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Veröffentlicht am 23.11.2017

Holt den Eberhofer der Familienalltag ein?

Weißwurstconnection
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"Weißwurstconnection" ist der achte Fall aus der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Diesmal muss der Kommissar Eberhofer im neu eröffneten Luxushotel ermitteln. Soll natürlich diskret vonstatten gehen, aber ...

"Weißwurstconnection" ist der achte Fall aus der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Diesmal muss der Kommissar Eberhofer im neu eröffneten Luxushotel ermitteln. Soll natürlich diskret vonstatten gehen, aber natürlich hat der Flurfunk funktioniert und ganz Niederkaltenkirchen weiß schnellstens Bescheid. Unterstützt vom Birkenberger Rudi, seinem Freund und Ex-Kollegen, macht er sich auf die Tätersuche. Bei dieser Reihe steht für mich eigentlich nie der Krimi im Vordergrund. Viel mehr liegt der Reiz und das Lesevergnügen in der Skurrilität der Protagonisten inmitten Niederbayerns. Die Geschichte lebt von ihnen und ihren Handlungen. So bereiten sie auch diesmal wieder einige Lacher. Aber trotzdem schleicht sich bei mir langsam eine kleine Abnutzungserscheinung ein. Obwohl ich diese Reihe von Beginn an gelesen und die Entwicklung der Figuren immer gern begleitet habe, kehrt ein wenig Lesealltag ein. Zum Beispiel der Leopold, Eberhofers Bruder, zeigt sich auf einmal wegen dem geplanten Doppelhaus in voller Eintracht, manche wichtige Protagonisten wie der Papa oder die Panida erscheinen diesmal nur am Rand. Da fehlen mir ein wenig die alten Konfrontationen. Als Stichworte für eingefleischte Eberhofer-Leser sage ich nur "Schleimsau" und "Beatles". Ich empfinde diesen Band zwar wieder besser als den Vorgänger "Leberkäsjunkie", aber zu alter Form läuft der Eberhofer auch diesmal nicht mehr auf. Neu war auch der Cliffhanger am Ende, vielleicht läutet der eine Art Abschluss im neunten Band ein. In Summe für mich ein ordentlicher Band aus der Reihe, aber es fehlt das letzte Quäntchen.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Das Ende der Dynastie der Staufer ...

Löwenblut
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"Löwenblut" ist der zweite historische Roman von Monika Pfundmeier. Dabei führt sie die Geschichte von Ludwig dem Strengen, sowie einiger bekannter Protagonisten aus dem ersten Roman "Blutföhre" fort. ...

"Löwenblut" ist der zweite historische Roman von Monika Pfundmeier. Dabei führt sie die Geschichte von Ludwig dem Strengen, sowie einiger bekannter Protagonisten aus dem ersten Roman "Blutföhre" fort. Außerdem rückt nun Konradin, der Letzte des Geschlecht der Staufer, mit in den Mittelpunkt. Er soll als Friedenskaiser in die Geschichte eingehen, aber dem entgegen steht Papst Clemens IV. und Charles d'Anjou, die gemeinsam nur die Vernichtung Konradins im Sinn haben. Ohne die rechtzeitige Unterstützung des Wittelsbacher Ludwig verliert der junge Staufer die entscheidende Schlacht und wird letztendlich hingerichtet. Die Geschichte wird dabei in den einzelnen Kapiteln immer wieder aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt. Wie auch schon in "Blutföhre" bedient sich Monika Pfundmeier dabei wieder einer bildhaften, teils altertümlichen Sprache. Als Leser muss man sich erst wieder daran gewöhnen und darauf einlassen. Dafür erhält man aber wieder einen guten historischen Roman, der von Krieg, über Intrigen und Liebe alles enthält. Am Ende wartet das Buch mit keinem Happyend auf, aber Cäcilias Schicksal würde schon Raum für einen weiteren Roman bieten. Man darf gespannt sein!

Veröffentlicht am 20.11.2017

Eine Anschlagsserie hält London in Atem ...

Eleven - 11
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"Eleven" ist der zweite Thriller aus der Feder von Leon Sachs. Dabei entführt er den Leser nach London, wo ein Terroranschlag die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Doch nicht nur London ist betroffen, ...

"Eleven" ist der zweite Thriller aus der Feder von Leon Sachs. Dabei entführt er den Leser nach London, wo ein Terroranschlag die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Doch nicht nur London ist betroffen, sondern ganz Großbritannien. Schnell fällt der Verdacht auf islamistische Gotteskrieger. MI5 und MI6 arbeiten fieberhaft an der Klärung der Hintergründe und dabei offenbaren sich so einige Verflechtungen von hochrangigen Agenten und Politikern. Liam York, ein untergetauchter Ex-Elitesoldat wird von seiner Vergangenheit eingeholt und versucht in dem ganzen Wirrwarr weitere Anschläge zu verhindern und den wahren Tätern auf die Spur zu kommen. Aber wem kann er trauen? Leon Sachs hat hier ein Szenario beschrieben, dass mittlerweile durchaus nahe an der Realität sein könnte. Dabei schreibt er unglaublich spannend und mitreißend. Die Story hat mich von Anfang an gefesselt und auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Immer wieder erfährt der Leser kleine neue Details oder es ergeben sich unerwartete Wendungen durch die Verstrickungen der Geheimdienste. Dabei bleibt die ganze Zeit das Tempo des Thrillers hoch, so dass man das Buch fast nicht zur Seite legen kann. Für mich ist "Eleven" eines der Lesehighlights im Bereich Thriller in diesem Jahr und eine klare Empfehlung. Leon Sachs hat mich sofort für sich gewinnen können und ich werde auch sicher noch seinen Debütroman "Falsche Haut" lesen.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Der Seitensprung wird zur Todesfalle ...

Schere 9
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"Schere 9" ist ein Kriminalroman von Isabella Archan, bei dem der Kommissar Baldur, ein gebürtiger Wiener, im Mittelpunkt steht. Anfangs erlebt ihn der Leser beruflich noch in Köln, aber nach einem Giftanschlag ...

"Schere 9" ist ein Kriminalroman von Isabella Archan, bei dem der Kommissar Baldur, ein gebürtiger Wiener, im Mittelpunkt steht. Anfangs erlebt ihn der Leser beruflich noch in Köln, aber nach einem Giftanschlag seiner Freundin auf ihn beginnt er mit einem neuen Team in Frankfurt. Untreue Ehemänner - Das ist das Thema für diesen Krimi. Innerhalb kurzer Zeit werden Baldur und sein Team zu Tatorten gerufen, bei denen sie auf männliche Todesopfer treffen, die im Vorfeld auch noch gefoltert wurden. Schnell müssen sie erkennen, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Die Opfer haben nur einen gemeinsamen Nenner - alle waren verheiratet. Der Leser trifft dabei anfangs auf einen Kommissar, den ich nicht unbedingt als sympathisch bezeichnen würde. Selbst im Vorfeld ein notorischer Fremdgeher, was ihm letztendlich auch den Anschlag seiner Freundin einbrachte, ist er aber auch im Umgang innerhalb seines Teams nicht gerade zimperlich. Aber das ändert sich, ich empfand er machte eine Entwicklung während des Falles durch. Dies scheint auch an der jungen Kommissaranwärterin Arslan zu liegen, die gemeinsam mit Kommissar Habermann das Team Baldurs ergänzt. Der Autorin ist es gelungen hier schnell ein neues Ermittlerteam zu etablieren, dass einem als Leser gefällt. Obwohl ich früh eine Ahnung bzgl. des Täter hatte, gab es doch kleine feine Wendungen, die meinen Verdacht nicht ganz bestätigten. Und so blieb die Spannung bis zum Ende erhalten. "Schere 9" ist ein gelungener Kriminalroman und ich bin gespannt, ob man weitere Fälle von Kommissar Baldur und seinem Team zu lesen bekommt.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Ein neuer Kommissar ermittelt in der Münchner Altstadt ...

Die Montez-Juwelen
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"Die Montez-Juwelen" ist der erste Krimi von Sabine Vöhringer. Dabei steht als ermittelnder Hauptkommissar Tom Perlinger im Vordergrund. Nachdem er nach einer schweren Schussverletzung bei einem Einsatz ...

"Die Montez-Juwelen" ist der erste Krimi von Sabine Vöhringer. Dabei steht als ermittelnder Hauptkommissar Tom Perlinger im Vordergrund. Nachdem er nach einer schweren Schussverletzung bei einem Einsatz an seiner alten Wirkungsstätte Düsseldorf und einem Sabbatjahr wieder in seine Heimatstadt München zurückkehrt, überschlagen sich die Ereignisse. Er soll eine Dienststelle im Kommissariat übernehmen. Aber bevor er überhaupt diese antritt, gibt es einen Mord, bei dem sein Halbbruder Max verdächtigt wird. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als schon auf eigene Faust die Verdachtsmomente zu entkräften und den wahren Täter zu finden. Die Geschichte beginnt mit dem Prolog in der Düsseldorfer Vergangenheit und wechselt dann an den Schauplatz München. Über die Vorgeschichte erfährt der Leser dann nichts mehr. Dagegen führt Sabine Vöhringer nun den Leser gemeinsam mit Tom in die Münchner Altstadt. Als gebürtiger Münchner waren diese Orte für mich natürlich greifbar und ich wusste immer wo sich die Figuren gerade bewegen. Gelungen ist auch das Setting. Auf der einen Seite Tom im hier und jetzt inmitten seines familiären Trubels und zum anderen sein alter Freund und Journalist Hubertus, der Hintergründe aus der Vergangenheit zu den Juwelen recherchiert. Für den Leser fügt sich dabei Teil um Teil das Puzzle zusammen bei der Überführung des Täters. Sabine Vöhringer ist ein guter Regionalkrimi aus München gelungen, der eine ausgewogene Mischung aus Lokalkolorit und Spannung hat. Ich bin gespannt, wie es mit Tom Perlinger in München weitergeht.