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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2018

Amore Sizilien

Nie wieder Amore!
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Auf fast 380 Seiten lässt einen die Autorin Tessa Henning mit ihrem Buch "Nie wieder Amore in das gefühlvolle und impulsive Leben Italiens eintauchen.
Der hauptsächliche Schauplatz ist Sizilien und jeder, ...

Auf fast 380 Seiten lässt einen die Autorin Tessa Henning mit ihrem Buch "Nie wieder Amore in das gefühlvolle und impulsive Leben Italiens eintauchen.
Der hauptsächliche Schauplatz ist Sizilien und jeder, der sich auf dieses Buch einlässt, wird die Sonne Italiens spüren und den Saft der Blutorangen schmecken.

Monika Renner, eine Frau, die als Rentnerin ihren Lebensabend genießen sollte, kann dieses nicht so wirklich. Zeit wäre genug, doch zum einen wurde sie durch ihren mitlerweile verstorbenen Ex-Mann vom Leben enttäuscht und zum anderen sind ihre neuen Lebensumstände in der seniorengerechten Wohnung alles andere als befriedigend. Also ist es kaum verwunderlich, dass Moni Hals über Kopf nach Sizilien reist, als sie einen Anruf von einer Frau aus Italien erhält. Diese teilt ihr durch einen Zufall mit, dass Vincenzo, ihre totgeglaubte große Liebe noch putzmunter auf Sizilien lebt.
Doch so ganz alleine lässt Jan, ihr Enkel, seine Oma nicht ins Land der Mafiosi reisen. So machen sich Enkel und Oma gemeinsam auf die Suche er grande Amore.

Tessa Henning hat einen leichten und unbeschwerten Schreibstil, der angereichert durch etwas sarkastischen Humor einem hier und da ein Lächeln beim Lesen ins Gesicht zaubert. Durch die sehr genaue Beschreibung des Landes Italiens, insbesondere Siziliens, kann man gar nicht anders, als diese Insel mit den temperamentvollen Einwohnern genau vor Augen zu spüren und zu erleben. Mir persönlich waren die Ausschweifungen über die Insel zeitweise sogar etwas zu ausführlich.
Mit Moni als Protagonistin und ihrem typisch spießig deutschem Enkel Jan, hat die Autorin zwei herrliche Figuren erschaffen, die mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen sind.
Was den Abschluss der Geschichte betrifft, darf man kein allzugroßer Realitätsfreund sein. Hier sollte man sich einfach der guten Urlaubslaunen fügen und der Romantik Italiens hingeben.

Dies war mein erster Roman von Tessa Henning und mein Fazit fällt wirklich positiv aus. Gerade jetzt zur Urlaubszeit, sollte man sich vom Inselflair, der Romantik und der guten Laune dieses Buches anstecken lassen.
Also auf nach Bella Italia!

Veröffentlicht am 05.07.2018

Ein ganz besonderes Jugendbuch

Hyde
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Ein natürlich wild aussehendes Cover, was irgendwie an einen Wald erinnert.Darauf sticht das Wort "HYDE" in weiß hervor.Mich hat dieses Motiv sehr neugierig gemacht und ich konnte nicht anders, ...

Ein natürlich wild aussehendes Cover, was irgendwie an einen Wald erinnert.Darauf sticht das Wort "HYDE" in weiß hervor.Mich hat dieses Motiv sehr neugierig gemacht und ich konnte nicht anders, als mich dieser Geschichte zu widmen.
Auf gut 400 Seiten erzählt die ausgezeichnete Autorin Antje Wagner die besondere Geschichte eines Mädchens, was schon in jungen Jahren vom Leben gezeichnet wurde.

Inhalt:
Die gerade mal 18-jährige Katrin befindet sich auf der Walz.Ihr körperlicher Zustand ist eher dem Tod als dem Leben nah.Wie ein gehetztes Tier begegnet sie den Menschen, die ihr unterwegs über den Weg laufen. Vertrauen in andere Personen kann sie nicht gut fassen, denn diejenigen, die sie einst geliebt hat, die gibt es nicht mehr. Ihr eigentliches Ziel ist es durch die Walz eine Art Kriegskasse zu füllen, um an den Menschen Rache zu nehmen, die ihr Leben so stark verändert haben.
In die Ecke gedrängt und in großer Not, kommt sie bei ihrer Reise an einem verlassenen und verwarlosten Haus Haus an, was ihr Herz als Tischlergesellin rührt.

Katrin ist eine starke Protagonistin, die mit ihren Gedanken und Lebenserfahrungen mein Leserherz erobert hat.Ihre ungewöhnliche Geschichte hat durchweg meine Neugierde geschürt und ich wollte einfach mehr erfahren.Mehr über ihr vergangenes Leben zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Vater. Den anschaulichen Schreibstil der Autorin fand ich sehr phantasieanregend und die Bilder zum Geschehenen wurden mir quasi in den Kopf projeziert.
Da die Geschichte auch parapsychologische Effekte hat, vor allem zum Ende hin, darf man nicht alles gelesene in die Realität umsetzten.Mir hat das sehr gut gefallen, jedoch denke ich das dies nicht jedermanns Geschmack ist.
Für mich hat HYDE im Lesen langsam begonnen und ab der Mitte stark an Geschwindigkeit zugenommen.Eine Geschichte, die ich vor allem im letzten Drittel vor Spannung kaum aus den Händen legen konnte.

Mein Fazit
"HYDE" ist ein ganz besonderes Jugendbuch, was durch manche Grausamkeit zusammen mit mystischen Elementen eine spannende Erzählung bietet.
Sehr gerne vergebe ich eine Leseempfehlung mit kleinen Einschränkungen.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein historisches Highlight

Das Mätressenspiel
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Es ist das Jahr 1682 in Hannover.Die junge Helena von Minningerode lebt mit ihrer verwitweten Mutter und den zwei jüngeren Schwestern auf einem alt angesehenen Gut.Helenas Zwillingsbruder Laurentz hat ...

Es ist das Jahr 1682 in Hannover.Die junge Helena von Minningerode lebt mit ihrer verwitweten Mutter und den zwei jüngeren Schwestern auf einem alt angesehenen Gut.Helenas Zwillingsbruder Laurentz hat sich den Truppen des Kaisers angeschlossen. Alles ist sehr harmonisch und friedvoll, bis die Familie eine Schreckensnachricht ereilt.Laurentz ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.Diese Nachricht verändert das komplette Leben der Frauen, denn ein Erbe ging damals nicht auf die Frauen einer Familie über.Ihre Existenz war bedroht, denn Helenas Onkel, Baron Roderik von Brünneck, erhielt somit alle Ländereien .Das Gut war verschuldet und bei nicht zahlen der Schulden, würde es auch in seine Hände fallen.
Kaum schwindet das Geld, so schwindet auch das Ansehen.Helenas Verlobung wird gelöst und es ist keine Aussicht auf eine andere Person, die die Schulden begleichen könnte in Sicht.
In ihrer Verzweiflung fährt Helena mit ihrer Mutter an den herzoglichen Hof , um Herzogin Sophie von Braunschweig um Hilfe zu bitten, einen geeigneten Ehemann für Helena zu finden.
Damit beginnt das Spiel, denn bei Hofe herrschen ganz eigene Regeln.Helena gilt plötzlich als Anwärterin zur neuen Mätresse vom frisch vermählten Georg Ludwig von Braunschweig. Sie gerät mitten in das Machtspiel der zwei einfussreichsten Frauen bei Hof.Clara Elisabeth von Platen und die Herzogin Sophie kennen nur ihr eigenes Interesse und benutzen Helena für ihre Zwecke.

Martha Sophie Marcus hat mit ihrem zweiten historischen Roman ein Meisterwerk erschaffen, was mich als Leser wie in einen Film versetzt hat.Die Schreibweise war trotz der vielen verschiedenen Personen, gerade bei Hofe, gut verständlich und ließen mich einfach nur so wegtauchen in diese Geschichte.Besonders gut haben mir die bildlichen Beschreibungen der prunkvollen Gärten und Gebäude gefallen.Zwischendurch glaubte ich die Düfte der Pflanzen wahrzunehmen.Überraschend und fesselnd fand ich auch die damaligen Sitten und Rechtsregelungen.Als Frau in der heutigen Zeit finde ich sie einfach nur unglaublich ungerecht.Auch das intrigante Ausspielen und Flechten der Intrigen bei Hofe ließen mich mit der absolut sympathischen Protagonistin Helena mitkämpfen.Sie verkörperte eine Person, die jede Frau gerne als Freundin an ihrer Seite haben möchte.

Mein Fazit zu diesem Roman ist, dass dies mein absolutes Lesehighlight seit langem ist.Jeder Fan von historischen Romanen sollte sich mit Helena in den Kampf gegen Intrigen und Verschwörungen begeben.Auch wenn die Geschichte ein tolles Ende hat, hätte ich sehr gerne sofort weitergelesen.
Von mir eine begeisterte und uneingeschränkte Leseempfehlung für "Das Mätressenspiel".

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Veröffentlicht am 26.06.2018

Tief verbunden auch nach dem Tod

Wir sehen uns im Sommer
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Ein Cover, wie es schöner kaum sein könnte.Dieser gemütliche Ruheplatz im Garten, mit Ausblick auf einen herrlichen Strand, könnte einem die Sommer-Leselust kaum besser schüren.


Maggan, Susanne, Rebecka ...

Ein Cover, wie es schöner kaum sein könnte.Dieser gemütliche Ruheplatz im Garten, mit Ausblick auf einen herrlichen Strand, könnte einem die Sommer-Leselust kaum besser schüren.


Maggan, Susanne, Rebecka und Sonja sind in dieser gefühlvollen Geschichte eine große Einheit der Verbundenheit.
Die Geschichte handelt von einer innigen Freundschaft dieser vier Frauen, die im besten Alter von circa fünfzig Jahren eine große Reise unternehmen.Der Grund dieser Reise liegt bei Sonja, denn sie starb in dieser Geschichte vor 7 Jahren und sorgte mit ihrem riesigen Erbe dafür, dass sich die drei anderen Freundinnen nie wieder Gedanken um Geld machen mussten. Doch so innig die Beziehung der Frauen auch war, so hatte Sonja Geheimnisse, von denen die Drei nichts ahnten.
Mit der Bitte ihre Asche an den Orten auf der Welt zu verteilen, die für sie sehr wichtig waren, machen sich die Freundinnen auf den Weg, Sonjas letzten Willen zu erfüllen.Dabei erfahren sie über Briefe von Sonja, eine Liebesgeschichte, wie es keine der Freundinnen erahnt hatte.

Eine tolle Idee Sonjas Geschichte langsam und in Etappen über Briefe preiszugeben. Zwischen den Briefen blieb immer reichlich Raum, um die Höhen und Tiefen von Susanne, Maggan und Rebecka im aktuellen Leben zu erfahren. Mit und mit lernt man die herrlich unterschiedlichen Charaktere der Hauptpersonen kennen und fiebert den Geschehnissen entgegen.
Ein paar kleine Abzüge muss ich bei dem Buch dennoch machen, denn es wird schon in sehr großem Rahmen, (z.B. Hotelkauf, Hilfsorganisationen und das ständige Champus trinken) mit dem Geld sehr belanglos umgegangen.Das hat mir nicht so gut gefallen.

Dennoch ist mir die Geschichte der vier Freundinnen sehr ans Herz gewachsen und hat mich schon sehr berührt.
Eine tolle Urlaubslektüre, die Lust auf das Reisen weckt.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Iron Flowers - Der Kampf gegen die Unterdrückung

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Tracy Banghart hat mit ihrem Auftakt zu "Iron Flowers" einen Serienstart geschaffen, in dem es um den Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen geht. Verpackt in eine beinahe Märchenhafte Geschichte kämpfen ...

Tracy Banghart hat mit ihrem Auftakt zu "Iron Flowers" einen Serienstart geschaffen, in dem es um den Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen geht. Verpackt in eine beinahe Märchenhafte Geschichte kämpfen die Schwestern Serina und Nomi ungewollt für ihre Rechte, die Freiheit und das blanke Überleben.


Inhalt:
In einer Welt, in der die Menschheit in Armut und schwerer Arbeit lebt, ist es das Hauptziel vieler Familien, eine ihrer Töchter als zukünftige Grace zu erziehen. Eine Grace lebt in absolutem Luxus als Frau an der Seite des Regenten, der das Land regiert und beherscht.Kommt ein Mädchen in die engere Auswahl zur Grace, könnte das für die Familie eine Rettung aus dieser Armut bedeuten.
So wuchsen die Schwestern Serina und Nomi total unterschiedlich auf. Serina wurde im Tanzen, Handarbeiten und Harfespielen auf das Leben einer gehorsamen und glänzenden Ehefrau vorbereitet, während Nomi, die rebellischere der beiden, auf das Leben als Dienerin ihrer Schwester in praktischen Arbeiten ausgebildet und erzogen wurde.
In dieser Zeit hatten Frauen keine Rechte und mussten sich allem, was ihnen gesagt wurde unterordnen. Auch der Zugang zu jeglicher Bildung wurde ihnen untersagt, ja sogar bestraft.

Am großen Tag der Entscheidung , an denen 3 Frauen in die nähere Auswahl zur Grace kamen, brachte das Schicksal die beiden Schwestern auf eine Reise zu Malachi, dem Thronfolger.
Doch dort geschieht etwas Schreckliches.Die Schwestern werden auseinandergerissen und in einer Welt ausgesetzt, auf die keine der beiden vorbereitet war.Sie leben nun in Angst und Sorge zueinander, aber auch ihr Zorn und der rebellische Überlebensinstinkt ist geweckt.

Schreibstil und Charaktere:
Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Nomi und Serina geschrieben, was einen guten Einblick in deren augenblickliche Gefühle gibt.Der Schreibstil ist passend für ein Jugendbuch leicht und flüssig zu lesen.
Um ein passendes Wort für den Verlauf der Geschehnisse zu finden, fällt mir spontan "rasant" ein. Auf wenigen Seiten überschlagen sich quasi die Ereignisse und die Geschichte rast vorran. Das erhöht den Spannungsbogen ungemein und lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen.
Jedoch habe hat dies zum Nachteil, dass viele Dinge für meinen Geschmack zu kurz gekommen sind.Ich hätte mir etwas mehr Tiefgang in den Erzählungen um das Land, die Menschen und deren Lebensumstände gewünscht.Auch einige wichtige Charaktere, wie zum Beispiel der Thronfolger Malachi, der Regent oder Nomis und Serinas Bruder, bleiben dabei leider etwas auf der Strecke.

Dagegen finde ich Serina und Nomi als Protagonisten sehr gelungen.Durch ihre Erziehung können sie vom Charakter her kaum unterschiedlicher sein und das wurde sehr gut beschieben.Beide sind mir als Leser sehr ans Herz gewachsen und haben mich mit ihrem Wesen gefesselt.

Fazit:
Für mich ist "Iron Flowers" ein grandioser Serienauftackt mit kleinen Schwächen.Dennoch warte ich ganz ungeduldig auf die Weiterführung dieser Geschichte.Ein absolut empfehlenswertes Jugendbuch, was mit viel Spannung und überraschenden Wendungen den Leser fesselt.