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Karolina_Hruskova

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

Tolle Themen und einfühlsame Charaktere

Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1)
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»Zeilenflüstern« hat mich aufgrund der Themen, die es beinhaltet hat, wahnsinnig begeistert.

Klara wächst als CODA, child of deaf adults, auf und hat durch ihre Eigenarten enorme Selbstzweifel. Isst ...

»Zeilenflüstern« hat mich aufgrund der Themen, die es beinhaltet hat, wahnsinnig begeistert.

Klara wächst als CODA, child of deaf adults, auf und hat durch ihre Eigenarten enorme Selbstzweifel. Isst sie zu laut? Knallt sie Türen? Spricht sie zu laut mit ihren Mitmenschen? Ich fand dieses Thema super interessant und einzigartig für einen NA-Roman. Klara mochte ich wirklich auf Anhieb, weil sie mir als Leserin durch ihre Feinfühligkeit ein gutes Gefühl gegeben hat. Noel war dagegen ein ziemlicher Kontrast. Ich fand ihn sehr anstrengend mit seinem Stolz und Zweifeln. Seine Gedankengänge waren überhaupt nicht nachvollziehbar und haben ihn auch unsympathisch wirken lassen. Das Verhalten Klara gegenüber hat aber alles ausgeglichen: Er war aufmerksam und hat sich um ihr Wohlergehen gesorgt. Als Leserin habe ich schon bald gemerkt, dass die beiden einfach zusammengehören.

In die Sweet Lemon Agency, in der Klara als Texterin arbeitet und die teilweise Setting des Romans ist, habe ich mich während der Geschichte ein bisschen verliebt. Die Atmosphäre im Büro war sehr angenehm, der Umgang unter den Mitarbeitenden familiär. Definitiv ein Ort, an dem man gerne ist.

Deshalb freue ich mich auch schon auf die weiteren Teile der Reihe und meine Rückkehr in die Sweet Lemon Agency mit ihren liebenswerten Figuren!

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Viel Herzschmerz, aber leider auch too much

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
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»Alles, was ich geben kann« war für mich der erste Roman der Autorin. Und ich mochte ihn wirklich sehr, hatte vorher schon ein gutes Bauchgefühl, und bin schließlich flüssig durch die Geschichte gekommen, ...

»Alles, was ich geben kann« war für mich der erste Roman der Autorin. Und ich mochte ihn wirklich sehr, hatte vorher schon ein gutes Bauchgefühl, und bin schließlich flüssig durch die Geschichte gekommen, war gefesselt und wurde emotional sehr gefordert. Aber ständig habe ich mich auch beim Lesen gefragt: "Muss das denn jetzt echt noch sein?"

Ich finde es großartig, dass - und vor allem wie - Rebecca Yarros gleich mehrere sensible und schwierige Themen ineinander verflochten hat. Unweigerlich leidet man mit Ella, ihren Kindern und auch Beckett mit. Ella, in deren Stärke und Resilienz sich Beckett nur durch ihre Worte verliebt hat. Beckett, der ein Versprechen einlösen möchte und selbstlos alles über sich stellt. Beide waren großartig. Ihre Anfänge, das Misstrauen, schwere Schicksalsschläge, die gemeinsam überwunden werden. Letztendlich das blinde Vertrauen. Es hat mir schier das Herz zerrissen, was Ella und Beckett durchstehen mussten.

Aber ganz ehrlich: Irgendwann war es zu viel. Das Drama wirkte mir zu aufgesetzt; ständig musste Rebecca Yarros noch eins drauf setzen und sich selbst überbieten. Und das hat einen Unglauben in mir geweckt, die Schicksalsschläge waren zu konstruiert und künstlich.

Trotzdem habe ich mir gleich im Anschluss weiteren Lesestoff von Rebecca Yarros bestellt. Manchmal braucht man eben eine gute Portion Herzschmerz. Und mit Ella und Beckett habe ich ihn wirklich gerne geteilt.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Gutes Gesamtpaket

Skogen Dynasty (Crumbling Hearts, Band 1)
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Mein erster Roman von Carolin Wahl wird definitiv nicht mein letzter sein!

Ihr einfacher und unkomplizierter Schreibstil hat mich gleich von Seite eins an in der Geschichte willkommen geheißen. Lediglich ...

Mein erster Roman von Carolin Wahl wird definitiv nicht mein letzter sein!

Ihr einfacher und unkomplizierter Schreibstil hat mich gleich von Seite eins an in der Geschichte willkommen geheißen. Lediglich die vielen norwegischen Ausdrücke haben mich hin und wieder stolpern lassen; eine Übersicht mit den Übersetzungen wäre praktisch gewesen und hat mir gefehlt.

Norah und Sander können auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein und ihr erstes Treffen fand ich echt daneben. Nach gefühlt nur fünf Minuten bezeichnet Norah Sander als Fuckboy? Ging für mich gar nicht. Es hat sich im weiteren Verlauf glücklicherweise gebessert, aber Norah blieb durch ihre Verlustängste sehr anstrengend. Sander hingegen war eine ansprechende Mischung aus tiefgründig, offen und leichtfüßig.

Gefallen hat mir natürlich das Setting in Norwegen sehr, sehr gut. Dass Sander in der Natur eine Ressource für inneren Frieden und Ruhe findet, konnte ich durch Carolins Beschreibungen zu 100 % nachvollziehen. Lediglich etwas mehr cozy vibes hätte ich mir gewünscht.

Alles in einem hat mir das ganze Paket gut gefallen. Die Figuren waren individuell und haben Tiefe besessen, das Setting verleitete nur so zum Eintauchen in die Geschichte. Ich freue mich auf die weiteren Teile der Crumbling-Hearts-Reihe!

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Keine einfache, aber auch eine faszinierende Geschichte

Heaven
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»Heaven« war für mich eine ganz, ganz schwere Kost, die ich nur langsam verdauen konnte. Der Inhalt klingt interessant, aber unscheinbar, auch die Kürze des Buches hat mich glauben lassen, dass eine eher ...

»Heaven« war für mich eine ganz, ganz schwere Kost, die ich nur langsam verdauen konnte. Der Inhalt klingt interessant, aber unscheinbar, auch die Kürze des Buches hat mich glauben lassen, dass eine eher oberflächliche Geschichte auf mich wartet.

Mieko Kawakamis Schreibstil war sehr nüchtern und emotionslos und dabei hat sie es trotzdem geschafft, dass mich der Roman angeekelt, richtig angewidert hat. Es war abstoßend, hoffnungslos und gleichzeitig ergreifend.

Der 14-jährige Ich-Erzähler ist tagtäglich in der Schule Mobbing ausgesetzt. Teilweise detailliert, teilweise fast schon mit Wut verursachender Gleichgültigkeit wird beschrieben, wie grausam, erbarmungs- und gnadenlos Kinder und Jugendliche untereinander sein können. Ich war vollkommen in den Bann der Geschichte gezogen; morbide fasziniert, verschreckt und verständnislos. Und wütend. Grenzenlos wütend. Wegen der Taten. Wegen einer Argumentation, die die Taten rechtfertigen sollte, aber für mich so unbegreiflich wie falsch war. Wegen der Resignation des Ich-Erzählers. Wegen Mieko Kawakami, die inmitten dieses Grauens ein kleines Pflänzchen der Hoffnung gesät hat, nur um es im Keim zu ersticken.

Nein, es war keine einfache Geschichte. Dennoch bin ich froh, sie gelesen zu haben. Und zum ersten Mal musste ich anschließend mit jemandem darüber sprechen, welches Gefühlschaos Mieko Kawakami in mir aufgebaut und zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Bleibt nicht in Erinnerung

Haunted Reign
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Nachdem sich Zoeys Leben mit dem Erwachen ihrer Magie in kürzester Zeit verändert hat, fällt sie in ein tiefes Loch - und hier habe ich endlich mit ihr fühlen können. In Band 1 habe ich nämlich keinen ...

Nachdem sich Zoeys Leben mit dem Erwachen ihrer Magie in kürzester Zeit verändert hat, fällt sie in ein tiefes Loch - und hier habe ich endlich mit ihr fühlen können. In Band 1 habe ich nämlich keinen Zugang zu Zoey gefunden, aber durch ihren Verlust wirkte sie diesmal von Anfang an nahbarer.

Um ihre Schulnoten zu verbessern, beschließt sie an einem Turnier teilzunehmen, bei dem jedoch bald nichts mehr nach Plan läuft...

Diesmal standen Werte wie Freundschaft, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein im Vordergrund. Die Dynamik war angenehm und die Geschichte hat etwas Profil bekommen. Sehr schade fand ich es aber, dass viele Punkte eher dürftig angedeutet wurden. Lieber hätte ich z. B. am Ende zehn, zwanzig Seiten mehr gelesen, aber dafür auch mehr über die Magie der Schüler und die Academy generell erfahren. Als Leserin wurde mir immer nur ein Informationshappen zugeworfen, der mich am Ende zwar gerade so befriedigt hat, der aber auch deutlich mehr Potenzial gehabt hätte.

Der Verlauf und Ausgang des Turniers haben ein paar Wendungen mit sich gebracht, die mich teilweise überrascht haben. Auch Dylan ist endlich aufgetaut und hat mir als Figur gefallen.

Je länger ich über »Haunted Reign« nachdenke und die Geschichte rekapituliere, desto mehr fällt mir auf, dass mir viele kleine Details gar nicht richtig in Erinnerung geblieben sind. An sich war die Geschichte solide und hat mich unterhalten, aber einen Mehrwert konnte ich für mich nicht darin finden. Für ein paar schöne Lesestunden empfehlenswert, aber keine tiefgründige und detailliert ausgearbeitete Geschichte.

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