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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2019

Wunderschöner, sehr berührender Roman

Die Antwort auf Vielleicht
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Adam Wondraschek ist Taxifahrer und arbeitet für ein Krankentransportunternehmen – er fährt Krebspatienten zur Strahlentherapie. So auch Jessi Bischoff. Sie ist erst 26, hat eine 5-jährige Tochter, Leonie, ...

Adam Wondraschek ist Taxifahrer und arbeitet für ein Krankentransportunternehmen – er fährt Krebspatienten zur Strahlentherapie. So auch Jessi Bischoff. Sie ist erst 26, hat eine 5-jährige Tochter, Leonie, und Krebs. Schnell ist Adam nicht mehr nur der Taxifahrer.

Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, dachte ich „ach Liebesroman, interessiert mich nicht“. Abgehakt. Dann habe ich gelesen, wie andere Leser von diesem Buch schwärmen. Daraufhin habe ich den Klappentext gelesen und dachte, ja, das könnte ja tatsächlich was werden. Nun habe ich das Buch an zwei Abenden gelesen beziehungsweise eher verschlungen und bin total baff und begeistert. Ich habe sehr lange kein so tolles Buch mehr gelesen, das mich so gefesselt und berührt hat! Ich hatte häufig am ganzen Körper Gänsehaut und an manch einer Stelle ist sogar ein Tränchen geflossen. Hut ab, das hätte ich nicht erwartet! Das Nachwort setzt dem Ganzen dann noch ein Schippchen obendrauf. „Die Antwort auf Vielleicht“ ist ein wirklich berührender Roman, aber stellenweise auch lustig und unterhaltsam. Es wird nicht nur Jessis Leid aufgezeigt, sondern Jessi und Adam haben auch viel Spaß miteinander. Was zum Großteil sicherlich auch an Leonie liegt.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist locker und angenehm zu lesen. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich flog regelrecht über die Seiten.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Selbst die Nebencharaktere waren ausgearbeitet und jeder war einzigartig. Adam ist ein sehr sensibler Mensch. Er hat Träume, die er sich nicht erfüllt und sie immer wieder aufschiebt, bis Jessi ihm die Augen öffnet. Durch seine sensible Art ist er nicht nur der Taxifahrer, sondern auch ein Freund/eine Stütze für seine „Gäste“, denn er hört ihnen zu und geht mit ihnen sehr liebevoll um. Jessis ist bewundernswert. Sie hat eine Todesdiagnose, dennoch kämpft sie weiter und zieht ihre Behandlungen durch. Sicherlich ist Leonie der Hauptgrund dafür. Jessi wirkt sehr stark. Und es gefiel mir sehr, wie sie Adam aus seinem Schneckenhaus versuchte rauszuziehen. Auch Adams Oma, die bald 90 wird, ist ein gelungener Charakter. Ich habe sie alle in mein Herz geschlossen.

Fazit: Mich hat dieser Roman richtig umgehauen! Ich bin total begeistert und kann ihn jedem nur empfehlen! Dieser Roman geht richtig ans Herz und wird dem Leser auch noch längere Zeit in Erinnerung blieben! Definitiv ist dieses Buch mein bisheriges Jahreshighlight und ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sternen.

Seite 274: „Träume, die man zu lange vor sich hinschiebt, verlieren ihre Strahlkraft und erscheinen irgendwann nicht mehr erstrebenswert.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Spannendes Finale

Im Kopf des Mörders - Toter Schrei
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Der letzte Teil der Trilogie um Oberkommissar Max Bischoff. Dieser Teil beginnt, ziemlich genau an der Stelle, an der, der Letzte geendet hat. Bischoffs Schwester, Kirsten, wurde entführt und der Entführer ...

Der letzte Teil der Trilogie um Oberkommissar Max Bischoff. Dieser Teil beginnt, ziemlich genau an der Stelle, an der, der Letzte geendet hat. Bischoffs Schwester, Kirsten, wurde entführt und der Entführer verlangt von Bischoff einen Menschen zu töten, ansonsten stirbt Kirsten. Für Bischoff ist schnell klar, wer der Täter ist. Doch seine Kollegen glauben ihm nicht. Eine sehr rasante Hetzjagd durch Düsseldorf und Köln beginnt.

Dieser Teil der Trilogie ist noch persönlicher als die beiden vorherigen. Max Bischoff versucht verzweifelt seine Schwester zu retten – ob er dafür auch töten wird? Dieser Thriller ist eine sehr rasante Hetzjagd zwischen Max Bischoff und dem Täter quer durch Düsseldorf und Köln, dann bekommt Bischoff auch noch weitere Verfolger, die er abschütteln muss, nur leider sind es sehr viele. Es wird aber nicht nur gejagt und geflohen, sondern auch ermittelt. Dem aufmerksamen Leser fallen so schnell Ungereimtheiten auf, und so wurde es recht vorhersehbar. Das Ende hat mich dann nicht all zu groß überrascht. Das fand ich doch recht schade. Allerdings kam Max‘ Angst und Verzweiflung sehr gut rüber, so dass eine wunderbare Atmosphäre entstand und der Leser mit ihm mitleidet. Zwischendurch kommt auch Kirsten zu Wort. Mit ihr leidet man richtig mit. Denn ihr widerfahren schreckliche Dinge! Die Charaktere sind Arno Strobel gut gelungen. Max Bischoff kennt der Leser ja nun schon, aber auch die anderen – hier neuen – Charaktere sind interessant und vielschichtig. Manch einer vielleicht auch unbemerkt vielschichtig.
Der Schreibstil ist wie immer bei Arno Strobel klasse. Sehr, sehr flüssig zu lesen und das Lesezeichen braucht man wirklich so gut wie nie. Man kann das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.
Mir hat dieses Trilogien-Finale gut gefallen. Es war rasant, spannend und man konnte miträtseln. Beim Betrachten der gesamten Trilogie muss ich sagen, die Einzel-Thriller von Arno Strobel gefallen mir deutlich besser! Ich vergebe diesem Band vier von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Wunderschöner Roman – kein Kitsch, dafür Humor

Bleib doch, wo ich bin
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Kaya lebt in Neuberg, einem kleinen Ort, in dem jeder jeden kennt und die Scheunenparty unter anderem das Event des Jahres ist. Sie betreibt einen Buchladen, in dem es neue und alte Bücher zu kaufen gibt; ...

Kaya lebt in Neuberg, einem kleinen Ort, in dem jeder jeden kennt und die Scheunenparty unter anderem das Event des Jahres ist. Sie betreibt einen Buchladen, in dem es neue und alte Bücher zu kaufen gibt; man aber auch nur Bücher ausleihen kann. Häufig hat sie ihre Nichte Milli bei sich, da ihre Mutter viel beschäftigt ist. Durch Millie begegnet Kaya auch Lasse – doch leider nicht als Kaya, sondern als Cordula, Millies Mutter. Wie kommt Kaya da nur wieder raus?

Eigentlich wollte ich zuerst nur kurz in den Roman hineinlesen, doch dann konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu lesen! Der Schreibstil ist so locker und flüssig zu lesen, dass die Seiten nur so vorbeiflogen. Und andauernd passiert etwas Neues, so dass man unbedingt weiterlesen muss um zu erfahren, wie es weitergeht. Gefallen hat mir, dass die Handlung zum einen aus Sicht von Kaya und zum anderen aus Lasses Sicht erzählt wird. So erfährt der Leser einiges über ihre Gefühle und Gedanken. Auch die enthaltenen Dialoge sind sehr flott und aussagekräftig!
Eigentlich lese ich gar keine Liebesromane, aber ab und zu spricht mich dann doch mal einer an. Ich muss sagen, dieser hat mich umgehauen. Es war überhaupt nicht schnulzig, es war einfach schön! Vor allem wirkte die Geschichte sehr authentisch auf mich. Klasse fand ich, dass Kaya Lasse auf der Scheunenparty gar nicht erkannt hat und ganz frei an die Sache ranging. Der Rattenschwanz, den das Ganze nach sich zog, war sehr unterhaltsam zu lesen! „Bleib doch, wo ich bin“ ist ein Roman der Liebe und Unterhaltung wunderbar miteinander verbindet. Mich hat er von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen und unterhalten! So war ich sehr froh, als ich am Ende des Buches erfahren habe, dass es im nächsten Jahr mit Kaya weitergehen wird.
Die Charaktere haben mir gut gefallen. Sie wirkten, wie auch die Handlung, sehr authentisch und waren mir sympathisch. Vor allem Kaya habe ich in mein Herz geschlossen. Gerne würde ich auch mal in ihrem Buchladen stehen und mir, bei einer Tasse Kaffee, ihre Bücher anschauen. Mit Lasse hat der Leser viel Spaß, denn ein absoluter Stadtmensch hat seine erste Begegnung mit dem Land – und das wird teilweise sehr komisch. Auch Rob, Kayas bester Freund und Tierarzt in Neuberg wirkt authentisch, das liegt wohl daran, dass Lisa Keil selbst Tierärztin ist und somit weiß wovon sie schreibt, wenn es um Rob geht.

Mir hat dieser Roman ganz hervorragend gefallen. Es ist ein sehr gelungenes Debüt, das auch einen Nicht-Fan von Liebesromanen – wie mich – voll überzeugt hat! Ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne und kann jedem dieses Buch einfach nur ans Herz legen.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Sehr schönes und aufrüttelndes Buch zum Artenschutz

ArtenSchatz
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Diesem Buch liegen die Reisen zu der SWR-Sendung „Elstners Reisen“ zu Grunde. Ein paar dieser Sendungen hatte ich schon gesehen, so war die Neugierde auf dieses Buch sehr groß. Ich wurde nicht enttäuscht!! ...

Diesem Buch liegen die Reisen zu der SWR-Sendung „Elstners Reisen“ zu Grunde. Ein paar dieser Sendungen hatte ich schon gesehen, so war die Neugierde auf dieses Buch sehr groß. Ich wurde nicht enttäuscht!! Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Er ist sehr persönlich und voll von Gefühl. Das Buch ist sehr flüssig zu lesen und man mag es gar nicht mehr aus der Hand legen. Ganz arg hat mir gefallen, dass beim Lesen das Gefühl entsteht, Frank Elstner selbst liest das Buch vor, beziehungsweise erzählt seine Erlebnisse. Den Showmaster lernt man bei diesen Reisen von einer ganz anderen Seite kennen – nichts mehr mit „Verstehen sie Spaß?“ oder „Wetten Dass?“, sondern Ernst. Alles wird gezeigt und der Leser lernt Frank Elstner von einer sehr persönlichen Seite kennen. Er macht beispielswiese auch kein Hehl daraus, dass er keine Insekten mag – vor allem nicht in seinem Schlafgemach. Was sehr gut und vor allem glaubwürdig rüberkommt ist Elstners Liebe zu den Tieren. Man nimmt ihm seinen Appell zu mehr Artenschutz ab.
Den Hauptteil des Buches hat Frank Elstner selbst geschrieben. Das letzte Kapitel stammt von Matthias Reinschmidt, dem derzeitigen Direktor des Karlsruher Zoos. Er weist noch einmal explizit auf Naturschutzprogramme hin und zeigt auch, wie der Karlsruher Zoo sich für den Natur- und Artenschutz einsetzt.
In der Mitte des Buches sind knapp fünfzig Farbfotos abgedruckt. Die einige Impressionen der Reisen zeigen. Diese Bilder weisen alle eine aussagekräftige Bildunterschrift auf.
In diesem Buch werden vier Projekte näher beschrieben: Papageien in Brasilen, Orang-Utans in Borneo, Koalas in Australien und Elefanten auf Sri Lanka. Diese Schilderungen sind so naturgetreu und lebhaft, dass man selbst das Gefühl hat mit dabei zu sein und umgeben von Elefanten am Wasserloch zu stehen oder einen Orang-Utan zurück in die Freiheit zu tragen. Dieses Buch vermittelt viel Wissen. Zudem rüttelt es auch auf und bringt einen zum Nachdenken. Denn meist sind wir Menschen schuld daran, dass diese Tiere überhaupt erst geschützt werden müssen. Meist durch unbedachte Handlungen unsererseits gelangen diese in Not. Beispielweise einheimische Tiere in Australien, die durch eingeführte Wildkatzen ausgerottet wurden. Genau darauf will Elstner mit diesem Buch und seiner Sendung hinweisen. Schlimm ist zum Beispiel auch, dass in Australien allein 4.000 Koalas im Jahr durch Autos sterben. Da sind Koalas, die zu nah an Menschensiedlungen kommen und von Hunden attackiert werden oder die die durch Waldbrände sterben noch nicht miteinberechnet.
Artenschutz ist eine feine Sache. Doch nicht jeder Naturschützer wird bewundert und geehrt. Elstner trifft auf einen Papageienschützer, der vielen Anfeindungen ausgesetzt ist und auch schon mehrere Morddrohungen bekommen hat. Viele leben eben von dem Geschäft mit wilden, seltenen Tieren. Dennoch sollten sie sich nicht unterkriegen lassen und weiter für den wertvollen Artenschatz kämpfen.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen! Ich hätte gerne noch mehr gelesen. Vielleicht gibt es noch einen zweiten Teil? Ich vergebe für diesen Artenschatz sehr gerne volle fünf von fünf Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 16.03.2019

Es lohnt sich zu kämpfen

Was uns erinnern lässt
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Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei, in ihrer Freizeit entdeckt sie mit ihrem Sohn Neo gerne sogenannte Lost Places. Das sind Orte, die von ihren Besitzern, freiwillig oder unfreiwillig, verlassen wurden ...

Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei, in ihrer Freizeit entdeckt sie mit ihrem Sohn Neo gerne sogenannte Lost Places. Das sind Orte, die von ihren Besitzern, freiwillig oder unfreiwillig, verlassen wurden und nun leer stehen. So findet Milla auch die Überbleibsel des ehemaligen DDR Hotels Waldeshöh. Von dem einstigen Hotel ist nur noch der Keller übrig, dort stößt Milla auf die Namen Andreas und Christine Dressel und das Datum 23. Juni 1977. Milla begibt sich auf die Suche und macht die beiden tatsächlich ausfindig.

Aufgebaut ist die Geschichte in zwei Teile. Zum einen Milla, die in der Gegenwart die Familie Dressler besucht und zum anderen die Vergangenheit, die von 1945 bis 1977 reicht. Erzählt werden diese beiden Teile immer im Wechsel. Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Nach und nach erfährt der Leser etwas über die Familie Dressel und lernt das Hotel kennen. Nebenbei gibt es noch geschichtliche Fakten zu erkunden. Außerdem erfährt man etwas über das Leben in der DDR. Vor allem darüber, wie es ist, wenn man niemandem vertrauen kann – auch den eigenen Freunden nicht. Diese Gefühle hat Kati Naumann sehr gut rübergebracht. Mir haben die Charaktere gut gefallen. Sie wirkten authentisch und zum Großteil sympathisch. Milla blieb mir etwas fern. Und der Freund der Familie war mir etwas zu schmierig und suspekt. In der Geschichte treten viele Charaktere auf, da war der Stammbaum auf dem vorderen und hinteren Umschlag sehr hilfreich!
Leider kam ich nur schleppend in die Gehsichte rein! Obwohl mir der Schreibstil gut gefallen hat und die Geschichte sich flüssig liest. Der Wechsel zwischen Erzählteil und Dialogen ist Kati Naumann gelungen und wirkt sehr ausbalanciert. Auch ist es spannend mitzuverfolgen, was denn nun dazu geführt hat, dass die Familie ihr Hotel verlassen musste.
Die Atmosphäre in der Geschichte wirkt sehr authentisch und realistisch. Kati Naumann ist selbst in Sonneberg – somit im Handlungsgebiet – in DDR-Zeiten aufgewachsen, somit konnte sie hier auf ihre Erfahrungen zurückgreifen.
Mir hat dieser Roman gut gefallen. Für mich hätte die Geschichte noch tiefer in das DDR-Leben eintauchen und auch so manch eine Szene ausführlicher sein können. Dennoch wurde ich gut unterhalten und vergebe vier von fünf Sternen.