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JohannaMaus

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2025

Rasanter Auftakt mit einer kompromisslosen Protagonistin

Darknet-Alpträume
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Günter Schades „Darknet-Alpträume“ ist kein gewöhnlicher Thriller, sondern ein hochkonzentrierter Einblick in einen einzigen, alles entscheidenden Tag im Leben der Ermittlerin Becca.

Becca ist Polizeikommissarin ...

Günter Schades „Darknet-Alpträume“ ist kein gewöhnlicher Thriller, sondern ein hochkonzentrierter Einblick in einen einzigen, alles entscheidenden Tag im Leben der Ermittlerin Becca.

Becca ist Polizeikommissarin mit Mossad-Ausbildung und IT-Expertise – eine Frau, die auf den ersten Blick unerschütterlich wirkt. Für einen Undercover-Einsatz wird sie in einen internationalen Verbrecherring im Darknet eingeschleust, doch schon bald gerät alles außer Kontrolle. Zwischen Cybercrime, Gewalt und Verrat kämpft Becca nicht nur gegen die Täter, sondern auch gegen ihre eigenen Dämonen.

Der Autor schafft es, ein hohes Tempo zu halten – man spürt die Anspannung jeder Szene. Die Handlung spielt fast in Echtzeit, was für eine dichte, beinah filmische Atmosphäre sorgt. Man hetzt gemeinsam mit Becca durch diesen Tag und erlebt ihre körperlichen und psychischen Belastungsgrenzen hautnah mit.

Trotz der Kürze des Romans wirkt die Geschichte intensiv und packend. Gleichzeitig bleibt vieles bewusst offen, vor allem Beccas Vergangenheit, die nur in Andeutungen aufscheint. Dadurch bleibt sie geheimnisvoll, und man möchte unbedingt erfahren, wie es mit ihr weitergeht.

Der Schreibstil ist direkt, technisch präzise und schnörkellos, was gut zum Thema passt. Besonders positiv ist, dass die technischen Aspekte des Darknets so verständlich vermittelt werden, dass man kein IT-Profi sein muss, um sie zu verstehen.

Ein kleiner Kritikpunkt: Bei manchen Actionszenen wäre etwas weniger Tempo hilfreich gewesen, um die Orientierung zu behalten. Auch emotionale Momente kommen teils etwas zu kurz, was allerdings gut zu Beccas kühler, kontrollierter Art passt.

Fazit: Ein düsterer, temporeicher Thriller mit einer faszinierend unnahbaren Hauptfigur und einem spannenden Einblick in die Welt des digitalen Verbrechens. Er ist kurzweilig, intensiv und definitiv ein vielversprechender Auftakt der „Schattenlicht“-Reihe.

Veröffentlicht am 13.11.2025

Berührend, inspirierend und voller Stärke!

Ein gutes Ende
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„Ein gutes Ende“ erzählt die Lebensgeschichte von Hedwig Courths-Mahler. Trotz Armut, gesellschaftlicher Erwartungen und familiärer Widerstände gab sie ihren Traum vom Schreiben nie auf. Ich kannte ihren ...

„Ein gutes Ende“ erzählt die Lebensgeschichte von Hedwig Courths-Mahler. Trotz Armut, gesellschaftlicher Erwartungen und familiärer Widerstände gab sie ihren Traum vom Schreiben nie auf. Ich kannte ihren Namen bisher nur am Rande und wusste kaum etwas über die Frau hinter den unzähligen Liebesromanen. Genau das hat dieses Buch für mich so spannend gemacht.

Den Autorinnen gelingt es wunderbar, Zeitgeschichte, Emotionen und Frauenpower miteinander zu verbinden. Man spürt Hedwigs Sehnsucht nach einem besseren Leben, ihre Kreativität und ihren Mut, sich nicht mit den ihr zugedachten Rollen zufriedenzugeben. Besonders berührt hat mich, wie sie gegen alle Widerstände weiterschreibt, selbst als ihr eigener Ehemann ihr Talent kleinredet.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und atmosphärisch, sodass man sich leicht in die damalige Zeit hineinversetzen kann. Gleichzeitig bleibt das Buch immer nah an Hedwig als Mensch mit ihren Zweifeln, Hoffnungen und kleinen Momenten des Glücks.

Ich habe diesen Roman mit großem Interesse gelesen und fand ihn nicht nur informativ, sondern auch inspirierend. Er zeigt, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben, auch wenn es niemand sonst tut. Ein großartiges Porträt einer starken Frau, die mit ihren Geschichten Generationen von Leserinnen bewegt hat.

Fazit: Eine eindrucksvolle Romanbiografie über Mut, Leidenschaft und Selbstbestimmung – und ein wunderbares Plädoyer dafür, nie aufzuhören, an das eigene „gute Ende“ zu glauben.

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Veröffentlicht am 05.11.2025

Abenteuer, Arbeit und Freiheit auf zwei Rädern.

Mein Büro auf zwei Rädern
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Mein Büro auf zwei Rädern ist ein außergewöhnliches Buch, das sofort Lust auf Aufbruch macht. Schon die Gestaltung hat mich begeistert: Das moderne Design, die übersichtliche Struktur und die vielen tollen ...

Mein Büro auf zwei Rädern ist ein außergewöhnliches Buch, das sofort Lust auf Aufbruch macht. Schon die Gestaltung hat mich begeistert: Das moderne Design, die übersichtliche Struktur und die vielen tollen Fotos machen das Lesen zu einem echten Vergnügen.

Alex Weitgruber erzählt sehr spannend und authentisch von seinem Versuch, Arbeit, Abenteuer und Leidenschaft miteinander zu verbinden. Seine Erlebnisse auf dem Fahrrad quer durch Europa sind faszinierend und er bleibt dabei immer ehrlich. Er schreibt nicht nur über die schönen Momente, sondern auch über die Herausforderungen, Zweifel und Rückschläge, die dazugehören.

Insgesamt fand ich das Buch sehr ansprechend und angenehm zu lesen – eine inspirierende Mischung aus Reisebericht, Motivation und Reflexion über das, was im Leben wirklich zählt. Ein Buch, das Mut macht, Grenzen zu hinterfragen und den eigenen Weg zu gehen.

Veröffentlicht am 05.11.2025

Warmherzige Worte, der Zuversicht und Hoffnung

Wir alten Hasen
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„Wir alten Hasen: Mut in bewegten Zeiten ist kein Buch, das man einmal durchliest und dann zur Seite legt, sondern eines, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, wenn man Trost, Hoffnung, Mut oder Zuversicht ...

„Wir alten Hasen: Mut in bewegten Zeiten ist kein Buch, das man einmal durchliest und dann zur Seite legt, sondern eines, das man immer wieder zur Hand nehmen kann, wenn man Trost, Hoffnung, Mut oder Zuversicht benötigt.

Unsere Welt ist turbulent, laut, bedrohlich und oft beängstigend. So entstand bei der Herausgeberin Anna Marguerita Schön der Wunsch, Frieden, Liebe und Zusammenhalt in einem Buch zu bündeln. Dazu bat sie zehn unterschiedliche, prominente Persönlichkeiten – Willy Astor, Nomi Baumgartl, Anne Devillard, Prof. Dr. Gerald Hüther, Michaela May, Isolde Ohlbaum, Dr. Heribert Prantl, Pfarrer Rainer Maria Schießler, Dr. Tilman Spengler und Konstantin Wecker – um Beiträge zu den Themen Lebensfreude, Hoffnung, Mut, Menschlichkeit, Vertrauen und Erfolg. Da es keine Vorgaben gab, ist ein Werk mit vollkommen unterschiedlichen Texten entstanden, aus denen jeder etwas für sich mitnehmen kann.

Die Beiträge sind lebensklug, tröstlich, hoffnungsvoll und regen zum Nachdenken an – einige sind poetisch, andere humorvoll oder auch ernst.

Besonders schön finde ich, dass nicht nur die Leserinnen von dem Buch profitieren, sondern auch ein Teil des Verkaufserlöses an eine gemeinnützige Initiative oder ein Hilfsprojekt fließt, das von den Autorinnen persönlich ausgewählt wurde.

Veröffentlicht am 05.11.2025

Eindrucksvoll, brutal und literarisch überzeugend

Regnum
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Regnum Animals Lane: Passus II – Eine dystopische Tierfabel von Armands A. Asimov ist ein erschütterndes, aber eindrucksvolles Leseerlebnis. Der Autor entführt die Leserschaft in die beklemmende Welt von ...

Regnum Animals Lane: Passus II – Eine dystopische Tierfabel von Armands A. Asimov ist ein erschütterndes, aber eindrucksvolles Leseerlebnis. Der Autor entführt die Leserschaft in die beklemmende Welt von Macellum, in der Schweine in Enge, Angst und Hoffnungslosigkeit leben – in der trügerischen Erwartung einer „Arche“, die Erlösung verspricht.

Die Darstellung ist schonungslos brutal und dabei gleichzeitig literarisch stark. Besonders die Perspektive aus der Sicht eines Schweins sorgt für emotionale Nähe und Beklemmung. Man spürt den Gestank, die Panik und das langsame Verlöschen der Hoffnung. Asimov verbindet Body Horror mit Gesellschaftskritik und stellt auf erschütternde Weise Fragen nach Macht, Moral und Menschlichkeit.

Mir hat das Buch trotz (oder gerade wegen) seiner Härte sehr gut gefallen. Es ist kein leichter Stoff, aber ein wichtiger. Kleine Kritikpunkte gab es für mich nur in einigen kleineren Details: Manche Szenen wirkten etwas überzogen und das Cover hat mich anfangs verwirrt. Ich finde es dennoch sehr gelungen und stilistisch passend, aber erst beim genauen Hinsehen erschloss sich seine Bedeutung.

Insgesamt ist es aber ein starkes, verstörendes Werk, das lange nachhallt und zum Nachdenken anregt.