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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2023

authentisch

Ohne mich
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Rezension zu „Ohne mich“ von Esther Schüttelpelz
Esther Schüttelpelz hat mit „Ohne mich“ einen guten Debütroman geschaffen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin. Das macht den Roman ...

Rezension zu „Ohne mich“ von Esther Schüttelpelz
Esther Schüttelpelz hat mit „Ohne mich“ einen guten Debütroman geschaffen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin. Das macht den Roman spannend zu lesen, da Ich-Erzähler ja doch etwas seltener sind. Wir verfolgen also die Protagonistin, die namenlos bleibt, in einem Jahr voller Höhen und Tiefen. Nach der Trennung von ihrem Mann fragt sie sich, warum sie so jung geheiratet hat. Sie weiß nicht was sie alleine anfangen soll und beruflich ist sie zwar ausgelastet, aber alle Stationen in ihrem Referendariat sind dann auch nicht so ihr Ding.
Geschickt lässt und Esther Schüttelpelz durch die Erzählweise am Leben der Protagonistin teilhaben, als wären wir selbst dabei. Eine Distanz bleibt, was aber stilistisch Sinn ergibt, ist die Protagonistin doch selbst verloren in ihrer Welt und damit in Distanz zu anderen.
Am Ende bleibt der Eindruck einer typischen Mit-Zwanzigjährigen, die eigentlich ihren Weg vor Augen hat, hier und da verloren geht, aber ihr Leben lebt. Ein angenehmer Roman über eine junge Frau, die jeder von uns sein könnte, authentisch und klug erzählt. Gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

romantisch, witzig

Bissle Spätzle, Habibi?
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Rezension zu „Bissle Spätzle, Habibi?“ von Abla Alaoui
Abla Alaoui erzählt in einem leichten, schnell zu lesenden Ton die Geschichte um Amaya und Daniel.
Der Erzählstil passt dabei gut zu einer amüsanten ...

Rezension zu „Bissle Spätzle, Habibi?“ von Abla Alaoui
Abla Alaoui erzählt in einem leichten, schnell zu lesenden Ton die Geschichte um Amaya und Daniel.
Der Erzählstil passt dabei gut zu einer amüsanten Liebesgeschichte.
Amaya ist eine spannende Figur. Aufgewachsen in einer muslimischen Familie, die sich zwar in Deutschland anpasst, aber ihre Traditionen und Werte dann doch mehr oder weniger streng lebt, versucht sie in dem Zwiespalt zu leben, einerseits nicht in der Familie anzuecken, aber ihre Freiheit zu leben.
Dabei ist ihre Familie nicht extrem streng, lebt aber eben doch ihre Werte. Daher erwarten ihre Eltern auch, dass sie einen Muslim heiratet. Was sie nicht wissen: Amaya ist und war auch in der Vergangenheit nicht daran interessiert, ihre Partner von ihrer Religion abhängig zu wählen. Das Chaos ist perfekt, als ihre Mutter auf „Minder“ einen jungen Mann entdeckt, den sie bald für Amayas Freund hält. Ungünstig nur, dass Amaya sich in dessen besten Freund verliebt.
Die Geschichte ist durchzogen von amüsanten Begegnungen und kulturellen Unterschieden, ohne auf Klischees herumzureiten. Besonders interessant macht Amaya ihr Beruf: Sie ist Schauspielerin einer bekannten deutschen Serie und damit hier und da im Fokus der Öffentlichkeit, vor allem aber mitten in einem sehr modern westlichen Leben, das ihre Eltern nicht immer so ganz verstehen.
Die Liebesgeschichte ist süß und wird zum Ende fast zu kitschig.
Insgesamt ist der Roman aber sehr lesenswert und für allem zu empfehlen, die über kulturelle Unterschiede lachen können und Lust auf eine Wohlfühl-Liebesgeschichte haben.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

spannend und beängstigend

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Rezension zu „Fake“ von Arno Strobel
Arno Strobels neuer Thriller lässt sich in wenigen Stunden lesen. Das liegt zum einen am leicht zu lesenden Schreibstil, aber auch an der Spannung. Erzählt wird die ...

Rezension zu „Fake“ von Arno Strobel
Arno Strobels neuer Thriller lässt sich in wenigen Stunden lesen. Das liegt zum einen am leicht zu lesenden Schreibstil, aber auch an der Spannung. Erzählt wird die Geschichte von Patrick, dem Protagonisten, der seine Geschichte in der dritten Person erzählt. Der Erzählstrang wird immer wieder unterbrochen von kurzen Kapiteln aus der Gegenwart, in denen er seine aktuelle Situation beschreibt und die Geschichte ergänzt, die durch die kursive Schrift klar erkennbar sind.
Der Fall ist von Beginn an spannend. Nach und nach baut sich alles auf und doch erfährt man die Lösung erst am Ende. Bis zum Schluss ist es schwierig, die Figuren einzuschätzen. Sind sie Täter, Freund, Mittäter? Sind die Beweise gefälscht und wenn ja, wie?
Alles geschieht Schlag auf Schlag, sodass man in die Geschichte eingesogen wird. Nach und nach wird alles verworrener. Daher ist es schwer etwas zu schreiben, ohne zu viel zu verraten.
Toll ist, dass die Ermittlungen so im Fokus stehen und nicht das Blutrünstige. So lässt sich der Thriller auch lesen, wenn man keine extremen Psychothriller lesen mag.
Eine Empfehlung für alle Strobel-Fans und die, die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

spannend, aktuell

Tage voller Zorn
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Rezension zu „Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari
Der Thriller lässt sich von Beginn an flüssig und zügig lesen. Dazu trägt die spannenden Handlung bei. Es wird immer aus wechselnden Perspektiven erzählt, ...

Rezension zu „Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari
Der Thriller lässt sich von Beginn an flüssig und zügig lesen. Dazu trägt die spannenden Handlung bei. Es wird immer aus wechselnden Perspektiven erzählt, was dafür sorgt, dass sich der Fall nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzt. Das ist gut gelungen!
Zu Beginn wird aus Lumis Perspektive erzählt, der Frau, die sich aus Protest selbst anzündet. Das ist sehr förderlich für die Spannung, weil man sie kennenlernt, aber nur sehr bruchstückhaft erfährt, was ihr Motiv war. Obwohl sie zu Beginn stirbt, begleitet sie die ganze Geschichte.
Die Protagonist Leo, Ministerpräsident Finnlands, ist ein grundsätzlich sympathischer Charakter. Man verrät schnell zu viel, wenn man ihn zu genau beschreibt. Es wird durch ihn immer wieder deutlich, dass Geld die Welt regiert, aber er mit dieser Tatsache nicht glücklich ist. Er zeigt Herz und Interesse an der finnischen Bevölkerung.
Einige weitere Figuren sind von Beginn an rätselhaft (z.B. Marten) oder werden es im Laufe der Geschichte (z.B. Pontus Ebeling, der Ziehvater Leos´)
Insgesamt geht die Geschichte rasant voran, was auch daran liegt, dass alles mehr oder weniger eines Tages passiert. Weiter angefeuert wird dies durch die Perspektivwechsel.
Gut gelungen ist ebenfalls, dass immer wieder die Abläufe und Themen der Politik detaillierter vorkommen. So wird die Geschichte mit noch mehr Hintergrund und Inhalt gefüllt. Für einen Polit-Thriller genau richtig. Außerdem ist das Thema, die Spaltung der Gesellschaft, sehr aktuell.
Man liest es schon: Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt und wusste bis fast zum Ende nicht, in welche Richtung die Geschichte aufgelöst wird. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Tolle Idee nicht ideal ausgearbeitet

Das Gesetz der Natur
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Rezension zu „Das Gesetz der Natur“ von Solomonica de Winter
Solomonica de Winter überzeugt zunächst mit einem interessanten Schreibstil. Er passt zum Setting, das sehr nah an das Mittelalter angelehnt ...

Rezension zu „Das Gesetz der Natur“ von Solomonica de Winter
Solomonica de Winter überzeugt zunächst mit einem interessanten Schreibstil. Er passt zum Setting, das sehr nah an das Mittelalter angelehnt ist. Sicherlich ist der Stil nicht für jeden von Beginn an gut zu lesen, mich hat er aber sofort überzeugt. Das außergewöhnliche daran har dafür gesorgt, dass ich das Setting noch besser wahrnehmen konnte.
Interessant ist, dass der Roman als Fantasy-Buch beworben wird. Ich würde es eher als Dystopie bezeichnen. Die Welt ähnelt unserer sehr und die Andersartigkeiten rühren von einem Weltuntergangsszenario, dass die „Alte Welt“ zu Fall gebracht hat.
Gaia, die Protagonistin beißt sich von Beginn an durchs Leben. Sie wirkt immer wieder verloren in der Welt, hat dann aber einen unbändigen Willen und eine besondere Kraft sich durch ihr Leben zu winden.
Spannend sind auch die Nebencharaktere. Der Jäger und der Lehrer prägen sie sehr. Der eine ist sehr sympathisch, den anderen wünscht man sich weit fort. Im Laufe der Geschichte trifft sie weitere Menschen, die ihr mal mit Furcht, mal mit Hass und mal mit Bewunderung begegnen. Das bringt Abwechslung und es ist immer wieder unklar, wie die Figuren auf sie und ihr Handeln reagieren.
Bam besten gefallen hat mir die Hintergrundgeschichte. Es gibt im Reich verschiedene Clans, die jeweils einen hohen Leser haben. Dieser Mann ist der einzige Mensch im Reich, der lesen kann. Bis Gaia kommt und das System aufrüttelt, denn es gibt irgendwo versteckt Bücher aus dem alten Reich, die sie finden soll. Gerade dieser Hintergrund hat mich so neugierig auf das Buch gemacht.
Leider kommt aber auch gerade dieser Aspekt viel zu kurz. Gaia wird immer wieder in Kämpfe verwickelt, derer ich bald überdrüssig war, vor allem auch mit ihrer Brutalität. Das Lesen als besondere Eigenschaft und die verschwundenen Bücher werden zwar immer mal erwähnt, jedoch nicht in dem Rahmen, wie es der Klappentext vermuten und hoffen lässt.
Schade, denn so war mir die Geschichte insgesamt zu kampflastig und brutal. Das ganze soll eine Trilogie werden. Ich werde wahrscheinlich in eine Leseprobe des zweite Bandes reinlesen und dann entscheiden, ob ich weiterlese. Als Fazit bleibt: Toller Schreibstil, geniale Grundidee, die in ihrer Ausführung zu wünschen übrig lässt.

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