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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Das Pestzeichen
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1650 im Saarland: Während die 17 jährige Susanna ein paar Tage bei ihrer Tante ist, wird ihre ganze Familie ermordet und das Bauerngut abgebrannt. Nur der Vater lebt noch ein paar Tage und sagt ihr was ...

1650 im Saarland: Während die 17 jährige Susanna ein paar Tage bei ihrer Tante ist, wird ihre ganze Familie ermordet und das Bauerngut abgebrannt. Nur der Vater lebt noch ein paar Tage und sagt ihr was die Mörder und Plünderer gesucht haben... eine Schatzkarte. Kurz vor seinem Tod verrät er ihr das Versteck. Susanna holt sich das wertvolle Papier und macht sich quer durch Deutschland auf den Weg zum Schatz. Auf diesem beschwerlichen Weg helfen ihr viele Fremde. Doch die Mörder Jeremias und Markus heften sich auf ihre Fersen und wollen sich die Karte holen. In dem Schweizer Urs findet sie einen Verbündeten. Doch die zwei müssen aufpassen, denn sie werden nicht nur verfolgt, sondern die ansteckende Krankheit Pest wütet im Land und fordert seine Opfer.

Da die Geschichte um 1650 spielt, nehme ich an , es handelt sich um einen historischen Roman. Doch in dem Satzaufbau und der Sprache ist davon nichts zu merken. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte spannend, schnell und gut erzählt. Die Protagonistin Susanna ist eine starke Persönlichkeit mit einem wachen Verstand und jemand der sich zu wehren weiss. Die Figur Urs ist weniger gut gelungen. Vor allem die eingestreuten Schweizer Ausdrücke sind der Fantasie der Autorin entsprungen." Grüezi di "sagt und kennt kein Mensch in der Schweiz. Hier wurde wohl das übliche "Grüessech" stark abgewandelt . Auch möchte ich anmerken, dass man um 1650 den Ausdruck Schweiz nicht kannte, sondern von der Eidgenossenschaft sprach. Hier wurde eher schlecht recherchiert....
Geschätzt habe ich die erzählten Gegebenheiten rund um die Pest, die Gebräuche, die Symptome und Verlauf der Krankheit. Diese habe ich vorher nicht gekannt .

Ein gutes Buch mit einer spannenden Geschichte. 1 Stern Abzug für eine nicht wirklich der damaligen Zeit angepassten Sprache und 1 Stern für eher schlechte Recherchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas langatmig

Nur ein Tag
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Allyson ist 18 und steht total unter der Fuchtel ihrer dominanten Mutter Ellie. Da bekommt sie von den Eltern eine dreiwöchige Europatour geschenkt,die sie zusammen mit einer Gruppe, zu der auch Freundin ...

Allyson ist 18 und steht total unter der Fuchtel ihrer dominanten Mutter Ellie. Da bekommt sie von den Eltern eine dreiwöchige Europatour geschenkt,die sie zusammen mit einer Gruppe, zu der auch Freundin Melanie gehört, verbringt. Kurz vor Ende der Tour lernt Allyson den Schauspieler Willem kennen, der mit einer Schauspielgruppe , die Shakespeare spielt, unterwegs ist. Willem überredet Allyson mal auszubrechen, etwas Verrücktes zu tun und die beiden reisen für einen Tag nach Paris. Am nächsten Morgen wacht Allyson auf und Willem ist verschwunden. Sie reist zurück in ihr altes Leben ...doch dieser Tag hat ihr ganzes Leben verändert.Zudem kann sie Willem nicht vergessen.

Dieser Band ist der erste Teil eines Roman Duos und da ich eigentlich Reihen oder nachfolgende Bände, die man kaufen muss als Verkaufsstrategie ablehne, weiss ich noch nicht, ob ich mir den zweiten Band nicht doch noch kaufe. Eigentlich könnte ich es auch gut so sein lassen...denn das Ende war für mich schlüssig , zwar offen, doch ich bin eigentlich zufrieden mit dem was Allyson erreicht hat.
Ich habe vor allem den Start ins Buch als etwas langatmig und zäh empfunden...Allyson ist da sehr unreif und mutterfixiert.Klar habe ich mit der Zeit realisiert,dass genau das der Reiz der Story ausmacht, dass sie so sein musste, damit man als Leser die Verwandlung verfolgen kann.Trotzdem habe ich damit viele Seiten gebraucht um mich in sie einfühlen zu können. Willem ist ein Herzensbrecher, und damit eigentlich das ganze Buch über mir unsympathisch.
Der Schreibstil ist jugendlich frisch und hat mir sehr gefallen.Teilweise plätschert die Handlung etwas dahin und viele Gefühle von Allyson werden haarklein beschrieben...das wurde mir etliche Male etwas viel und langweilig.
Ein Auge zudrücken muss man als Leser ein, zwei mal ,wenn Zufälle die Story weiter treiben.Gestört hat mich das weniger , doch ich habe es zur Kenntnis genommen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr authentisch

Die Annäherung
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Als der 96 jährige Theo nach einem Schwächeanfall, der sich als gravierender als gedacht entpuppt, ins Krankenhaus eingeliefert wird, spürt er, dass sein Lebensende nah ist. Er denkt über sein Leben nach, ...

Als der 96 jährige Theo nach einem Schwächeanfall, der sich als gravierender als gedacht entpuppt, ins Krankenhaus eingeliefert wird, spürt er, dass sein Lebensende nah ist. Er denkt über sein Leben nach, über die schwierige Beziehung zu seiner Tochter Frieda und die Liebe zu seiner zweiten Frau Berta, die 17 Jahre jünger als Theo ist.
Das Undenkbare wird wahr und Theo freut sich sehr: Er darf noch einmal nach Hause zurückkehren,unterstützt von Berta und der engagierten, ukrainischen Pflegerin Ludmilla.
Mit Ludmilla spricht er offen über seine erste, verstorbene Frau Wilma,den Grund für das Zerwürfnis mit Frieda und die Beziehung zu Berta. Immer mehr wird Ludmilla dadurch zu seiner Verbündeten....

Erst hat mich das Thema dieser Geschichte etwas abgeschreckt. Wer setzt sich schon gern mit Tod, älter werden und alt sein auseinander? Noch dazu aus der Sicht eines 96 jährigen Mannes?
Doch Anna Mitgutsch ist auf fesselnde Weise gelungen, was ich nicht für möglich gehalten hätte.

Nach wenigen Seiten hat sie geschafft, dass ich das Gefühl hatte, die Figuren so gut zu kennen,dass Theo ein naher Verwandter sein könnte. Durch diese Verbundenheit mit den Figuren wird zwar das Thema nicht weniger bedrohlich, doch fühlt man viel mehr mit und wird nachdenklich ...
Abwechselnd wird aus der Perspektive von Theo und seiner Tochter Frieda erzählt. Das Zerwürfnis, die Hoffnung kurz vor dem Tod sich zu versöhnen,aus zwei Perspektiven!Interessant und sehr intensiv!
Man kann durch die berührende Schreibweise der Autorin die körperlichen Grenzen , die Schwäche , die Angst vor dem Tod,aber auch die beschriebene Depression von Berta sehr gut nachvollziehen.
Authentisch von Beginn bis zum Schluss!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbares Buch

Wundertüte
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Andrea Schnidt hat einmal mehr einige Baustellen in ihrem Leben. Da ist erst mal Tochter Claudia, die für einige Monate in Australien weilt und sich da eine fiese Allergie einfängt. Dann Sohn Mark, der ...

Andrea Schnidt hat einmal mehr einige Baustellen in ihrem Leben. Da ist erst mal Tochter Claudia, die für einige Monate in Australien weilt und sich da eine fiese Allergie einfängt. Dann Sohn Mark, der grundsätzlich null bock auf nichts hat. Dann zieht auch noch Freund Paul überraschend bei ihr ein, weil seine Ex mit Tochter seine Wohnung benötigt. Und zu guter Schluss muss sie sich mit Alexa, der pubertierenden 14 jährigen Tochter von Paul herum schlagen. Ein bisschen viel auf einmal...oder?

Wundertüte ist das achte Buch um Andrea Schmidt und ihrer Familie.Man kann jedoch sehr gut quer einsteigen, ohne die Vorgänger gelesen zu haben.
Einmal mehr, hat mich die Geschichte um Andrea bestens unterhalten und mir ein paar Stunden Lesevergnügen bereitet.
Pubertät, die erste Liebe der Tochter, Figurprobleme und Eltern, die plötzlich wunderlich werden. Susanne Fröhlich behandelt Themen, mitten aus dem Leben und so manches mal, habe ich Szenen, Gedanken und Träume wieder erkannt.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, liest sich leicht und locker und hat mich schmunzeln lassen.
Einzig die Zeilen von Schwiegervater Rudi haben mir (wieder )nicht gefallen. Er kommt in einem wirklich anstrengend zu lesenden Dialekt zu Wort...so habe ich grosszügig überlesen.
Ein wunderbares Buch um abzuschalten...beeinhaltet jedoch auch ernstere Zwischentöne, die nachdenklich machen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Langatmig

Wir fangen gerade erst an
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Märtha,Snille,Anna-Greta,Stina und Kratze leben im Seniorenheim "Diamant" und sind ganz und gar nicht zufrieden.Der Direktor und seine Pflegefachfrau sparen wo sie nur können.Keinen Kuchen mehr zum Kaffee, ...

Märtha,Snille,Anna-Greta,Stina und Kratze leben im Seniorenheim "Diamant" und sind ganz und gar nicht zufrieden.Der Direktor und seine Pflegefachfrau sparen wo sie nur können.Keinen Kuchen mehr zum Kaffee, nur noch zwei Mahlzeiten pro Tag und der Gang an die frische Luft wird auch gestrichen! Als die Seniorengang einen Film über ein Gefängnis sieht, realisieren sie, dass man im dort noch besser aufgehoben ist, als im Seniorenheim Diamant. Sie büxen aus und entwickeln einen verwegenen Plan!Erst rauben sie den Safe eines Hotels aus, dann stehlen sie wertvolle Bilder in einem Museum. Werden sie geschnappt und können sie den Rest ihres Lebens in Ruhe und Frieden im Gefängnis verbringen?

Ich liebe Geschichten über Rentner, die noch so allerhand mit ihrem Leben anstellen.Zudem wurde das Buch als lustig angepriesen. Das Cover ist zudem ein echter Hingucker.
Und so habe ich dieses Buch besorgt und mich darauf gefreut.Was folgte war die grosse Ernüchterung.Lustig war es kein einziges Mal! Wenn es wenigstens so geschrieben wäre, dass man mit den alten Leutchen mitfühlen könnte. Doch die Handlung plätschert dahin, die Figuren sind unnahbar und kein bisschen lustig...sondern leider nur klischeebeladen und naiv.
Die Story hatte nicht nur Längen...sondern ist auch sehr konstruiert.Habe mich durch geschleppt ,weil ich immer auf den grossen Durchbruch in der Handlung gewartet habe...doch der ist leider ausgeblieben.