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Veröffentlicht am 18.03.2024

✎ Katrine Engberg - Liv Jensen 1 Glutspur

Glutspur (Liv-Jensen-Reihe 1)
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Als ich mir dieses Hörbuch ansah, erhoffte ich mir spannungsreiche Stunden. Ich wollte gut unterhalten und gefordert werden, um den Fall oder die Fälle aufzulösen. Ich liebe außerdem skandinavische Namen. ...

Als ich mir dieses Hörbuch ansah, erhoffte ich mir spannungsreiche Stunden. Ich wollte gut unterhalten und gefordert werden, um den Fall oder die Fälle aufzulösen. Ich liebe außerdem skandinavische Namen.

Doch über lange Strecken langweilte ich mich …
Es ging sogar soweit, dass ich ernsthaft einen Abbruch in Betracht nahm. Lediglich dem Sprecher Peter Lontzek ist es zu verdanken, dass ich es schlussendlich nicht tat.

Liv Jensen als Charakter war mir oft unsympathisch. Generell schaffte es keine Figur, sich bei mir zu manifestieren. Alle blieben blass. Es gibt zudem so viele Menschen, die erwähnt werden, dass ich teilweise sehr gut aufpassen musste, um zu wissen, wer zu wem gehört.
Die Handlung plätscherte so vor sich hin. Endlos lange Beschreibungen unwichtiger Dinge. Obwohl es drei Erzählstränge und unzählige Nebenschauplätze gibt, gab es keine Spannung. Es wurde ständig hin und her gesprungen.

Der Klappentext beschreibt obendrauf etwas, was so nicht vorhanden ist: die gemeinsame Suche von Liv, Hannah und Nima. Die drei treffen erst sehr spät aufeinander. Bis dahin agieren alle allein und die Handlungsstränge sind auch nicht verwoben.

Jetzt, nur ein paar Tage nach Beendigung des Hörbuchs, weiß ich fast nichts mehr von der Geschichte. Es ist nichts hängen geblieben und somit für mich ein Zeichen, dass es belanglos war.

Einzig über ein paar Übersetzungen bin ich gestolpert, wovon mir eine noch immer in den Ohren dröhnt: Zahnbürste mit Mittelscheitel. Was genau ist das?

Es soll wohl eine Reihe um die Privatdetektivin werden. Weitere Fälle auf Deutsch habe ich bisher jedoch nicht gefunden. Da mich der erste schon nicht überzeugen konnte, werde ich auch keine Ausschau nach den nächsten halten.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 26.02.2024

✎ Christoph Hein - Mama ist gegangen

Mama ist gegangen
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Dieses Buch hatte ich zufällig in der Bibliothek entdeckt und ich war neugierig, wie der Autor das Thema „Tod der Mutter“ für Kinder ab 10 Jahren angeht und aufbereitet.
Ich erwartete eine emotionale Geschichte, ...

Dieses Buch hatte ich zufällig in der Bibliothek entdeckt und ich war neugierig, wie der Autor das Thema „Tod der Mutter“ für Kinder ab 10 Jahren angeht und aufbereitet.
Ich erwartete eine emotionale Geschichte, die dennoch auch die Sonnenseiten des Lebens zeigt.

Es kommt selten vor, dass ich ein Kinderbuch abbrechen möchte. Sie sind meist recht kurz und überschaubar und ich wähle eigentlich Themen, die mich interessieren.

Bei diesem Exemplar war ich kurz davor, es nicht zu Ende zu lesen.

Der Tod der Mutter und dessen Verarbeitung - vor allem von der Kinderseite aus - steht nicht, wie erwartet, im Mittelpunkt der Erzählung. Im Gegenteil, er wird quasi nebenbei abgehandelt.

Auch irritierte mich, welche Worte darüber fallen. Da gibt es die kleine Schwester, die deswegen weint und die großen Brüder sagen lediglich, dass sie aufhören soll zu weinen, weil das Leben weitergeht. Da gibt es kein tröstendes Wort, keine Umarmung, kein Darüberreden. Wo ist der Vater? Oder andere Bezugspersonen? Was stellt der Tod der Mutter mit einem an? Welche Möglichkeiten der Aufarbeitung haben Kinder?

Lediglich der Vater und dessen Aufarbeitung wird hier in den Mittelpunkt gestellt. Doch das ist in meinen Augen kein Thema für einen Kinderroman, in dem sich in erster Linie junge Lesende wiederfinden sollten.

Ich kann daher keine Leseempfehlung für jene aussprechen, die eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema erhoffen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.01.2024

✎ Mikki Brammer - Dieses schöne Leben

Dieses schöne Leben
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Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ...

Sterbebegleiterin - ein Beruf, den ich niemals selbst ausführen kann, weil ich emotional zu befangen bin, doch ein Thema, welches sich sehr interessant las …

Der Plot mit der „verlorenen großen Liebe“ ist schon langsam ausgelutscht … Trotzdem habe ich mich auf dieses Werk eingelassen, weil ich eben mehr über die Berufung erfahren wollte und mir einige Taschentuchmomente und schöne Worte erhoffte.

Leider hat die Autorin mich nicht überzeugen können …

Der Roman ist künstlich in die Länge gezogen. Es gibt kaum Handlung, sondern die Tatsachen werden am laufenden Band wiederholt. Die Protagonistin macht über Seiten hinweg keine Entwicklung durch. Der erste Part war somit mit einer gehörigen Portion Ausdauer verbunden.

Ich denke, meine Erwartungen waren einfach zu hoch und in die falsche Richtung gehend. Deshalb kann ich dem Erzählten im Endeffekt nicht wirklich etwas abgewinnen. Schon jetzt - kurz nach Beendigung - kann ich mich kaum noch an Details erinnern und Clover ist so blass, dass sie fast durchsichtig erscheint. Zudem fand ich ihre Person nicht sehr glaubwürdig und stellenweise sogar nervig.

Es gibt kaum Wendungen und wenn, dann solche, die man voraussehen kann.

Der Fokus, den ich erwartete - nämlich mehr von einer Sterbe-Doula zu erfahren - wurde durch allerlei Nebenhandlungen völlig verdrängt. Es passiert so viel und doch nichts. In meinen Augen hat sich die Autorin ein bisschen verrannt.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.01.2024

✎ Arno Geiger - Das glückliche Geheimnis

Das glückliche Geheimnis
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Arno Geiger war mir bereits vorher ein Begriff, denn ich hatte 2018 “Der alte König in seinem Exil”gelesen und nicht sonderlich gemocht. Auch “Das glückliche Geheimnis” hat es nicht auf meine Bestenliste ...

Arno Geiger war mir bereits vorher ein Begriff, denn ich hatte 2018 “Der alte König in seinem Exil”gelesen und nicht sonderlich gemocht. Auch “Das glückliche Geheimnis” hat es nicht auf meine Bestenliste geschafft und nun weiß ich, dass ich die Werke des Autors ab jetzt meiden werde …

Vor knapp einem Jahr hatte ich das Hörbuch begonnen, doch nach der ersten Zeit zur Seite gelegt. Ich wollte eine Abbruchrezension schreiben, aber irgendwie habe ich diese so weit aufgeschoben, dass ich irgendwann beschloss, nochmals kurz reinzuhören. Dieses Mal hörte ich mir die Autobiografie bis zum Schluss an, kann ihr dennoch nichts abgewinnen …

Für mich stellt sich noch immer die Frage: Was möchte der Autor uns mit diesem Buch sagen?
Möchte er uns einen Einblick in seine Arbeit als Schriftsteller geben?
Möchte er uns seinen Weg hin zu einem Schriftsteller aufzeigen?
Möchte er Schreibenden, die noch am Anfang ihres Schaffens stehen, Mut zusprechen, nicht aufzugeben?

Jedenfalls führt er einen seitenlangen Monolog, der irgendwann einfach nur noch langweilig wird. (eigentlich war er das für mich bereits von Anfang an)

Zudem erzählt er viel und doch nichts. Er schweift durch sein Leben, bleibt dabei jedoch stets oberflächlich. Ich hatte auch das Gefühl, dass er viel in Selbstmitleid badet, obwohl es ihm nicht wirklich schlecht (er)geht.

Selbst nach dem 2. Start und trotz, dass ich es zu Ende gehört habe, wüsste ich nicht, wem ich sein Lebenswerk ans Herz legen sollte. Vielleicht Lesende, die generell seine Bücher mögen? Ich gehöre nicht dazu und habe den Verfasser, wie oben bereits erwähnt, für mich abgeschrieben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.12.2023

✎ Wiebke Lorenz - Einer wird sterben

Einer wird sterben
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Psychothriller sind genau mein Genre. Ich liebe es, wenn man nicht genau weiß, wohin die Geschichte einen führen wird. Ich mag dieses Unterschwellige, weil man stets darauf lauert, dass es eine unvorhergesehene ...

Psychothriller sind genau mein Genre. Ich liebe es, wenn man nicht genau weiß, wohin die Geschichte einen führen wird. Ich mag dieses Unterschwellige, weil man stets darauf lauert, dass es eine unvorhergesehene Wendung gibt oder eine Erklärung, mit der man absolut nicht gerechnet hat.

"Einer wird sterben" plätschert größtenteils vor sich hin.

Es gibt kaum Spannungsbögen.
Eine Begebenheit war in meinen Augen völlig unlogisch.
Die Protagonistin und deren Verhalten ist größtenteils nervig.
Das Ende war überraschend, jedoch nichts, was das Ruder rumreist.
Manche Situationen waren nichtssagend und zogen die Story künstlich in die Länge.

Ein Psychothriller, der den Namen meiner Meinung nach nicht wirklich verdient hat.
Klar ist dieses Auto da und auch das Verhalten des Ehemannes bringt Spannung hinein, doch spätestens nächste Woche werde ich vergessen haben, worum es hier ging ...

©2023 Mademoiselle Cake