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Veröffentlicht am 25.05.2024

Ein neuer Ausflug in die magische Welt der Raumfalten, Nekromanten und Hexen

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe (Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Devin feiert ihren Geburtstag mit ihren Freunden am See. Schon sehr lange wünscht sie sich, Zeit allein mit ihrem Schwarm zu haben. Doch als es zum langersehnten Kuss kommt, geschieht etwas seltsames, ...

Devin feiert ihren Geburtstag mit ihren Freunden am See. Schon sehr lange wünscht sie sich, Zeit allein mit ihrem Schwarm zu haben. Doch als es zum langersehnten Kuss kommt, geschieht etwas seltsames, das alles für Devin verändern wird: Sie verwandelt sich in eine Nixe und saugt ihrem Schwarm die Lebensenergie ab. Doch als wäre dieser Schock nicht schon genug, stehen nachts plötzlich zwei Wächter in ihrem Zimmer und wollen ihre Kräfte magisch blockieren. Es gibt jedoch noch eine zweite Option für Devin: Die School of Myth and Magic in Norwegen, an der sie lernen soll, ihre Nixenkräfte zu beherrschen. Doch kann die Nixe sich zwischen Vampiren, Drachen, Hexen und Nekromanten behaupten und lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren?
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Autorin das Weltensetting ihrer vorherigen Emily Seymour-Reihe aufgegriffen hat! Ich habe die Idee mit den Raumfalten und verschiedenen Epochen in ebenjenen geliebt. Und noch größer war mein Glück, als Seth Cardeles auch in dieser Geschichte einen Auftritt bekam! In dieser Reihe liegt der Fokus auf der Ausbildung in den magischen Schulen und wir lernen dadurch noch mehr über die weiteren magischen Gruppen dieser Fantasy-Welt. Die School of Myth and Magic ist wunderbar beschrieben, sodass es ein leichtes ist, sich die alten Gemäuer bildlich vorzustellen und ganz in das latente High-School-Feeling abzutauchen.
Ein weiteres Highlight ist, wie immer bei Jennifer Alice Jager, das Figurenensemble. Devin war mir von Anfang an hochsympathisch, ebenso die Sirene Lilou und der Waldschrat Alvar. Ein klein wenig skeptisch wurde ich jedoch bei Caleb, denn seine anfänglich so nette Art wich im Verlauf der Geschichte einer doch zunehmend aufdringlichen Seite, bei deren Übergriffigkeit meine innere Feministin hin und wieder mit der Roten Flagge wedelte… Kassian hingegen macht keinen Hehl aus seinem Bad Boy Image, was ihn wiederum interessant wirken lässt (ja, die Autorin hat mich erwischt – ich finde ihn spannend und geheimnisvoll…).
Das Ende habe ich ehrlicherweise so kommen sehen, was mich aber in keiner Weise gestört hat. Und wer Jennifer Alice Jagers Geschichten kennt, der weiß: Der Cliffhanger ist unvermeidbar! Ich bin sehr gespannt, wie mir der zweite Band gefallen wird. Bei Emily Seymour war aus meiner Sicht die Fortsetzung deutlich schwächer als der erste Teil, der wiederum genial war – so wie hier auch.
Warum ist Emily Seymour eigentlich als Hardcover erschienen und Die School of Myth and Magic als Paperback? Das stört meine Ästhetik im Bücherregal irgendwie enorm…

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Integration mal anders!

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Ottilies Sommerferien verliefen bisher stinklangweilig. Doch dann zieht eine Familie in das Haus der Sackgasse Nummer 13 ein und Ottilie hegt den festen Plan, sich mit den drei Kindern anzufreunden. Allerdings ...

Ottilies Sommerferien verliefen bisher stinklangweilig. Doch dann zieht eine Familie in das Haus der Sackgasse Nummer 13 ein und Ottilie hegt den festen Plan, sich mit den drei Kindern anzufreunden. Allerdings gibt es da ein kleines Problem: Muh, Wolfi, Husch, die Eltern und auch der Großvater Grause sind… nun ja… nicht gerade „normal“. Muh wachsen Hörner aus dem Kopf, Wolfi wird bei Vollmond zum Werwolf und Husch ist ein Geistermädchen. Sie sollen unter Menschen leben und sich anpassen, aber das ist leichter gesagt, als getan… Gelingt es Ottilie trotzdem, ihren Plan in die Tat umzusetzen?

Wer ein Fan des „Magimoxischen Hexenhotels“ von Ulrike Rylance ist, der wird auch die Grauses lieben! Familie Grause besteht aus liebenswerten Figuren, die Idee der Geschichte ist gut umgesetzt und auch die Themen des Buches treten klar hervor. Die Hauptfrage, was eigentlich eine Familie ist und wer sie definiert, ist stets präsent und in einer für mich wunderbaren Art und Weise beantwortet. Ich denke, dass gerade in Zeiten von Patchworkfamilien und neuen Gesellschafts- und Familienmodellen eine solche Geschichte eine kindliche Sichtweise stärken und prägen kann. Zudem bilden die Themen Andersartigkeit, Zusammenhalt und Freundschaft die Stützen dieses Buches und sind auf kindgerechte Weise dargestellt.

Die von mir rezipierte Hörversion ist mehr ein Hörspiel, denn ein Hörbuch. Und die Autorin hat als Sprecherin selbst ihre Figuren in der bestmöglichen und ihr erdachten Art und Weise zum Leben erweckt. Ich hatte wirklich große Freude beim Zuhören und freue mich auf weitere Geschichten rund um die nicht-normalen Grauses!

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Sei vorsichtig, was du dir wünschst…

Emblem Island – Der Fluch der Nachthexe
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Tor lebt auf Emblem Island, einer bunten Insel voller Frieden. Denn (fast) jedes Neugeborene kommt mit einem Emblem auf die Welt, das seine Zukunft und seine Bestimmung in der Gesellschaft vorgibt. Doch ...

Tor lebt auf Emblem Island, einer bunten Insel voller Frieden. Denn (fast) jedes Neugeborene kommt mit einem Emblem auf die Welt, das seine Zukunft und seine Bestimmung in der Gesellschaft vorgibt. Doch Tor möchte kein Anführer des Dorfes werden, wie es seine Mutter ist und ihm sein Emblem verspricht. In jeder Neujahrsnacht jedoch dürfen alle Bewohner ab 12 Jahren einen Wunsch äußern. So auch Tor, der seine erste Wunschnacht dafür nutzt, sich ein anderes Emblem von der Wunschgöttin zu erbitten. Doch statt mit dem Zeichen eines Wasseratmers erwacht Tor mit einem Fluchauge auf seiner Hand. Die Nachthexe hat ihn für seinen Wunsch verflucht! Um dieses Dilemma rückgängig zu machen, bleibt ihm nur eine Möglichkeit: Er muss die Nachthexe aufsuchen und sie bitten, das Ganze rückgängig zu machen. Doch auf welche Abenteuer und Gefahren Tor dabei stößt, war ihm vorher nicht bewusst…

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch das wunderschöne Cover. Es sticht durch seine kräftigen Farben hervor und erhält durch den vergoldeten Schriftzug eine edle Aufmachung. Allein der Vogel, bei dem es sich wohl um den Silberfalken handeln soll, ist farblich eher schlecht passend zum Inhalt getroffen.

Genau so bunt wie die Aufmachung ist auch der Inhalt des Buches. Alex Aster hat eine tolle Geschichte mit spannenden Abenteuern, einer wunderbaren Freundschaft, einem ambivalenten Bösewicht und mutigen Protagonisten geschaffen. Der Einstieg in die Geschichte verläuft schnell, reibungslos und ohne Längen oder Fragen. Ich bin völlig unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen, denn ich hatte noch nichts von dieser Autorin gelesen. So konnte ich mich voll und ganz auf die Erzählung einlassen. Ein paar wenige Punkte gab es, die für mich Leerstellen aufwiesen (Wie bezahlen die Kinder ihr Essen? usw.), aber über die kann man gut hinwegsehen. Wer Schwachstellen finden will, der wird sie entdecken. Da dies aber vorrangig ein Buch für ältere Kinder ab elf Jahren ist, steht die Abenteuergeschichte im Vordergrund, nicht die Fragen nach Logistik und Logik.

Die Themen dieser Erzählung gefielen mir sehr gut, besonders auch ihre Darstellung und Aufarbeitung: Andersartigkeit, Ausbruch aus gesellschaftlichen Normen und Werten, gesellschaftliche Akzeptanz, die Tragweite von Entscheidungen, das Schicksal – Akzeptanz und Ablehnung –, Freundschaft und – wie so oft – die Dichotomie zwischen Gut und Böse.

Die Entwicklung des Protagonisten Tor vollzog sich eher schleppend und ist erst im letzten Drittel der Geschichte ersichtlich. Melda war mir zu Beginn sehr unsympathisch, konnte mich aber im Verlauf immer mehr von sich überzeugen. Sowieso nehmen die weiblichen Figuren in diesem Buch eine starke Rolle ein. Seien es die Mütter der Kinder, die Riesinnen oder eben auch die Nachthexe. Mit Engle bin ich bis zum Schluss kaum warm geworden, er bleibt etwas blass beschrieben auf der Strecke. Ich hoffe, dass sich die kleine Raupe Nimmersatt aka. Engle im Folgeband in einen mutigen, abenteuerlustigen Schmetterling verwandelt. Denn Potenzial hat er, das ließ sich an einigen Stellen erkennen.

Der Cliffhanger verspricht, ebenso wie das für mich sehr überraschende Ende, Großes für den zweiten Band! Hoffentlich habe ich bis dahin auch ein Emblem erhalten, und wenn es nicht das einer „Leserin“ ist, rede ich auch mal ein erstes Wörtchen mit der Wunschgöttin! Oder lieber doch nicht…?

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Ein sehr gelungenes Genre-Experiment!

Der Spurenfinder
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Der Spurenfinder (einige würden wohl „Detektiv“ sagen) Elos von Bergen hat sich mit seinen Zwillingen Ada und Naru nach einem Zwischenfall mit einem Magier, der ihr Haus in Brand steckte, in das kleine, ...

Der Spurenfinder (einige würden wohl „Detektiv“ sagen) Elos von Bergen hat sich mit seinen Zwillingen Ada und Naru nach einem Zwischenfall mit einem Magier, der ihr Haus in Brand steckte, in das kleine, verschlafene Dörfchen Friedhofen zurückgezogen. Dort genießt er seinen Ruhestand bis zu dem Tag, als der Holzfäller den Dorfvorsteher Emmett ermordet im Wald auffindet. Dass dieser Fall Elos und seine Kinder in ein gefährliches Abenteuer stürzt, hätte dabei niemand gedacht…
Ich bin ein sehr großer Marc-Uwe Kling Fan. Ob die Känguru-Trilogie inklusive Apokryphen, das Neinhorn, Qualityland – ich habe alles verschlungen. Tatsächlich ist mir bei dieser Geschichte zuerst das Cover ins Auge gestochen und danach erst der Autor. Am „Spurenfinder“ ging für mich also kein Weg vorbei! Das „Genre“ ist allerdings neu und so war ich sehr gespannt, was mich bei einer „Fantasy-Krimi-Komödie“ wohl erwarten würde. Und was soll ich sagen? Vorgefunden habe ich die von mir geliebten Wortspiele und die Marc-Uwe Kling so ganz eigene Wortmagie, tolle und facettenreiche Figuren, eine Detektivgeschichte zum Miträtseln und abschnittsweise große Spannung und Action, beheimatet in einem Fantasy-Setting. Der Erzählstil ist stellenweise sehr detailreich und ausschweifend, ist aber nie langatmig oder zäh. Der Schlagabtausch zwischen den Protagonisten ist einmalig, manchmal etwas kindisch, aber doch voller Wortwitz. Hier und da erkennt man die Federführung der Töchter, würde ich mal behaupten.
Zum Hörbuch: Alles, was Marc-Uwe Kling selbst vertont, hat einen ganz besonderen Wert, finde ich. Denn so ist alles exakt so ver- und betont, wie es sich der Autor selbst beim Schreiben vorgestellt hat. Die etwas schnarrende Stimme von Elos von Bergen hätte meine Fantasie so selbst nie hervorgebracht, sie passt aber einfach exakt zum immer leicht genervten Charakter der Figur. Und wie großartig ist bitte die Intonation der Stimmonade?! Ich hatte acht Stunden lang allerfeinsten Hörspaß, danke dafür!
Zur Printausgabe: Was mir natürlich bei der Hörversion fehlte, sind zum einen die Landkarten, die ich wirklich gelungen finde, und die mir beim Lesen immer wieder einen Anhaltspunkt boten, und zum anderen die wunderbaren Illustrationen von Bernd Kissel. Die Bleistiftzeichnungen sind passend zum Stil der Erzählung angefertigt und treffen in vielen Punkten das, was mir auch meine Fantasie ins Hirn spielte.
Den drei Klings ist hier eine wirklich tolle, witzige, spannende und einmalige Geschichte gelungen. Man muss sich auf sie einlassen, dann kann man große Freude an ihr haben.
Ich hatte bei und mit beiden Versionen großen Spaß bin nun gespannt auf weitere Experimente von Marc-Uwe Kling (und seinen Töchtern)!

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Ein sehr gelungenes Genre-Experiment!

Der Spurenfinder
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Der Spurenfinder (einige würden wohl „Detektiv“ sagen) Elos von Bergen hat sich mit seinen Zwillingen Ada und Naru nach einem Zwischenfall mit einem Magier, der ihr Haus in Brand steckte, in das kleine, ...

Der Spurenfinder (einige würden wohl „Detektiv“ sagen) Elos von Bergen hat sich mit seinen Zwillingen Ada und Naru nach einem Zwischenfall mit einem Magier, der ihr Haus in Brand steckte, in das kleine, verschlafene Dörfchen Friedhofen zurückgezogen. Dort genießt er seinen Ruhestand bis zu dem Tag, als der Holzfäller den Dorfvorsteher Emmett ermordet im Wald auffindet. Dass dieser Fall Elos und seine Kinder in ein gefährliches Abenteuer stürzt, hätte dabei niemand gedacht…
Ich bin ein sehr großer Marc-Uwe Kling Fan. Ob die Känguru-Trilogie inklusive Apokryphen, das Neinhorn, Qualityland – ich habe alles verschlungen. Tatsächlich ist mir bei dieser Geschichte zuerst das Cover ins Auge gestochen und danach erst der Autor. Am „Spurenfinder“ ging für mich also kein Weg vorbei! Das „Genre“ ist allerdings neu und so war ich sehr gespannt, was mich bei einer „Fantasy-Krimi-Komödie“ wohl erwarten würde. Und was soll ich sagen? Vorgefunden habe ich die von mir geliebten Wortspiele und die Marc-Uwe Kling so ganz eigene Wortmagie, tolle und facettenreiche Figuren, eine Detektivgeschichte zum Miträtseln und abschnittsweise große Spannung und Action, beheimatet in einem Fantasy-Setting. Der Erzählstil ist stellenweise sehr detailreich und ausschweifend, ist aber nie langatmig oder zäh. Der Schlagabtausch zwischen den Protagonisten ist einmalig, manchmal etwas kindisch, aber doch voller Wortwitz. Hier und da erkennt man die Federführung der Töchter, würde ich mal behaupten.
Zum Hörbuch: Alles, was Marc-Uwe Kling selbst vertont, hat einen ganz besonderen Wert, finde ich. Denn so ist alles exakt so ver- und betont, wie es sich der Autor selbst beim Schreiben vorgestellt hat. Die etwas schnarrende Stimme von Elos von Bergen hätte meine Fantasie so selbst nie hervorgebracht, sie passt aber einfach exakt zum immer leicht genervten Charakter der Figur. Und wie großartig ist bitte die Intonation der Stimmonade?! Ich hatte acht Stunden lang allerfeinsten Hörspaß, danke dafür!
Zur Printausgabe: Was mir natürlich bei der Hörversion fehlte, sind zum einen die Landkarten, die ich wirklich gelungen finde, und die mir beim Lesen immer wieder einen Anhaltspunkt boten, und zum anderen die wunderbaren Illustrationen von Bernd Kissel. Die Bleistiftzeichnungen sind passend zum Stil der Erzählung angefertigt und treffen in vielen Punkten das, was mir auch meine Fantasie ins Hirn spielte.
Den drei Klings ist hier eine wirklich tolle, witzige, spannende und einmalige Geschichte gelungen. Man muss sich auf sie einlassen, dann kann man große Freude an ihr haben.
Ich hatte bei und mit beiden Versionen großen Spaß bin nun gespannt auf weitere Experimente von Marc-Uwe Kling (und seinen Töchtern)!

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