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Veröffentlicht am 20.08.2023

Unberührte Orte Irlands

Irland
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Lohs ist viel bereist in Irland, da ihr Ehemann seine Wurzeln dort hat. Daher bietet es sich nur so für sie an, einen Reiseführer zu schreiben, der die abgelegenen Orte zeigt. Sie beginnt mit allgemeiner ...

Lohs ist viel bereist in Irland, da ihr Ehemann seine Wurzeln dort hat. Daher bietet es sich nur so für sie an, einen Reiseführer zu schreiben, der die abgelegenen Orte zeigt. Sie beginnt mit allgemeiner Information zu Irland und empfiehlt ihre Top 10, um anschließend Kurioses und Besonderheiten Irlands zu berichten, wie zum Beispiel dem Matchmaking Festival, bei dem Singles zusammentreffen, um einen Partner zu finden. Anschließend teilt sie Irland in 6 Kapitel ein, die regional gegliedert sind.

Zu jeder Himmelsrichtung beschreibt sie die Sehenswürdigkeiten und untermauert diese mit großen Fotos, die zum Reisen und zur eigenen Entdeckungstour anregen. Daher sollte man sich für viele Castles, Pubs, Wanderwege, Inseln und Museen interessieren. Davon berichtet sie reichlich, da die Geschichte Irlands auf vielen historischen Besonderheiten beruht. Abseits der ausgetretenen Pfade ist hier wirklich Programm. Man findet Orte, in denen man sich niemals als klassischer Tourist fühlen würde, sondern vielmehr für eine kurze Zeit dazugehört. Die Inseln sind kleine, idyllische Paradiese, die wohl raues Wetter als auch Traumstrände anbieten. Man wandert auf menschenleeren und unberührten Bergen, findet ruhige Seen und Flüsse, die zum Entspannen und Träumen verleiten.

Kulinarisch sollte man dem Alkohol nicht abgeneigt sein und auch gern Fisch mögen.

Zusammengefasst ist das hier also kein klassischer Reiseführer, sondern vielmehr ein Handbuch für unentdeckte Orte Irlands. Ein bisschen muss man daher noch selbst arbeiten, indem man nach Unterkünften, Restaurants und Fahrmöglichkeiten recherchiert.

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Leichter Frauenroman

Das Haus am Walchensee
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Das Haus am Walchensee erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die gemeinsam ein Haus am Walchensee erben. Sie wird in der dritten Person erzählt, wobei der Fokus zwischen beiden Protagonisten kapitelweise ...

Das Haus am Walchensee erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die gemeinsam ein Haus am Walchensee erben. Sie wird in der dritten Person erzählt, wobei der Fokus zwischen beiden Protagonisten kapitelweise wechselt.

Dadurch, dass die beiden Protagonisten Geschwister sind, bekommt man einen guten Einblick in die jeweilige Gefühlslage der Personen, allerdings keine in die ihrer auserwählten möglichen großen Lieben. Das war ungewohnt, aber mal etwas Neues.

Inhaltlich geht es darum, dass Freya als 9-Jährige gemeinsam mit ihrer Mutter nach Schweden zurückgekehrt ist und in den Jahren bis sie 29 wurde, ihren Vater und Halbbruder völlig aus den Augen verloren hat. Nun, nach dem Tod ihres Vaters, kehrt sie aufgrund des Testaments zurück, indem steht, dass beide nur erben, wenn sie die Gaststätte gemeinsam weiterführen...

Stilistisch sollte man sich auf einen ruhigen Roman einstellen, der nicht vor Spannung und Romantik sprüht. Daher hat er mir persönlich nur semi gefallen und ich bin unschlüssig, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Der Band ist zwar in sich geschlossen, aber doch mit einem offenen Ende, der eventuell alles wieder wie ein Kartenhaus zum Brechen bringen könnte.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Verworren

Prophet
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Rao hat einen Collegeabschluss in Kunstgeschichte und endet als Geheimagent. Wirkte auf mich erst einmal unrealistisch, bis aufgeklärt wurde, dass er die magische Fähigkeit besitzt Lügen zu erkennen. Er ...

Rao hat einen Collegeabschluss in Kunstgeschichte und endet als Geheimagent. Wirkte auf mich erst einmal unrealistisch, bis aufgeklärt wurde, dass er die magische Fähigkeit besitzt Lügen zu erkennen. Er wird nun mit Adam auserkoren auf den Grund zu gehen, woher plötzlich ein Diner über Nacht erschienen ist. Klingt irre, es wird noch viel verrückter. Auf ihrer Recherche stoßen sie auf Prophet, eine Substanz, die in den Körper injiziert wird und dann Erinnerungen hervorruft...

Stilistisch gesehen hat mir der Roman mit der Zeit immer weniger gefallen. Während der Anfang noch logisch und interessant war, wurde es mit der Zeit immer obskurer und abstruser. So hat die Logik und Spannung sehr leiden müssen. Auch hat mir die Schreibart nicht sehr gefallen. Die Protagonisten unterhalten sich teilweise über mehrere Seiten über Belangloses wie eine Diskussion beim Frühstück über Sirupsorten, über Glücksbärchis... Man hätte den Roman leicht kürzen und so spannender halten können, wenn man all die Banalitäten gestrichen hätte, die nichts zur Handlung betrugen. Das Einzige, was herausgelesen werden konnte ist, dass Adam durchsetzungfähig war.

Dann erkennt man auch noch stark, dass der Roman von zwei Frauen geschrieben wurde, denn auf gefühlt jeder dritten Seite folgt eine Markennennung. Das kenne ich nur von Autorinnen, die scheinbar sehr fixiert auf Brands sind. Diesen Trend verfolge ich schon lange und frage mich, warum das so ist. Denn Romane sind nicht Instagram. Sie werden sicher keine Tantiemen dafür erhalten. Autoren fokussieren sich meiner Erfahrung nach mehr auf den Inhalt.

Das Aussehen aller Charaktere, von denen es viele gibt, sodass man konzentriert lesen muss, wird immer bei der ersten Nennung detailliert und beginnend mit den Haaren bis hin zur Kleidung absolut langweilig in einem Block gefasst. Bei der dritten solchen eintönigen Beschreibung des Äußeren habe ich angefangen die Augen zu rollen. Die Repetitionen wirkten unbeholfen, wie ein Erstlingswerk. Hier wäre es besser gewesen, das Stück für Stück in den Text zu integrieren.

Insgesamt sollte man Interesse an vielen verschiedenen Themen haben. Es gibt extrem viele Anspielungen auf Schauspieler und Serien und auch Themen wie die griechische Mythologie. Wenn man hier nicht belesen ist, versteht man es nicht und das führt zu Frustration. Inhaltlich geht es zudem noch um Nostalgie, Sehnsucht, Verlust, Familienprobleme, Homosexualität, Selbstmordversuche, Drogenkonsum und es wird sehr viel gegessen und geraucht.

Sprachlich war ich am Anfang noch sehr begeistert, weil ich mehrere Wörter las, die ich nicht kannte und nachschlagen musste. Leider hat auch das nachgelassen und wurde schnell vulgär. Es gab ein Kapitel, in dem im Dialog das F-Wort nur so hin und hergeworfen wurde. Da hat das Niveau stark nachgelassen

Durch den Roman entwickelt sich eine langsam, aber stetig aufbauende Liebe zwischen den beiden Protagonisten. Dafür, dass der Roman also so woke ist, hat mich überrascht, dass die Charaktere als "weiß" und "schwarz" tituliert wurden. Ist das politisch noch korrekt?

Als Fazit kann ich sagen, dass der Roman eine gute Idee hatte, aber zu viel wollte. Mir fehlte ein großer Fokus. In der Mitte wirkte der Roman als hätte er den roten Faden verloren.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Astrologische Fantasy

Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe – Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!
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Fantasy ist eigentlich nicht mein Genre. In der Jugend habe ich allerdings durch Gruppenzwang sowohl Harry Potter als auch Twilight gelesen. Der Roman ist mir per Zufall in die Hände gerutscht, sodass ...

Fantasy ist eigentlich nicht mein Genre. In der Jugend habe ich allerdings durch Gruppenzwang sowohl Harry Potter als auch Twilight gelesen. Der Roman ist mir per Zufall in die Hände gerutscht, sodass ich ihm eine Chance gab, mich vom Genre zu überzeugen. Er beginnt wie eine Kopie Twilights. So habe ich mich wieder in meine Teenagerjahre zurückversetzt gefühlt, was ganz lustig für die paar Tage war, in denen ich den Roman gelesen habe. Über die Hälfte des Romans wird der Fantasypunkt nur angedeutet, sodass man als Leserin gut miträtseln kann, um was es wohl gehen könnte. Mir war klar, dass es nicht Vampire, Hexen oder Werwölfe sein wird, aber da endet mein Spektrum an Wissen von Fantasymöglichkeiten auch schon. Daher war mir das mit der Astrologie völlig neu und kam überraschend.

Was mir nicht gefallen hat, ist ein Charakter, der lesbische Avancen hatte. Dabei schien mir die Person zu wichtig für diese magische Welt, sodass sie doch eigentlich sich fortpflanzen müsste und das mit einer Frau halt nicht geht. Aber eventuell findet ja Louis für dieses Problem auch eine Lösung. Gleichzeitig kann ich auch Louis verstehen, die sich der linken Ideologie beugen muss und zwingend einen lgb-Charakter einbauen muss, um aktuell und woke zu wirken.

Was mich ebenfalls überrascht hat, war der Punkt, dass die Protagonistin mit 17 Sportunterricht bei einem Lehrer hat und der Unterricht auch noch mit Jungs stattfand. Man kann doch nicht Teenager voller Testosteron auf Mädchen mit Perioden loslassen. Da können Mädchen doch nur verlieren. Das fand ich als äußerst bedenklich.

Außerdem fielen mir ein paar Tipp- und Satzzeichenfehler auf. Insgesamt ist der Roman aber leicht zu lesen.

Falls die oben genannte Kritik nicht stört und wer gern in dem Genre liest, dem empfehle ich den Roman dennoch gern. Es ist sicher ein schönes Weihnachtsgeschenk an Teenagertöchter.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Thema verfehlt

Eine Nacht mit dir
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Unter "Eine Nacht mit dir" habe ich einen supersüßen, vor Kitsch triefenden Roman erwartet, der humorvoll und romantisch ist und das Herz erwärmt. Bekommen habe ich einen Dreiteiler. In dem ersten Teil ...

Unter "Eine Nacht mit dir" habe ich einen supersüßen, vor Kitsch triefenden Roman erwartet, der humorvoll und romantisch ist und das Herz erwärmt. Bekommen habe ich einen Dreiteiler. In dem ersten Teil geht es um die besagte Nacht, in der sich Ruby und Nic unwiderstehlich finden und deshalb sofort mehrfach ins Bett steigen. Der Hauptteil befasst sich dann mit ihren Leben nach dieser Nacht. Der Trennung, wobei sie schnell merken, dass sie sich doch nicht wirklich vergessen können und deshalb alsbald wieder Kontakt aufnehmen... Auch das hatte viel Potential noch die ganze Geschichte in Romantik und Humor zu wandeln. Hat es aber nicht. Stattdessen tauchten Probleme auf, die an den Haaren herbeigezogen waren.

Die Planung des ersten Dates zwischen beiden Protagonisten wurde über mehrere Seiten spannend erzählt, um dann einfach nur als LARP aufgedeckt zu werden. Das hat mich so maßlos enttäuscht, dass ich ab dem Punkt, was in etwa bei der Hälfte des Romans stattfand, nur noch quergelesen habe.

Ruby fährt durch Zufall ihres Studiums nach Paris, der Stadt der Liebe - ohne Nic, der sie leider auch nicht überrascht. Stattdessen folgt von seiner Seite eine so große Überraschung, dass sie einen endgültigen Schlussstrich zieht. Daraufhin folgt Part 3, was ein paar Jahre nach der Funkstille abspielt.

Stilistisch ist der Roman flüssig zu lesen und sehr einfach geschrieben. In meinen Augen könnte das Cover die Regenbogenflagge als Hintergrund haben, denn zeitweise habe ich das Gefühl gehabt, es geht hier viel mehr über all die lgb-Nebencharaktere als um die Protagonisten. Sie haben mit all ihrem Drama und ihrem Leben schon die Show ein wenig gestohlen und in dieser Masse, wie sie hier präsent sind, war mir das zu viel. Es gibt Schwule, ja, aber doch bitte nicht in solch einer Menge. Das war mir zu woke.

Zwei Sätze empfand ich zudem als äußerst weird: "Welcher Mann kann diese Frau in seinem Bett haben und nicht jedes Atom von ihr genießen, nicht jeden einzelnen Tropfen austrinken?" S. 71 und zwei Seiten weiter: "Ich konnte Farben riechen." In dem Roman wurde definitiv zu viel getrunken, wenn nicht noch mehr Drogen konsumiert.

Insgesamt lässt mich der Roman also an Humor und Romantik extrem frustriert und enttäuscht zurück.

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