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Veröffentlicht am 27.11.2022

„Aus großer Macht folgt große Verantwortung“, trifft auf Sophie zu, wie auf niemanden sonst…

Keeper of the Lost Cities – Das Vermächtnis (Keeper of the Lost Cities 8)
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Sophie Foster weiß nicht, wo ihr der Kopf steht: Neben der Suche nach ihren biologischen Eltern und dem Verschwinden von Alvar aus dem Trollhort, ihren Aufgaben als Mondlerche und ihr Dasein als die feste ...

Sophie Foster weiß nicht, wo ihr der Kopf steht: Neben der Suche nach ihren biologischen Eltern und dem Verschwinden von Alvar aus dem Trollhort, ihren Aufgaben als Mondlerche und ihr Dasein als die feste Freundin von Mr Schönling Fitz Vacker, soll sie nun auch noch Anführerin einer neuen Gruppe von Elfen werden, die dem Hohen Rat dienen soll. Grund ist die Annahme, dass die Neverseen als nächste intelligente Spezies die Zwerge rund um König Enki ins Visier nehmen werden. Kann Sophie ihre privaten Probleme in den Hintergrund stellen, um ihrer ihr aufgebürdeten Aufgabe gerecht zu werden? Und: Will sie es überhaupt?
Band 8 präsentiert uns eine gereiftere, ja geradezu zur Rebellion neigende Sophie Foster. Und mir gefällt das wirklich gut! Sie war in den vorherigen Bänden für meinen Geschmack abschnittsweise zu naiv. Aber da es ihr nun zusehends an die eigene Persönlichkeit geht, begehrt sie nicht nur gegen Black Swan, sondern auch gegen Fitz auf. Sie bietet damit ein gutes Vorbild für junge Mädchen (und Jungen, wie ich hoffe!), eine eigene Meinung zu haben und sie auch zu vertreten. Und, was mich hier am meisten begeistern konnte: Auf sein Bauchgefühl zu hören ist niemals verkehrt!
„Das Vermächtnis“ weist endlich wieder ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Geschehen und persönlicher Geschichte auf. Im letzten Band überwog letzteres und hat die Handlung etwas ausgebremst.
Apropos Vermächtnis: Niemals hätte ich im ersten Band damit gerechnet, dass Keefe Sencen eine so tragende Figur dieser Geschichte wird. Und dass er meine Lieblingsperson werden würde! Noch liebenswerter macht ihn nur noch seine Leibwächterin Ro(mhilda). Sie deutet an, was Keefe nicht aussprechen kann und will. Dafür liebe ich sie, denn ihre Sticheleien sind eine solche Wohltat für die Story!
Mich fasziniert an dieser Reihe der Umstand, dass ich auch nach acht Bänden noch immer nicht vorhersehen kann, wo und wie die Reise enden wird. Es wird nicht langweilig, nicht langatmig und bisher kann ich mich einfach nicht sattlesen! Wie ich jetzt allerdings die Wartezeit bis zum nächsten Band überbrücken soll, ist mir ein Rätsel…

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Die frechste Zofe Londons mischt wieder die Upper Class auf!

#London Whisper – Teil 2: Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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Zoe und Hayden, ungewollte Zeitreisende aus dem 21. Jahrhundert, jagen im London der Regency Zeit Dieben nach, die aus dem Haus der Arlingtons einen Spiegel mit einem Mondscheinsplitter entwendet haben ...

Zoe und Hayden, ungewollte Zeitreisende aus dem 21. Jahrhundert, jagen im London der Regency Zeit Dieben nach, die aus dem Haus der Arlingtons einen Spiegel mit einem Mondscheinsplitter entwendet haben – denn dieser ist ihre einzige Möglichkeit, das Rätsel um ihre Zeitreise zu lösen. Die Diebe führen sie ins Geheimversteck der Verborgenen Gesellschaft und dort enthüllt sich das Motiv dieser Gruppe: Sie wollen die Vergangenheit zu ihren Gunsten verändern. Zoe und Hayden müssen handeln! Denn plötzlich taucht eine weitere Partei im Kampf um den Mondscheinspiegel auf: Eine ägyptische Hohepriesterin will für ihren Herren alle Splitter aus der Zukunft zurück ins Alte Ägypten bringen, und so die Taten ihres Herrschers verbergen. Den beiden gelingt es, den Splitter an sich zu nehmen, als etwas passiert, mit dem niemand gerechnet hat: Die Scherbe reagiert auf Zoes Berührung und schickt sie und Hayden wenige Stunden zurück in die Vergangenheit, sodass sie den Raub des Spiegels bei den Arlingtons verhindern können. Ist Zoe also doch nicht nur zufällig in diese Geschichte geraten, weil sie ein Faible für die Mode der Regency Zeit hat? Denn das kann sie nun voll und ganz ausleben, da der berühmtberüchtigte Winterball ansteht und die Upper Class Londons und damit Zoes Freundinnen ganz schön in Aufruhr versetzt…

Der zweite Band schließt nahtlos an das Ende des ersten Bandes an und der Einstieg war daher leicht. Es wird sich nicht lang mit Erklärungen zum vorherigen Geschehen aufgehalten, sondern wir sitzen direkt mit Hayden und Zoe auf dem Hengst der Falcon-Smiths und jagen den Einbrechern nach.

Band 1 konnte mich nicht so ganz überzeugen und ich war mir nicht sicher, ob ich die Reihe weiter verfolgen soll. Es war mir ein wenig zu viel Teenie-Gehabe und so richtig warm konnte ich mit Zoe bis dato auch nicht werden. Da mich die „Lia Sturmgold“ Reihe von Aniela Ley so begeistert hat, war ich hier vielleicht etwas zu übereilt mit meinen Erwartungen. Doch nach Beendigung des Hörbuchs zum zweiten Band weiß ich, was mir gefehlt hat: Dagmar Bittners Interpretation von Hayden und Prickelton! Ich habe so herzhaft gelacht bei diesem Hörbuch, wenn Prickelton Zoe wieder einmal Unverschämtheiten vorgeworfen hat, oder als Hayden mit seinem schönsten gesäuselten französischen Akzent Zoes Knie zum Zittern brachte! Schade, dass ich nicht schon den ersten Band als Hörbuch konsumiert habe… Aber auch im Gesamten gefiel mit Teil 2 besser, denn er war spannender, der Schlagabtausch zwischen Hayden und Zoe hat an Intensität zugenommen und war witziger. Band 3 darf mir auf jeden Fall Dagmar Bittner auch vorlesen, daran führt nun kein Weg mehr vorbei.

Einen Stern muss ich am Ende dann aber doch abziehen, denn die eigentliche Storyline zum Versuch der Rückkehr Haydens und Zoes in ihre Zeitlinie gerät hier sehr ins Stocken. Im Vordergrund stehen die gesellschaftlichen Events der Regency Zeit, auf die Zoe als echtes Fangirl natürlich sehr hinfiebert. Die Auflösung der Fragen rund um ihre ungewollte Zeitreise nimmt dabei einen sehr geringen Anteil ein. Mich können Geschichten à la Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ eigentlich so gar nicht begeistern. Der Ton ist mir zu gestelzt, das Drama zu dramatisch… (Vielleicht bin ich da zu emanzipiert.) Aber hier konnten mich Zoes Versuche, die Londoner Upper Class mit ihrem Gegenwarts-Slang etwas aufzumischen, schon erheitern und bisweilen konnte mich auch ihre Schwärmerei für diese Zeit für sich einnehmen.

Die Cover der Reihe sind schlicht und doch so passend. Ich mag den zweifarbigen Stil mit den Silhouetten sehr. Ein schöner, bunter Blickfang im Regal!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt…

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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Alle vier Jahre holt „der Schulmeister“ nachts zwei Kinder aus dem Dorf. Wohin sie verschwinden, ist nur Spekulation. Fest steht: Nach jeder Entführung bekommt der Buchhändler ein neues Märchenbuch geliefert, ...

Alle vier Jahre holt „der Schulmeister“ nachts zwei Kinder aus dem Dorf. Wohin sie verschwinden, ist nur Spekulation. Fest steht: Nach jeder Entführung bekommt der Buchhändler ein neues Märchenbuch geliefert, in dem einige der Kinder wiederzuerkennen sind. Es geht das Gerücht um, dass der Schulmeister der Leiter der Schule für Gut und Böse ist und dass die Kinder dort trainiert werden, fiese Bösewichte oder schillernde Helden zu werden… So glaubt auch Sophie von sich, auf jeden Fall eine Prinzessin werden zu können. Immerhin hat sie das bezaubernde Aussehen, das dazu nötig ist. Und sie freundet sich dafür sogar extra mit dem unbeliebtesten Mädchen des Dorfes an. Agatha ist die Tochter einer Hexe und lebt auf dem Friedhof ein recht ruhiges und unaufgeregtes Leben. Als Sophie jedoch tatsächlich vom Schulmeister geholt wird, will sie ihre Freundin nicht kampflos hergeben und lässt sich gemeinsam mit ihr verschleppen. Allerdings kommt nichts so, wie Sophie es geplant hat und die Freundschaft der beiden wird auf eine sehr harte Probe gestellt…
Die Bücher liegen schon länger auf meinem SuB, nun habe ich die anstehende Veröffentlichung der Netflix-Verfilmung als Anreiz genutzt, mit Band 1 zu beginnen. Ich war mir nicht ganz sicher, was mich erwarten wird. Ein Märchenremake in Zeiten der Popkultur? Der altbekannte Kampf zwischen Gut und Böse? Fiese Feen und helfende Heinzelmännchen? Disneykitsch aus allen Poren? Tja, was soll ich sagen: Von allem ist etwas dabei. Gut & Böse, schwarz & blond, Prinzessin & Hexe, Held & Bösewicht, Intrige & Selbstlosigkeit, Hass & Freundschaft – Dichotomien, so weit die Seiten reichen. Allerdings wird hier mit ihnen gespielt. Dies wiederum erzeugt ein Spannungsverhältnis, das die Protagonistinnen in die Verzweiflung treibt. Denn in der Schule für Gut und Böse ist kaum etwas, wie es zu sein scheint. Der konstante Kampf, der hier ausgetragen wird, und die Verzweiflung, die ebenjener hervorruft, wird sehr deutlich durch den häufigen und teilweise sogar abschnittsweisen Wechsel der Erzählperspektive noch zusätzlich verstärkt. Als Leser muss man wirklich aufmerksam bleiben beim Lesen, um weiterhin nachzuvollziehen, ob gerade Sophie oder Agatha im Fokus steht. Zu Beginn empfand ich diesen Wechsel als recht anstrengend, doch schon bald wurde mir klar, dass dies ein entscheidender Part im Erzählstil des Autors ist. Denn klar ist: Das Hauptmotiv dieser Geschichte ist das Thema Persönlichkeitsentwicklung, gefolgt von Freundschaft, Glaube, Hoffnung und Treue. Und natürlich bedient sich der Autor hierbei an den Klischees und Stereotypen der Gattung Märchen. Feminismus ist hier fremd, ebenso wie ein Matriarchat. Hier wird die düstere Stimmung der (Grimmschen) Märchen wiedergegeben, die Erzählatmosphäre ist durchgehend düster und auch vor Grausamkeit wird nicht Halt gemacht. Die „wahre Liebe“ entspringt eher einer Tradition und einem Zwang, nicht der freien Entscheidung. Wer die Erzählung unter dem Aspekt liest, dass hier zwei starke(feministische) Protagonistinnen um ihr Happy End kämpfen, der wird enttäuscht werden. Denn Sophie und Agatha kämpfen um ihre Persönlichkeitsentwicklung und ihre Freundschaft – wenn auch über viele Umwege und mit zahlreichen Hindernissen.
Die weiteren Bände liegen bereit, ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Ob ich mir jedoch den Film ansehen werde, muss ich noch entscheiden. Meistens enttäuschen mich Verfilmungen…

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Ein böser Zauberer bedroht die Anderswelt

Brombeerfuchs – Der Zauber von Sturmauge
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Kurz bevor Portia in die Ferien zu ihren Tanten nach Wales aufbrechen will, steht ihr Freund Ben vor der Tür. Klatschnass, ohne Erinnerung und mit einem verschmierten Zettel in der Hand. Wie er von Wales ...

Kurz bevor Portia in die Ferien zu ihren Tanten nach Wales aufbrechen will, steht ihr Freund Ben vor der Tür. Klatschnass, ohne Erinnerung und mit einem verschmierten Zettel in der Hand. Wie er von Wales nach London gekommen ist, weiß er nicht mehr. Und auch nicht, wieso er einen Weltenschlüssel mit sich trägt, und warum er immer wieder kleinere Aussetzer hat und zu einer Salzsäule erstarrt. Da können nur Bramble und Rose helfen! Gemeinsam mit ihnen machen sich Portia und Ben erneut auf in die Anderswelt, doch schon kurz nach ihrer Ankunft werden sie bezichtigt, Chaosmagie zu verbreiten. Denn in Weltende ist nichts mehr, wie es einmal war. Doch Schuld sind nicht die vier Freunde, sondern der böse Zauberer von Sturmauge, der Robin Goodfellow und die Anleitung zur Herstellung eines Weltenschlüssels entführt hat…
Zugegeben: Ich hatte ein ganz kleines bisschen gehofft, dass Band 2 endlich meine Fragen zum Ende von Band 1 beantworten würde. In Bezug auf das Rätsel der Runenmagie hat sich Klarheit ergeben, aber der Graue König, der mich so fasziniert hatte, tauchte leider nicht noch einmal auf.
„Der Zauber von Sturmauge“ ist ein ganz neues Abenteuer in der Anderswelt, das meiner Meinung nach aber nicht losgelöst vom Vorgängerband gelesen werden kann. Die Kenntnis des Figurenensembles wird vorausgesetzt und es wird nicht weiter erklärt, woher Bramble und Rose ihre Fertigkeiten und das Wissen um die Anderswelt haben. Die Lektüre von „Das Geheimnis von Weltende“ ist also Voraussetzung.
Diese Erzählung ist eine nette, schnell lesbare Geschichte für Zwischendurch, die mir gute Lesestunden bereitet, mich aber nicht sonderlich vom Hocker gehauen hat. Die Spannung und das Magische der Anderswelt aus dem ersten Band fehlten mir hier. Der Fokus in diesem Band liegt ganz eindeutig auf der Charakterentwicklung von Portia und Ben – und vielleicht auch auf der des Gestaltwandlers Robin Goodfellow. Im Vorgängerband konnte ich kaum Zugang zu Portia finden, sie blieb mir streckenweise zu emotionslos. Hier jedoch konnte ich endlich tiefer in ihre Figur und in ihre Innenwelt, ihre Sorgen und Ängste und besonders auch Sehnsüchte hineinblicken. Das hat sie mir hier um einiges sympathischer gemacht! Und auch Ben hat sich entwickelt, seine Ängste überwunden und wächst im Kampf um Sturmauge über sich hinaus. Dies wird auch deutlich, wenn man einen Blick auf die Themen dieser Geschichte wirft: Freundschaft, Mut, Entwicklung, Selbstvertrauen und Persönlichkeitsentfaltung stechen hier ganz deutlich hervor. Es ist also weniger eine Abenteuergeschichte und mehr ein Freundschaftsroman.
Ich bin gern zurück in die Anderswelt gereist, gebe aber noch immer nicht die Hoffnung auf, dass Kathrin Tordasi mir irgendwann mehr über den Grauen König und seine Geschichte erzählt… ;)

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Vom armen Waisenmädchen zur mächtigen Magieträgerin

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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Seit über unserer Welt eine Parallelwelt, der sogenannte Mirror, erschienen ist, regiert Magie die Welten. Im Mirror fließt sie im Überfluss, auf Prime – unserer Welt – nur in minimalen Dosen, sogenannten ...

Seit über unserer Welt eine Parallelwelt, der sogenannte Mirror, erschienen ist, regiert Magie die Welten. Im Mirror fließt sie im Überfluss, auf Prime – unserer Welt – nur in minimalen Dosen, sogenannten Grains. Kontrollieren kann man die Magie nur mit speziellen Artefakten, den Sigils. Von ihnen existieren verschiedene Arten, defensive oder offensive Sigils, die in Arenen bei Magiekämpfen eingesetzt werden. Eine dieser Kämpferinnen ist Rayne, ein Waisenmädchen aus Prime-London, das heimlich in den Domes kämpft, um gemeinsam mit ihrer Freundin Lilly vor dem Besitzer des Waisenhauses fliehen zu können, der sie für seine bösen Machenschaften ausnutzt. Doch beim letzten und alles entscheidenden Kampf infiziert Rayne sich mit Chaosmagie und kann sie nicht mehr kontrollieren. Rayne erwacht im Mirror und erfährt, dass ihr Vater, den sie nie kennengelernt hat, der Träger des Dark Sigils namens Ignis war und dieses in der Blutlinie vererbt wird, also an sie. Somit steht Rayne nun vor der Entscheidung: Das Sigil und alle seine Verpflichtungen annehmen, oder zurück in die Armenviertel gehen…
Ich war sehr gespannt auf die neue Dystopie-Reihe von Anna Benning. Die Vortex-Trilogie konnte mich absolut überzeugen, somit war klar, dass ich den Dark Sigils auch eine Chance geben muss.
Vorweg: Ich bereue es etwas, diesen Band als Hörbuch gehört zu haben. Für mich passt Martha Kindermann als Sprecherin nicht zur Geschichte, leider. Die Figuren waren gut differenzierbar und individuell ausgestaltet, aber die Stimme war mir zu tief und zu ‚dunkel‘. Zum Mirrorlord Adam passte es hervorragend, zu Rayne leider so gar nicht. Die anderen Bände werde ich also definitiv selbst lesen.
Ich habe tatsächlich ungewöhnlich lang für das Hören gebraucht, was mich im Nachhinein zu der Überlegung geführt hat, warum es so war. Zum einen lag es, wie erwähnt, vermutlich an der Sprecherin, aber zum anderen auch an der Tatsache, dass ich so viele offene Fragen hatte, in Bezug auf Magie, die Sigils, die Gesellschaftsstrukturen – also das Weltensetting insgesamt. Ja, ich bin verwöhnt vom wahnsinnig großartigen Vortex-Gebilde. Es ist dort einfach alles durchdacht und erklärt. Hier aber fehlten mir Informationen zur Gesellschaftsstruktur in Prime. Ja, es gibt Armenviertel, aber wie sind sie entstanden? Wie verhält es sich mit der Abhängigkeit von Magie? Wird sie nur zum Kämpfen und als ‚Droge‘ verwendet? Oder treibt sie auch Maschinen usw. an? Diese fehlende Informationsdichte und Neugier hat mich auch bei Rayne etwas gestört. Will sie gar nicht mehr über ihren Vater erfahren? Und über die anderen Sigil-Träger? Oder die Sigils im Allgemeinen? Irgendwie blieb mir das alles zu sehr an der Oberfläche…
Im Figurenensemble gefiel mir tatsächlich Adam am besten, da wir ihn durch die Augen von Rayne gut kennenlernen. Die Lovestory ging mir dann doch etwas zu schnell – auch, wenn ich die Beschreibungen ihrer Magieverbundenheit sehr schön fand. Das mag ich an Anna Benning: Bei so intensiven Momenten findet sie immer die richtigen Worte und erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre!
Also für die Folgebände ist definitiv noch Luft nach oben, denn die Idee finde ich prinzipiell klasse. Und der Cliffhanger verspricht ja noch so einiges…

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