Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2024

Gefühlvoller Reihenauftakt

New Hope - Das Gold der Sterne
0

Die vierundzwanzigjährige Lake Campbell liebt ihre Familie und ihren Heimatort New Hope über alles. Deshalb möchte sie den Ort auch nicht verlassen. Leider sind die beruflichen Möglichkeiten in New Hope ...

Die vierundzwanzigjährige Lake Campbell liebt ihre Familie und ihren Heimatort New Hope über alles. Deshalb möchte sie den Ort auch nicht verlassen. Leider sind die beruflichen Möglichkeiten in New Hope eingeschränkt. Lake weiß einfach nicht, welchen Berufsweg sie einschlagen soll. Sie hat schon einiges ausprobiert, doch der passende Job war einfach nicht dabei. Lakes Familie ist von ihrer Unbeständigkeit wenig begeistert. Als der berühmte Musiker Wyatt nach New Hope kommt, um sich von negativen Schlagzeilen zu erholen, versucht Lake ihm die Vorzüge der Kleinstadt zu zeigen. Doch Wyatt ist unfreundlich und kann dem kleinen Ort nichts abgewinnen. Doch Lake lässt einfach nicht locker und schon bald findet Wyatt nicht nur New Hope äußerst anziehend...

"Das Gold der Sterne" ist der Auftakt der New-Hope-Reihe. Deshalb lernt man in diesem Band den Ort und seine Bewohner kennen. Der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Es ist beinahe so, als ob man selbst durch New Hope streifen würde. Dieser Ort hat eine einzigartige Wohlfühl-Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt. Dadurch fällt der Einstieg in diese Reihe leicht. 

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Lake und Wyatt, geschildert. Man steckt also quasi in der Haut der beiden Hauptakteure und kann dadurch ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Außerdem erfährt man so, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Beide wirken von Anfang an sympathisch, wodurch man sich früh auf die Geschichte einlassen kann. 

Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm lesbar. Dadurch fliegt man geradezu durch die Seiten und verfolgt gespannt, wie sich die Atmosphäre zwischen Lake und Wyatt zunehmend auflädt. Beide müssen sich den Fragen stellen, was sie wirklich wollen und wie sie ihre Ziele erreichen können. Die Entwicklung der Charaktere verläuft glaubhaft und nachvollziehbar. Allzu großes Drama braucht man nicht zu befürchten, denn die Autorin versteht es auch so, die Handlung fesselnd und gefühlvoll zu erzählen. 

Ein gefühlvoller Reihenauftakt, der definitiv die Lust weckt, schnell wieder nach New Hope zurückzukehren. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2023

Spannende Fortsetzung

Böses Licht
0

Ulrich Schreiber, der Garderobier am Wiener Burgtheater, wird während einer Vorstellung ermordet. Seine Leiche wird von der Unterbühne direkt ins Rampenlicht gefahren. Das Team der Wiener Mordgruppe, zu ...

Ulrich Schreiber, der Garderobier am Wiener Burgtheater, wird während einer Vorstellung ermordet. Seine Leiche wird von der Unterbühne direkt ins Rampenlicht gefahren. Das Team der Wiener Mordgruppe, zu dem auch Kommissarin Fina Plan gehört, nimmt die Ermittlungen auf. Diese gestalten sich schwierig, da der Garderobier äußerst beliebt war und offenbar keine Feinde hatte. Als wenig später ein weiterer Mord geschieht, sitzt die Presse den Ermittlern im Nacken und will Ergebnisse sehen....

"Böses Licht" ist nach "Stille blutet" der zweite Band einer Reihe, in der Fina Plank ermittelt. Obwohl man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen kann, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, ist es nicht empfehlenswert. Denn auch in dieser Fortsetzung gibt es Einschübe, in denen man von einer unbekannten Person direkt angesprochen wird, die offenbar nichts Gutes im Schilde führt. Es bleibt völlig im Dunkeln, wer diese Person ist und was sie antreibt. Da sich die Einschübe durchs Geschehen ziehen, sollte man diesen Handlungsstrang chronologisch verfolgen. Außerdem wird Fina Plank, die die einzige Frau im Team ist, von Anfang an von einem Kollegen das Leben erschwert. Auch diese Entwicklungen sollte man in der richtigen Reihenfolge beobachten. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch erhält man einen guten Überblick über die Gesamthandlung. Man weiß zwar mehr als die Ermittler, dennoch fällt es schwer, die zusammengetragenen Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu legen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, dennoch will sich kein stimmiges Bild ergeben, da es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt. Dadurch bleibt der Fall nicht nur durchgehend interessant, sondern wird zunehmend spannender, um schließlich in einem atemberaubenden Finale zu gipfeln.

Da der Handlungsort sich im Verlauf der Ereignisse von Wien nach Salzburg verlagert, darf man sich über ein Wiedersehen, mit Beatrice Kaspary und Florin Wenninger freuen, die in einer anderen Serie der Autorin ermitteln und nun die Wiener Kollegen unterstützen. 

Eine spannende Fortsetzung, die die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. Man möchte unbedingt erfahren, was es mit der unbekannten Person, die zwischendurch oft das Wort ergreift, auf sich hat. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.12.2023

Humorvoller Liebesroman

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
0

Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens geht voll in ihrem Job auf. Freie Wochenenden, Privatleben und Urlaubstage kennt sie kaum und an die große Liebe glaubt sie schon gar nicht. Da sie für ihre ...

Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens geht voll in ihrem Job auf. Freie Wochenenden, Privatleben und Urlaubstage kennt sie kaum und an die große Liebe glaubt sie schon gar nicht. Da sie für ihre Schwester Libby alles tun würde, gelingt es Libby, Nora zu einem Urlaub in der ländlichen Einöde zu überreden. Dass sie ausgerechnet dort dem arroganten New Yorker Lektor Charlie Lastra begegnet, kann Nora kaum glauben...

Nora erzählt die Handlung aus ihrer Sicht. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen. Der Erzählstil ist unheimlich flüssig und teilweise sehr humorvoll. Die Dialoge zwischen Nora und Charlie sind einfach großartig. Obwohl Nora den Eindruck erweckt, ein echter Workaholic, ohne jegliches Gespür für Romantik zu sein, wirkt sie vom ersten Moment an sympathisch. Man fühlt mit ihr und ist gespannt darauf, die Frau hinter der Fassade kennenzulernen. 

Gemeinsam mit Nora trifft man einige Charaktere, die so eindrucksvoll beschrieben werden, dass man sie mühelos vor Augen hat und dadurch ganz in die Geschichte eintauchen kann. Die Gefühlsachterbahn, die Nora durchlebt, wirkt so lebendig, dass man sie glaubhaft nachvollziehen kann. Obwohl der Schreibstil locker und humorvoll ist, kommt es dennoch zu Szenen, die mitten ins Herz treffen und zum Nachdenken anregen. 

Ein wundervoller Liebesroman, der sich durch den lockeren Schreibstil und die herrlichen Dialoge quasi von selbst liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2023

Wundervolle Wohlfühl-Atmosphäre

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
0

Jenny und Bernhard Quinn sind seit fast 60 Jahren glücklich verheiratet. Da Jenny eine leidenschaftliche Bäckerin ist und aus ihren alten Familienrezepten köstliche Kreationen herstellt, verfolgt sie die ...

Jenny und Bernhard Quinn sind seit fast 60 Jahren glücklich verheiratet. Da Jenny eine leidenschaftliche Bäckerin ist und aus ihren alten Familienrezepten köstliche Kreationen herstellt, verfolgt sie die Fernsehsendung "Das Backduell" mit großem Interesse. In Jenny keimt der Wunsch auf, noch einmal in ihrem Leben etwas zu wagen und deshalb bewirbt sie sich heimlich um die Teilnahme an der Show. Sie ahnt nicht, dass dadurch ihr Wunsch immer größer wird, das dunkelste Geheimnis ihrer Vergangenheit, von dem nicht einmal Bernhard etwas weiß, endlich aufzudecken. Doch die Angst, dass Bernhard kein Verständnis dafür hat, dass sie ihm nie davon erzählt hat, ist allgegenwärtig...

Jenny Quinn wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man sie sofort vor Augen hat und sich dadurch mühelos auf Jennys Geschichte einlassen kann. Man sieht Jenny förmlich vor sich, wie sie in der Küche steht und ihre Kreationen mit Liebe zubereitet. Sie schwelgt dabei auch in Erinnerungen, denn ihre Familienrezepte sind eng mit Ereignissen aus der Vergangenheit verbunden. Die Handlung trägt sich deshalb auch auf zwei Zeitebenen zu, denn man beobachtet in Rückblicken die junge Jenny und nähert sich dabei nach und nach dem Geheimnis, das sie nie jemanden anvertraut hat.

Die Szenen, in denen man Jennys Teilnahme an der Back-Show verfolgt, wirken ausgesprochen lebendig. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass ihr beim Backen alles gelingt. Die anderen Teilnehmer werden so realistisch beschrieben, dass man die entsprechenden Bilder dazu im Kopf hat. Es gelingt der Autorin hervorragend, in allen Teilen der Handlung eine einzigartige Wohlfühl-Atmosphäre zu vermitteln und dabei zum Nachdenken anzuregen.

Dieses Buch überzeugt von der ersten bis zu letzten Seite. Man gerät früh in den Bann der Geschichte und mag sich kaum davon lösen. Man sollte allerdings bedenken, dass einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammenläuft und man unweigerlich Lust auf Jennys Kreationen bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2023

Einfühlsam und mitreißend erzählt

Dieses schöne Leben
0


Clover ist Sterbebegleiterin und geht in ihrem Beruf voll auf. Sie ist der Meinung, dass niemand alleine sterben soll und geht deshalb auf die Menschen, denen sie in ihrer letzten Zeit beisteht, ein. ...


Clover ist Sterbebegleiterin und geht in ihrem Beruf voll auf. Sie ist der Meinung, dass niemand alleine sterben soll und geht deshalb auf die Menschen, denen sie in ihrer letzten Zeit beisteht, ein. Doch ihr eigenes Leben steht eher still, denn Clover hat keine Freunde, keine Beziehung und ist damit zufrieden, ihre freie Zeit mit ihren Haustieren, Büchern und romantischen Filmen zu verbringen. Doch dann bekommt Clover eine neue Nachbarin. Sylvie gelingt es, Clover aus ihrer Komfortzone zu locken. Als Clover dann noch mit der unerfüllten Liebesgeschichte ihrer neuen Klientin Claudia konfrontiert wird und sich für Claudia auf die Suche begibt, nimmt Clovers Leben eine Wendung....

Clover hat früh gelernt, dass der Tod zum Leben dazugehört. Doch diese Einstellung hat von Kindesbeinen an dazu geführt, dass Clover in eine Außenseiterrolle gedrängt wurde. Bis heute hat sich daran nicht viel geändert, wodurch Clover es nach Möglichkeit vermeidet, über ihren Beruf zu sprechen. Clover wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Sie ist unglaublich einfühlsam. Dadurch kann man sich ganz auf ihre Geschichte einlassen. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und nachvollziehen, warum Clover den privaten Kontakt zu Menschen eher meidet. Denn zu oft wurde sie enttäuscht. Im Verlauf der Handlung kommt es zu Ereignissen, die Clover aus ihrer Komfortzone locken. Clovers Entwicklung wird nachvollziehbar beschrieben. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt, wie sich die Dinge entwickeln. Dabei kommt es zu einfühlsam erzählten Szenen, die zum Nachdenken anregen. 

Eine wunderbare Geschichte, die einfühlsam erzählt wird und zum Nachdenken anregt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere