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Veröffentlicht am 24.02.2017

wunderschöne Liebesgeschichte!

Begin Again
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Ally beginnt mit ihrem Studium in Woodshill und sucht dringend eine Wohnung oder ein Zimmer. Sie bewirbt sich für ein WG Zimmer in der Wohnung von Kaden White, dem Bad Boy der Uni. Der wollte eigentlich ...

Ally beginnt mit ihrem Studium in Woodshill und sucht dringend eine Wohnung oder ein Zimmer. Sie bewirbt sich für ein WG Zimmer in der Wohnung von Kaden White, dem Bad Boy der Uni. Der wollte eigentlich lieber einen männlichen Mitbewohner,vermietet das Zimmer aber trotzdem an Ally. Nicht ohne vorher Regeln aufzustellen,die Ally ,kaum eingezogen, bricht...eine nach der anderen. Kaden gibt sich mürrisch und unnahbar.Doch Ally merkt,dass sich etwas in ihrer Beziehung verändert.

Dieses Buch ist vor allem eines: eine wunderschöne und romantische Liebesgeschichte. Als Jugendbuch deklariert ,ist es jedoch weit entfernt von den typischen , manchmal etwas oberflächlichen, Jugendstorys....mich hat es mitten im Herz getroffen.Ich bin zwar weit von dem jugendlichen Alter entfernt und trotzdem hat mich die Geschichte um Kaden und Ally begeistert.
Zwar weiss man schon zu Beginn, dass sich zwischen dem beiden Mitbewohnern eine Liebesgeschichte entwickeln wird. Die Story ist also etwas vorhersehbar.Doch das hat meiner Begeisterung keinesfalls geschadet, ich habe das Buch trotzdem regelrecht inhaliert.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Sehr schnell schafft sie es, dass dem Leser die Protagonisten sympathisch sind. Und sie überzeugen . Ally mit ihrer Wut gegen die (reiche Zicken -)Mutter und Kaden, der alles nur eins nicht will: sich verlieben! Hervorragend und liebevoll ausgearbeitete Charaktere, die auch mal zickig sind und sich unmöglich benehmen!
Mein Lesefluss wurde weder durch holperige Stellen, noch unrealistische Szenen gestört. So mag ich Bücher!

Veröffentlicht am 22.02.2017

Jenseits der Realität!

Kuckucksnest
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Senta und Sonja sind Zwillinge , beide verheiratet und unfruchtbar. Nachdem Verkehr nach Plan und Unfruchtbarkeitsbehandlung nicht das ersehnte Wunschkind gebracht haben, bleibt nur die Adoption. Nach ...

Senta und Sonja sind Zwillinge , beide verheiratet und unfruchtbar. Nachdem Verkehr nach Plan und Unfruchtbarkeitsbehandlung nicht das ersehnte Wunschkind gebracht haben, bleibt nur die Adoption. Nach und nach adoptieren die beiden ihre "Kuckuckskinder " und sehen sich am Ziel ihrer Träume.


Ach herrjeh...warum habe ich mir nur diese Geschichte bis zu bitteren Ende angetan? Wohl aus der Hoffnung heraus, dass Hera Lind das Ruder doch noch umzureissen vermag und mal abweicht von ihrer "Friede, Freude,Eierkuchen Idylle?
Laut Klappentext haben die Zwillinge und ihre Männer, wobei letztere nicht wirklich viel zu melden haben, einen Adoptionsmarathon vor sich. Denkste!Ein Kind nach dem anderen trudelt ein, alle sind natürlich allerliebst,knapp der Drogenhölle entkommen oder von ihren sehr jungen Müttern im Stich gelassen...ach ja, und ein Kind wurde in der Babyklappe abgegeben. Aber die beiden "Muddis" stehen ja mit den passenden Ikea Möbeln bereit. Und streichen auch schon mal ein Zimmer in ein paar Stunden sonnengelb, nähen Vorhänge und düsen zum bekannten schwedischen Möbelriesen um die Kinder angemessen beherbergen zu können.
Die Geschichte trieft vor Klischees, die Protagonistinnen sind patent bis zum Brechen. Schulsorgen?Asthma? Ehekrise? Unsere beiden Heldinnen nehmen das mit links. Bei ersterem wird mit spielerischen Aufgaben geübt. Bei zweitem beim zweiten konsulierten Arzt das passende Medikament geholt...und bei letzterem schnell ein anderer Mann gesucht. Die Trennung vom vorherigen läuft gesittet und nach einem gemeinsamen Gespräch über die Bühne. Der neue Mann ersetzt den vorherigen als Vater und Ehemann problemlos.
Mich hat auch ihr Umgang miteinander gestört. Da wird immerfort gesäuselt "Süsse" hier und "Schwesterchen " dort. Natürlich parkieren sie nach Bedarf,die "neuen "Kinderchen müssen ja immer kurzfristig abgeholt werden ,die restliche Kinderschar bei der Schwester.
Gestört hat mich zudem, dass die Geschichte eigentlich nur eine Aneinanderreihung der Adoptionen ist. Ausser den Adoptionen bekommt man nicht wirklich Interessantes über die Familien mit. Ein Kind nach dem anderen kommt zu ihnen und jedes Kind hat natürlich eine besonders schwere Zeit hinter sich,deren Details die zuständigen Vormundschaftsbeamtinnen bereitwillig rausposaunen. Ich hoffe, dies geht nicht auch im realen Leben so zu und her. Der Gipfel ist, dass die Schwestern noch im Kinderheim neue Namen für die Kinder aussuchen. "Robin gefällt mir nicht, der heisst jetzt Ben "!
Leider ist die Story flach , leb und lieblos. Gähnend langweilig und jenseits der Realität! Die Story soll nach einer wahren Geschichte geschrieben sein...hoffendlich nicht !

Veröffentlicht am 21.02.2017

Ist okay!

Kein Sterbensort
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Detectiv Jane Bennett von der Polizei in London ist gefordert. Ein ehemaliger Kollege , der nun im Ruhestand ist , ist spurlos aus seinem Haus verschwunden. Seine Frau Sue, eine Freundin von Jane Bennett ...

Detectiv Jane Bennett von der Polizei in London ist gefordert. Ein ehemaliger Kollege , der nun im Ruhestand ist , ist spurlos aus seinem Haus verschwunden. Seine Frau Sue, eine Freundin von Jane Bennett ,macht sich grosse Sorgen. Als sein Turnschuh gefunden wird durchkämmt die Polizei einen Wald und findet ein Grab mit einer toten jungen Frau. Diese wurde vermisst und Detektiv Bennett und ihr Vorgesetzter Maik Lockyer ermitteln im Umfeld der toten Maggie, die Psychologie studiert hatte.


"Kein Sterbensort" ist der zweite Band rund um das Ermittlerduo Bennett/Lockyer.Da ich den ersten Band gelesen habe, kann ich schlecht beurteilen wie es ohne Vorkenntnisse ist , mit diesem Buch hier zu beginnen. Ab und zu wird Bezug zu dem vorderen Fall genommen, doch meiner Meinung nach sehr zurückhaltend.
Sehr schnell wird in dieser Geschichte Spannung aufgebaut. Dies liegt wohl auch daran, weil man als Leser immer wieder Einblicke in die Lage des Opfers hat. Diese Kapitel sind beklemmend realistisch geschrieben, bei mir hat sich Gänsehaut eingestellt.
Gestört hat mich in dieser Geschichte, das Hierarchie und Kompetenzgerangel der Ermittler. Dieses nahm Mitte Buch doch einen beträchtlichen Platz ein ,dies zu Lasten der Ermittlungen und des Falles . Urplötzlich haben sich die jedoch wie durch Zauberhand im Nichts aufgelöst. Warum dieses Theater, wenn dann ohne sich lange Aussprachen sich alles wieder von selbst regelt? Einige Ermittlungsergebnisse waren zudem an den Haaren herbei gezogen und der Intuition der Ermittler geschuldet. Dies lässt mich leider mit einem schalen Gefühl zurück.
Jane Bennett hat einen autistischen Sohn, Peter. Zufälligerweise ist der Bruder von Mike Lockyer auch Autist. Je länger je mehr habe ich das Gefühl, Autisten in Thrillern sind gross in Mode. Leider werden sie , wie auch hier , nicht sehr authentisch beschrieben. Peter wird immer wieder bei der Grossmutter "parkiert ",da seine Mutter ja bis in die Nacht hinein arbeitet. Ein unregelmässigen Lebensrhythmus , zwei verschiedene Bezugspersonen, etwas worauf alle Menschen, die unter Autismus leiden, sehr emotional reagieren. Nicht so Peter, der nimmt das locker hin.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Spezieller Schreibstil

In jedem Augenblick unseres Lebens
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Tom und Karin erwarten ihre erstes Kind ,als Karin hochschwanger als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Tom bangt um seine Freundin und das gemeinsame Kind. Die kleine Livia wird durch einen Kaiserschnitt ...

Tom und Karin erwarten ihre erstes Kind ,als Karin hochschwanger als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Tom bangt um seine Freundin und das gemeinsame Kind. Die kleine Livia wird durch einen Kaiserschnitt zu früh geboren,Karin geht es jeden Tag schlechter. Tom ist verzweifelt ,zerissen in der Sorge um Karin und das Kind. Karin stirbt, Tom steht alleine mit dem Baby da. Zurück zu Hause ist Tom gefangen in den Erinnerungen mit Karin, muss sich jedoch gleichzeitig um die kleine Livia kümmern.

Dieses Buch hat mich anhand der Thematik sehr interessiert. Und tatsächlich wurde ich im ersten Drittel nicht enttäuscht. Sehr emotional erlebt man als Leser die Zeit im Krankenhaus mit. Notfall-Diagnose- Abschied...diese Stationen haben mich stark mitgerissen. Der Autor hat dem Protagonisten nicht nur den eigenen Vornamen, sondern auch den Nachnamen gegeben. Ich frage mich darum, wie viel eigene Erlebnisse in die Story eingeflossen sind ? Die medizinischen Ausdrücke, das „Fachchinesisch“ der Ärzte, sind teilweise anspruchsvoll und gerade deswegen sehr authentisch. Entweder wurden da hervorragende Recherchen betrieben oder...siehe oben. Man spürt sehr gut die Zerrissenheit von Tom, der zwischen Sterbe und Frühgeborenenbett nur noch funktioniert. Sehr berührend und geht unheimlich nahe. Ebenfalls sehr authentisch wird auch die Hierarchie, das Funktionieren der Krankenhaus Regeln, beschrieben.

Dann der Teil als Tom mit dem Baby nach Hause geht, hier schweift der Autor leider immer wieder in Nebensächlichkeiten, wie seine Arbeit in der Vergangenheit, ab. Nach dem hochemotionalen Start war das doch sehr spröde und ernüchternd.

Ich kann mir vorstellen, dass der Schreibstil stark polarisiert. Entweder man mag ihn oder man kämpft damit. In Erzählform und in Ich Perspektive führt Tom den Leser durch die Geschichte. Gerade in Dialogen ist manchmal sehr schwer einzuschätzen, wer denn nun gerade spricht, da vielmals die Satzzeichen fehlen. So wirkt das Ganze etwas atemlos und wirr. Ich habe mich mit diesem Stil wohl gefühlt, doch ich denke, dass man sich auf diesen auch einlassen muss. Gerade in der zweiten Hälfte taucht Tom immer wieder in Erinnerungen ab und da Kapitel gänzlich fehlen, sind gerade diese Wechsel sehr anspruchsvoll. Leider schleicht sich ebenfalls in der zweiten Hälfte eine leichte Langatmigkeit ein. So, dass ich dieses Buch salopp als „Start top, Mitte gut und Ende Flop ‘beschreibe.

Veröffentlicht am 16.02.2017

Krebs...und dann ?

Überleben ist ein guter Anfang
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Die 40 jährige Anja erkrankt an Brustkrebs,Ehemann und Tochter machen sich grosse Sorgen….so scheint es denn eine gute Idee, dass sich Anja einer Selbsthilfegruppe für Frauen, die an Krebs erkrankt sind, ...

Die 40 jährige Anja erkrankt an Brustkrebs,Ehemann und Tochter machen sich grosse Sorgen….so scheint es denn eine gute Idee, dass sich Anja einer Selbsthilfegruppe für Frauen, die an Krebs erkrankt sind, anschliesst.Und tatsächlich fühlt sich Anja sofort wohl in der Gruppe. Als die Aelteste von ihnen,Sieglinde, stirbt , machen es sich die restlichen fünf Frauen zu ihrer Lebensaufgabe , eine von Sieglinde geplante Reise an ihrer Stelle anzutreten. Sie brechen auf in eine Reise voller Abendteuer, aber auch bitterer und trauriger Momente.

Die Autorin Andrea Ulmer hat in diesem Buch das Schicksal ihrer Mutter verarbeitet. Daher basiert die Geschichte auf diesen Erlebnissen. Was man als Leser auch ganz genau spürt. Die Diagnose Krebs wird sehr einfühlsam vermittelt, die Therapie sehr authentisch wiedergegeben. Zudem wirft die beschriebene Krankheit unweigerlich Fragen auf! Fragen nach dem Leben, dem Tod und dem Warum? Bei mir stiegen auch Fragen wie „Was wäre, wenn? „ an die Oberfläche. Unnötig zu erwähnen, dass mich schon durch die Thematik das Buch sehr berührt,beschäftigt und nachdenklich gemacht hat.

Doch die Story rund um die Frauen ist nicht nur schwer und mit traurigem Unterton. Nein, ich habe über ganz viele Momente des Glücks, der Freundschaft und der Freude am Leben lesen dürfen. Natürlich und unweigerlich ist auch das Thema Abschied nehmen präsent. Trotzdem ist es nicht nur schwere Kost, sondern enthält auch sehr viel Leichtigkeit und witzige Szenen.

Der Autorin ist gelungen, was meiner Meinung nach sehr schwierig ist. Ein Thema, das ein ganzes Leben verändert, so zu verpacken, dass man sich als Leser nicht durch das ganze Buch weint.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden.Leicht und locker liest sich die Geschichte der sechs Frauen und ihren Angehörigen. Es wird nicht konstant auf die „Tränendrüsen „ gedrückt! Der Titel „Ueberleben ist ein guter Anfang „ könnte nicht passender gewählt sein. Die Frauen geniessen die Reise und ihre Freundschaft, jede bringt sich mit ihrer eigenen Persönlichkeit in die Gruppe ein. Obwohl die Hauptfiguren, die sechs Frauen, zahlreich sind,habe ich sie durch die differenzierte Charakterisierung sofort auseinander halten können. Eine ist ein Mauerblümchen, eine spricht einen speziellen Dialekt, eine ist ein Organisationsass...sehr gelungen von der Autorin ! Ein Buch, das wach rüttelt, und einem zeigt,dass man das Leben geniessen soll. Und es auch geniessen kann, wenn man an einer tödlichen Krankheit leidet.