Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2016

✎ Roman Voosen & Kerstin Signe Danielsson - Nyström & Forss 4 In stürmischer Nacht

In stürmischer Nacht
0

Vor fast genau 3 Jahren habe ich schon den ersten Teil um das Ermittlerpaar Nyström & Forss gelesen. Damals fand ich 'Später Frost' sehr interessant und ich wollte seitdem immer weiter in der Reihe vorankommen ...

Vor fast genau 3 Jahren habe ich schon den ersten Teil um das Ermittlerpaar Nyström & Forss gelesen. Damals fand ich 'Später Frost' sehr interessant und ich wollte seitdem immer weiter in der Reihe vorankommen - bis heute hatte das leider nie geklappt.

'In stürmischer Nacht' ist zwar bereits der 4. Teil und ich kenne die Fälle dazwischen nicht, aber man kann ihn auch einzeln lesen. Es wird zwar auf Details im privaten Bereich ein wenig eingegangen, die wohl auch schon in der Vergangenheit eine Rolle spielten, aber diese waren nicht wichtig für die Geschichte, sondern entfachten nur meine Neugier.

Leider muss ich sagen, dass mich die Geschichte nicht ganz so mitgerissen hat. Schon direkt am Anfang war ich nicht ganz dabei, habe eher einfach vor mich hingelesen. Das Ganze hat sich dann auch bis zum Schluss - teilweise wie Gummi - gezogen.

Das Ende hat mich ebenfalls nicht sonderlich überrascht. Zwar gab es natürlich immer wieder Wendungen, aber nichts sonderlich Überraschendes.

Gut fand ich den Wechsel zwischen damals und heute - sowas gefällt mir ja grundsätzlich. Auch den Norden mag ich (in Büchern) total gerne.

Was mich aber teilweise gestört hat, waren einige Passagen des Geschehens. Manches war irgendwie.. nicht unlogisch, aber unnötig. Manches wurde nicht aufgeklärt. Manches war einfach zu viel. Gerade die auftretenden Personen waren teilweise sooo viele, dass man aufpassen musste, dass man sie noch richtig zuordnet.

Das Interessanteste am ganzen Buch war der Epilog. Der lässt auf einen spannenden Folgeband hoffen. Ob ich die Reihe jedoch tatsächlich weiter verfolge, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen..

Wirklich empfehlen kann ich diesen Teil nicht - da gibt es weitaus spannendere Krimis, die auch tolle Ermittlerduos haben.

©2016

Veröffentlicht am 31.10.2016

✎ Cecelia Ahern - Hundert Namen

Hundert Namen
0

Als ich damals 'P.S. Ich liebe dich' von Cecelia Ahern gelesen habe, war ich hin und weg - das ist bis heute eins meiner Lieblingsbücher. Damals dachte ich, dass sie mit Gefühlen wirklich umzugehen weiß.

Heute, ...

Als ich damals 'P.S. Ich liebe dich' von Cecelia Ahern gelesen habe, war ich hin und weg - das ist bis heute eins meiner Lieblingsbücher. Damals dachte ich, dass sie mit Gefühlen wirklich umzugehen weiß.

Heute, nachdem ich nun schon das ein oder andere von ihr gelesen habe, muss ich leider sagen, dass ich immer mehr enttäuscht bin..

'Hundert Namen' - also der Titel / das Buch an sich - hat mich auf verschiedenste Art und Weise angesprochen: Ich liebe Zahlen über alles - und was man mit hundert Namen anstellen möchte, darauf war ich sehr gespannt. Das türkise Cover mit den in alle Richtungen schwimmenden Fische war in seiner Schlichtheit ein Hingucker für mich. Und dann natürlich noch der Autorenname. Wie gesagt, für mich stand sie bisher immer für (sehr) viel Gefühl.

Sehr schnell kam bei mir aber die Ernüchterung.
Mit Kitty als Hauptperson habe ich leider so gar nicht sympathisiert. Das ist auch weiter nicht schlimm, denn das ist nicht immer nötig, aber hier vermieste es mir die Geschichte doch das ein oder andere Mal..

Dann habe ich - im Gegensatz zu der Journalistin - sehr schnell verstanden, was es mit dieser Liste auf sich hat. Es war einfach furchtbar, zuzusehen, wie sie sich einen Kopf darüber zu machen scheint und doch immer nur an sich denkt. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie sich wirklich Mühe gibt damit.

Und dann all die anderen Personen.. Mir kam es so vor, als würde die Autorin krampfhaft versuchen, jedes Klischee, welches man so kennt, zu bedienen. Es wird kaum etwas ausgelassen. Klar treffen hier sehr viele Leute aufeinander - manchmal waren es auch ein wenig zuuu viele auf einem Haufen, sodass man aufpassen musste, dass man den richtigen Namen zuordnet -, aber bedarf es wirklich der Bedienung solch simpler, langweiliger Dinge, um die Geschichte zu erzählen?

Es gibt in diesem Roman einen tollen Kern. Und auf den letzten 60 Seiten kommen auch ein paar Emotionen vor. Aber ansonsten kann ich die Lektüre nicht weiterempfehlen - dafür ist sie mir einfach zu überladen, zu wenig fokussiert.

©2016

Zitate:

"»Du warst die Einzige, die mir in diesem Gespräch aufrichtig gestanden hat, dass sie keine Angst hat zu fliegen, sondern viel mehr befürchtet, es nicht zu können.« (S. 15)

"»[...] Es geht nicht darum, wie teuer etwas ist, die meisten Menschen in diesem Land können sich sowieso keine üppigen Geschenke mehr leisten - es geht darum, darüber nachzudenken, was man jemanden schenken könnte, was dem Beschenkten eine Freude machen könnte, wenn es ihm gerade nicht so gutgeht, was ihm hilft, sich wieder geliebt und wichtig und einmalig zu fühlen, und sei es nur durch eine einfache Geste.«" (S. 110)

"»Züchte dein eigenes Glück«, las sie laut vor und fing an zu lachen. Der Topf war mit Erde gefüllt, und an ihm war ein kleines Tütchen mit Klee-Samen befestigt. (S. 380)

Veröffentlicht am 22.10.2016

✎ Meg Haston - Alles so leicht

Alles so leicht
0

Was ich erwartet habe? Gefühl. Gefühl. Gefühl.
Was ich bekam? Hm..

Ich hatte das Buch eine Weile auf meiner Wunschliste, weil ich immer wieder über positive Meinungen gestolpert bin. Als ich es nun von ...

Was ich erwartet habe? Gefühl. Gefühl. Gefühl.
Was ich bekam? Hm..

Ich hatte das Buch eine Weile auf meiner Wunschliste, weil ich immer wieder über positive Meinungen gestolpert bin. Als ich es nun von dort befreit und gelesen habe, frage ich mich, ob ich mich nicht - mal wieder - zu sehr habe blenden lassen.

Auf dem Klappentext steht: "Ehrlich bis zur Schmerzgrenze, mitfühlend und hoffnungsvoll erzählt." Die Ehrlichkeit ist sicherlich vorhanden - es ist immerhin eine (fast) fiktive Geschichte. Mitgefühlt habe ich mit niemanden, denn zu keinem hatte ich einen wirklichen Draht. Und hoffnungsvoll? Na ja..

Für mich wurde an vielen, nein, an allen Stellen viel zu sehr an der Oberfläche gekratzt. Klar treffen viele Charaktere aufeinander. Klar kann man nicht jeden bis ins Detail beschreiben und aufarbeiten. Aber wir haben hier doch eine Hauptperson! Sie ist doch da. Sie bringt alles mit, was man braucht. Man muss sie nur nehmen und durch das Buch begleiten - und zwar nicht nur ein wenig, sondern tief gehend. Vielleicht auch bis es wehtut, denn das bringt dieses Thema nun mal mit sich.

Im ganzen Buch, was immerhin 265 Seiten besitzt, hat mich nur eine Stelle wirklich berührt - da hatte ich auch, ehrlich gesagt, einen Kloß im Hals..

"Ich schaue auf. Schaue weg und dann wieder hin, obwohl ich schon beim ersten Mal richtig gesehen habe. [...] Er steht im Türrahmen." (S. 252)

Klar muss man das Buch lesen, um genau diese Textstelle zu verstehen. Aber es ist eine der wenigen, die ich für mich markiert habe. Generell habe ich hier diesmal erst sehr spät damit angefangen.

"Alles so leicht" ist für mich leider gar nicht leicht. Ich fand keinen Zugang zu Stevie - oder jemand anderem. Anna war für mich auch nichts Besonderes. Und generell habe ich das ganze Geschehen eher aus einer neutralen Perspektive gelesen, obwohl ich mich hier auf Taschentuchalarm eingestellt hatte.

Ich kann dieses Buch leider nicht weiterempfehlen. Dafür fehlte es mir an allen Ecken und Kanten und hatte auch einige Längen

©2016

Zitate:

"[...] Tod ist so schwer, dass er mich beinah erdrückt. Es tut so weh, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Schmerz jemals weggeht." (S. 205)

"Mist. Sie ist enttäuscht. Wut wäre so viel einfacher gewesen." (S. 245)

"»[...] Akzeptanz bedeutet nicht, dass du etwas gut findest oder dass du dich damit wohlfühlst. Aber es bedeutet, dass du es als das anerkennst, was es ist.«" (S. 252)

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Russell Wangersky - Walt

Walt
0

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir eine Menge von diesem Buch versprochen habe.. Der Klappentext klingt mega interessant: Ein Mann, der die Einkaufszettel anderer Leute sammelt - wer denkt da nicht sofort ...

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir eine Menge von diesem Buch versprochen habe.. Der Klappentext klingt mega interessant: Ein Mann, der die Einkaufszettel anderer Leute sammelt - wer denkt da nicht sofort an sich selbst und seine Gewohnheiten diesbezüglich?!

Doch schon zu Anfang beginnt die Geschichte sehr verhalten, ja geradezu langweilig. Zuerst lernt man Walt kennen, der von sich erzählt. Dann auch noch Alisha. Irgendwann kommt zudem auch noch eine dritte Perspektive ins Spiel, die das Ganze aber keineswegs interessanter gestaltet.

Mir bleiben die Figuren zu blass, zu unpersönlich, zu wenig ausgearbeitet. Bei Walt mag diese Masche ziehen - da passt auch super das Cover zu -, aber so ein paar Details mehr hätten der Geschichte schon ganz gut getan.

Auch beginnen die Kapitel, die aus Walts Sicht geschrieben sind, alle ziemlich gleich: Die Beschreibung des Einkaufszettels und seine Analyse. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man die Listen authentischer abbildet - also in einer richtigen Handschrift. Walt Beschreibt ja alle, wie sie aussehen, welche Merkmale sie haben.. Warum also nicht auch visuell zeigen?!

Zudem langweilte ich mich mit zunehmender Seitenzahl immer mehr, denn Walts Schilderungen sind nicht nur nüchtern, sondern auch einfach uninteressant.

Alishas Sicht habe ich sehr gerne gelesen. Da kommt das Genre 'Psychothriller' auch rüber. Mit ihr fühlt / bangt man mit. Bei ihren Worten schlug mein Herz regelmäßig schneller. Leider waren diese Passagen eher rar gesät.

Es ist vielleicht manchmal ganz interessant, wenn der Leser sich seine eigenen Gedanken machen kann und die Geschichte in jedem Kopf eine andere Form annimmt. Aber ich persönlich möchte gerne wissen, was der Autor mir mitteilen mag, wie er die Geschehnisse sieht - schließlich könnte ich ansonsten meine ganz eigene Geschichte schreiben. Russell Wangersky hat für meine Begriffe zu viel Interpretationsraum gelassen.

Der Schreibstil des Schriftstellers war eins der wenigen positiven Dinge: Er verwendet zumeist kurze Sätze, die eigentlich super zu dem Thema und dem Genre passen, weil sie oft ein hohes Tempo kennzeichnen. Leider kommt das aufgrund der ganzen genannten negativen Punkte nicht zum Ausdruck.

Das Werk hat also seeehr viel Potenzial, welches der Autor meiner Meinung nach teilweise echt verschenkt. Es regt zum Nachdenken an, wirkt aber durch eine zu offene Geschichte nicht tiefgründig genug. Herr Wangersky wirkt mit diesem Buch auf mich, als hätte er super Ideen, aber Angst, zu viel zu sagen - aber genau das muss man als Autor (manchmal): Die Menschen mit der Nase draufstupsen!

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Devon Monk - Allie Beckstrom 1 Magie im Blut

Magie im Blut
0

Ich bin ja kein typischer Fantasy-Leser.. und trotzdem finde ich auch in dem Genre immer mal wieder etwas, was mich interessiert - gerade, wenn es etwas mit Magie zu tun hat.

Da die Geschichte in der ...

Ich bin ja kein typischer Fantasy-Leser.. und trotzdem finde ich auch in dem Genre immer mal wieder etwas, was mich interessiert - gerade, wenn es etwas mit Magie zu tun hat.

Da die Geschichte in der Ich-Form geschrieben ist, nämlich aus der Sicht Allies, dachte ich, dass ich sehr leicht Zugang zu ihr und ihrer Umwelt finde, aber bis zum Schluss habe ich darauf leider vergebens gehofft. Mir blieb alles irgendwie zu oberflächlich und emotionslos.

Gut fand ich mal die andere Sicht auf die Magie: Man muss bei der Anwendung einen (hohen) Preis bezahlen - und das kann auch Gedächtnisverlust sein. Auch wo die Magie herkommt - in Rohren unter der Stadt gespeichert -, habe ich so noch nicht gelesen.

Dennoch lässt mich der Rest der Story eher kalt zurück. So richtig Spannung kam nicht auf. Auch der Schreibstil war nicht besonders herausragend. Im Gegenteil, ich fand ihn anfangs sogar sehr anstrengend, weil die Sätze teilweise richtig abgehakt klingen und kein richtiger Fluss reinkommen will. Zum Glück hat sich das irgendwann ein bisschen gegeben. Die Wiederholungen störten mich aber schon sehr.

Wenn meine Nachforschungen korrekt sind, ist die Reihe um Allie Beckstrom in den USA sehr erfolgreich - dort gibt es auch bereits 9 Teile. Ins Deutsche wurde wohl nur der erste (und eventuell der zweite) Band übersetzt. Ich kann es auch gut nachvollziehen, denn ich würde es jetzt nicht (unbedingt) empfehlen, obwohl ich den Gedanken mit der Nutzung der Magie wirklich toll fand.

©2016