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Veröffentlicht am 15.12.2023

✎ Eva Heller - Die wahre Geschichte von allen Farben

Farben und Formen
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Meine 5-Jährige ist - genau wie ihr Papa - eine Künstlerin. JEDEN Tag wird gezeichnet, geschnitten, geklebt, ... Als ich das Buch in der Bibliothek sah, dachte ich also, dass ich ihr so die Entstehung ...

Meine 5-Jährige ist - genau wie ihr Papa - eine Künstlerin. JEDEN Tag wird gezeichnet, geschnitten, geklebt, ... Als ich das Buch in der Bibliothek sah, dachte ich also, dass ich ihr so die Entstehung der verschiedenen Farben nahebringen bzw. sie sie sich auch vielleicht selbst erarbeiten kann.

An sich ist die Lektüre ok. Wir haben sie schrittweise erarbeitet, sodass es nicht zu lang wurde. Die ganze Geschichte an sich können Kinder gar nicht mit einem Mal erfassen, weil es sehr viele Informationen sind.

Dennoch bin ich nicht so ganz zufrieden ...

Jeder Farbe werden Charaktereigenschaften und Formen zugeordnet. Das fand ich ein bisschen ungünstig, denn auf jeden wirken Farben anders. Da soll sich mein Kind lieber ausprobieren, wie es die Farbe empfindet.

Ferner orientiert sich die Autorin am Farbkreis nach Itten.
Dies ist in sofern schwierig, weil zum Beispiel das abgebildete Rot mit dem abgebildeten Blau kein Violett ergeben wird. Und genau das erklärt sie auf der letzten Seite auch. Warum nicht direkt am Anfang?! Warum lässt sie Kinder verzweifeln, weil das Anmischen von Violett nicht klappt, wenn man die Geschichte nicht erst einmal von vorne bis hinten (vor)gelesen hat?!

Der Umgangston unter den Farben ist ebenso keiner, den ich persönlich bevorzuge. Alles ist sehr aggressiv, jede*r nimmt sich, was sie/er möchte.

Für uns war der Ausflug interessant, jedoch keiner, den wir mit diesem Buch wiederholen werden. Da mein Kind dennoch sehr viel über Primär- und Sekundärfarben gelernt hat, war das (Vor)Lesen nicht ganz umsonst.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.11.2023

✎ Dana Schwartz - Hazel & Jack 2 Immortality

Immortality
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"Anatomy" hat mir damals richtig gut gefallen. Daher war klar, dass ich den zweiten Teil unbedingt hören möchte. "Immortality" hat mich zwar stellenweise ebenfalls gut unterhalten, aber lange nicht so ...

"Anatomy" hat mir damals richtig gut gefallen. Daher war klar, dass ich den zweiten Teil unbedingt hören möchte. "Immortality" hat mich zwar stellenweise ebenfalls gut unterhalten, aber lange nicht so gut, wie sein Vorgänger ...

Auch hier geht es anfangs um Hazel und die Medizin - ein Punkt, den ich sehr interessant finde. Leider verliert sich dieser im Laufe der Geschichte mehr und mehr.

Generell verstrickt sich die Autorin dieses Mal in einigen Ungereimtheiten. Vieles war für ich irgendwann nicht mehr nachvollziehbar. Das Ende war mir dann auch irgendwie zu abrupt.

Es gibt jedoch die ein oder andere wirklich überraschende Wendung, die ich so nicht kommen sehen habe, weswegen ich letztendlich an der Erzählung dran geblieben bin und sie nicht abgebrochen habe.

"Anatomy" empfehle ich absolut weiter - ein wunderbares Standalone. "Immortality" kann man sich in meinen Augen sparen.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 14.11.2023

✎ Cleo Cordell - Juliets Begabung

Juliets Begabung
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Diese erotische Geschichte hat es lediglich auf meine to-read-Liste geschafft, weil eine Freundin es mir bei ihrer Aussortieraktion vermacht hat. Ansonsten ist dies nicht mein (bevorzugtes) Genre. Und ...

Diese erotische Geschichte hat es lediglich auf meine to-read-Liste geschafft, weil eine Freundin es mir bei ihrer Aussortieraktion vermacht hat. Ansonsten ist dies nicht mein (bevorzugtes) Genre. Und hätte ich gewusst, in welche Richtung es geht, hätte ich es (wahrscheinlich) ungelesen weitergegeben.

Cleo Cordell schreibt detailliert über BDSM-Praktiken. Das ist für Leute, die in diesem Metier nicht unterwegs sind, teilweise recht hartes Futter. Daher fände ich eine Triggerwarnung am Anfang der Geschichte super, damit man direkt entscheiden kann, ob man dafür bereit ist.

Zudem hätten der Erzählung einige Seiten mehr gut getan. Die Charaktere bleiben recht blass und die Entwicklung von Juliet vollzieht sich zu schnell und zu geradlinig.

Da ich mich in dieser Szene nicht auskenne, kann ich über die Vorgänge nicht sagen, ob sie realitätsnah oder -fern sind. Mein Geschmack ist es nicht und ich hätte gerne bereits vorher gewusst, worauf ich mich (ungefähr) einlasse.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 26.09.2023

✎ Elisabeth Stiemert - Gackitas Ei

Gackitas Ei
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Neulich kam meine 5-Jährige mit diesem Bilderbuch nach Hause. Sie hatte es in der Schulbibliothek entdeckt.

Als wir es dann zusammen lasen, dachte ich mir, dass das Ersterscheinungsdatum wahrscheinlich ...

Neulich kam meine 5-Jährige mit diesem Bilderbuch nach Hause. Sie hatte es in der Schulbibliothek entdeckt.

Als wir es dann zusammen lasen, dachte ich mir, dass das Ersterscheinungsdatum wahrscheinlich bereits weit in der Vergangenheit liegt ... Meine Recherchen ergaben, dass es 1979 das erste Mal publiziert wurde.

Der Text auf einer Seite ist schon recht viel. Selbst mir als Vorlesende ist dies aufgefallen, da ich das von anderen Bilderbüchern nicht gewöhnt bin.

Was mir absolut missfällt, ist die Tatsache, dass das Huhn das Ei zuerst ausbrütet und das Krokodil zu Anfang jedoch nicht haben möchte. Es läuft sogar davon und das Babykrokodil traurig hinterher.
Auch wenn Gackita sich dann umentscheidet, ist dies doch ein Moment, der einschneidet.

Ich habe versucht, meinem Kind zu erklären, dass man das Unbekannte manchmal erst fürchtet (und daher ablehnt), doch dass es eigentlich besser ist, sich dem Unbekannten zu stellen, um zu sehen, wie viel Angst man wirklich haben muss.

Die Geschichte geht dann auch traurig weiter, denn Krobert, das Krokodil, wird von den Tanten ausgegrenzt und gemobbt. Seine Mutter bestraft ihn für sein (natürliches) Verhalten. Es wird immer wieder mit erhobenem Zeigefinger gearbeitet. Selbst als um Hilfe gefragt wird, muss dies korrekt geschehen und man lässt die Tanten trotzdem noch schmoren.

Die positiven Aspekte - Anderssein als Stärke annehmen, Adoption, Hilfsbereitschaft, Zueinanderstehen, ... - können meine kritischen Punkte nicht aufwiegen. Ich finde das Werk nicht mehr zeitgemäß.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 01.06.2024

✎ Katharina Pflugbeil - Charlotte Teufelsbraten 1

Charlotte Teufelsbraten
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Wir hatten uns sehr auf das vorliegende Buch gefreut - allein der Name »Teufelsbraten« versprach eine amüsante Geschichte.

Doch meine 6-Jährige wollte die Lektüre nach ein paar Seiten nicht weiterverfolgen ...

Wir hatten uns sehr auf das vorliegende Buch gefreut - allein der Name »Teufelsbraten« versprach eine amüsante Geschichte.

Doch meine 6-Jährige wollte die Lektüre nach ein paar Seiten nicht weiterverfolgen und hat auch in den nächsten Tagen nicht nach der Fortsetzung gefragt.

Mit seinen 44 Seiten ist dieser Kinderroman recht lang. Da eine Altersgruppe ab 3 Jahren angepeilt ist, passt allein schon das Format für mich nicht: Viel Text und wenige Illustrationen.
Zwar findet man auf jeder Seite etwas Gezeichnetes, doch manchmal sind es nur kleine schwarz-weiß-Bildchen. Da haben die Kleinen kaum etwas zum Gucken und müssen viel Geduld aufbringen.

Bei den Reimen gibt es leider keine Kontinuität. Mal 5 Zeilen, mal 4, dann auf einmal 7 oder 6. Mal nach Schema AABB, mal ABAB, doch ebenso AABCC oder ABCA.
Das macht das Vorlesen zum Hürdenlauf, weil die Reime teilweise auch sehr holprig sind.

Ich glaube fast, eine schön erzählte Geschichte über diese Großfamilie würde bei den Kleinen besser ankommen. Vielleicht in Kapitel eingeteilt, weil die Geschwister nacheinander vorgestellt werden.

Wobei wir zum nächsten Kritikpunkt meinerseits kommen: Es tauchen zu viele Protagonisten auf. Alle Charaktere werden einzeln beschrieben. Jedes Kind bekommt seinen / ihren Auftritt. Das macht das Ganze irgendwann unübersichtlich.
Ich hätte es besser gefunden, wenn der Fokus - wie der Titel meiner Meinung nach suggeriert - auf ein Kind gelegt worden wäre. Die anderen dürfen gerne auftauchen und ihren Einsatz haben, doch in dieser Form ist es zu überladen. (oder man hätte den Titel anders wählen sollen, dann wären meine Erwartungen andere gewesen)

Kolossal, Knecht, Mord, … - ist das wirklich der Wortschatz eines Kindergartenkindes? Meins konnte mit diesen Worten zumindest nichts anfangen.

Von mir kann dieses Buch keine Vorleseempfehlung ab 3 Jahren bekommen. Ich denke, ab dem Grundschulalter ist es besser eingesetzt. Noch besser würde ich es finden, wenn der Alltag der Familie in eine tolle Erzählung eingebettet ist.

©2024 Mademoiselle Cake