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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2024

Cozy Crime für den Strand

Südlich von Porto wartet die Schuld
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In „Südlich von Porto wartet die Schuld“ entführt uns Mariana Da Silva in die malerische Küstenstadt Torreira, wo die Protagonistin Ria Almeida vor der Herausforderung steht, sich in einer neuen Heimat ...

In „Südlich von Porto wartet die Schuld“ entführt uns Mariana Da Silva in die malerische Küstenstadt Torreira, wo die Protagonistin Ria Almeida vor der Herausforderung steht, sich in einer neuen Heimat zurechtzufinden und gleichzeitig einen Kriminalfall zu lösen. Der Roman zeichnet sich durch seine lebendige Darstellung des portugiesischen Lebens aus, wobei die kulturellen Nuancen und das Flair des Landes im Vordergrund stehen.

Da Silva gelingt es, eine Welt zu erschaffen, in der die Leserinnen die salzige Meeresbrise fast spüren und die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen fast schmecken können. Die Figuren sind authentisch und nahbar.

Die Handlung selbst mag zwar nicht von tiefgreifenden Wendungen geprägt sein, eignet sich aber hervorragend als Cozy Crime Lektüre am Strand. Der Titel ist für mich weniger ein klassischer Krimi voller Nervenkitzel, sondern vielmehr eine Hommage an Portugal.

Es ist ein Buch, das zum Träumen einlädt und diejenigen belohnt, die sich auf eine ruhigere, aber nicht weniger faszinierende Erzählweise einlassen möchten. Ein Buch, das sicherlich viele Leser
innen dazu inspirieren wird, selbst einmal die Schönheit Portugals entdecken zu wollen.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Wellen der Veränderung

Was das Meer verspricht
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„Was das Meer verspricht“ ist ein Roman, der die Leser*innen auf eine Reise der Selbstfindung und des persönlichen Wachstums mitnimmt. Im Zentrum der Geschichte steht Vida, eine Frau, die ihr ganzes Leben ...

„Was das Meer verspricht“ ist ein Roman, der die Leser*innen auf eine Reise der Selbstfindung und des persönlichen Wachstums mitnimmt. Im Zentrum der Geschichte steht Vida, eine Frau, die ihr ganzes Leben auf einer kleinen Insel verbracht hat. Ihr Alltag wird auf den Kopf gestellt, als Marie in ihr Leben tritt.

Die Begegnung mit Marie konfrontiert Vida mit Fragen über ihre eigenen Wünsche und den Mut, Veränderungen zu wagen. Die Rückkehr von Vidas Bruder Zander und sein Interesse an Marie führen zu einer emotionalen Verwicklung, die die Beziehung zwischen den Geschwistern auf die Probe stellt.

Obwohl einige Nebenfiguren weniger im Fokus stehen, ist es gerade diese Konzentration auf Vida, die den Roman so wirkungsvoll macht.

Insgesamt ist „Was das Meer verspricht“ ein bewegendes Werk, das nicht nur unterhält, sondern auch inspiriert. Es ist eine Geschichte, die lange nach dem Umblättern der letzten Seite im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Ängste entmystifiziert

Stark gegen Ängste
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Das Sachbuch „Stark gegen Ängste“ von Andreas Hillert bietet einen recht tiefen Einblick in das Thema Angst. Der Autor, ein erfahrener Psychotherapeut, legt den Schwerpunkt auf die Erklärung von Ängsten. ...

Das Sachbuch „Stark gegen Ängste“ von Andreas Hillert bietet einen recht tiefen Einblick in das Thema Angst. Der Autor, ein erfahrener Psychotherapeut, legt den Schwerpunkt auf die Erklärung von Ängsten. Er geht dabei ins Detail und beschreibt die wissenschaftlichen Grundlagen ausführlich. So ausführlich wie es auf rund 170 Seiten möglich ist.
Der praktische Teil des Buches, der Strategien zur Angstbewältigung vorstellt, fällt im Vergleich dazu kleiner aus.

Die Leserinnen finden Fragebögen und Diagramme, um das Thema für sich zu reflektieren. Trotz der guten Absicht des Autors und der klaren Struktur des Buches, bleibt die Frage offen, ob es Leserinnen mit Ängsten und Phobien tatsächlich helfen kann.

Ich muss gestehen, ich hatte mir mehr erhofft vom Strategie-Teil. Gefühlt ist es nichts Halbes und nichts Ganzes. Viel Theorie, aber dann noch recht wenig für das komplexe Thema und wenig Strategie.

Insgesamt ist das Buch eher für diejenigen geeignet, die sich grundlegend mit dem Thema Angst auseinandersetzen möchten, und weniger für diejenigen, die nach Lösungen für sich selbst suchen. Der Titel verspricht meiner Meinung nach zu viel.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Eine besondere Freundschaft

Der ehrliche Finder
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Lize Spits Roman "Der ehrliche Finder" ist eine Geschichte, die sich mit den Themen Freundschaft, Flucht und dem Erwachsenwerden auseinandersetzt. Durch die Augen des jungen Jimmy erleben wir, wie er und ...

Lize Spits Roman "Der ehrliche Finder" ist eine Geschichte, die sich mit den Themen Freundschaft, Flucht und dem Erwachsenwerden auseinandersetzt. Durch die Augen des jungen Jimmy erleben wir, wie er und Tristan, ein Junge aus dem Kosovo, eine ungewöhnliche Freundschaft aufbauen. Die Autorin schafft es, die kindliche Unschuld mit der harten Realität zu kontrastieren und dabei eine Geschichte zu weben, die sowohl herzerwärmend als auch nachdenklich stimmt.

Die Erzählung ist geprägt von Jimmys Perspektive, einem Außenseiter, der in Tristan nicht nur einen Freund, sondern auch eine Flucht aus seiner eigenen, oft schwierigen Realität findet. Spit verwebt geschickt die Themen Sammeln und Finden, die für Jimmy mehr als nur Hobbys sind. Der Roman ist nicht nur eine Erzählung über die Freundschaft zweier Jungen, sondern auch eine tiefgründige Betrachtung darüber, was es bedeutet, anders zu sein und seinen Platz in der Welt zu finden.

Die Autorin nutzt die belgische Landschaft und die politischen Hintergründe des Kosovo-Konflikts, um eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl historisch als auch zeitlos ist und wir erleben die Herausforderungen, die mit der Integration in eine neue Kultur verbunden sind.

"Der ehrliche Finder" ist ein Roman, der langsam an Fahrt gewinnt und die Leser*innen bis zur letzten Seite fesselt. Es ist eine Geschichte, die zeigt, wie Freundschaft und Menschlichkeit in Zeiten der Not über kulturelle und sprachliche Barrieren hinweg bestehen können.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Was ist Heimat?

Kosakenberg
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In "Kosakenberg" entführt uns Sabine Rennefanz in die Welt von Kathleen, einer jungen Frau, die sich nach der Wende in einem Deutschland wiederfindet, das sich ebenso im Umbruch befindet wie sie selbst. ...

In "Kosakenberg" entführt uns Sabine Rennefanz in die Welt von Kathleen, einer jungen Frau, die sich nach der Wende in einem Deutschland wiederfindet, das sich ebenso im Umbruch befindet wie sie selbst. Rennefanz zeichnet ein feinfühliges Porträt einer Generation, die zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Heimat und Fremde hin- und hergerissen ist.

Die Autorin schafft es, die Leser*innen mit einer Sprache, die sowohl Melancholie als auch Hoffnung einfängt, in den Bann zu ziehen. Sie erzählt von Kathleens Flucht aus dem beengenden Kosakenberg, einem Ort, der symbolisch für die Enge und die Begrenztheit steht, die viele Ostdeutsche nach der Wende empfanden. Kathleen sucht nach Freiheit und Selbstverwirklichung, doch die Vergangenheit lässt sich nicht so leicht abschütteln.

Rennefanz gelingt es, die Zerrissenheit ihrer Protagonistin greifbar zu machen. Kathleen ist eine Figur voller Widersprüche, deren innere Konflikte und Sehnsüchte exemplarisch für die Erfahrungen vieler Menschen stehen, die ihre Heimat verlassen haben. Die Rückkehr in das Dorf, das sie einst verließ, konfrontiert sie mit einer Mischung aus Ablehnung und Sehnsucht.

"Kosakenberg" ist mehr als nur eine Geschichte über das Weggehen und Ankommen; es ist eine Auseinandersetzung mit dem Konzept von Heimat und den vielen Facetten, die dieses Wort umfasst.

Dieses Buch ist eine kluge und berührende Reflexion über das Leben in einem geteilten und dann wiedervereinigten Deutschland, über die Suche nach einem Platz in der Welt und die Frage, was es bedeutet, irgendwo wirklich zu Hause zu sein. Es ist eine Geschichte, die nachklingt und zum Nachdenken anregt, lange nachdem die letzte Seite umgeblättert wurde.

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