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Veröffentlicht am 02.08.2022

Enttäuschendes Erstlesebuch mit kaum Spannung und wenig Anspruch

PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag
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Die Paw Patrol retten den Tag und zeigen in zwei Geschichten, was sie alles drauf haben. 1. „Der kleine Oktopus“: Kapitän Tollpatschs Boot wird von einem riesigen Oktopus festgehalten. Die Paw Patrol greift ...

Die Paw Patrol retten den Tag und zeigen in zwei Geschichten, was sie alles drauf haben. 1. „Der kleine Oktopus“: Kapitän Tollpatschs Boot wird von einem riesigen Oktopus festgehalten. Die Paw Patrol greift ein. Die tierischen Helfer möchten Tollpatsch und sein Boot retten und finden dabei heraus, was mit dem Oktopus los ist.
2. „Flugzeug in Not“: Bürgermeisterin Gutherzig nimmt bei Lotta Flugstunden, doch während des Flugs kommt es zu einem Unglück. Das Flugzeug braucht sofort eine Reparatur, Skye und Rocky sind sofort zur Stelle und versuchen zu helfen. Ob sie es schaffen?

Die Sprache ist ausgesprochen einfach gehalten, es werden keine ausschmückenden Wörter verwendet. Die Sätze sind also sehr kurz und auf das absolut Notwendige reduziert. Alles liest sich eher wie eine Inhaltsangabe als wie eine Geschichte. Die englischen Aussprachen der Namen werden in der Personenübersicht am Anfang in Lautsprache in Klammern hinzugefügt. Die Namen der Mitglieder der tierischen Patrouille sind in der Geschichte zudem in unterschiedlichen Farben gedruckt, entsprechend der Kleidungsfarbe der Tiere, so erkennen Kinder schon ohne genau zu lesen, um wen es gerade geht und müssen sich nicht durch die Schreibweise, die nicht der Aussprache entspricht, verwirren lassen. Das ist durchaus sinnvoll.
Die Schrift ist groß gedruckt. Meist gibt es nur einen einzigen Satz pro Seite. Viele bunte Bilder zeigen die Handlung deutlich, so dass der Sinn im Wesentlichen auch ohne Worte zu verstehen ist. Am Ende schließt sich eine Rätselseite mit Purzelwörtern an. Das Buch richtet sich an Leseanfänger ab sechs Jahren zum Lesenlernen und üben.

Die Figuren werden auf der ersten Seite mit Bild vorgestellt und sind den meisten Kindern sicher schon bekannt. Die Paw Patrol besteht aus Hunden, die wie Superhelden in Notsituationen helfen. Diese kommen bei tierlieben Kindern bestimmt gut an.

Das Buch „Die Fellfreunde retten den Tag“ ist mein erster Kontakt mit der Paw Patrol. Mir erschließt sich die Faszination, die von dieser Serie ausgeht, nach dem Lesen dieses Buchs absolut nicht. Die Handlung ist leider ziemlich plump, schlicht und wenig originell, die Sprache ebenso. Auch wenn es sich um ein Erstlesebuch handelt, hätte es meiner Meinung nicht geschadet, die Sätze zumindest ein wenig abwechslungsreicher zu formulieren. Lesen sollte immer auch der Wortschatzerweiterung dienen.
Für Fans der tierischen Rettungstruppe ist es sicherlich motivierend, eine Geschichte der Serie selber lesen zu können. Für alle anderen gibt es meiner Meinung nach aber deutlich raffiniertere, einfallsreichere und unterhaltsamere Erstlesegeschichten.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Viel Action, aber die meiste Zeit dennoch nicht mitreißend

Die Verlorenen
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Seit dem Verschwinden seines kleinen Sohns Theo vor zehn Jahren ist der Londoner Polizist Jonah Colley nicht mehr derselbe. Seine Ehe zerbrach und auch mit seinem ehemaligen besten Freund Gavin hat er ...

Seit dem Verschwinden seines kleinen Sohns Theo vor zehn Jahren ist der Londoner Polizist Jonah Colley nicht mehr derselbe. Seine Ehe zerbrach und auch mit seinem ehemaligen besten Freund Gavin hat er seit langem keinen Kontakt mehr. Jetzt meldet der sich plötzlich bei Jonah und bittet ihn um ein Treffen. Doch am Treffpunkt findet Jonah nur Gavins Leiche und drei weitere Opfer vor. Jonah selbst wird niedergeschlagen, die ermittelnden Polizisten zweifeln aber an seiner Glaubwürdigkeit. Jonah forscht auf eigene Faust nach und gerät dabei tief in seine eigene Vergangenheit: Was geschah damals wirklich mit seinem Sohn und besteht ein Zusammenhang mit Gavins Tod?

Simon Becketts Schreibstil ist recht einfach, mit kurzen Sätzen und viel wörtlicher Rede. Der Text ist gut verständlich, mitunter wirken die doch sehr schlichten Formulierungen etwas holprig und steif. Beckett erzählt meist chronologisch, es werden aber auch Rückblenden an die Zeit von vor zehn Jahren eingeschoben. So werden der aktuelle Fall um Gavins Tod und Theos Verschwinden in Zusammenhang gesetzt.

Jonah Colley ist unglücklich, wirkt gebrochen, kaputt. Wie ein Getriebener versucht er, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, verhält sich dabei nicht immer vernünftig. Er scheint manchmal etwas naiv und unbedacht und schlittert so immer wieder in gefährliche Situationen. Bei seiner persönlichen Geschichte ist Jonahs Verhalten sicher teilweise verständlich. Obwohl mir sein Schicksal sehr leid tat, fand ich keinen richtigen Zugang zu Jonah. Er wurde mir zu oberflächlich und unklar dargestellt, ich konnte kein „tieferes“ Bild von ihm entwickeln, Jonah war für mich nur schwer zu fassen.

Auch wenn der Roman „leicht“ zu lesen ist, konnte er mich erst auf den letzten paar Seiten packen. Ich empfand den Plot durchaus als raffiniert und abwechslungsreich - obgleich ich es sonst lieber „klassischer“ und übersichtlicher mag - kam aber leider einfach nicht richtig ins Buch hinein, fand keinen Bezug zur Hauptfigur und zum Fall. Trotz der vielen Action und einiger unerwarteter Wendungen wurde ich von der Geschichte nicht mitgerissen. Mich hat der Auftakt dieser Thrillerserie insgesamt nicht überzeugen können, an Becketts „Die Chemie des Todes“ kommt „Die Verlorenen“ trotz des überraschenden Finales nicht heran. Am Schluss bleibt manches ungelöst, Potential für die Fortsetzung ist definitiv vorhanden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich den Nachfolger lesen möchte.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Leider sehr wenig Leseglück

Nur noch ein bisschen Glück
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Die Stockholmerin Stella findet heraus, dass ihr Freund sie betrügt und gleichzeitig verliert sie auch noch ihren Job. Daraufhin beschließt die junge Frau, ihr Leben komplett zu ändern: Sie möchte zunächst ...

Die Stockholmerin Stella findet heraus, dass ihr Freund sie betrügt und gleichzeitig verliert sie auch noch ihren Job. Daraufhin beschließt die junge Frau, ihr Leben komplett zu ändern: Sie möchte zunächst aufs Land ins idyllische Örtchen Laholm fahren, um dort die Hütte zu verkaufen, die sie von ihren Großeltern geerbt hat. Anschließend plant Stella, ihren großen Traum, die Modeschule in New York zu besuchen, endlich in die Tat umzusetzen, sofern sie dort wirklich angenommen wird. Aber als Stella in Laholm den attraktiven Bauern Thor kennenlernt, beginnt sie an ihrem Vorhaben zu zweifeln.

Simona Ahrnstedt schreibt einfach, teilweise zu einfach und umgangssprachlich. Ihr Schreibstil wirkt eher plump als gefällig.

Die meisten Figuren des Romans, vor allem die Protagonisten Stella und Thor, werden mir zu schlicht und eindimensional dargestellt, um sympathisch zu sein. Lediglich Thors Schwiegermutter Rakel und Thors Tochter Juni, die in Ansätzen über so etwas wie Ecken und Kanten verfügen, fand ich als Persönlichkeiten interessant.

Die Geschichte ist zwar nicht besonders innovativ, aber durchaus nett und unterhaltsam: Eine Frau mit Talent und großem Traum will ganz neu anfangen und findet auf dem Land das, was sie eigentlich gar nicht bewusst sucht. Das ist ein ganz klassisches und typisches Thema für Eskapismus-Literatur, die geheime Wünsche weckt, den Alltag kurz vergessen lässt und beim Lesen ein bisschen glücklich macht. Leider ist das bei mir in diesem Fall überhaupt nicht passiert: Mir war das Schicksal der Hauptfiguren über weite Strecken ziemlich egal, die Zwei erreichten und berührten mich nicht. Im Gegenteil die gefühlt permanenten Liebesszenen zwischen Thor und Stella gingen mir mit der Zeit sogar ziemlich auf die Nerven. Ich fand sie langweilig und fast befremdlich, habe sie rasch überlesen. Die restliche Handlung geriet bei den sich ewig wiederholenden Sexszenen in den Hintergrund. Für mich leider kein bisschen Glück, dieser Roman. Ich empfand ihn eher als enttäuschend, als eine ziemlich belanglose Geschichte mit zuviel Sex, dafür ohne Substanz.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Absurde, unglaubwürdige Aschenputtel-Geschichte mit einer großen Portion Kitsch

Ein Sommer voller Schmetterlinge
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Engländerin Beti ist ein richtiger Pechvogel. Schon zwei Mal war sie verlobt, hat es aber nie vor den Traualtar geschafft. Und auch der dritte Versuch scheitert: Eigentlich wollte sie sich mit Freund Will ...

Engländerin Beti ist ein richtiger Pechvogel. Schon zwei Mal war sie verlobt, hat es aber nie vor den Traualtar geschafft. Und auch der dritte Versuch scheitert: Eigentlich wollte sie sich mit Freund Will ihren Lebenstraum, eine Strandbar in Andalusien, erfüllen, doch nun ist Will mit Betis Ersparnissen verschwunden und Beti muss in Spanien, weit entfernt von ihrer Familie, ganz von vorne anfangen. Auf einer Kirschplantage mit angeschlossenem Restaurant arbeitet sie als Spülerin. Außerdem ist sie für die Bewässerung der Kirschbäume verantwortlich. Mit dem mürrischem Besitzer des Bauernhofs Antonio kann sie zunächst überhaupt nichts anfangen. Doch dann lässt dieser sich mit seiner Noch-Ehefrau Esmeralda auf eine ungeheuerliche Wette ein. Er muss Beti innerhalb kürzester Zeit das Flamencotanzen beibringen, andernfalls verliert er seinen gesamten Besitz an Esmeralda. Dass Flamencotanzen im Dorf vor Jahren mit einem „Bann“ belegt wurde, macht die Sache nicht einfacher...

Jo Thomas Sprache ist klar und gut verständlich. Sie beschreibt die Orte und Landschaften, die Atmosphäre in Andalusien recht anschaulich und eindrucksvoll. Das macht definitiv Lust auf Urlaub dort.

Leider waren das für mich aber schon sämtliche positiven Aspekte des Romans.

Die Figuren, allen voran Beti, ein bemitleidenswertes, stets unterschätztes Aschenputtel, sind derart einfach gezeichnet, plakativ, schwarz-weiß und stereotyp, dass ich mich stellenweise richtig darüber ärgern musste. Keine der Figuren konnte ich wirklich ernst nehmen, geschweige denn irgendwelche Sympathien empfinden. Die meisten Charaktere triefen nur so vor Klischees.

Zu den nicht überzeugenden Figur kommt eine Handlung, die kaum abstruser und unrealistischer sein könnte: Flamencotanzen wurde mit einem Bann belegt? Eine Tanzwette, in der es um das gesamte Hab und Gut geht? Als wäre das nicht genug, endet die Geschichte derart übertrieben kitschig, dass es fast eine Qual ist.
Humor, der oft über Schwächen hinwegsehen lässt, sucht man in diesem Roman leider ebenfalls vergebens.

Ich gebe zu, ich lese sehr gerne einfache Liebesromane mit rosarotem Happyend und viel „Zuckerguss“. Aber „Ein Sommer voller Schmetterlinge“ war selbst mir zuviel. Eine unglaubwürdige, ja fast absurde Handlung, trotzdem vorhersehbar und ausgesprochen seicht! Für mich leider ein ziemlicher Reinfall, mit ganz viel Luft nach oben.

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