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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 12.09.2018

Hat mich nicht restlos überzeugt !

Eine Krone aus Feuer und Sternen
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Ein wundervolles Cover, ein Klappentext der eine spannende Handlung, fantastische Elemente und eine Romanze verspricht.

Klingt ganz nach perfektem Lesestoff und konnte genau deshalb ziemlich schnell ...

Ein wundervolles Cover, ein Klappentext der eine spannende Handlung, fantastische Elemente und eine Romanze verspricht.

Klingt ganz nach perfektem Lesestoff und konnte genau deshalb ziemlich schnell mein Interesse wecken.

Denna ist von Kindesbeinen an bereits klar, das sie eines Tages den Prinzen von Mynaria heiraten soll. Als der Tag der großen Reise schließlich kommt, der ihr Leben für immer verändern soll, da ahnt sie nicht, das es nicht der Prinz sein wird, der ihr Herz einmal für sich gewinnen kannt, sondern seine ältere Schwester Mara.

Mara ist das krasse Gegenteil der pflichtbewussten und sanftmütigen Denna. Sie ist ein Wildfang, sie liebt ihre Freiheit und nichts ist ihr mehr zuwider als die Gepflogenheiten und Pflichten einer Prinzessin.

Zwei völlig verschiedene Charaktere prallen hier also förmlich aufeinander und stehen sich zunächst auch nicht gerade wohlgesonnen gegenüber, doch je besser und je mehr sie sich kennenlernen, desto näher kommen sie sich auf eine sehr sanfte und ruhige Art und natürlich macht das die ganze Geschichte erst richtig kompliziert.

Ich muss sagen, das ich die Geschichte ganz gerne gelesen habe, sie allerdings nicht das erhoffte Highlight war. Schon der Einstieg gelang mir nur mühsam. Zwar mochte ich Denna recht schnell recht gern, bei Mara hat das allerdings ziemlich lange gedauert, weil sie manchmal einfach eine ziemlich kühle Art an den Tag legte. Vom Prinzen liest man leider viel zu wenig und auch die Magie, die Denna in sich trägt und unbedingt verstecken muss, tritt für meinen Geschmack nicht genug hervor. Im Fokus steht eher das Kennenlernen der beiden Mädchen und die sich entwickelnde Romanze.

Schreibstil und Tempo sind gut, aber stellenweise auch sehr langatmig und mit zu vielen politischen Angelegenheiten ausgeschmückt gewesen, so das ich das Gefühl hatte, nicht wirklich voranzukommen und mich manchmal schon fast ein wenig gelangweilt habe.

Für mich war dieser Auftakt leider so durchwachsen, das ich aktuell nicht wirklich weiß, ob ich die Reihe überhaupt weiterverfolgen möchte. Sehr schade, denn die Geschichte hatte eigentlich viel Potenzial, das die Autorin nicht so wirklich genutzt hat.


Veröffentlicht am 04.09.2018

Eine sehr emotionale und bewegende Liebesgeschichte !

One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe
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Seit dem Tod ihrer Schwester Rachel ist in Beth' Leben nichts mehr so, wie es einmal war. Ihre Eltern haben durch den tragischen Verlust Kontrollzwänge und einen ausgeprägten, schon krankhaften Beschützerinstinkt ...

Seit dem Tod ihrer Schwester Rachel ist in Beth' Leben nichts mehr so, wie es einmal war. Ihre Eltern haben durch den tragischen Verlust Kontrollzwänge und einen ausgeprägten, schon krankhaften Beschützerinstinkt entwickelt. Statt sich ihrer Trauer zu stellen erdrücken sie Beth mit ihren Regeln und Verboten. Und das führt natürlich zur Rebellion. Beth hat genug und schleicht sich heimlich auf eine Party. Dort trifft sie auf den charismatischen Chase, den sie vorher noch nie gesehen hat und mit dem sie sofort auf einer Welle schwimmt. Die beiden kommen sich näher und Beth schwebt auf Wolke 7. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße, denn als sie wenige Tage später zur Schule kommt, da erfährt sie, das Chase ein dunkles Geheimnis hat, das mit dem Tod ihrer Schwester zusammenhängt...

Meinung:

Das das Autorinnen-Duo Erin Watt mich begeistern kann, das haben sie bereits mit "When it's real" bewiesen und auch wenn die Paper-Reihe oft in der Kritik steht, habe ich auch hier die ersten drei Bände geradezu verschlungen.

Mit One Small Thing setzen sie emotional, zumindest für meinen Geschmack, noch einmal einen drauf und ich war wirklich voll dabei.

Nicht immer im positiven Sinne, denn tatsächlich hätte ich gerne in die Geschichte hineinkriechen und sämtliche Figuren immerzu einfach nur anschreien wollen, aufgrund ihres unglaublichen Verhaltens.

Beth hat ihre Schwester verloren und nun trifft sie auf Chase, in den sie sich verlieben könnte, was sie nach und nach auch tut. Er scheint ihr der Einzige zu sein, mit dem sie über alles reden kann, der sie ernst nimmt. Doch diese Liebe kann und darf nicht sein, denn Chase ist eng mit Rachels Tod verwoben. Beth fragt sich selbst, ob sie vielleicht nicht ganz richtig im Kopf ist, kann sich aber auch ihren Gefühlen nicht entziehen. Und auch wenn Chase noch so oft versucht, sie von sich zu stoßen, sie will sich nicht von ihm lossagen. Bis sie allerdings komplett zu ihm steht, dauert es eine ganze Weile.

Und das ist in meinen Augen Beth' komplettem Umfeld geschuldet, denn in Chase sieht jeder einen Sündenbock und so versuchen sie alle Beth zu schützen, erwirken mit ihrem Verhalten aber, das man sie alle schon fast ein bisschen hasst.

Beth' Eltern haben mich wütend gemacht, weil sie ihre Tochter einsperren und einengen. Selbst ihre Collegebewerbungen fangen sie ab, damit sie ja niemals irgendwo anders hingeht. Als Entschuldigung schieben sie immer wieder vor, das sie sie ja nur beschützen wollen und die Angst noch ein Kind zu verlieren. Eine Therapie wäre hier wesentlich sinnvoller gewesen, denn dieses Überbehüten, was sich irgendwann in etwas absolut Ungesundes auswächst und einfach viel zu weit geht, sorgt nur dafür, das Beth sich am liebsten von ihnen abwenden würde.

Dann gibt es noch Jeff, Rachels Exfreund, der meint, er müsse Beth ebenfalls auf Schritt und Tritt kontrollieren und sie vor allem seinem Willen und seinem Denken unterwerfen. Da er so superbeliebt ist, zieht das natürlich weitere Kreise und Chase wird nicht nur von Jeff permanent angemacht, sondern auch von allen anderen Kids an der Schule.

Die Autorinnen zeigen in ihrem Roman deutlich wie krass und wie weit sich Mobbing ausweiten kann. Selbst wenn ein Mensch einen schlimmen Fehler gemacht hat, für den er auch gebüßt hat, heißt das nicht, das man ihn fertigmachen kann. Und das hat mich sososososo unendlich wütend und sauer gemacht, das ich beim Lesen einen richtigen Wutball im Bauch hatte.

Beth scheint die Einzige zu sein, die erkennt und weiß, das man so nicht mit Menschen umgeht, doch es dauert eine Weile bis sie sich über die Masse hinwegsetzt und einsieht, das sie auch öffentlich zu Chase stehen muss.

Ich muss gestehen, das die Autorinnen inhaltlich noch etwas tiefer hätten gehen können. Manchmal empfand ich das Buch, trotz all der Emotionen, die es ausgelöst hat als etwas oberflächlich. Manches ging mir zu reibungslos vonstatten, besonders gegen Ende.

Nichtsdestotrotz hat mich das Buch absolut bewegt und gerührt und ich kann es Euch definitiv empfehlen !

Besonders die geheime Liebesgeschichte hat halt so ihren ganz eigenen, besonderen Reiz.


Veröffentlicht am 02.09.2018

Deutlich besser als der Vorgänger, trotzdem immer noch zu langatmig und zu viel unnötiges Drama !

Save Us
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Hin- und hergerissen war ich in meiner Entscheidung, ob ich den abschließenden Band der Save-Reihe von Mona Kasten wirklich lesen möchte und soll, oder ob ich es doch lieber sein lasse, denn obwohl ich ...

Hin- und hergerissen war ich in meiner Entscheidung, ob ich den abschließenden Band der Save-Reihe von Mona Kasten wirklich lesen möchte und soll, oder ob ich es doch lieber sein lasse, denn obwohl ich Band 1 wirklich toll fand, konnte mich Band 2 überhaupt nicht begeistern und hat nur wohlwollende und sehr großzügige 3 Cupcakes abgeräumt.

Eine Reihe unbeendet zu lassen, erschien mir aber auch nicht richtig, zumal ich die Figuren im ersten Band doch recht gern hatte und mich die Autorin durch die ausführlicheren Sichten in Band 2 neugierig darauf gemacht hat, wie die verschiedenen Handlungsstränge sich weiterentwickeln.

Damit niemand gespoilert wird, werde ich hier gar nicht explizit auf diese Entwicklungen eingehen, sondern nur mal kurz und ganz zaghaft an der Oberfläche kratzen.

Ruby und James stehen erneut vor einer Krise, die sie fast auseinanderbringt, was nicht zuletzt Mortimer Beaufort geschuldet ist. Auch in andere Angelegenheiten mischt sich James' Vater ein. Außerdem geraten Freundschaften ins Wanken und es gibt ein paar ( vorhersehbare ) Überraschungen.

Ich muss sagen, das mir das Buch inhaltlich deutlich besser gefallen hat, als der Vorgänger. Trotzdem gab es für meinen Geschmack unheimlich viel unnötiges Drama und viele langatmige Strecken, so das ich, trotz des wirklich angenehm und flüssig lesbaren Schreibstils, einige wenige Male so genervt war, das ich ein paar Seiten einfach überblättert haben, die mir einfach unwichtig und unnötig erschienen.

Bei den vielen Perspektivenwechseln bin ich ein bisschen zwiegespalten. Einerseits bin ich ein Fan von Episodenfilmen und -romanen, in denen man viele verschiedene Handlungsstränge präsentiert bekommt, die am Ende alle irgendwie zusammenlaufen, aber andererseits hat mich hier die Fülle an Perspektiven auch ein wenig gefrustet, weil ich das Gefühl hatte, das eigentliche Paar der Story, also James und Ruby, ein wenig aus den Augen zu verlieren. Die beiden waren mir zeitweise schon fast ein bisschen egal, vielleicht auch deshalb weil sie, nachdem sie endlich erstmal ein paar Probleme aus der Welt geschafft haben, fast schon ein dröges Pärchen sind. Da waren die Sichtweisen von Ember und Lydia schon etwas spannender. Weitere Perspektiven sind die von Graham und Alistair.

Durch die Wechsel hat Mona Kasten absolut alle losen Fäden aufgenommen und sorgfältig vernäht, was ich gut fand. Allerdings war aber auch vieles einfach zu vorhersehbar und es gab somit keine wirklichen Überraschungen mehr.

Trotz all dieser Punkte, die leider auch nur zu einer mittelmäßigen Wertung führen, habe ich den letzten Teil wirklich gerne und vorallem recht schnell gelesen. Meine Lieblingsreihe von Mona Kasten ist es aber leider nicht geworden, da hat sie schon viel Besseres geschrieben !

Und deshalb vergebe ich SEHR GUTE 3 von 5 Cupcakes

Veröffentlicht am 29.08.2018

Für mich die Überraschung des Jahres ! Brillant, wortgewaltig, düster, perfekt !

Hazel Wood
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Alice und ihre Mutter Ella sind vom Pech verfolgt. Wo immer sie auftauchen, ist auch das Unheil nie weit. Genau deshalb ziehen sie auch von einem Ort zum Nächsten, schon seit Alice überhaupt denken kann. ...

Alice und ihre Mutter Ella sind vom Pech verfolgt. Wo immer sie auftauchen, ist auch das Unheil nie weit. Genau deshalb ziehen sie auch von einem Ort zum Nächsten, schon seit Alice überhaupt denken kann. Nie wurden sie irgendwo sesshaft, waren immer nur Gäste für kurze Zeit. Ella ist davon überzeugt, das ihre Mutter die Ursache allen Übels ist, denn so lange Althea Proserpine, die Autorin der Hinterland-Märchen am Leben ist, so glaubt Ella, wird ihr und Alice niemals richtiges Glück widerfahren.

Als die beiden ein Brief erreicht, in dem steht das Althea das Zeitliche gesegnet hat, da flammt bei Ella Erleichterung und Euphorie auf. Endlich sind sie frei, endlich können sie sich niederlassen und ein richtiges Zuhause schaffen. Eine Zeit lang geht dies einigermaßen gut, doch dann verschwindet Ella spurlos.

Alice macht sich auf die Suche.
Und es scheint als führte kein Weg an Hazel Wood vorbei, dem von Ella so gefürchteten Anwesen von Althea Proserpine.
Alice macht sich tapfer auf den Weg, ist fest entschlossen ihre Mutter zu finden, auch wenn ihr dabei noch so viele seltsame Kreaturen begegnen und ihr nach dem Leben trachten. Stück für Stück kommt sie ihrem Ziel näher, doch sie muss dabei eine bittere Wahrheit erkennen und ein dunkles Geheimnis lüften. Und sie muss ins Hinterland, dorthin wo alles begann....

Meinung:
Ich gestehe, das Hazel Wood eines jener Bücher war, bei denen ich, obwohl mich der Klappentext ansprach, nicht so richtig sicher war, ob ich es tatsächlich lesen möchte. Denn mittlerweile gibt es im Bereich Jugendfantasy einfach selten neue Geschichten, die noch wirklich überraschen können und die es schaffen sich von der breiten Masse abzuheben.

Wie sich herausstellte, war die Entscheidung, es bei diesem Buch doch zu wagen, genau richtig, denn HAZEL WOOD ist genau eins dieser Bücher, die durch ihre Andersartigkeit bestechen.

Schon nach wenigen Seiten war ich komplett gefangen und wollte mich gar nicht mehr vom Buch lösen. Zum einen ist das dem absolut brillanten Schreibstil der Autorin geschuldet, der so wortgewaltig und anschaulich ist, das ich wirklich das Gefühl hatte, ich bin mittendrin in der Geschichte und stehe direkt an Alice' Seite. Zum anderen fand ich die Atmosphäre die Melissa Albert schafft unglaublich greifbar und genial. Sie ist düster, auch ein bisschen melancholisch und, wie ich finde, sehr "goth", was mich persönlich ja total anspricht und was ich in Büchern einfach generell viel zu selten finde.

Alice hat eine spannende Reise vor sich, bei der sie sich vieles erst zusammen puzzeln muss. Besonders Altheas Märchen aus dem Hinterland stehen hier permanent im Fokus. Diese sind unheimlich, unberechenbar und gemein und wer in ihnen nach einem Happy End sucht, der wird leider enttäuscht. Alice hat das Buch selbst nie gelesen, weil Ella sie von allem fernhielt was auch nur im Entferntesten mit Althea zu tun hatte, doch jetzt, da Ella verschwunden ist, muss Alice sich mit den Märchen beschäftigen und da kommt ihr ihr Mitschüler und Freund Finch sehr gelegen, der ist nämlich Altheas größter Fan.

Klingt abgedroschen, ist es aber nicht. Überhaupt ist an dieser Geschichte NICHTS wie man es erwartet. Alice ist keine klassische Sympathieträgerin, sondern ein recht distanziert wirkender Charakter, der zu Wutausbrüchen und Aggressionen neigt, der von Neugier und vor allem von der Liebe zu ihrer Mutter angetrieben wird und sich genau deshalb taff allen Widrigkeiten entgegenstellt, um Ella zurückzubekommen.

Ich werde nicht müde zu betonen, wie GROßARTIG dieses Buch ist, wie anders, wie erfrischend, wie gut !

Hier kam das Ende wirklich viel zu schnell, im Sinne von: Ich hätte noch Stunden über Stunden über Stunden weiterlesen können und wollte eigentlich erstmal gar nicht mehr raus aus Hazel Wood und dem Hinterland, weil es dort einfach so wahnsinnig viel zu entdecken gab.

Das Ende selbst ist dann, wie schon der Rest des Buches, eine Überraschung, denn es endet nicht nur ziemlich rund, sondern auch ziemlich perfekt, ohne superfairyhappy zu sein ! Es.ist.PERFEKT ! Und für meinen Geschmack ist das Buch insich so gut abgeschlossen, das es ein Standalone bleiben kann.

Bei Goodreads bin ich allerdings gerade darauf gestoßen, das es möglicherweise in der Zukunft einen zweiten Teil geben wird, von dem ich mir jedoch vorstellen kann, das er an anderer Stelle anknüpft und sich mit einem der anderen Charaktere, wie Finch, Ella oder Althea befasst.
Und es wird einen Band geben, der Altheas unheimliche und dunkle Märchen aus dem Hinterland enthält und der hier definitiv einziehen wird, denn auch wenn einige der Märchen bereits in Alice' Geschichte eingebaut sind, gibt es noch so viele weitere, von denen ich unbedingt mehr lesen will.

Wer bei Hazel Wood den güldenen Prinzen auf weißem Ross und ein klassisches Märchen mit Happy End erwartet, dem kann ich die Geschichte leider nicht empfehlen, denn genau so ist sie eben nicht. Wer Lust hat, sich auf ein spannendes Abenteuer einzulassen und mal was anderes zu lesen, der kommt dafür definitiv voll auf seine Kosten.

Fazit:
Für mich ist "HAZEL WOOD: Wo alles beginnt", eine der größten Überraschungen des Jahres und ganz klar ein Highlight, was es für mich wirklich zu etwas Besonderem macht, da ich mit der Verwendung des Wortes mittlerweile sehr sparsam geworden bin!!!

Melissa Albert hat mich auf ganzer, und damit meine ich wirklich auf ganzer, Linie überzeugt. Ihr Schreibstil ist poetisch und wortgewaltig, die Atmosphäre großartig düster und greifbar als wäre man selbst da, die Idee mit den "bösen" Märchen ist genial, das Setting beeindruckend, die Charaktere besonders und die Handlung insich absolut stimmig. Es ist perfekt !

Veröffentlicht am 27.08.2018

Band 2 hat mich leider enttäuscht !

Silberschwingen 2: Rebellin der Nacht
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Nachdem ich den ersten Band dieser Dilogie ja geradezu verschlungen habe, hatte ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut, von der ich mir erhofft hatte, das sie genau so spannend und emotional weitergehen ...

Nachdem ich den ersten Band dieser Dilogie ja geradezu verschlungen habe, hatte ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut, von der ich mir erhofft hatte, das sie genau so spannend und emotional weitergehen würde.

Und zu Beginn, da war es auch so. Wir erleben sowohl aus Thorns als auch Luciens Sicht noch einmal ganz kurz wie Band 1 geendet hat und wie Thorn Darlighten Hall hinter sich lässt, um sich selbst und ihren Freund Riley zu retten. Die beiden verstecken sich in einem Baumhaus und hoffen, das die Rebellen sie schnellstmöglich finden.

Als es schließlich so weit ist, da tritt auch Lucien auf den Plan, der auf Rache für seinen verletzten Stolz sinnt. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, das die Rebellen ihn quasi als "Geisel" mitnehmen.

Was folgt sind jede Menge Drama, Geschichten um König Artus, die Bedrohung durch die Oberen und die Entscheidung wie es weitergehen soll. Eine neue Ära muss anbrechen, in der die beiden verfeindeten Parteien zusammenarbeiten um den Fortbestand ihrer Art zu sichern.

Ich würde gerne sagen, das mich der zweite Band genau so fesseln und berühren konnte, wie Band 1, aber ich kann es nicht. Ich empfand diese Fortsetzung als sehr langatmig, Thorn als sehr nölig, Lucien als hin und hergerissen. Manchmal dachte ich, er weiß überhaupt nicht was er eigentlich will. Das begann schon damit, das er Thorn zu Beginn noch Rache schwört, für das was sie ihm angetan hat, dann erkennt er aber, nur ein paar Seiten später, das er sie doch zu sehr liebt und alles ist plötzlich mehr oder weniger vergeben und vergessen. Thorn selbst entdeckt ihre Geschichte, ist aber viel zu sehr mit ihren Gefühlen beschäftigt als sich auf das wirklich Wesentliche zu konzentrieren.

Ich muss sagen, das ich hier sowohl die Entwicklung der Handlung als auch die Protagonisten als sehr oberflächlich empfand. Die Autorin reißt vieles an, geht aber kaum in die Tiefe und bringt alles nur gerade so zu Ende, das man es wohlwollend so annehmen kann. Sehr schade fand ich, das die neu eingeführten Charaktere, wie Jax und Nick und Aric Chrome, über den wir zwar in Band 1 schon ein wenig erfahren, der aber erst in Band 2 so richtig auf den Plan tritt, absolut nichtssagend und blass bleiben.

Es tut mir in der Seele weh, das ich hier so viele Kritikpunkte anbringen muss. Gerne hätte ich hier, wie bei Band 1 in den höchsten Tönen geschwärmt, aber dazu war es einfach zu anstrengend und auch zu wenig zufriedenstellend.

Emily Bold bringt die Geschichte um Thorn zwar zu einem runden Ende, aber das tröstet nicht über die ansonsten schwache Umsetzung hinweg. Wo waren die Emotionen, die Momente, die das Herz zum Stocken bringen ?

Ich habe sie in dieser Fortsetzung leider nicht gefunden und deshalb bin ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht, denn hier wurde jede Menge Potenzial einfach so verschenkt und mir blutet als Leserin wirklich das Herz.

Fazit:
Leider trübt die Fortsetzung der Geschichte um Thorn und Lucien all die positiven Aspekte, die ich im Vorgängerband so gelobt habe. Die Figuren und leider auch die Handlung bleiben flach und oberflächlich, die wirklich spannenden Momente sind rar gesät und der Rest liest sich leider sehr langatmig. Mich hat das Buch ehrlich enttäuscht, auch wenn Emily Bold die Geschichte zu einem runden Ende bringt.