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InaVainohullu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2018

Düster, atmosphärisch, toll !

Witchborn
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Hexen und Hexerei sind von jeher zwei Dinge, die mich unglaublich interessieren. Sowohl historisch gesehen, als auch im Fantasybereich. Mein Interesse war also bereits beim ersten Blick auf den Titel und ...

Hexen und Hexerei sind von jeher zwei Dinge, die mich unglaublich interessieren. Sowohl historisch gesehen, als auch im Fantasybereich. Mein Interesse war also bereits beim ersten Blick auf den Titel und das samtige, im düsteren Gothiclook gehaltene und an Poe erinnernde Cover, schon angefacht.

In der Geschichte geht es um die 14-jährige Alyce, die Zeugin wird, wie man ihre Mutter der Hexerei bezichtigt und diese auf dem Scheiterhaufen verbrennt.
Alyce kann sich retten und flieht nach London, wo sie nicht nur auf wohlgesinnte Menschen trifft, sondern sich vor allem vor Hexenjägern verstecken muss.
Doch nicht nur die Jäger sind hinter ihr her. Alyce wird außerdem zum Spielball zweiter mächtiger Frauen: Maria Stuart und Elizabeth I.

Nicholas Bowling paart hier historisch belegte Gegebenheiten und Fehden mit sehr viel eigener Fantasie und magischen Elementen, was mir unglaublich viel Lesefreude beschert hat, besonders auch deshalb weil er über seinen Plot eine ganz eigene, düstere und perfekt zur Tudorzeit passende Atmosphäre gelegt hat. Seine Figuren sind gut herausgearbeitet und teilweise schön skurril, manchmal auch ein bisschen seltsam und ja, fast schon gruselig. Solch einem Jäger zum Beispiel wollte ich im wahren Leben nicht begegnen. Auch die Beschreibungen der Kulisse haben mir gefallen, denn ich fühlte mich wirklich unbeschönigt ins England des 16. Jahrhunderts katapultiert.

Nicholas Bowlings Schreibstil ist angenehm zu lesen und sein Tempo bleibt konstant, allerdings aber auch nur mäßig spannend. Mich hat es nicht gestört, da in der Geschichte trotzdem ständig irgendwelche Dinge passieren, die man in dem Moment nicht unbedingt erwartet hat. Erst gegen Ende da legt er dann doch ein kleines bisschen zu und kann mit einer gekonnten Wendung überraschen.

Das Ende ist ein Thema für sich. Ich meine mich daran zu erinnern, das dieses Buch ein Einzelband ist und auch bleiben soll. Und für mich persönlich war das Ende ansich rund und gut abgeschlossen, mit Raum für eigene Interpretationen in Bezug auf Alyce' Zukunft. Aber andererseits bleiben doch auch einige Dinge offen und der Autor hat es so geschickt gelöst, das er die Geschichte vielleicht auch durchaus weitererzählen könnte. Ich bin also mal gespannt, was passiert, kann persönlich aber mit beiden Möglichkeiten leben.

Egal, wie er sich entscheidet, mich hat er mit seinem Debüt auf jeden Fall weitestgehend überzeugen können und ich würde mich sehr freuen, bald mehr von ihm lesen zu dürfen.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Authentisch, wichtig, gut !

Clean
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Es gibt Bücher, da braucht es erst einen zweiten oder gar dritten Blick, bis sie mein Interesse wecken. CLEAN ist ein solches Buch und nachdem ich es gelesen habe, frage ich mich ernsthaft, warum das so ...

Es gibt Bücher, da braucht es erst einen zweiten oder gar dritten Blick, bis sie mein Interesse wecken. CLEAN ist ein solches Buch und nachdem ich es gelesen habe, frage ich mich ernsthaft, warum das so war.

Denn, und das mag jetzt etwas seltsam klingen, macht aber vermutlich aufgrund meiner eigenen Lebenserfahrungen Sinn, ich liebe Therapieromane, sofern diese halbwegs authentisch sind, nicht ins Kitschige oder in Wunderheilung abdriften.

Und June Dawson ist genau das gelungen, was ich von einem Roman mit solchem Inhalt erwarte.

Sie beschreibt Lexis Entzug auf unbeschönigte, authentische Art und Weise, mit all seinen hässlichen Seiten, den Kampf der Entwöhnung und das Auseinandersetzen mit sich selbst, das Finden seiner Ziele und Wünsche, das Leben nach der Therapie, wenn man die Dunstglocke verlässt, die über solch einem "Raum" liegt. Das Ankommen im Hier und Jetzt mit all seinen Versuchungen.

Lexi ist die Tochter eines Hotelier-Moguls, sie zieht schon ihr ganzes Leben lang von einem Hotel ins Nächste, badet im Luxus und greift ungeniert zu diversen Aufputschmitteln um ihr Leben interessant zu halten und Spaß zu haben und vor allem ihrem Freund zu gefallen, der in ihr eine perfekte Geldquelle zur Unterhaltung seiner eigenen Sucht sieht.
Auf einer Party stürzt Lexi allerdings so sehr ab, das sie sich beinahe den goldenen Schuss setzt, was ihren Bruder dazu veranlasst die Reißleine zu ziehen und sie in eine private Entziehungsklinik zu verfrachten.

Hier muss sich Lexi der harten Realität stellen und Tag für Tag gegen ihre Sucht kämpfen. Zunächst wehrt sie sich natürlich vehement, doch irgendwann fügt sie sich in den Klinikalltag ein, schließt Freundschaften und beginnt an sich selbst zu arbeiten und vor allem zu sich selbst zu finden....

Wie bereits oben schon erwähnt fand ich besonders gut, das die Autorin versucht hat, die Geschichte authentisch zu erzählen. Und das ist ihr weitestgehend wirklich sehr gelungen. Es gab aber auch Dinge die mich störten, wie beispielsweise die permanente Erwähnung des Reichtums der Protagonisten, die Tatsache, das es sich natürlich um eine exklusive Privatklinik handelte, wo die Jugendlichen im Luxus schwelgen, beste 3-Sterne Menüs zu sich nehmen, und so weiter.
Hätte für meinen Geschmack jetzt nicht unbedingt sein müssen.

Aber auf den Inhalt kommt es schließlich an und an dem habe ich eigentlich fast gar nichts auszusetzen, denn die Autorin behandelt hier neben Lexis Drogenproblem auch weitere wichtige Themen, wie Essstörung, Ängste, andere Süchte.

Der Schreibstil ist superleicht und trotzdem schwingt zwischen den Zeilen ein sehr ernster Tonfall mit, der aufrüttelt und sensibilisiert.

Was hat mir am besten gefallen ? Lexis Entwicklung. Zuerst wirkt sie wie der verzogene reiche Teenager, der sie ja auch ist, doch je weiter die Therapie voranschreitet und sie eine Wandlung an sich selbst auch zulässt, je weiter sie sich von Schuldgefühlen löst und zu ihren Ängsten steht, desto reifer wird sie und desto mehr wächst sie mir ans Herz.

Obwohl das Buch ein paar kleine Macken hat, empfinde ich es als sehr sehr wichtige Lektüre, weil die Geschichte zeigt, wie schnell man abrutschen kann, aber auch, das es immer einen Ausweg und Hilfe gibt und genau deshalb kann ich es uneingeschränkt empfehlen und hoffe sehr, das es viele Leser erreichen wird.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Ein sehr süßer und schöner Coming of Age Roman, den ich absolut empfehlen kann !

Tell me three things
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TELL ME THREE THINGS ist auf den ersten Blick genau der Stoff aus dem all unsere Teenie-Highschool-Movie-Träume sind. Auf den zweiten Blick ist es ein toller Coming of Age Roman über eine Protagonistin ...

TELL ME THREE THINGS ist auf den ersten Blick genau der Stoff aus dem all unsere Teenie-Highschool-Movie-Träume sind. Auf den zweiten Blick ist es ein toller Coming of Age Roman über eine Protagonistin deren Leben durch einen herben Verlust ins Straucheln geraten ist und die jetzt ihren Platz finden muss. Wer ist Jessie und wer will Jessie sein ?

Bereits bevor das Buch hier in Deutschland erschienen ist, hat mich die englische Ausgabe immer wieder gelockt, es aber aus Zeitgründen nie in mein Regal geschafft. Nun gibt es das Buch endlich auch auf Deutsch und ich habe, trotz meines hohen SuBs jetzt einfach mal kurzen Prozess gemacht und es mir geschnappt. Und über diese Entscheidung bin ich ich im Nachinein sehr froh, denn Julie Buxbaum hat mir mit dieser Geschichte wunderbare Lesestunden beschert und mich vor allem vor einer aufkeimenden Flaute bewahrt.

Ihr Schreibstil ist jugendlich und leicht, flüssig zu lesen, unterhaltsam, aber auch ein wenig nachdenklich machend.

Jessie hat vor Kurzem ihre Mutter verloren, die sie, wie sie selbst sagt, nicht nur so geliebt hat, wie man eine Mutter eben liebt, sondern die sie vor allem auch als Mensch sehr gemocht hat. Schlimm genug, das es auch nach 2 Jahren noch immer so sehr schmerzt und in Jessies Leben eine Lücke klafft, da entschließt sich ihr Vater, erneut zu heiraten und mit Jessie von Chicago ins schicke Kalifornien zu ziehen. Ihre Stiefmutter eine gefeierte Filmproduzentin mit reichlich Geld, ihr Stiefbruder Theo ein egozentrischer Snob und die neue Luxusschule ? Ein Albtraum.

Doch wie durch ein Wunder erscheint Jessie eine männliche gute Fee mit dem Namen Somebody Nobody, abgekürzt SN, der ihr via Mail Tipps gibt, wie sie den Schulalltag am besten übersteht und an welche Leute sie sich halten und welche sie besser meiden sollte. Jessie ist dankbar und findet in SN einen wirklich guten Freund, mit dem sie sich schon bald über weit mehr austauscht, als über Oberflächliches. Doch wer ist SN ? Jessie versucht ihn immer wieder zu einem Treffen zu animieren, doch SN will unerkannt bleiben, was sie schier in den Wahnsinn treibt, da er zunehmend Gefühle in ihr weckt. Genau wie Ethan, der schweigsame gutaussehende Junge mit dem Batman-T-shirt, der scheinbar gar nicht merkt, wie ihn die Mädchen alle anhimmeln, der in seiner eigenen Welt lebt und mit dem Jessie an einem Literatur-Projekt zusammenarbeitet. Und dann gibts da auch noch Liam und Caleb....

Die Zusammenfassung hört sich wirklich nach Teenie-Highschool-Story an und irgendwie ist sie das ja auch, aber im Hintergrund da passiert noch so viel mehr, denn Jessie verarbeitet ihre Trauer, sie findet neue Freunde, sie macht wichtige Erfahrungen fürs Leben und findet vor allem zu sich selbst.

Ein, wirklich nur, kleiner Kritikpunkt ist, das mir manch ein Charakter etwas zu blass war. Und ich hätte mir vielleicht ein paar ausführlichere Vater-Tochter-Momente gewünscht. Aber das ist vermutlich mal wieder Empfindungssache.

Das Ende war genau so wie ich es mir erhofft und mir für Jessie gewünscht hatte.

Alles in allem kann ich sagen: Tell me three things ist eine tolle Geschichte über das erste Verliebtsein und über das Erwachsenwerden, die ich wirklich gern gelesen habe und jedem empfehlen kann, der Lust hat, sich mal wieder so richtig in eine entspannte Geschichte fallen zu lassen.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Dieses Buch ist der pure Adrenalinkick !

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Wow, was für ein Buch !!!

Cat & Cole war für mich eine Zufallsentdeckung, als ich vor ein paar Monaten in den Neuerscheinungen gestöbert habe. Das Buch fiel mir natürlich vor allem durch seine Optik ins ...

Wow, was für ein Buch !!!

Cat & Cole war für mich eine Zufallsentdeckung, als ich vor ein paar Monaten in den Neuerscheinungen gestöbert habe. Das Buch fiel mir natürlich vor allem durch seine Optik ins Auge, die ja nicht gerade unauffällig und bescheiden daherkommt. Doch der Klappentext war es, der mich sofort für sich einnehmen konnte und das Buch auf die Wunschliste wandern ließ.

Endlich mal wieder eine Dystopie, die spannende Unterhaltung versprach.
Niemals hätte ich allerdings damit gerechnet, wie krass, spannend und actiongeladen diese Geschichte dann aber wirklich ist !!!

Das Szenario, das die Autorin hier geschaffen hat, fand ich ziemlich genial. Wir befinden uns nämlich in der Zukunft, in der die Menschen mit Panels am Arm ausgestattet und fähig sind, ihre DNA zu verändern. Der Weltentwurf ist rau und brutal, die Menschheit ist bedroht von einem Virus, bzw. einer Seuche, die dich in etwas Zombieähnliches verwandelt und dich zerplatzen lässt, wie eine reife Tomate, wenn sie dich erst einmal gekriegt hat.
Die Menschen haben sich teilweise einer Institution angeschlossen, die deren Codes verändert haben, ihnen aber Schutz in den Bunkern gewähren. Es gibt allerdings auch eine vermeintlich rebellierende Gruppe, die sich so durchschlägt. Und dann gibt es da noch Cat !

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht weiter auf den Inhalt eingehen, da dieser doch recht komplex und vor allem sehr sehr technisch und futuristisch angelegt ist. Anfangs war ich etwas skeptisch ob mir das auf Dauer gefallen würde, da ich es einfach mal so gar nicht mit Technischem Kram habe, aber die Autorin konnte mich, vor allem durch ihren flotten Schreibstil und die Spannung, die sie durchweg hochhält voll und ganz in ihren Bann ziehen.

Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, war die Charakterzeichnung von Cat. Sie ist ein taffes und vor allem höchst intelligentes Mädchen, das durchdacht und ziemlich kühn an die Dinge herangeht. Sie ist keine Prinzessin und auch kein naives Mädchen, sondern hat ziemlich viel Power. Manchmal war sie mir vielleicht einen Tick zu nüchtern in ihren Betrachtungen und Handlungen, aber ansonsten fand ich sie wirklich richtig cool.
Auch Cole mochte ich sehr gern, wobei ich lange gebraucht habe um aus ihm schlau zu werden.

Wie erwartet gibt es auch eine Liebesgeschichte, die sich aber dezent im Hintergrund entwickelt und abspielt und bis kurz vor Ende nicht wirklich im Mittelpunkt steht.

Punkten konnte die Geschichte außerdem durch immer neue Wendungen, die man nicht kommen sieht und die einen antreiben immer weiter und immer schneller zu lesen, weil man wissen will, was als Nächstes geschieht.

Das Ende kommt nochmal mit einem ziemlichen Knall und ich kann nur hoffen, das wir nicht all zu lange auf die Fortsetzung warten müssen.

Fazit:
Dieses Buch ist der pure Adrenalinkick. Es ist durchweg spannend und actiongeladen, punktet durch eine geniale, wenngleich auch sehr technische Idee und eine coole Kick-Ass-Protagonistin.

Wenns nach mir geht, dann ist dieses Buch ein absolutes MUST READ und sollte auf jeder Wunschliste stehen.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Eine wichtige Message, macht noch keinen guten Roman aus !

Children of Blood and Bone
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Diese Rezension, ich sage es gleich vorab, fällt mir unglaublich schwer. Denn wann immer ein Buch schon im Vorfeld so derart gehyped und vom Verlag medial gepusht wird, steigen die Erwartungen natürlich ...

Diese Rezension, ich sage es gleich vorab, fällt mir unglaublich schwer. Denn wann immer ein Buch schon im Vorfeld so derart gehyped und vom Verlag medial gepusht wird, steigen die Erwartungen natürlich ins Unermessliche und nur selten kann das Buch dann am Ende auch tatsächlich halten, was es verspricht.
So erging es mir leider auch mit DEM neuen WELTBESTSELLER "The Children of Blood and Bone" von Tomi Adeyemi.

Zum ersten Mal aufmerksam auf das Buch, wurde ich durch die englische Ausgabe von Netgalley, dort stach mir das Cover sofort ins Auge, was bei diesem unglaublich intensiven und ausdrucksstarken Cover, das für die Deutsche Ausgabe im Übrigen übernommen wurde, ja wirklich kein Wunder ist. Es zeigt eine starke junge Frau, eine Kriegerin, in deren Blick sich Stolz und Power spiegeln und das allein hat mich schon magisch angezogen. Der Klappentext klang großartig und neu und natürlich wurde, wie auch für die deutsche Ausgabe aktuell, für die englische Ausgabe groß die Werbetrommel gerührt.
Plötzlich war das Buch überall, zack war es DER neue Bestseller im Jugendbuchbereich und mirnixdirnix waren die Filmrechte verkauft.

Als es dann hieß, das es auch im Deutschen erscheint, und zwar diesen Sommer schon, da war ich natürlich absolut Feuer und Flamme. Nicht weil es so gehyped wurde, sondern weil mich die Geschichte ansich ansprach. Die Verheißung auf etwas Neues und Einzigartiges und vor allem die Botschaft die die Autorin mit diesem Roman vermitteln und mit der sie auf die Missstände unserer Gesellschaft in Bezug auf Rassismus aufmerksam machen möchte, haben mich interessiert und waren der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich mich dann schlussendlich auf ein Leseexemplar des Verlags beworben habe.

Und die Geschichte beginnt stark und bildgewaltig. Tomi Adeyemi versteht es, vor meinem inneren Auge einen großartigen Weltentwurf entstehen zu lassen. Doch die Begeisterung meinerseits währte leider nicht besonders lange, denn die Autorin legt im Verlauf so ein Tempo an den Tag, das für Feinheiten und Tiefgang nur wenig Platz blieb, was der Geschichte ziemlich viele Logiklücken und mangelnde Spannung einbringt.

Es gibt verschiedene Perspektiven, aus denen wir die Geschichte und die aufkeimende Suche nach Anerkennung, Akzeptanz, Respekt und Magie erleben.

Zelie ist eine Ausgestoßene, denn sie ist eine Divine, die im Königreich Orisha aufgrund ihrer Magie alle ausgemerzt wurden. Als Nachfahrin dieser mächtigen Menschengruppe, wird sie diskrimiert und verfolgt.

Als ihr eine Möglichkeit eröffnet wird, die Magie zu ihrem Volk zurückzubringen, reagiert sie erst unsicher und schließlich entschlossen. Doch auch wenn sie in meinen Augen eine starke Kämpferin ist, hat sie Macken und Ansichten, mit denen ich beim Lesen nicht so wirklich zurechtkam. Ich finde, sie reagiert oft über und handelt dann sprunghaft und überstürzt. Zudem entwickelt sich zwischen Zelie und Inan, des Königs Sohn, eine Liebesgeschichte, die ich moralisch gesehen nicht verstand und auch nicht gutheißen konnte.

Inan's Kapitel fand ich schrecklich langatmig und zäh, er begeht grausame Taten und doch wird die Autorin nicht müde, zu versuchen, ihn den Lesern immer wieder als gutherzig zu verkaufen. Das erschien mir zu erzwungen und aufgesetzt.

Die sympathischste Perspektive bot mir Prinzessin Amari, die in einem goldenen Käfig gehalten wurde und die zunächst etwas naiv erscheint. Doch im Verlauf legt sie die größte Wandlung der drei Protagonisten an den Tag und ich bewunderte sie oft für ihre Willensstärke.

Die Figuren sind keine Stereotypen, haben aber auch nicht die von mir erhoffte Tiefe, was ich sehr schade finde und was im Übrigen leider auch auf den Inhalt und die Idee zutrifft. Denn auch die Handlung ist nicht so neu wie ich dachte, sondern eher ein Konstrukt aus Themen, die sich im Jugendfantasybereich bereits bewährt haben. Es gibt also keine wirklichen Überraschungen und auch die magische Komponente reißt es nicht so wirklich raus.

Ich wünschte wirklich, ich könnte hier etwas Positiveres schreiben, aber im Großen und Ganzen hat mich dieses Buch einfach enttäuscht, beziehungsweise, wurde es meinen durch den Hype doch recht hohen Erwartungen, nicht gerecht.