Profilbild von Hermione27

Hermione27

Lesejury Star
offline

Hermione27 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hermione27 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Historischer Roman um eine mutige junge Frau im Jahr 950

Die Salzpiratin
0

Im Jahr 950 am Traunsee wird die Familie und alle Einwohner des Dorfes der jungen Ursel überfallen und getötet. Bei dem brutalen Überfall durch den Grafen Wilhelm wird alles zerstört und niedergebrannt. ...

Im Jahr 950 am Traunsee wird die Familie und alle Einwohner des Dorfes der jungen Ursel überfallen und getötet. Bei dem brutalen Überfall durch den Grafen Wilhelm wird alles zerstört und niedergebrannt. Der traumatisierten Ursel gelingt die Flucht, und als Mann verkleidet schließt sie sich den sogenannten Salzpiraten unter Gerold an, die ihren Unterhalt damit verdienen, dass sie die Schiffe, die das Salz aus den Bergwerken auf dem See weiter transportieren, überfallen. Bei einem Überfall wird Steffen, ein Gelehrter und Sekretär des Grafen Wilhelm, zum Gefangenen der Piraten. Ursel scheint bald mehr für ihn zu empfinden.

Meine Meinung:
Dies ist der erste historische Roman, den ich von Beate Maly gelesen habe. Durch die sehr flüssige Erzählweise fliegt die Handlung ziemlich schnell dahin, wobei ich erst einmal einige Kapitel gebraucht habe, um in die Handlung reinzukommen. Anfangs lag dies an den schnell wechselnden Erzählperspektiven, die sich im Laufe des Romans jedoch stark einspielen. Gut gefallen haben mir die handelnden Personen Ursel und Steffen. Ursel ist eine starke junge Frau, die sehr ungewöhnlich selbstbewusst für die Zeit ihren Weg geht und sich auch schon vor dem Überfall auf ihre Familie eher für die Jagd und den Bau von guten Bögen versteht als zu nähen oder zu kochen. Die Zeit und das Setting des Romans sind eher außergewöhnlich und haben mir gut gefallen, da man sich die idyllische Gegend am Traunsee gut vorstellen kann und man eher nicht viele Romane aus dieser frühen (eher undokumentierten) Zeit bekommt.

Fazit:
„Die Salzpiratin“ war für mich ein schöner kurzweiliger historischer Roman mit einer spannenden Handlung und einer sehr sympathischen starken Protagonistin.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Wunderschön erzählte Abenteuer- und Liebegeschichte

Der Duft von Hibiskus
0

Im Jahr 1858 bricht die junge Emma Röslin aus Süddeutschland auf nach Australien, wo sie als Pflanzenzeichnerin für den Forscher Oskar Crusius arbeiten soll, der einer Expeditionsgruppe um den Leiter Carl ...

Im Jahr 1858 bricht die junge Emma Röslin aus Süddeutschland auf nach Australien, wo sie als Pflanzenzeichnerin für den Forscher Oskar Crusius arbeiten soll, der einer Expeditionsgruppe um den Leiter Carl Scheerer angehört. Emma hat als Apothekerstochter zu Hause in Stuttgart dafür gekämpft, lernen und zeichnen zu dürfen, und kann ihr Talent nun in der australischen Wildnis gut einsetzen. Doch in ihrer Vergangenheit gibt es ein dunkles Geheimnis, an das sie sich nicht mehr erinnern kann. Kann ihr ein Ureinwohner Australiens helfen, mit ihrer Vergangenheit ins Reine zu kommen, um dann auch positiv in die Zukunft blicken zu können und möglicherweise ihre große Liebe zu finden?

Meine Meinung:
Von der ersten Seite an war ich gefangen von Julie Leuzes schönem Abenteuer- und Auswandererroman, der in einer ganz fremden Welt spielt – im Australien des 19. Jahrhunderts. Die Rolle der Frau zur damaligen Zeit ist – auch in Deutschland – von Unfreiheit, Unterdrückung und Unselbstständigkeit geprägt. Umso ungewöhnlicher und sympathischer ist die Heldin Emma Röslin, die mit 20 Jahren noch nicht verheiratet ist und schön im heimischen Schwaben immer sehr dafür gekämpft hat, ihr eigenes Ding machen zu können, weiter zu lernen, zu arbeiten. Sie ist unglaublich mutig, hart zu sich selbst und dabei doch verletzlich und empathisch. Wie diese junge starke Frau sich auf den verschiedenen Expeditionen im australischen Busch und im Regenwald durchbeißt und wie sie mit der oft abfälligen und wenig wertschätzenden Behandlung durch viele Männer umgeht, ist einfach beeindruckend. Die Entwicklung, die Emma während der Handlung durchmacht, hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt habe ich mich bei der Lektüre dieses Romans von Julie Leuze wieder unglaublich wohl gefühlt und die Lesezeit wie einen kleinen Urlaub sehr genossen. Die Erzählweise der Autorin ermöglicht es mir immer wieder, mich ganz in die Geschichte fallen zu lassen und in eine andere Welt einzutauchen.

Fazit:
„Der Duft von Hibiskus“ hat meine Erwartungen an eine Abenteuer- und Liebesgeschichte im Australien des 19. Jahrhunderts mehr als erfüllt. Ich bin restlos begeistert von diesem ersten Teil der Auswanderersaga!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Sehr berührende Liebesgeschichte im historischen Kontext

Abschied in Prag
0

In den Wirren des beginnenden zweiten Weltkriegs und der Judenverfolgung heiraten die junge Kunststudentin Lenka und der angehende Arzt Josef in Prag, um gemeinsam nach Amerika zu fliehen.
Doch als sich ...

In den Wirren des beginnenden zweiten Weltkriegs und der Judenverfolgung heiraten die junge Kunststudentin Lenka und der angehende Arzt Josef in Prag, um gemeinsam nach Amerika zu fliehen.
Doch als sich herausstellt, dass Lenkas Eltern und ihre Schwester noch keine Ausreisegenehmigung erhalten, bleibt Lenka bei ihnen in Prag und lässt Josef mit seinen Eltern und seiner Schwester vorfahren.
Durch äußere Umstände denken beide nach dem Krieg, der andere sei tot, und beginnen ein neues Leben in Amerika, wo sie sich schließlich nach vielen, vielen Jahren wiedersehen.

Meine Meinung:
Für mich war "Abschied in Prag" der erste Roman, den ich von der Autorin Alyson Richman gelesen habe, aber sicherlich nicht der letzte.
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt und auch nach dem Lesen nicht mehr losgelassen. Da ich eine Zeit lang in Prag gelebt habe und die Stadt daher recht gut kenne, hat mir der dort spielende erste Teil der unbeschwerten Kindheit und Jugend der Hauptfigur Lenka wegen des Lokalkolorits gut gefallen.
Die Geschichte wird über die Zeit hinweg aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten Lenka und Josef erzählt. Durch die eindringliche Erzählweise mit vielen genauen Beobachtungen wird man in die Lage der beiden Protagonisten versetzt und leidet über weite Strecken mit ihnen. Nach der unbeschwerten Zeit spitzen sich die Ereignisse im Laufe der Geschichten immer weiter zu, als die Deutschen die Macht in Prag übernehmen.
Das Buch ist aufgrund der schlimmen Ereignisse und Lenkas Leidensweg vor allem im Rahmen des Holocaustes keine leichte Kost und hat mich emotional sehr mitgenommen. Die Autorin versteht es, auch konkrete historische Ereignisse und Besonderheiten und Anklänge an reale Personen so in den Roman einzubauen, dass man diese aus Lenkas Sicht "miterlebt". Als Deutsche kommt man nicht umhin, sich für seine Landsleute und deren Taten zu schämen.
Die Einbettung in die sehr berührende Liebesgeschichte machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit:
"Abschied in Prag" war für mich eines der berührendsten Bücher seit Langem. Aufgrund der Wichtigkeit des Themas, das niemals vergessen werden darf, kann ich das Buch wirklich jedem sehr ans Herz legen.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Standardwerk zum Thema Kommunikation und Feedback

Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation
0

In "Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation" bringt uns Gabriele Seils im Format eines Gesprächs mit dem bekannten Konfliktmediator Marshall B. Rosenberg dessen Lehre zur Gewaltfreien Kommunikation ...

In "Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation" bringt uns Gabriele Seils im Format eines Gesprächs mit dem bekannten Konfliktmediator Marshall B. Rosenberg dessen Lehre zur Gewaltfreien Kommunikation näher.
Er unterscheidet die Kommunikationstypen Wölfe und Giraffen, wobei die Giraffensprache die Gewaltfreie Kommunikation verkörpern.
Anhand von Beispielen wird grundsätzlich in die Thematik der Kommunikationsprobleme eingeführt, bevor Bedürfnisse und Empathie als Basis der Theorie behandelt werden, um schließlich bei konkreten Veränderungstipps zu landen.

Meine Meinung:

Das kleine Büchlein von Marshall B. Rosenberg steckt voll von augenöffnenden Beispielen, in denen man sich sicherlich auch das eine oder andere Mal ertappt fühlt, was schlechte Kommunikation angeht. So aufgerüttelt ist man empfänglich für die wiederum auch sehr konkreten Denkanstöße, Anregungen und Tipps rund um Gewaltfreie Kommunikation. Die Methodik des Feedbacks, die vorgestellt wird und die auf der Benennung der eigenen Bedürfnisse beruht, ist sehr gut anwendbar und absolut zielführend. Natürlich muss man sein eigenes Kommunikationsverhalten immer wieder reflektieren und auch daran arbeiten, und das Büchlein zur Gewaltfreien Kommunikation hilft dabei sehr.
Besonders gut hat mir auch das Kapitel über Dankbarkeit gefallen, das sehr persönliche Erlebnisse des Autors gerade in Deutschland spiegelt, so dass es sehr berührend war.

Fazit:

Das Buch gibt unglaublich viele Denkanstöße für das Kommunikationsverhalten im privaten wie beruflichen Alltag und ist gefüllt mit vielen konkreten Tipps und beschreibt eine gut anwendbare Methodik basierend auf dem Erkennen von Bedürfnissen.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Guter Ratgeber für karriereorientierte Frauen in einem männlich geprägten Umfeld

Spiele mit der Macht
1

In ihrem Ratgeber "Spiele mit der Macht" gibt Marion Knaths Tipps, wie Frauen sich im Beruf erfolgreich durchsetzen können.
In kurzen Kapiteln behandelt sie alle wichtigen Themen aus dem beruflichen Alltag ...

In ihrem Ratgeber "Spiele mit der Macht" gibt Marion Knaths Tipps, wie Frauen sich im Beruf erfolgreich durchsetzen können.
In kurzen Kapiteln behandelt sie alle wichtigen Themen aus dem beruflichen Alltag rund um männliche und weibliche Kommunikationsmuster und gibt konkrete Tipps, wie frau nicht in allgemeine weibliche Fallen tappt.
Hierbei geht es darum, männliche Verhaltensmuster zu verstehen und auch als "Spiel" zu begreifen, um sich die geeigneten davon zunutze zu machen, ohne dabei lächerlich zu wirken.

Meine Meinung:
Der kleine Ratgeber der erfahrenen Führungsfrau Marion Knaths ist meines Erachtens schon ein Standardwerk für alle Frauen, die sich mit Karrierethemen auseinandersetzen und im Berufsleben weiterkommen wollen.
Die behandelten Themen reichen vom Verhalten in Meetings über Gehaltsverhandlungen und die Unterstützung durch den richtigen Mentor und umfassen somit ein breites Spektrum relevanter Inhalte in der Zusammenarbeit.
Durch die stets sehr humorvolle und mit vielen konkreten Beispielen unterlegte Darstellung fühlt man sich als Leserin nicht nur gut beraten und angesprochen, sondern auch gut unterhalten. Viele Beschreibungen typisch "männlicher" und typisch "weiblicher" Verhaltensweisen sind unglaublich augenöffnend, so dass man sich das eine oder andere Mal richtiggehend ertappt fühlt.

Fazit:
Meines Erachtens ist dieses Buch vor allem für junge Frauen am Anfang ihrer Karriere sehr nützlich, um über karriererelevante Themen zu reflektieren und sich auch des spielerischen Charakters mancher Situation bewusst zu werden.