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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2025

Spannend, aber mit kleiner Schwäche

What if we Drown
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Medizinstudentin Laurie wagt nach einem Schicksalsschlag einen Neuanfang in Vancouver. Dort trifft sie auf Sam, einen ruhigen und faszinierenden Kommilitonen, mit dem sie mehr verbindet, als sie zunächst ...

Medizinstudentin Laurie wagt nach einem Schicksalsschlag einen Neuanfang in Vancouver. Dort trifft sie auf Sam, einen ruhigen und faszinierenden Kommilitonen, mit dem sie mehr verbindet, als sie zunächst ahnt. Während Laurie versucht, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, entwickelt sich eine tiefe Verbindung zwischen den beiden – doch Laurie trägt ein Geheimnis mit sich, das alles zu zerstören droht.

Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Sarah Sprinz hat einen unglaublich mitreißenden Schreibstil – ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Besonders die ersten 200 Seiten fand ich großartig. Die Atmosphäre, die Chemie zwischen den Figuren und die emotionale Tiefe haben mich total gepackt. Die Konstellation zwischen Laurie und Sam war spannend und hat mich sehr neugierig gemacht, wie sich ihre Beziehung entwickelt.

Allerdings muss ich sagen, dass mir Laurie gegen Ende etwas unsympathisch wurde. Es hat mich gestört, dass sie Sam so lange belogen hat. Während ich anfangs mit ihr mitfühlen konnte, tat mir Sam zum Schluss einfach nur leid, weil er so ehrlich und offen war – und trotzdem hintergangen wurde.

Trotzdem hat mich das Buch nicht losgelassen, und ich bin sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergeht. Band zwei liegt schon bereit, und ich werde auf jeden Fall weiterlesen!

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Veröffentlicht am 31.05.2025

Bewegend, erschütternd – und trotzdem zum Lachen

»Mama, bitte lern Deutsch«
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"Mama, bitte lern Deutsch" ist ein Buch, das mich tief bewegt hat. Es erzählt die Lebensgeschichte eines Jungen, der in Deutschland als Kind türkischer Gastarbeiter aufwächst – zwischen zwei Kulturen, ...

"Mama, bitte lern Deutsch" ist ein Buch, das mich tief bewegt hat. Es erzählt die Lebensgeschichte eines Jungen, der in Deutschland als Kind türkischer Gastarbeiter aufwächst – zwischen zwei Kulturen, zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung, zwischen Familienpflichten und der Suche nach einem eigenen Weg. Dabei werden Themen wie Armut, Rassismus, Bildungsbenachteiligung und familiäre Konflikte so ehrlich und ungeschönt erzählt, dass man das Gefühl hat, direkt daneben zu sitzen.

Was dieses Buch so besonders macht, ist die authentische und schonungslose Ehrlichkeit, mit der diese Geschichte erzählt wird. Der Autor beschönigt nichts, stellt sich selbst nicht als Opfer oder Held dar, sondern schildert seine Erfahrungen genau so, wie sie waren – roh, schmerzhaft, tragisch. Und dabei aber doch immer mit einer Prise Humor.

Besonders beeindruckt hat mich der unglaubliche Humor, mit dem die Geschichten erzählt werden. Trotz all der traurigen und erschreckenden Erfahrungen musste ich an vielen Stellen laut lachen. Der Autor schafft es, mit einem Augenzwinkern und einer großen Portion Selbstironie auch die schwersten Situationen auf eine Weise zu erzählen, dass man gleichzeitig lachen und weinen möchte. Diese Mischung aus Tragik und Komik ist selten – und hier absolut meisterhaft gelungen.

Ich habe das Hörbuch gehört – und das war für mich die perfekte Entscheidung. Dass der Autor das Buch selbst eingesprochen hat, hat dem Ganzen noch eine zusätzliche emotionale Tiefe gegeben. Seine Stimme, seine Betonung, seine Pausen – all das hat die Geschichten noch lebendiger und glaubwürdiger gemacht. Ich finde man hört und spürt, dass es wirklich seine Geschichte ist.

Dieses Buch ist kein Wohlfühlbuch, was ich auch nicht erwartet habe. Es ist ein unglaublich wichtiges Buch. Es zeigt, wie es ist, als Kind mit Migrationshintergrund in Deutschland aufzuwachsen, und es wirft einen schonungslosen Blick auf unsere Gesellschaft, unsere Vorurteile, unser Bildungssystem. Es ist ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit, mehr Verständnis, mehr Offenheit.

Ich finde: Jeder Mensch, der in Deutschland lebt, sollte dieses Buch gelesen oder gehört haben. Es hilft, besser zu verstehen – nicht nur andere, sondern vielleicht auch sich selbst.

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Veröffentlicht am 30.05.2025

Schöner Klassiker

Wolfsblut
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Wolfsblut ist ein Abenteuerroman des amerikanischen Autors Jack London, der Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Die Geschichte folgt dem Schicksal eines wilden Wolfs-Hund-Mischlings, der in der Wildnis ...

Wolfsblut ist ein Abenteuerroman des amerikanischen Autors Jack London, der Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Die Geschichte folgt dem Schicksal eines wilden Wolfs-Hund-Mischlings, der in der Wildnis geboren worden ist. Auf seinem Weg durchlebt Wolfsblut verschiedene Stationen: von einem Leben in der Wildnis über die harte Welt der Menschen bis hin zu einem Zuhause voller Fürsorge. Dabei steht sein innerer Kampf zwischen Wildheit und Zivilisation stets im Mittelpunkt.

Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Besonders beeindruckt hat mich, wie Jack London es schafft, die Perspektive eines Tieres so glaubwürdig und einfühlsam darzustellen, ohne es zu vermenschlichen. Man spürt förmlich den Überlebenskampf, die Angst, aber auch die langsame Entwicklung von Vertrauen und Bindung. Man merkt, wie die Seite des Hundes immer mehr in Wolfsblut zum Vorschein kommt.

Trotz des Alters der Sprache bin ich gut damit zurechtgekommen. Die Ausdrucksweise ist zwar stellenweise ungewohnt, aber gerade das verleiht dem Buch auch einen besonderen Charme. Ich muss jedoch sagen, dass mir der Einstieg etwas schwergefallen ist. Beim ersten Versuch habe ich das Buch nach etwa 20 Seiten abgebrochen, weil ich einfach nicht richtig ein kam.. Doch beim zweiten Anlauf wurde ich dafür belohnt: Mit jeder Seite wurde ich mehr in die raue Welt des Nordens hineingezogen, und Wolfsbluts Schicksal ließ mich nicht mehr los.

Wolfsblut ist ein Klassiker, der nicht nur Abenteuer bietet, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über Natur, Instinkt, Gewalt und Vertrauen. Es lohnt sich, dass man sich auf die ungewohnte Sprache der Geschichte einlässt.

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Veröffentlicht am 05.05.2025

Mal wieder eine 10/10

Great Big Beautiful Life
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Auf der idyllischen Little Crescent Island treffen zwei gegensätzliche Schriftsteller aufeinander: die optimistische Alice Scott und der grummelige Pulitzer-Preisträger Hayden Anderson. Beide konkurrieren ...

Auf der idyllischen Little Crescent Island treffen zwei gegensätzliche Schriftsteller aufeinander: die optimistische Alice Scott und der grummelige Pulitzer-Preisträger Hayden Anderson. Beide konkurrieren um die Ehre, die Biografie der exzentrischen Margaret Ives zu schreiben. Doch Margaret offenbart ihnen nur bruchstückhaft ihre bewegte Vergangenheit – und das unter strengem Stillschweigen. Während Alice und Hayden versuchen, die Rätsel um Margaret zu lösen, entbrennt zwischen ihnen ein Knistern, das ihre Pläne gehörig durcheinanderbringt.

Ich weiß nicht wie Emily Henry es immer schafft, aber ich liebe einfach jedes ihrer Bücher, die ich bisher gelesen habe. Sie schreibt einfach die schönsten Liebesgeschichten in die man sich so gut reinversetzen kann. Ihre Charaktere wirken so echt und sie hat so viele tolle Wortneuschöpfungen in ihren Büchern.
Und was ich ganz besonders liebe an Emilys Büchern ist, dass sie so oft über Menschen scheibt die Bücher und das schreiben genau so lieben wie sie und ihrer Leser*innen.

Auch wenn ich bisher jedes Ihrer Bücher geliebt habe, war dieses trotzdem nochmal etwas besonderes. Neben der klassischen Liebesgeschichte hat man hier auch noch die spannende Frage was eigentlich hinter der geheimnisvollen Margaret steckt. Beim lesen musste ich sehr oft grinsen und kichern und mich auch sehr über den dummen On-Off-Freund von Alice aufregen. Ich hatte das Gefühl, das einfach jeder einen Theo kennt, der sich immer nur meldet, wenn es ihm recht ist...

Wie immer ein gelungener Roman von Emily Henry und ich freue mich schon auf Nachschub.

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Veröffentlicht am 27.04.2025

Ali Hazelwood kann mehr als nur Romance

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Eine Welt in der Werwölfe, Vampire und Menschen exisitieren. Jedoch nicht unbedingt in Frieden, sondern in gegenseitigem Misstrauen. Um den Frieden zwischen Werwölfen und Vampieren zu sichern, entscheidet ...

Eine Welt in der Werwölfe, Vampire und Menschen exisitieren. Jedoch nicht unbedingt in Frieden, sondern in gegenseitigem Misstrauen. Um den Frieden zwischen Werwölfen und Vampieren zu sichern, entscheidet der Anführer der Vampire, dass seine Tochter Misery den Alpaha der Werwölfe heiraten muss und somit als Absicherung dient...

Diese Buch lag über ein Jahr bei mir rum und ich habe mich einfach nicht ran getraut da ich schon viele widersprüchliche Meinungen gehört habe. Ich habe bisher alle Romance Bücher von Ali Hazelwood geliebt und hatte Angst das mich Bride enttäuschen wird. Doch das war garnicht der Fall.

Wie in jedem ihrer Bücher habe ich die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten geliebt. Ich mochte es, wie sich sich gegenseitig aufziehen oder sich ihre Liebe zeigen. Und auch die anderen Charaktere wurden so gut ausgearbeitet. Ich habe die kleine Ana direkt ins Herz geschlossen und Miserys schrecklichen Vater kann man einfach nur hassen.

Insgesamt eine wirklich tolle Geschichte voller kleiner Überraschungen und Wendungen.

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