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Veröffentlicht am 21.12.2021

Die Bösen der Welt als Paten für eine Mordserie

NATRIUM CHLORID
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"Natrium Chlorid" ist der neunte Band der Sonderdezernat Q - Reihe von Jussi Adler-Olsen. Das Sonderdezernat Q in Kopenhagen kümmert sich um sogenannte Cold Cases. Als der Vorgesetzte von Carl Mørck vom ...

"Natrium Chlorid" ist der neunte Band der Sonderdezernat Q - Reihe von Jussi Adler-Olsen. Das Sonderdezernat Q in Kopenhagen kümmert sich um sogenannte Cold Cases. Als der Vorgesetzte von Carl Mørck vom Selbstmord einer Frau erfährt, erinnert er sich an beider ersten gemeinsamen Fall aus dem Jahr 1988, als eine Autowerkstatt in die Luft flog und es keine Überlebenden darin gab. Dabei kam damals auch der kleine Sohn der Selbstmörderin ums Leben. Bis heute hat ihn dieser ungelöste Fall nicht losgelassen und er bittet Mørck denselben nochmal zu untersuchen. Mørck und sein Team kommen bald hinter eine unheimliche Mordserie, bei der die Opfer gezielt ausgesucht wurden und am Tatort immer Salz vorgefunden wurde. Die Serie zieht sich bis in die Gegenwart. Als auch noch aktuell ein neues Opfer verschwunden ist, läuft ein Wettlauf gegen die Zeit um dieses noch rechtzeitig aus den Fängen des Täters zu befreien. Jussi Adler-Olsen lässt seine Ermittler im Dezember 2020 unter dem Hintergrund der Corona-Pandemie agieren. Home-Office und Maskenschutz, aktuelle Begleiterscheinungen. Was anfangs teils mit Rückblenden beginnt entwickelt sich immer mehr zu einem Gegenwartsfall. Doch dabei hat dieser speziell im ersten Drittel teils seine Längen, teils auch bedingt durch das zwischenmenschliche Geplänkel im Sonderdezernat Q. Aber dies legt sich zum Glück und es ergeben sich Wendungen, die den Fall dann richtig spannend werden lassen. Sogar der Chefermittler Carl Mørck ist davor nicht gefeit. Die Spannungskurve ist ab dem Moment auf einem stetigen Weg nach oben und findet ihren Höhepunkt im Finale. Kurze Kapitel aus verschiedenen Blickwinkeln tragen dazu ebenfalls bei. Das Ende des Buches hält dann noch einen Cliffhanger bereit, der einen neugierig in die Zukunft blicken lässt. In Summe für mich ein gelungener Krimi der sich mit zunehmender Seitenzahl entwickelte und am Ende einen positiven Eindruck hinterlässt.

Veröffentlicht am 13.12.2021

Gefährliches Pflaster rund um die Villa Liebermann in Bernried

Die Wege der Söhne
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"Die Wege der Söhne" ist der vierte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Immer mehr gerät Deutschland aus den Fugen unter der Machtherrschaft der Nazis. Ferdinand, Sohn der Lehmanns, wird zum Oberleutnant ...

"Die Wege der Söhne" ist der vierte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Immer mehr gerät Deutschland aus den Fugen unter der Machtherrschaft der Nazis. Ferdinand, Sohn der Lehmanns, wird zum Oberleutnant befördert, aber das Ganze hat einen Pferdefuß. Die Waffenproduktion in der Topffabrik seines Onkels soll erhöht werden. Gleichzeitig verliebt sich die junge Wilhelmine von Falkenbach in den Kommunisten Martin und gewährt ihm heimlichen Unterschlupf. Konstellationen, die letztendlich nicht gut gehen können. Die Familien der von Falkenbach und der Lehmanns sind hochgradig gefährdet, Geheimnisse müssen unbedingt bewahrt werden. Doch nicht alle in den Familien ziehen am gleichen Strang. Ellin Carsta schreibt in diesem vierten Band die Familiengeschichten in Bernried weiter. Zum einen mit viel Dramatik, aber auch mit einer Portion Spannung. Das gefährliche Spiel mancher und die latente Gefahr als Feind des dritten Reiches unterzugehen. Und so resultiert so manches Misstrauen, aber auch Allianzen, die den Fortgang der Geschichte vorantreiben. Das Buch liest sich wie auch schon die Vorgängerbände sehr flüssig, man muss aber unbedingt die Reihenfolge der Bücher zum Gesamtverständnis beim Lesen einhalten. Denn diese Saga entwickelt sich über alle Bände und endet auch in diesem vierten Band mit einem Cliffhanger, der nichts Gutes ahnen lässt. Man darf also schon jetzt neugierig sein, wie es weitergeht. Für mich ein weiterer lesenswerter und guter Band diese Reihe.

Veröffentlicht am 09.12.2021

Gewitterwolken offenbaren einen explosiven Fall

SØG. Schwarzer Himmel
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"SØG. Schwarzer Himmel" ist der zweite Band der Nina-Portland-Reihe von Jens Henrik Jensen. Dieser Thriller ist dabei eine Neuauflage. Er erschien bereits 2008 das erste Mal in Deutschland unter dem Titel ...

"SØG. Schwarzer Himmel" ist der zweite Band der Nina-Portland-Reihe von Jens Henrik Jensen. Dieser Thriller ist dabei eine Neuauflage. Er erschien bereits 2008 das erste Mal in Deutschland unter dem Titel "Der Kohlenmann". Die dänische Kommissarin Nina Portland und ihre Kollegen bekommen es diesmal mit einer Leiche in einer Kohlenhalde am Hafen von Esbjerg zu tun. Doch Nachforschungen zur Identität des Mannes bleiben erfolglos. Erst als eine weitere Leiche mit den gleichen tödlichen Stichverletzungen und ein junger Autist ins Spiel kommen, offenbart sich mehr. Etwas viel Größeres scheint dahinter zu stecken und der Fall führt die Kommissarin bis nach Istanbul. Denn diverse Nachrichtendienste scheinen auch darin verstrickt zu sein. Jens Henrik Jensen schickt die alleinerziehende Mutter und Kommissarin in diesem Band zum zweiten Mal ins Rennen. Dabei finde ich hat die Protagonistin sich gegenüber dem ersten Band deutlich weiterentwickelt. Auch liegt in diesem zweiten Band der Fokus viel mehr auf den Ermittlungen und Geschehnissen. Dies erzeugt einen guten Spannungsbogen. Sehr gut gefällt auch, dass sich das Geflecht aus Beteiligten und Verdächtigen wie ein Spinnennetz durch das Buch ziehen und erst nach und nach erfährt der Leser den Zusammenhang der Fäden. So liest sich dadurch die Story sehr flüssig und stimmig. Zwar neigt Nina Portland immer noch ein wenig zu gefährlichen Alleingängen, aber dies geschieht in einem annehmbaren Rahmen. Die Kombination von Kriminalfall und Geheimdienstaktivitäten ist dem Autor gut gelungen und er hat ein durchaus vorstellbares Szenario entwickelt, das jederzeit Realität sein könnte. In Summe gefällt mir dieses zweite Band gut und Nina Portland hat für mich gegenüber dem Auftaktroman als Ermittlerin eine Schippe draufgelegt. Man darf also gespannt sein wie es mit ihr als Ermittlerin weitergeht.

Veröffentlicht am 04.12.2021

Der Machtkampf um die Nachfolge Alexander des Großen

Alexanders Erbe: Die Macht dem Stärksten
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"Die Macht dem Stärksten" ist der Auftaktband der neuen Alexanders-Erbe-Reihe von Robert Fabbri. Babylon, Sommer 323 v. Chr. - Die großen Befehlsführer sind versammelt um Alexanders Totenbett. Wem wird ...

"Die Macht dem Stärksten" ist der Auftaktband der neuen Alexanders-Erbe-Reihe von Robert Fabbri. Babylon, Sommer 323 v. Chr. - Die großen Befehlsführer sind versammelt um Alexanders Totenbett. Wem wird er, bevor er stirbt, den Ring als Zeichen für den neuen König von Makedonien überreichen? Wer soll die Nachfolge von Alexander dem Großen antreten? Wer ist der Stärkste unter den sieben Anwesenden? Doch Alexander trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie sollen den Stärksten selbst ermitteln und seine letzten Worte lauten: "Ich sehe gewaltige Leichenspiele voraus." Kaum dass Alexander der Große für immer seine Augen geschlossen hat, beginnt der Machtkampf um seine Nachfolge. Doch nicht nur die versammelten Sieben aus dem inneren Kreis von Alexander positionieren sich, auch von außen gibt es weitere Anwärter für den Thron der Makedonier. Nach seiner großartigen Vespasian-Reihe schlägt Robert Fabbri mit diesem Roman ein weiteres Kapitel um einen großen Heerführer auf. Er erzählt dabei aber nicht die Geschichte Alexander des Großen, sondern die Zeit danach, die zum Ende des Alexanderreichs führte. Dabei sind die einzelnen Kapitel immer aus der Sicht eines der beteiligten Protagonisten geschrieben. Geschickt verwebt der Autor dies zu einer gesamten Story. So lässt er den Leser an Allianzen und Verschwörungen teilhaben, die so manchem zum Verhängnis werden, aber auch Schlachten, die teils listenreich geführt werden und die jeweiligen Machtverhältnisse verrücken. Teils ein Kampf mit ungleichen Mitteln, aber für den Leser immer spannend, wer am Ende wohl siegreich daraus hervorgehen wird. Ein kleines Manko ist, dass man diesen Roman sehr konzentriert lesen muss. Dies ist den teils ähnlichen oder auch schwierigen Namen der Beteiligten geschuldet und man kann manchen schnell mal verwechseln. Das ist aber nicht Schuld des Autors, sondern die beteiligten Personen haben eben damals so geheißen. Robert Fabbri liefert mit diesem Auftaktband einen historisch gut recherchierten Roman ab, der aber auch ein spannendes Buch ist. Eines, dass einen fesselt und mit zunehmender Seitenzahl immer mehr in die Story eintauchen lässt. Meine persönliche Messlatte war nach der großartigen Vespasian-Reihe sehr hoch, aber großes Lob an den Autor. Auch dieser Auftaktroman um Alexanders Erbe ist sehr gut gelungen und bereitet Vorfreude, wie es mit dem "Fall des Weltenreichs" weitergeht.

Veröffentlicht am 24.11.2021

Das Geheimnis der Tortenbäckerin

Mord im Hotel Sacher
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"Mord im Hotel Sacher" ist der neunte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Während einer Festveranstaltung im Hotel Sacher beobachtet die Journalistin Sarah Pauli eine junge Frau, die augenscheinlich ...

"Mord im Hotel Sacher" ist der neunte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Während einer Festveranstaltung im Hotel Sacher beobachtet die Journalistin Sarah Pauli eine junge Frau, die augenscheinlich mit einem weiteren Gast Ärger hat. Es scheint, dass sich beide näher kennen. Kurze Zeit später ist die Frau tot und der Mann mit seiner Begleitung verschwunden. Sarah Pauli glaubt an keinen Zufall und schon bald steht fest dass die tote Frau eine erfolgreiche Konditorin war und der Mann ihr ehemaligen Freund und Chef. Ist er der Täter oder steckt doch mehr dahinter? Gewohnt setzt Beate Maxian ihre Journalistin Sarah Pauli in Szene und umgibt sie mit altbewährten vom privaten Umfeld bis hin zu ihrer Neigung für Aberglauben. Als Kenner der Reihe fühlt man sich dabei gleich wieder heimisch. Das Wiener Lokalkolorit kommt dabei wieder auch voll zur Geltung. Speziell die Kombination aus Journalistin und neugieriger "Miss Marple" finde ich auch in diesem Fall wieder voll gelungen. Die Autorin lässt den Leser lange Zeit im Dunkeln über das wahre Mordmotiv. Verdächtige gibt es im nahen Umfeld der Toten genug, aber es dauerte bis sich mein Verdacht erhärtete. Zwar sind manche Thesen der Symbolik bzgl. der Torten des Opfers schon etwas weiter hergeholt, aber doch passen sie irgendwie zum Charakter der Sarah Pauli. Angemerkt sei, dass Neueinsteiger die Reihe besser von Beginn an lesen, da sich speziell das Privatleben der Protagonistin weiterentwickelt. Für den Kriminalfall selbst ist dies ohne Belang. Ich lese diese Reihe gern und auch dieser neunte Band hat mir wieder gut gefallen.