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Veröffentlicht am 01.04.2019

Vom Rockstar zum Heartbreak ...

All In - Tausend Augenblicke
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Kurz vor dem Höhepunkt ihrer Karriere steht Rockstar Kacey vor ihrem persönlichen Absturz. Alkohol und wilde Partys lassen sie immer wieder ihre guten Vorsätze über Bord werfen, während sie mit ihrer Band ...

Kurz vor dem Höhepunkt ihrer Karriere steht Rockstar Kacey vor ihrem persönlichen Absturz. Alkohol und wilde Partys lassen sie immer wieder ihre guten Vorsätze über Bord werfen, während sie mit ihrer Band auf Tournee ist. Doch als sie nach einer besonders wilden Nacht auf Jonahs Couch aufwacht, ist sie gerührt von der Fürsorge des Chauffeurs, der sich um sie gekümmert hat. Während sie mehr und mehr über ihn erfährt, wird ihr auch klar, weshalb Jonah so abweisend ist – und dass sie etwas an ihrem Leben ändern muss, um ihre Augenblicke zu bewahren …

„All In – Tausend Augenblicke“ war eine ganze Weile lang verschrien als das Buch mit dem höchsten Taschentuchverbrauch in 2018. Ich war schon vorbereitet und wusste auch, wie diese emotional anspruchsvolle Geschichte ausgehen soll, und gleichzeitig, was der zweite Teil bereithält. Allerdings muss ich sagen: Für mich war „All In“ eher ein Buch für Zwischendurch, aber nichts, was mich wahnsinnig mitgenommen hat.

Je länger ich über das Buch nachgedacht habe, desto schwieriger war es, mir eine richtige Meinung drüber zu bilden. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich die Schuld bei mir selbst suche – normalerweise bin ich doch so nah am Wasser gebaut. Wieso diesmal nicht? Wieso hat mich diese Geschichte, die von anderen, teilweise sehr kritischen Lesern hochgelobt wurde, nicht auch so abgeholt? Wieso kam mir die Liebesgeschichte eher überstürzt und konstruiert vor, statt süß und angenehm und auch teilweise sehr sexy?

Dann habe ich Ivys Rezension gelesen und sie kam mir wie ein Geschenk des Himmels vor. Endlich eine Bloggerin, der ich zwar nicht in jedem Punkt zustimme, die mir aber aufgezeigt hat, was mich an dem Buch wirklich störte. Denn es war nicht nur, dass ich das Gefühl hatte, das Buch würde sich ewig und ein Leben lang ziehen. Es waren Feinheiten, wie die Charaktere beschrieben wurden, die mich haben verzweifeln lassen. Kacey wird so auf ihr Davor und Danach fixiert – bevor sie Jonah kennenlernt, kann sie sich nicht befreien aus dem Teufelskreis. Danach ist es plötzlich ganz leicht, dem Alkohol abzuschwören und aus der Band auszutreten. Ja, man sieht sie manchmal strugglen, aber Kacey macht was Alkohol und Nikotin angeht, einen ziemlich schnellen, kalten Entzug durch. Wieso wird dann nie erwähnt, was das für Auswirkungen auf sie hat? Wieso wird sie so emotional abhängig von einer Beziehung dargestellt, die zwar nicht toxisch für sie sein mag, aber sie wieder in die Rolle einer Frau drängt, die den Mann in ihren Lebensmittelpunkt stellt?

Ich mochte Kaceys Entwicklung nicht. Und Jonah … der blieb genau so, wie er war. Bis zum Ende hin habe ich seinen Charakter nicht wachsen sehen, auch er war mit den Gedanken ständig auf Kacey fixiert. Obwohl er bei Familie und Freunden war, gab es immer nur die rosarote Brille. Irgendwann hat es mich einfach genervt. Ja, ist gut, ich habs verstanden, die beiden sind perfekt zusammen. Das ändert nichts daran, dass es am Ende kommen muss, wie es kommt. Das ändert auch nichts daran, dass Kacey keine einzige Entscheidung nur für sich trifft, sondern immer wieder mit Jonah im Hinterkopf. So zumindest war mein Empfinden, denn selbst ihr Austritt aus der Band war immer mit dem Gedanken an ihre Insta-Love behaftet.

Versteht mich nicht falsch: Das Buch war flüssig zu lesen, das Ende angemessen dramatisch, prima. Aber ich habe nichts gefühlt, was die zwei Charaktere anging. Und dass in der zweiten Hälfte diese eigentlich bis dahin noch ganz schöne Beziehung auf ständigen Sex reduziert wurde, hat mir echt den Rest gegeben. Ja, ich mag Sexszenen. Aber sie waren meiner Meinung nach nicht gut geschrieben, es lief immer gleich ab, Jonah entwickelte sich da plötzlich zum Hulk, was mir einfach mega komisch vorkam, wenn er doch manchmal schon am Treppenlaufen scheitert.

Für mich war „All In – Tausend Augenblicke“ einfach nicht rund genug. Die Charaktere und ihre Beziehung haben mich nicht abgeholt, die Chemie zwischen den beiden kam bei mir nicht an. Und dieses Fixiertsein aufeinander war mir einfach zu viel des Guten. Keine Beziehung ist perfekt, aber manchmal saß ich trotz meiner Vorliebe für Kitsch da und dachte mir: Kann es wirklich so schnulzige Paare geben? Kann es wirklich sein, dass Probleme in einer Beziehung nur durch außen kommen, nie von innen? Gibt es nicht wenigstens eine verdammte Sache, die Jonah und Kacey aneinander stört, die wirklich was mit ihrem Charakter zu tun hat?

Trotz allem war der Aufbau der Geschichte in Ordnung, die Glasbläserei sehr schön beschrieben und ich mochte trotzdem ziemlich viele Nebencharaktere. Ich glaube auch, dass der zweite Teil besser punkten wird, denn Theo kommt mir deutlich interessanter und weniger glatt als Jonah vor. Ich mochte die Eltern der zwei und auch den Zusammenhalt zwischen Freunden und Familie – das hat mir wirklich ein paar positive Momente beschert. Deshalb blicke ich mit sehr gemischten Gefühlen auf diesen ersten Band zurück. Er war nicht ganz schlecht, aber auch nichts, was ich noch mal lesen würde. Er war Okay – aber ich gebe dem zweiten Band nach diesem Okay wirklich nur wegen Theo eine Chance, in der Hoffnung, eine weniger glatte, romantisierte und alles in allem eine ehrlichere Beziehung vorzufinden.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Von der Spitze ist der Fall tiefer ...

Beautiful Liars, Band 3: Geliebte Feindin
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Inhalt

Ein Jahr ist seit den tragischen Ereignissen auf dem Tower und in Dubai vergangen. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Die Frauenleiche, die sie gefunden haben, wurde nicht durch einen Unfall in ...

Inhalt

Ein Jahr ist seit den tragischen Ereignissen auf dem Tower und in Dubai vergangen. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Die Frauenleiche, die sie gefunden haben, wurde nicht durch einen Unfall in New York gefunden. Alle Anzeichen des Mordes deuten auf die ungleiche Clique hin, die nur durch ihre Geheimnisse miteinander verbunden ist. Doch wie lange können sie ihr Spiel noch treiben, bis sie auffliegen? Und wer wird schließlich auf dem Dach des Towers stehen, bereit, das Leben hinter sich zu lassen?

Meine Bewertung

Wie sehnsüchtig habe ich auf den Abschlussband der „Beautiful Liars“ gewartet und ihn herbeigesehnt. Und dann hatte ich, als ich ihn in der Hand halt, furchtbare Angst. Angst, dass diese tolle Reihe vorbei sein wird, dass meien Lieblinge nicht überleben werden, dass das Ende schwächeln und mir damit alles verderben könnte – alles unbegründete Ängste, denn auch das Finale konnte mich trotz kleinerer Schwächen wieder richtig überzeugen. Vieles habe ich vorausgesehen, doch wie die Fäden wieder einmal zusammengelaufen sind, war bezeichnend für Katharine McGees hervorragenden Stil.

Im dritten Teil der Reihe gab es viele verschiedene Irrungen und Wirrungen, während sich die Schlinge immer weiter zuzieht. Die Clique rund um Avery, Leda, Watt, Calliope und Rylin war so unterschiedlich und cool wie in den ersten beiden Teilen, aber man hat deutlich die Anspannung unter ihnen gemerkt. Allerdings waren auch einige Liebesgeschichten dabei, die jetzt größere Bedeutung bekommen haben. So waren Atlas und Avery wieder einmal ein Fokuspunkt der Geschichte, ebenso wie Watt und Leda und Brice und Calliope. Gerade letztere haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie mir teilweise etwas zu kurz kamen und manche Fragen unbeantwortet blieben.

Diesmal fand ich die Geschichte, vor allem zum Ende hin, etwas vorhersehbarer als die anderen Teile. Manche Rätsel haben mich echt grübeln lassen, aber spätestens 100 Seiten vor Schluss wusste ich dann auch, was passieren und wie alles ausgehen würde. So hat das Buch zum Ende hin für mich nicht mehr viel Spannung geboten, aber gut geschrieben war es dennoch, sodass ich das Lesen sehr genossen habe. Interessant fand ich auch die Charakterentwicklungen, wenn man sie vom ersten bis zum letzten Teil der „Beautiful Liars“ betrachtet. Jeder Charakter hat eine große Entwicklung hinter sich und wurde gewissermaßen zum Besseren verändert, auch wenn es Reue und Schuld zu tragen gibt.

Alles in allem war der Abschluss der „Beautiful Liars“ sehr überzeugend und für mich wieder ein richtiges Highlight. Ich bin durch die 500 Seiten geflogen, als wäre es nichts, und war begeistert von der Spannung, den Intrigen und der Auflösung, die die meisten Fragen geklärt hat. Diese Reihe war wirklich grandios und ich kann sie jedem weiterempfehlen, der auf futuristische Jugendromane mit Thrill-Elementen steht!

Veröffentlicht am 02.03.2019

Vom alten Blut bestimmt ...

Das Erbe der Elfen
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Inhalt

Der Krieg mit den Nilfgaardern ist vorerst zum Erliegen gekommen, doch die Verluste sind hoch. Cintra liegt in Trümmern und den Händen der Feinde. Doch Gerüchte machen die Runde, dass Cirilla, ...

Inhalt

Der Krieg mit den Nilfgaardern ist vorerst zum Erliegen gekommen, doch die Verluste sind hoch. Cintra liegt in Trümmern und den Händen der Feinde. Doch Gerüchte machen die Runde, dass Cirilla, die Fürstentochter, überlebt hat und vom Hexer Geralt verschleppt wurde. Sein Überraschungskind soll die Quelle uralter Magie sein. In Kaer Morhen soll sich das Löwenjunge Tests unterziehen – doch sowohl Hexer, Zauberer als auch die vereinten Fürsten und Könige haben ein Auge auf Ciri geworfen …

Meine Bewertung

Nachdem ich die Kurzgeschichtenbände rund um den Hexer Geralt wirklich gern mochte und auch im Witcher-Let’s Play schon ordentlich gespoilert wurde für die Buchreihe, wird es endlich Zeit, die Pentalogie zu lesen! Daher habe ich mir „Das Erbe der Elfen“ vorgenommen und bin auch ziemlich schnell durchgekommen. Trotzdem habe ich nicht so ganz mit dieser Art von Geschichte gerechnet, die mich zwar unterhalten hat, aber viel ruhiger als meine Erwartungen war.

Aus den Kurzgeschichtenbänden war ich viel Action, viele Kämpfe gewöhnt, auch viel mehr Märchenelemente und einen stärkeren Fokus auf Geralt selbst, der immerhin der zentrale „Held“ der Geschichte sein sollte. In „Das Erbe der Elfen“ war das eher nicht der Fall. Und trotzdem hat es mir gefallen, denn der Fokus lag auf meinem persönlichen Liebling: Ciri. Die kleine Fürstentochter wird zunächst zur Hexerin erzogen, bevor die Zauberinnen Triss und Yennefer sich ihrer annehmen und beginnen, sie auszubilden. Mir hat beides richtig gut gefallen, aber vor allem die Dynamiken zwischen den Charakteren. Triss und Ciri zusammen waren ein cooles Duo, vor allem, wenn Triss den armen Hexern von Kaer Morhen erklären muss, dass Ciri monatlich ein paar „Frauenprobleme“ hat. Es gab so viele lustige Stellen, aber auch die Ernsthaftigkeit der Geschichte ging nicht verloren.

Die Kämpfe, die es schließlich gab, waren eher übungsmäßig angehaucht und mit vielen Fachbegriffen gespickt. Ich hatte generell das Gefühl, dass sie sehr in den Hintergrund gerückt wurden, stattdessen ist der Krieg mit den Nilfgaardern überall präsent und die politische Lage angespannt. Dementsprechend sind die Kämpfe größer und auch die Schlachtpläne und Intrigen, die gespinnt werden, noch nicht vollständig aufgeklärt, sondern nur begonnen. Ich denke, die Pläne werden sich über alle fünf Bücher hinwegziehen und noch für einiges an Aufruhr sorgen, weshalb auch dieser sehr ruhige Anfang für mich in Ordnung war.

Generell hatte ich das Gefühl, dass dieser erste Teil der Pentalogie enorm zum Weltenbau und erstem Knüpfen verschiedener Fäden genutzt wurde. Das äußerte sich auch insbesondere an dem raschen Fortschritt von Ciris Ausbildung durch Yennefer. Manchmal hat sich das etwas gezogen, vor allem, da man als Leser insgesamt noch sehr wenig Infos bekommt, aber es tauchten immer wieder Elemente aus den Kurzgeschichten und auch altbekannte Charaktere auf, die es ein wenig entschuldigt haben. Zudem verfolgen wir auch Rittersporn, Yennefer und Triss zusätzlich zu Geralt und Ciri.

Alles in allem war es ein solider Auftakt, aber „Das Erbe der Elfen“ hat mich noch nicht vollständig mitgerissen. Es wurde viel für die folgenden Bände aufgebaut und ich hoffe, diese Grundlage wird im nächsten Band schon stärker und actionreicher ausgenutzt. Ich bin zumindest sehr gespannt und werde dranbleiben!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Im Sturm des Feuers ...

Fire & Frost, Band 2: Vom Feuer geküsst
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Inhalt

Nach ihrem Sieg über den König der Frostbloods könnte alles so einfach sein – hätte Ruby nicht ein mächtiges Schattenwesen entfesselt, das ihr Halluzinationen schickt und immer wieder für eine ...

Inhalt

Nach ihrem Sieg über den König der Frostbloods könnte alles so einfach sein – hätte Ruby nicht ein mächtiges Schattenwesen entfesselt, das ihr Halluzinationen schickt und immer wieder für eine Störung sorgt. Noch dazu ist das Leben am Hof mit dem neuen König Arcus durch Machtkämpfe und die Ausgrenzung durch die Firebloods erschwert. Ruby bleibt nach einem Attentat nichts anderes übrig: Wenn sie sich selbst behaupten und ihre Fähigkeiten trainieren will, muss sie an den Hof der Firebloods. Dabei kann ihr nur der mysteriöse Kai helfen. Doch wird ihre Liebe zu Arcus die gefährliche Trennung überstehen?

Meine Bewertung

Sagen wir es mal so: Der erste Band war um Welten besser. Rubys Geschichte geht in „Fire & Frost: Vom Feuer geküsst“ weiter, nach dem fantastischen ersten Teil, in dem sie so eine riesige Entwicklung mitgemacht hat, war ich sehr gespannt, wie sie sich mausern würde. Allerding haben mir schon die ersten 100 Seiten die Lust am zweiten Band extrem verdorben. Mir kommt es vor, als wäre das Buch von einer anderen Autorin geschrieben worden – wo sind die schönen Momente aus dem ersten Teil hin?

Tatsächlich wurde mir irgendwann die Melodramatik dieses Buchs zu viel und ich habe angefangen, nur noch querzulesen. Verpasst habe ich dadurch nichts denn die starke Ruby wurde zu einem weinerlichen Mauerblümchen, hat gefühlt ihre gesamte Persönlichkeit verloren und ist nur noch Typen hinterhergelaufen, die nebenbei bemerkt alle viel zu schlecht für sie sind. Das hinzugefügte Liebesdreieck hat niemand gebraucht. Mich hat das Lesen eher angestrengt als entspannt, dabei habe ich mir so viel von diesem Buch erhofft.

Zumindest die Nebencharaktere fand ich sehr cool gemacht. Die Lehrmeister am Fireblood-Hof mit ihren teils doch sehr strengen Methoden, die Fireblood-Königin, die man nicht unbedingt zu den nettesten Gefährten zählen kann, die aber dadurch mehr Charakter und Persönlichkeit bekommt als jeder andere – sie haben die Geschichte ein wenig vorangetrieben und interessanter gestaltet. Ich mochte ihre Handlungen, die man dennoch nachvollziehen konnte. Außerdem haben sie es geschafft, Ruby aus ihrer Lethargie zu reißen. Sie hatte einen Antrieb, auch wenn sie den nicht optimal genutzt hat, aber diese Charaktere haben Pfeffer in die Story gebracht.

Alles in allem fand ich diesen Band sehr langgezogen und leider auch vorhersehbar. Den Plot Twist konnte man von Anfang an riechen, das Schattenmonster, das Ruby entfesselt hat, war mir als Antagonist nicht präsent genug. Rubys Entwicklung und auch die Liebesgeschichte zu Arcus (und Kai) waren eher nervig als mitreißend, ich hatte schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr weiterzulesen. Dieser Band hat die typischen Schwächen für zweite Bände: Hier hat man zu viel gewollt, zu viele Klischees aufgeworfen und dadurch zu viel Originalität, die im ersten Band noch herrschte, verloren.

Nach „Fire & Frost – Vom Feuer geküsst“ werde ich die Reihe nicht mehr weiterlesen. Ich kann mir gut ausmalen, wie der dritte Teil ablaufen wird, und bin nicht sonderlich scharf darauf. Es ist sehr schade, denn der Reihenstart war so stark, aber insgesamt war mir dieser Band zu schwach und hat zu wenig Lust auf das Finale geweckt.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Nur ein Code kann alle retten ...

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Inhalt

Milliarden Mensch sind in Todesgefahr durch ein Virus, das auf der Erde ausgebrochen ist. Die einzige Hoffnung auf den Schlüssel zur Lösung: Catarina Agatta. Ihr Vater, ein angesehener Wissenschaftler, ...

Inhalt

Milliarden Mensch sind in Todesgefahr durch ein Virus, das auf der Erde ausgebrochen ist. Die einzige Hoffnung auf den Schlüssel zur Lösung: Catarina Agatta. Ihr Vater, ein angesehener Wissenschaftler, hat den Code erfunden, mit dem die Menschheit vor der Seuche geschützt werden kann. Mit der optimalen Verschmelzung von Technik und Biologie, den Panels mit Apps, die die Menschen in sich tragen, können Körper gehackt und geschützt werden. Doch Cat ist die einzige, die den Code ihres Vaters knacken kann, bevor ihn eine korrupte Organisation in die Finger bekommt. Der Spezialagent Cole soll sie bei dieser gefährlichen Mission schützen. Doch je tiefer Cat gräbt, desto mehr Grausamkeiten über sich und ihren Vater erfährt sie …

Meine Bewertung

„Cat & Cole“ war ein Buch, das mir von ganz vielen Seiten empfohlen wurde. Eine neue Dystopie mit coolen technischen Ansätzen, vielen Plot Twists, einer starken Heldin – es klang genau nach meinem Geschmack. Und tatsächlich hat es mir von Anfang an gut gefallen, ich fand den Spannungsbogen und die Storyline gut aufgebaut. Trotzdem habe ich einiges an Kritik zu dem Buch, denn die allgemeine Euphorie über die Geschichte kann ich nicht teilen.

Zuallererst: Mega gute Grundidee! Ich liebe diese Verschmelzung von Biologie und Technik, liebe die Idee mit den Panels, dem Hacken von genetischen Codes, der Umwandlung von Menschen in maschinengesteuerte Lebewesen, die Möglichkeiten, die all das bietet. Aber mir war diese Idee nicht weit genug gedacht.
Und mehr: Sie war teilweise unverständlich, mühsam zu lesen und im Großen und Ganzen anstrengend. Die Autorin hat einen sehr erklärenden Schreibstil, der bei der Materie zwar notwendig, aber auf Dauer auch nicht besonders spannend ist. Ich wollte gern die Details kennen, allerdings wurden sie mir schnell zu viel, wenn ganze Absätze nur mit technischen Erklärungen gefüllt waren, die ich zwar teilweise verstanden, aber nicht komplett nachvollzogen habe. Es ist ähnlich, wie wenn man im Matheunterricht sitzt und der Lehrer einem den Lösungsweg erklärt: Man versteht grundsätzlich, was er sagt, aber soll man die Aufgabe selbst rechen, wird es stockduster im Hirn. Hätte mich jemand nur zwei Seiten nach den Erklärungen gefragt, wie das nun funktioniert, hätte ich nichts dazu sagen können, auch wenn es beim Lesen durchaus Sinn ergeben hat.

Ich hatte zudem meine Probleme mit den Charakteren. Cat ist ein cooler, stolzer und sehr starker Charakter, sie weiß sich durchzusetzen und kennt definitiv ihre Stärken und Schwächen. Gleichzeitig war mir Cat ein bisschen zu special Snowflake: Unheilbare Krankheit, Tochter eines genialen Wissenschaftlers, meisterhafte Hackerin, natürlich ist nur sie der Schlüssel zu allem. Und nebenbei hat Cat sich zwei Jahre mit der Seuche herumgeschlagen, scheint für alles eine Lösung zu haben, die viel zu oft Aufopferung bedeutet. Dieses Mädchen war so dermaßen masochistisch und förmlich ohne richtigen Lebenswillen, dass es mir schon beim Lesen wehtat. Irgendein unlösbares Problem? Cat malträtiert ihren eigenen Körper, um es zu lesen. Ich kann kaum zählen, auf wie viele unterschiedliche Arten sie sich verletzt hat. Ihre Handlungen habe ich dennoch nachvollziehen können, ich mochte ihre Art zu denken und Entscheidungen zu treffen.

Cole und sämtliche anderen Charaktere haben hingegen denselben Fehler: Sie bleiben blass und an der Oberfläche. Sie haben ihre eigenne Storylines, die Cats komplimentieren und ergänzen, aber ich konnte keinen von ihnen greifen, nicht mit ihnen mitfühlen. Das war auch mein Problem mit der gesamten Handlung. Ich habe das Buch gern gelesen, bin auch verhältnismäßig schnell vorangekommen, wenn ich mich mal aufgerafft habe. Es war immer was los, es war spannend. Aber habe ich es einmal aus der Hand gelegt, hat mich das Weiterlesen nicht gereizt, es konnte mich nicht so weit packen und in seinen Bann ziehen, dass ich mich riesig drauf gefreut habe.

Für zwischendurch war „Cat & Cole: Die letzte Generation“ wirklich ein gutes Buch. Die Thematik ist super, an der Umsetzung haperte es für mich leider. Die nächsten Bände werde ich wohl nicht mehr lesen, dazu hat es mich zu wenig gepackt, aber ich finde den Weltenbau sehr gelungen und denke, gerade die Ideen im Buch können vielen anderen Lesern gut gefallen!