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Veröffentlicht am 19.01.2021

Potenzial verschenkt

Die Douglas-Schwestern
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Die Douglas Schwestern war mein allererstes Hörbuch überhaupt. Deswegen und wegen dem einladenden Cover und der historischen Thematik habe ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut. Leider entpuppte sie ...

Die Douglas Schwestern war mein allererstes Hörbuch überhaupt. Deswegen und wegen dem einladenden Cover und der historischen Thematik habe ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut. Leider entpuppte sie sich als zu fiktiv und zu oberflächlich für meine Erwartungen. Vielleicht hätte ich einfach weniger erwarten sollen… .
Die Geschichte wird von Uta Simone gesprochen, die eine sehr angenehme und schöne Stimme und Aussprache hat. Auf zwei CDs erwartet den Hörer 711 Minuten Erzählung. Man lernt die Schwestern Maria, die sich als kleines Mädchen bereits für Düfte aller Art interessiert sowie ihre Schwester Anna, die eher die ruhiger und zurückhaltendere der beiden ist, kennen. Maria ist sehr wissbegierig und offen und geht schnell auf Menschen und Herausforderungen zu, sodass es nicht verwunderlich ist, dass sie ihren Traum von einer eigenen Parfümerie gegen alle Widerstände und Konventionen durchsetzen möchte und dies letztendlich auch tut. Der Weg dahin ist gesäumt durch allerlei Vorkommnisse, Hindernisse sowie gute und schlechte Menschen. Auch in Liebesdingen scheinen die beiden Douglas Schwestern kein gutes Händchen zu haben … und dann bricht auch noch der Erste Weltkrieg aus und bald müssen die beiden Frauen noch mehr Opfer bringen, als bisher gedacht.

Das Hörbuch wird zum Schluss durch ein Nachwort abgerundet. Hier erfährt der Hörer was an der Geschichte Wahrheit und was Fiktion ist. Leider überwiegt das Letztgenannte deutlich und macht das Leben der Douglas Schwestern zu einer „Geschichte wie hundert andere“.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Das mittelalterliche Magdeburg

Die Jüdin von Magdeburg
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Auf knapp 550 Seiten taucht man in die Geschichte von der Jüdin Esther und dem Knappen Wolfram ein, die den Leser bis zum Ende gefangen nimmt und mitfiebern lässt. Dies alles vor einer sehr gut recherchierten ...

Auf knapp 550 Seiten taucht man in die Geschichte von der Jüdin Esther und dem Knappen Wolfram ein, die den Leser bis zum Ende gefangen nimmt und mitfiebern lässt. Dies alles vor einer sehr gut recherchierten und leserfreundlich verpackten Kulisse des mittelalterlichen Magdeburg.

Bereits am Anfang begrüßt den Leser eine Chronik sowie eine Karte des damaligen Magdeburg mit allen Orten, die in dem historischen Roman eine Rolle spielen. Es wird herausgestellt, welche Personen fiktiv sind und welche wirklich gelebt und in Magdeburg damals gewirkt haben. So kann man sich gut auf die kommenden Ereignisse einstellen, doch nicht auf alle, denn der Autor zählt in der Übersicht nicht alles auf und so wird man hier und dort überrascht ;).

Bereits der Beginn der Geschichte nimmt einem wortwörtlich den Atem und das romantische Bild vom Mittelalter, was der eine oder andere heutzutage hat. Es geht mit Gewalt, Mord und Totschlag zu. Es zeigt, welche Macht und Willkür die Kirche damals ausgeübt hat und wie grausam ihre Anhänger gegen Andersdenkende vorgegangen sind. Inmitten dieser ganzen Kulisse entspringt jeweils die Geschichte von Esther, die auf ihrem Weg sehr viel Leid ertragen muss, bis sie endlich Frieden findet. Denn als Jude war man damals schon nicht beliebt... . Neben der Erzählung aus ihrer Sicht, begleitet man noch den jungen Knappen Wolfram, dessen großes Ziel es ist, ein Ritter zu werden sowie Genoveva, ein Mündel der Begine Mechthild, die damals gewirkt und gepredigt hat. All diese Personen haben im Verlauf des Buches Ungeheuerliches zu erdulden und zu bewältigen ... . Bis zum Schluss ist hier Spannung garantiert - von mir also eine klare Leseempfehlung und zwar nicht nur für Mittelalter Fans!

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Eine wahre und berührende Geschichte

Marta
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Selten hat mich ein Buch so abgeholt und mitgenommen wie „Marta“ von Monika Hürlimann. Der Leser begleitet eine Frau namens Marta, die Titelgebende, bei ihrer ganz persönlichen Reise durchs Leben mit all ...

Selten hat mich ein Buch so abgeholt und mitgenommen wie „Marta“ von Monika Hürlimann. Der Leser begleitet eine Frau namens Marta, die Titelgebende, bei ihrer ganz persönlichen Reise durchs Leben mit all den Irrungen, Wirrungen, Träumen und Lügen. Man lernt diese, für mich unglaublich kluge und taffe, Person von Kindesbeinen an kennen und durchlebt mit ihr Abschnitte ihres Lebens in drei verschiedenen Ländern. Beginnend in Polen, wo man als Leser die Lebenssituation von Martas Familie und vielen anderen Personen beschrieben bekommt, weitergehend zur Flucht nach Deutschland und schließlich endend in der Schweiz. Ich habe bis zur letzten Seite mit Marta mitgefiebert, denn ihre Mutter hatte wohl ein Geheimnis, welches nicht offenbart werden sollte... .

Monika Hürlimann schreibt sehr packend und authentisch zugleich, ohne, dass es schwer zu lesen ist. Ich habe mich persönlich sehr mit Marta identifiziert, da meine Familie Ähnliches in Bezug auf die Flucht aus der Ukraine durchgemacht hat und ich die Schulzeit von Marta und ihrem Bruder Tomek genauso durchlebt habe, ohne ein Wort deutsch zu können und stets um Anerkennung und gute Noten kämpfen, wo es anderen teilweise zugeflogen kam. Und auch ich wollte Ärztin werden ;) Mich haben auch sehr die Schilderungen aus der Psychiatrie begeistert.

Von mir gibt es für dieses Buch und die Autorin eine klare Empfehlung. Ich bin gespannt, ob sie noch weitere Bücher veröffentlicht.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Jetzt sei doch nicht manoli =)

Das Café unter den Linden
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Nette Geschichte über die Zwanziger, Freundschaften, Filmgeschichte und (natürlich) die Liebe.
Ich habe die Autorin Joan Weng über eine Leserunde entdeckt und bin immer wieder begeistert und eingenommen ...

Nette Geschichte über die Zwanziger, Freundschaften, Filmgeschichte und (natürlich) die Liebe.
Ich habe die Autorin Joan Weng über eine Leserunde entdeckt und bin immer wieder begeistert und eingenommen von der Herzlichkeit und der Authentizität ihrer Charaktere, die auch in anderen Büchern von Frau Weng auftauchen und so sich immer weiter „entwickeln“.
In diesem Buch lernen wir Fritzi kennen, die alle Zelte abbricht und nach Berlin geht, um sich einen Traum zu erfüllen: sie möchte Drehbücher schreiben. Ein Job als Tippfräulein soll das erste Geld in die Kasse spülen, doch der ersehnte Arbeitgeber entpuppt sich nicht als reicher und angesehener Graf, sondern als ein chaotischer Träumer, der pleite ist. Und so landet Fritzi ohne jegliche Hoffnung auf einem gelben Sofa bei Wlad und Rosa, die sich ihrer annehmen. Die beiden sind nicht nur Künstler, sondern auch schwul... und so beginnt Fritzis Reise durch die Roaring Twenties im schillernden Berlin, wobei natürlich das Café unter den Linden nicht fehlen darf.
Amüsante und herzliche Lektüre!

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Das Leben von Frida Kahlo

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
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Überall, ob Mode oder Kunst oder auch politisch, trifft man auf sie – Frida. Viele Generationen von Frauen und Mädchen fühlten und fühlen sich durch die revolutionäre Gestalt der Malerin inspiriert. Wer ...

Überall, ob Mode oder Kunst oder auch politisch, trifft man auf sie – Frida. Viele Generationen von Frauen und Mädchen fühlten und fühlen sich durch die revolutionäre Gestalt der Malerin inspiriert. Wer hier eine reine Faktenbiographie erwartet und auf umfangreiche Erklärungen zu ihrer Kunst hofft, wird enttäuscht. Wer es jedoch zu schätzen vermag, dass Wahrheit und fiktion aufeinander treffen und einem den Sachverhalt unterhaltend nahebringen, wird dieses Buch und den Schreibstil mögen.

Der Roman macht an verschiedenen Stationen von Fridas Leben halt. Angefangen bei ihrer Schulzeit über ihren verhängnisvollen Unfall bis hin zu ihrer Ehe mit Diego. Ich habe das Buch an einem Tag gelesen und mich dazu bewegt gefühlt, mehr über die Künstlerin und die verschiedenen Personen in ihrem Leben zu forschen und mich letztendlich mehr mit ihrer Kunst zu beschäftigen. Für mich eine Lesereise, die bis heute andauert.

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