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Veröffentlicht am 25.01.2023

Spannende Fortsetzung

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Oberkommissarin Alexa Jahn erholt sich noch von der Schussverletzung, die sie beim letzten Einsatz davongetragen hat. Ihr Chef rät ihr dringend zu einer Auszeit, damit Alexa die Schulter auskurieren und ...

Oberkommissarin Alexa Jahn erholt sich noch von der Schussverletzung, die sie beim letzten Einsatz davongetragen hat. Ihr Chef rät ihr dringend zu einer Auszeit, damit Alexa die Schulter auskurieren und die Ereignisse verarbeiten kann. Doch Untätigkeit ist einfach nichts für die junge Oberkommissarin. Als ihr ehemaliger Partner plötzlich vor ihrer Haustür steht und den Verdacht äußert, dass Alexa und er in einem alten Fall vermutlichen den falschen Täter verhaftet haben, begleitet sie ihren alten Kollegen spontan in die Berge, um nach dem richtigen Täter zu fahnden. Da die beiden auch im österreichischen Gebiet unterwegs sind, versucht Alexa Kontakt zu Chefinspektor Bernhard Krammer aufzunehmen. Doch der hat es gerade mit einem äußerst rätselhaften Fall zu tun...

"In der Stille des Waldes" ist bereits der dritte Band der Grenzfall-Serie, in der man der deutschen Oberkommissarin Alexa Jahn und dem österreichischen Chefinspektor Bernhard Krammer bei ihren Ermittlungen über die Schulter schaut. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Allerdings gibt es in dieser Reihe besonders interessante Nebenhandlungen, die sich fortsetzen. Deshalb empfiehlt es sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten.

Die Handlung startet kurze Zeit nach dem Abschluss des vorherigen Teils. Die beteiligten Hautcharaktere sind deshalb noch nicht wieder voll einsatzfähig, bzw. haben noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei man abwechselnd die österreichischen Ermittlungen von Krammer und die eher privaten Nachforschungen von Alexa Jahn auf deutschem und österreichischem Boden beobachtet. Außerdem gibt es immer wieder Einschübe, die man zunächst nicht zuordnen kann.

Die Ermittlungen von Krammer sind rätselhaft und laden dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Doch in diesem Fall ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Deshalb ist das Ganze nicht so leicht zu durchschauen. Doch auch die Nachforschungen von Alexa und ihrem ehemaligen Partner wirken nicht nur durchgehend interessant, sondern werden von Seite zu Seite spannender. Da die Perspektiven häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ermittlungen.

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Beide Fälle spitzen sich zu, wodurch die Spannung zum Ende hin deutlich ansteigt. Obwohl die Ermittlungen zufriedenstellend aufgeklärt werden, gibt es am Ende einen Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man unbedingt den nächsten Teil lesen möchte.

Eine spannende Fortsetzung, die durch authentische Ermittlungen, eine gelungene Hintergrundkulisse und sympathische Charaktere überzeugt.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Spannender Reihenauftakt

Zu wenig Zeit zum Sterben
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Obwohl der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn fest dazu entschlossen ist, nie wieder die Verteidigung eines Mandanten zu übernehmen, sorgen besondere Umstände dafür, dass er an der Seite von Olek ...

Obwohl der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn fest dazu entschlossen ist, nie wieder die Verteidigung eines Mandanten zu übernehmen, sorgen besondere Umstände dafür, dass er an der Seite von Olek Volchek, dem berüchtigten Paten der Russenmafia, den Gerichtssaal betritt. Denn dieser hat Eddies Tochter entführt und droht damit, sie umzubringen. Eddie befindet sich in einer nahezu aussichtslosen Situation, denn ihm bleibt nur wenig Zeit, um die Geschworenen auf seine Seite zu ziehen, seine Tochter zu retten und außerdem dafür zu sorgen, dass der russische Pate nicht ungestraft davonkommt....

"Zu wenig Zeit zum Sterben" ist der Auftaktband der Reihe um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. In diesem Band verfolgt man nicht nur einen spannenden Fall, sondern erfährt, welche besonderen Fähigkeiten Eddie hat und wie er sie erlangt hat. Es ist deshalb empfehlenswert, mit diesem Teil der Reihe zu starten. 

Dieser Auftakt hat es wirklich in sich und startet sofort mit hohem Tempo. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen, da Eddie entführt, mit einer Bombe versehen und darüber informiert wird, dass sich seine Tochter in der Gewalt des Mafiaclans befindet. Das alles sind gute Gründe, die Eddie davon überzeugen, dass seine Rückkehr in den Gerichtssaal unabdingbar ist. 

Eddie wirkt sehr sympathisch, hat einen ausgesprochen wachen Verstand und scheint, durch seine Vergangenheit als Trickbetrüger, mit allen Wassern gewaschen zu sein. Deshalb verfolgt man gespannt, wie er versucht, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden. Dadurch, dass die Handlung in der Ich-Form, aus Eddies Sicht, geschildert wird, erlebt man das spannende Geschehen hautnah mit. Die bereits früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigert sich stetig. Dabei kommt keine Langeweile auf, denn Eddie versteht es, immer wieder zu überraschen. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

​​​​​​​Ein spannender Auftakt, den man, einmal angefangen, nur ungern aus der Hand legen mag. 

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Düster und mitreißend

Das College
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Hannah hat es tatsächlich geschafft, am renommierten Pelham College in Oxford angenommen zu werden. Ihre Zimmergenossin ist die selbstbewusste April Clarke-Cliveden, die aus einem wohlhabenden Elternhaus ...

Hannah hat es tatsächlich geschafft, am renommierten Pelham College in Oxford angenommen zu werden. Ihre Zimmergenossin ist die selbstbewusste April Clarke-Cliveden, die aus einem wohlhabenden Elternhaus stammt. Die beiden unterschiedlichen Mädchen schließen Freundschaft und schon bald wird auch Hannah Teil einer Freundesclique. Obwohl April beliebt ist und äußerst charmant sein kann, hat sie auch eine dunkle Seite, von der Hannah jedoch meistens verschont bleibt. Als Hannah spätabends von einer Feier in die gemeinsame Wohnung zurückkehrt, liegt April tot am Boden. Da Hannah bei ihrer Heimkehr bemerkt hat, dass der aufdringliche Pförtner John Neville aus dem Hauseingang kam, wird dieser zum Verdächtigen und schließlich verurteilt. Jahre später stirbt er im Gefängnis. Da er bis zum Schluss seine Unschuld beteuert hat und Hannah der Gedanke, dass Neville durch ihre Aussage bis zu seinem Tod im Gefängnis saß, stark belastet, lässt sie sich schließlich auf ein Gespräch mit einem Journalisten ein, der meint, Einzelheiten zu kennen, die im Prozess nicht zur Sprache kamen. Hannah beginnt in der Vergangenheit zu graben. Doch das gefällt nicht jedem....

Hannah Jones steht im Zentrum der Handlung. Diese trägt sich auf zwei Zeitebenen zu und ist in "Davor" und "Danach" eingeteilt. Dadurch bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit, erlebt das Kennenlernen der Hauptprotagonisten und erfährt etwas über das damalige Studentenleben der Freundesclique. Im Handlungsstrang "Danach" beobachtet man die aktuellen Ereignisse. 

Handlungsorte und Protagonisten werden in beiden Zeitebenen lebendig beschrieben. Dadurch kann man sich mühelos auf das Geschehen einlassen und die düstere Atmosphäre, die förmlich zwischen den Zeilen schwebt, genießen. Hannah wirkt sehr sympathisch und ihre Zweifel, dafür verantwortlich zu sein, dass ein Unschuldiger bis zu seinem Lebensende im Gefängnis saß, sind nachvollziehbar. Ruth Ware versteht es wieder hervorragend, die Leserinnen und Leser in die Irre zu leiten. Denn immer wenn man meint, dass man bei den eigenen Überlegungen dem wahren Täter auf die Schliche kommt, sorgen neue Erkenntnisse dafür, dass man zweifelt und andere Verdächtige ins Auge fasst. Man ist hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll und wem man vertrauen kann. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale, das man atemlos verfolgt. 

Ein spannender Thriller, der durch eine düstere Atmosphäre und abwechslungsreiche Wendungen überzeugt!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Spannender Pageturner!

Rachejagd - Verraten
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Die Journalistin Anna Jones und der FBI-Agent Nick Coleman sind noch dabei, die dramatischen Ereignisse, die durch den perfiden Killer ausgelöst wurden, der die beiden töten wollte, zu verarbeiten. Gemeinsam ...

Die Journalistin Anna Jones und der FBI-Agent Nick Coleman sind noch dabei, die dramatischen Ereignisse, die durch den perfiden Killer ausgelöst wurden, der die beiden töten wollte, zu verarbeiten. Gemeinsam besuchen die beiden eine Hochzeit und wollen danach einen dringend benötigten Urlaub antreten. Doch auf der Hochzeit treffen sie ihren ehemaligen Schulfreund Roger. Roger bittet die beiden um Hilfe, denn in dem Forschungslabor, in dem er unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen arbeitet, hat es einen rätselhaften Todesfall gegeben. Als Anna und Nick sich mit Roger treffen, gerät die Situation außer Kontrolle, da ein unbekannter Schütze das Feuer eröffnet. Und plötzlich befinden sich Anna und Nick wieder in einem äußerst perfiden Spiel, bei dem der Drahtzieher über Leichen geht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.....

"Verraten" ist nach "Gequält" der zweite Band der Rachejagd-Trilogie. Da die Handlung der Bände aufeinander aufbaut, ist es sinnvoll die Reihenfolge einzuhalten. 

Der erneute Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos. Durch geschickt eingestreute Informationen hat man die dramatischen Ereignisse, die sich im Auftaktband zugetragen haben, sofort wieder in Erinnerung. Die Handlung setzt kurz nach dem Ende des ersten Teils ein. Man kann sehr gut nachvollziehen, dass die beiden Hauptprotagonisten die Ereignisse noch nicht verarbeitet haben und sich auf die geplante Auszeit freuen. Doch dazu wird es nicht kommen, denn der perfide Killer drängt sich erneut in das Leben von Anna und Nick. 

Diese Fortsetzung hält sich nicht mit langatmigem Vorgeplänkel auf. Man wird sofort mitten ins spannende Geschehen geworfen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel häufig an entscheidenden Stellen platziert sind, wird von Anfang an ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nicht entziehen kann. Man gerät unmittelbar in den Sog der Ereignisse und folgt atemlos dem Verlauf.
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Nick und Annas Gegenspieler hat alles sorgfältig geplant und scheint den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Er treibt ein perfides Spiel mit den beiden. Nichts und niemand scheint ihn dabei stoppen zu können. Es kommt zu gnadenlos spannenden Szenen. Man fiebert mit und versucht zu erahnen, wer hinter dem Ganzen stecken könnte. Doch der Killer lässt sich nicht in die Karten schauen. Das Ganze gipfelt in einem äußerst spannenden Finale und wenn man schließlich meint, dass man aufatmen kann, kommt es am Ende zu einer Szene, die einen fassungslos zurücklässt. Dadurch wird die Neugier auf den Abschlussband definitiv geweckt. 

Eine spannende Fortsetzung, die durch atemberaubende Szenen und ein hohes Tempo überzeugt. 

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Spannend und kaum vorhersehbar

Einsame Nacht
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Am späten Abend fährt eine Frau zu ihrer abgelegenen Wohnung. Doch sie kommt nie dort an. Ihr zugeschneites Auto wird am nächsten Morgen von einer Freundin in einem Feldweg entdeckt. Als diese den Schnee ...


Am späten Abend fährt eine Frau zu ihrer abgelegenen Wohnung. Doch sie kommt nie dort an. Ihr zugeschneites Auto wird am nächsten Morgen von einer Freundin in einem Feldweg entdeckt. Als diese den Schnee von den Scheiben wischt, um ins Innere zu schauen, findet sie dort ihre ermordete Freundin. Es gibt eine Zeugin, die direkt hinter der Ermordeten fuhr und beobachtete, wie ein großer Mann den Wagen zum Anhalten zwang. Obwohl die Zeugin ein ungutes Gefühl hatte, fuhr sie weiter, ohne nachzusehen. Nun bereut sie ihr Verhalten bitterlich, traut sich aber nicht, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen. Denn die Scham, der Frau nicht geholfen zu haben, ist einfach zu groß. Kate Linville beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf eine Spur, die sie zu einem brutalen Überfall führt, der sich vor einigen Jahren ereignete und nie aufgeklärt werden konnte....

"Einsame Nacht" ist bereits der vierte Fall, in dem die Polizistin Kate Linville ermittelt. Auch wenn die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es ratsam, die Reihenfolge einzuhalten, denn dann kann man die privaten und beruflichen Nebenhandlungen, die sich durch diese Serie ziehen, besser nachvollziehen. Unbedingt empfehlenswert ist es, wenigstens den vorherigen Teil zu lesen, da es in diesem Band einige Rückblicke auf die damaligen Ereignisse gibt, der Täter namentlich genannt wird und ein loser Handlungsfaden, der beim letzten Mal zurückblieb, verknüpft wird. Wenn man diese Bände nicht in der richtigen Reihenfolge liest, erfährt man zu viel und verdirbt sich die Spannung. 

Der aktuelle Band startet mit einem Rückblick in die Vergangenheit. Da sich hier dramatische Szenen abspielen, ist man sofort gefesselt und fragt sich, wie sich dieses Ereignis in die Handlung einfügen wird. Die Szenen, die sich dann in der Gegenwart zutragen, werden ebenfalls so lebendig geschildert, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Das Ganze wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch meint man, einen guten Überblick über die Gesamthandlung zu bekommen. Doch Charlotte Link versteht es wieder hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen dann allerdings dafür, dass man die eigenen Überlegungen überdenken und neu ansetzen muss. Krimifans werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Denn hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und Perspektiven, die man zunächst nicht miteinander verknüpfen kann, beginnen sich erst nach und nach zu verbinden. 

Die Ermittlungen werden detailliert beschrieben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Charlotte Link beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so authentisch, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und die stetig steigende Spannung genießen. Zum Ende hin spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein spannender und nicht so leicht zu durchschauender Fall, bei dem man fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt! 

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