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Jenny_Colditz

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

GRoßartiges Debüt

Und dazwischen irgendwo wir
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Und dazwischen [irgendwo] wir – Amani Padda
Anhand des Klappentextes erwartete ich einen jugendlichen Krimi, auf den Spuren der verschwundenen Mutter und dem zusammenfinden alter Freunde.
Bekommen habe ...

Und dazwischen [irgendwo] wir – Amani Padda
Anhand des Klappentextes erwartete ich einen jugendlichen Krimi, auf den Spuren der verschwundenen Mutter und dem zusammenfinden alter Freunde.
Bekommen habe ich eine so tiefe Geschichte von Zwängen, Leistungsdruck, Verlusten, Identitäten, der Frage nach der Zukunft die die nach der Vergangenheit. Alle Charaktere einzeln für sich schon großartig, in der Kombi miteinander wirklich bezaubernd. Stark. Eine Found Family wie sie im Buche steht, quasi.
Wir erleben vor allem Vincent und Macey kennen. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen und dennoch schultern sie gemeinsam ein weiteres. Eines was wahrlich schwer wiegt und die beiden ehemals besten Freunde wieder einander näher bringt.
Vincent erhält mysteriöse Emails. In diesen zu lesen sind Teile eines nicht veröffentlichten Romans. Die beschrieben Hauptfiguren ähneln ihm und Macey dann doch zu sehr, um nur Zufall zu sein. So begeben sich beide, zusammen mit zwei weiteren zuvor Fremden, auf die Such nach dem unbekannten Autor. Vielleicht weiß dieser mehr zum Verschwinden von Vincents Mutter? Hierbei lernen wir die Figuren näher kennen und erfahren so einiges aus der Vergangenheit und was die beiden voneinander entfernt hat. Beide Geschichten stecken voller Trauer und Verlust, Ängsten. Vor allem die der Zukunft. Wohin möchte man, was möchte man erreichen, wie sieht Erfolg aus und was muss ich dafür tun? Dies wird uns sehr eindrücklich und gefühlvoll näher gebracht. Ich konnte in diese Geschichte voll abtauchen und mich von dem grandiosen Schreibstil mitziehen lassen. Und ich hoffe sehr darauf das es nicht bei diesem Debüt der Autorin bleibt, sondern wir noch vielen ihrer Storys lauschen dürfen.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

toller Reihenauftakt

Die Schwarzen Musketiere
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Die schwarzen Musketiere – Oliver Pötzsch
Das Buch der Nacht ist der erste Band der dreiteiligen Reihe, rund um die jugendlichen Musketiere. Oder zumindest um Jungen, welche gerne Musketiere werden wollen.
Das ...

Die schwarzen Musketiere – Oliver Pötzsch
Das Buch der Nacht ist der erste Band der dreiteiligen Reihe, rund um die jugendlichen Musketiere. Oder zumindest um Jungen, welche gerne Musketiere werden wollen.
Das Jugendbuch kommt hierfür sehr düster und mitunter auch recht brutal rüber. Mochte ich sehr. Auch die komplett fehlende Lovestory verdient ausschließlich Pluspunkte. So dass wir uns auf das wirklich wichtige konzentrieren konnten.
Eingebettet in das Setting des 30-jährigen Krieges wandern wir mit Lukas unserem Hauptprotagonist direkt an die Kriegsfront. Hier möchte er zur legendären Fechtgruppe gehören. Die schwarzen Musketiere. Aber natürlich wird er nicht umgehend ein begnadeter Fechter, sondern muss als Trossjunge beginnen. Auf seinem Weg voran trifft er, und auch wir, auf weitere interessante Figuren. Freund wie Feind. Und auch dies versteht der Autor wieder meisterlich. Die Figuren sind nicht nur gut oder böse, jeder bekommt die für ihn passenden Ecken und Kanten und macht sie so unverwechselbar. Ein grandioser Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Truppe macht. Und zumindest mich viel zum Nachforschen eingeladen hat. Denn auch die historische Recherche kam hier wieder nicht zu kurz und lässt das Setting sehr lebendig erscheinen. Große Empfehlung, nicht nur für die empfohlene Leserschaft. Auch mit 15+ wird man seine Freude an der Reihe und den Figuren haben.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Nie wieder ist jetzt

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte ...

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – Alena Schröder
In Worte zu fassen, was dieses Buch mich hat fühlen lassen, ist definitiv nicht einfach.
So treffen wir zu Beginn der Geschichte auf Hannah, welche bei ihrem wöchentlichen Besuch ihrer Großmutter einen Brief einer Anwaltskanzlei findet. In diesem steht das sie Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ist. Zusammen mit diesem Brief begeben wir uns auf eine Suche nach der Vergangenheit und der Zukunft. Wie konnte Hannah all die Jahre nichts von ihrer jüdischen Familie wissen und was passierte mit ihnen während des zweiten Weltkrieges? Und diese Reise in die Vergangenheit ist definitiv keine leichte oder gar beschönigte. Häufig genug musste ich pausieren da mir die Emotionen übergelaufen sind. Wir erleben eindrücklich die Geschichte von vier völlig unterschiedlichen jungen Frauen. Jede von ihnen hat ihre kleinen persönlichen Päckchen zu tragen und muss trotzdem sehen, wo sie zu Beginn des zweiten Weltkrieges steht. Auch Hannah in der jetzigen Zeit bleibt hierbei nicht verschont, sieht sie mit ihren 27 Jahren keine romantische Zukunft vor sich, welche sie sich doch so sehr wünscht. Und im Hinblick auf die neusten Entdeckungen muss sie sich selbst fragen, wer sie überhaupt ist.
Die Autorin lässt uns alle Emotionen während des Lesens spüren, sehr intensiv und ehrlich. Zeichnet sie ein Bild von einer Zeit, die wir so hoffe ich, nie wieder erleben müssen. Gerade die kurzen Tagebucheinträge waren mir stellenweise zu viel, zu emotional, beängstigend. Zu sehen, wie sich Freunde von einem abwenden, wie man nur aufgrund seiner Herkunft anders behandelt wird. Grausam. Damals, genauso wie heute.
Nie wieder ist jetzt.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

extrem schlechte Vermarktung und Umsetzung

Der Papierpalast
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Der Papierpalast – Miranda Cowley Heller, übersetzt von Susanne Höbel
Wenn ich das Buch als Print gelesen hätte, hätte ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Da ich mich auf jede einzelne Seite 🤮 wollte. ...

Der Papierpalast – Miranda Cowley Heller, übersetzt von Susanne Höbel
Wenn ich das Buch als Print gelesen hätte, hätte ich es nach wenigen Seiten abgebrochen. Da ich mich auf jede einzelne Seite 🤮 wollte. Ich habe es aber für den Arbeitsweg als Hörbuch gehört, und übergeben in der voll besetzten Bahn ist eher semicool.
Der Klappentext sowie das Marketing verspricht eine leichte Sommerlektüre. Ein wenig Herzklopfen und kleinere Problemchen. Achtung das Buch und die Rezension könnte triggernde Inhalte aufweisen.
Es liefert uns aber auf jeder einzelnen Seite ausschließlich toxische Beziehungen, Missbrauch von Minderjährigen, Mord, unterschiedliche Trauerfälle, Vergewaltigungen, Misogynie, ein patriarchales Männerbild, Täter-Opfer Umkehr. Und das alles ungefiltert und vor allem unreflektiert. In nicht einer einzigen Situation wird der Missbrauch an Minderjährigen negativ angesprochen, sondern mit "wie hast du XY provoziert das er dies tat?"
Ich bin ernsthaft irritiert, was ich hier gehört habe. Ich habe bis zum Schluss durchgehalten und gehofft das irgendwann das große Umdenken eintritt, oder irgendwer endlich eine Charakterentwicklung durch macht. Aber nichts da. Unsere Hauptfigur hat denselben Charakter wie ihre Oma duzende Jahrzehnte zuvor. Der Mann ist König und was er sagt und tut, ist richtig und wichtig. Meine Hoffnung auf eine positive Wendung schrumpfte im selben Maße wie neue unwichtige Charaktere aufgetaucht sind. Es wurde mit neuen Namen um sich geschmissen wie Konfetti auf einer Geburtstagsfeier. Was an sich ja nicht schlimm ist, ich liebe viele Figuren, gern ein duzend unterschiedliche POV, aber doch bitte nicht von austauschbaren sich ewig gleichenden. Keiner hat sich von dem anderen unterschieden, alle hatten mehr grässliche Eigenschaften als nette. Okay gut, nette hatte wirklich keiner, außer die Schwester Anna. Der einzige positive Charakter in der ganzen Geschichte. Und was passierte mit ihr? Richtig sie wurde nach sehr kurzer Zeit unwichtig. Sie bestätigte die Prota und die gesamte Familie nicht in ihrem toxischen Verhalten, sondern haute aus diesem katastrophalen Verhältnissen ab. Sei schlau, mach es wie Anna, flüchte so schnell und so weit wie du kannst.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Ein Rollenspiel welches als Buch sehr gut funktioniert

Der Fluch des schwarzen Phönix
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Der Fluch des schwarzen Phönix – Lew Marschall
Auch dies war wieder ein Buch, welches ich zu lange auf dem SuB hatte und nun in einem Rutsch durch hatte, aber auch wieder in der Kombi mit Hörbuch. Zuerst ...

Der Fluch des schwarzen Phönix – Lew Marschall
Auch dies war wieder ein Buch, welches ich zu lange auf dem SuB hatte und nun in einem Rutsch durch hatte, aber auch wieder in der Kombi mit Hörbuch. Zuerst war ich ehrlich unsicher, ob sich dies bei einem LITRPG ausgeht. Wie werden die LevelUp´s gesprochen, wird das nicht langweilig?
Aber das Hörbuch und die Geschichte konnte mich begeistern. Alles, was vom Spiel kommt und auch im Buch anderes optisch dargestellt wurde, wurde im Hörbuch hervorragend umgesetzt. Ich gestehe, zu Ende hin als das Charakterblatt unserer Hauptfigur immer länger und ausführlicher wurde, wurde es etwas anstrengender dem komplett zu folgen, allerdings habe ich dies beim Lesen auch nicht immer jede Zeile für Zeile erfasst. Irgendwann wusste ich welches Level sie beim Kochen oder der Feldarbeit hat, allerdings habe ich die wichtigsten Infos schon mitbekommen, da auch unsere Hauptfigur immer direkt darauf reagiert hat.
Und die Geschichte selbst? War grandios, genau die richtige Mischung aus Action und Humor, um richtig viel Spaß am Verfolgen der Story zu haben. Schon immer saß ich gern daneben, wenn jemand ein Rollenspiel spielte, ich verfolgte die Quests und die Stufenaufstiege, auch selbst hat es mich schon in die ein oder andere Welt gezogen. So dass ich die Ausschüttung der großen Menge an Endorphine verstehen kann, welche man beim nächsten erfolgreichen Quest Abschluss und Stufenaufstieg bekommt. Und dies wurde hier wunderbar in Schriftform umgesetzt. Ich lebte das Spiel zusammen mit der Figur mit, nur mir taten die Schwerthiebe zum Glück weniger weh als ihr. Zwischen all den Menschen und künstlichen Spielfiguren, fühlte ich mich den NPC´s näher. Denn die agierenden Menschen, allen voran die männlichen Figuren hätte ich sämtlichst den Hals umdrehen können, jedem einzelnen. Boar haben die mich sauer gemacht. Misogynie vom Feinsten, allerdings so vermute ich vom Autor bewusst so gewählt, anders hätten die Figuren in ihrer Rolle auch nicht so überzeugen können.
Ein großartiges Rollenspiel, nicht für den Computer, sondern in Buchform welches nicht nur Spielebegeisterte überzeugen kann.

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