessen. Es ist ein wichtiges Buch über Themen, die nie vergessen werden dürfen, und gleichzeitig auch persönlich sehr berührend und bewegend.


Fazit:
Ich werde das Buch noch sehr lange in Erinnerung behalten, weil mich die Geschichte der beiden Frauen Anna und Charlotte sehr gefesselt und berührt hat. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen; es ist für mich mit das Beste zu dieser Epoche, das ich in der letzten Zeit gelesen habe.