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Veröffentlicht am 26.10.2025

Kampf um das Familienerbe

Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee - Roman)
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Clara verbindet ihre schönsten Kindheitserinnerungen mit dem Gutshof Dünenrose, der ihren Großeltern gehörte. Als ihre Mutter bereits verstorben ist und ihr Großvater unter Demenz leidet, wird es ihrem ...

Clara verbindet ihre schönsten Kindheitserinnerungen mit dem Gutshof Dünenrose, der ihren Großeltern gehörte. Als ihre Mutter bereits verstorben ist und ihr Großvater unter Demenz leidet, wird es ihrem Vater zu viel und er verkauft Dünenrose. Für Clara bricht eine Welt zusammen, erst recht, als sie merkt, dass dem Käufer durch seinen ehrgeizigen Onkel, die Hände gebunden sind.

Hanna Holmgren hat mit „Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee-Roman)“ mal wieder einen Roman zum Loslassen und Entspannen geschaffen.
In diesem Roman entführt sie ihre Leser an die wunderschöne Ostseeküste, sodass so manchem Leser einiges bekannt vorkommen könnte. Da viele Romane von Hanna Holmgren abseits von Deutschland spielen, finde ich diesen Ausflug an die Ostseeküste umso schöner.
Auch die liebevolle und familiäre Atmosphäre, die die Autorin mit Clara, ihrem Großvater und Malte geschaffen hat, überzeugt.
Die wunderschönen bildhaften Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich das Anwesen wahrlich vorstellen kann und auch den Duft der Rosen regelrecht spüren kann.
Besonders die Einführungsszene hat mir richtig gut gefallen. Auch wenn sie eher traurig ist, konnte ich sie sehr gut nachspüren.
Auch wenn am Anfang alles schief läuft, gehts am Ende ziemlich schnurgerade gut und das war mir dann doch zu unrealistisch. Ich habe keine Ahnung, wie das mit dem Denkmalschutz in Deutschland funktioniert, jedoch ist es alles sehr allumfassend und doch recht langwierig, was hier komplett anders dargestellt wurde.
Clara und Malte sind sehr sympathische Figuren, aber jeder für sich und erst recht beide zusammen, wirkten auf mich jedoch manchmal etwas traumtänzerisch, wenn nicht sogar ein kleines bisschen weltfremd.

Alles in allem ein schöner Roman zum Abschalten, mit wundervollen Bildern und traumhafter Kulisse, dem aber ein bisschen Realitätsnähe fehlt und der vermutlich auch nicht allzu nachhaltig ist.
Dennoch für alle Fans der beliebten Autorin und für all jene, die gerne Liebesromane lesen, eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 26.10.2025

Explosive Brownies

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code (Die Mordclub-Serie 5)
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Endlich ist es soweit und Joanna, Joyce’ Tochter, heiratet. Auf der Hochzeitsfeier wird Joyce’ Freundin Elizabeth vom Freund des Bräutigams angesprochen. Nick wurde eine Bombe unters Auto gelegt, somit ...

Endlich ist es soweit und Joanna, Joyce’ Tochter, heiratet. Auf der Hochzeitsfeier wird Joyce’ Freundin Elizabeth vom Freund des Bräutigams angesprochen. Nick wurde eine Bombe unters Auto gelegt, somit sieht er sich in Gefahr und erhofft Hilfe von Elizabeth. Als Nick verschwindet klingt das nach einer Aufgabe für den Donnerstagsmordclub.

„Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code“ ist der fünfte Band der Reihe von Richard Osman. Eine Reihe, um vier Senioren, die in einem Seniorenheim in Kent leben und sich ungeklärter Fälle annehmen, oftmals unter Nutzung der örtlichen Polizistin, Donna.
Das Hörbuch wird von Johannes Steck und Beate Himmelstoss gesprochen. Die beiden machen das wirklich genial und lesen diesen Roman einfach überzeugend.

Für mich war es das erste Buch der Reihe und ich bin begeistert. Auch wenn es am Anfang schwierig war, ohne Vorkenntnisse in die Reihe einzusteigen, gelang es mir nach und nach die Verknüpfungen zu erstellen, wie die Verflechtungen um die Senioren funktionieren.
Die Schreibweise, der sich der Autor bedient, war einfach klasse. Hier kommt auch ein bisschen der trockene englische Humor zum Vorschein. Was mich immer schmunzeln ließ, war die Formulierung „sagt XX“ und im nächsten Satz dann wieder „sagt XY“.
Auch diese ganzen unterschiedlichen Charaktere, die hier mitwirken, machen das ganze zu einer bunten Geschichte, die vermutlich mehr als Cozy Crime zu zählen ist.
Die Handlung ist sehr interessant, aber auch sehr aktuell. Das Thema BitCoins ist heutzutage oftmals in aller Munde und die Idee mit dem Cold Storage hat auch ein gewisses Wahrheitspotential.

Alles in allem hat mir dieses Buch einfach super gefallen und ich kann es nur allen empfehlen, die gerne Krimis mit ein bisschen Humor mögen, der aber mehr oder minder etwas trocken ist.

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Veröffentlicht am 26.10.2025

Küche, Karriere und Liebe

Marzipan und Winterküsse
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Köchin Linda freut sich, endlich ihre Familie wiederzusehen und einige Zeit in ihrer thüringischen Heimat zu verbringen. Doch als sie von der Erkrankung ihres Chefs Jonas erfährt, schmeißt sie ihre Pläne ...

Köchin Linda freut sich, endlich ihre Familie wiederzusehen und einige Zeit in ihrer thüringischen Heimat zu verbringen. Doch als sie von der Erkrankung ihres Chefs Jonas erfährt, schmeißt sie ihre Pläne über den Haufen, um im Restaurant zu helfen. Doch Linda rechnet nicht mit der Hinterhältigkeit von Jonas’ Tochter.

„Marzipan und Winterküsse“ von Frieda Lamberti ist wieder ein wunderschöner Wohlfühlroman der bekannten Autorin. 
Ich durfte bisher Ausflüge ins Alte Land und nach Schweden mit der Autorin machen und nun war Lübeck an der Reihe. Ich muss sagen, kein einziges Mal hat sie mich enttäuscht. Frieda Lamberti gelingt es immer wieder eine Atmosphäre zu schaffen, die man vor seinen eigenen Augen sehen kann und die dennoch in gewissem Maße alltäglich sind, sodass man sich mit den Hauptfiguren und ihrem Umfeld identifizieren kann.
Linda ist für mich ein Sinnbild für Vieles, was auch heute noch in der Gesellschaft umstritten ist. Sie ist eine Frau, die eine Karriere hat und am Ausbau dieser interessiert ist. Weiterhin ist sie eine Frau, die nicht in erster Linie an die Liebe oder die Familiengründung denkt, wenn in ihrem Falle vielleicht auch unbewusst. Sie ist aber auch eine Frau, die ihren Erfolg in einer Männerdomäne erlangt hat und dafür Neid von so manchem Mann erlangt. Ich finde, das sind ganz wichtige Themen, die in unserer Gesellschaft derzeit wieder mehr Aufmerksamkeit erlangen sollten.
Linda steht für mich aber auch für Teamgeist und Zusammenarbeit, denn sie hat dem Küchenteam im Petersen ihren ganz eigenen Charme verpasst.
Aber auch Cora hat mit so manchem gesellschaftlichen Vorurteil zu kämpfen.
Spannend fand ich in dem Kontext auch die Zusammensetzung der Bewohner des Hauses, in dem Linda wohnt. Hier ist ein bunter Mix entstanden, der gesellschaftlichen Zusammenhang aufzeigt.
Als einzig negativen Punkt kann ich Lindas Schwester Anika erwähnen. Sie war für mich sehr sprunghaft und anstrengend.

Ansonsten ist dieses Buch rundum gelungen und leitet wunderbar in die vorweihnachtliche Zeit ein. Für all jene, die Liebes- und Weihnachtsromane lieben, ist dieses Buch eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 26.10.2025

Frauen als Agentinnen

Wir dachten, das Leben kommt noch
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BBC-Moderatorin Gwen ist auf den Spuren erfolgreicher Frauen der Geschichte. Eines Tages wandelt sie auf den Spuren ihrer eigenen Großmutter und damit auf der Spur der Special Operation Executive. Eine ...

BBC-Moderatorin Gwen ist auf den Spuren erfolgreicher Frauen der Geschichte. Eines Tages wandelt sie auf den Spuren ihrer eigenen Großmutter und damit auf der Spur der Special Operation Executive. Eine aufregende Reise in die Vergangenheit, die nicht nur Gwen aufwirbelt, beginnt.

„Wir dachten, das Leben kommt noch“ von Elisabeth Sandmann ist ein Roman, der auf teils fiktiven, als auch realen Daten basiert. 
Mir ist diese Sparte des britischen Geheimdienstes bis zur Lektüre dieses Buches noch nicht begegnet, weshalb ich die Aufarbeitung wirklich interessant finde.
Gwens Handlungsstrang spielt zu Beginn der 2000er, während ein zweiter Handlungsstrang zur Zeit des 2. Weltkriegs spielt und hauptsächlich durch Pat, auch bekannt als Emma Fleury, geprägt wird.
Gwen ist eine sehr patente Frau, alleinerziehende Mutter, die aber dennoch noch Gefühle für den Vater ihrer Tochter hat und BBC-Moderatorin ist. Einen schmalen roten Faden bei ihrer Geschichte spielt auch die Pianistin Clara Haskill.
Pat wiederum ist eine unnahbare, ältere Frau, die mit ihrem Schicksal hadert und durch Gwen indirekt gezwungen wird, sich nochmals mit ihrem Leben zu beschäftigen, was ihre Sichtweise völlig ändert.
Die Idee des Romans hat mir wirklich gut gefallen, dennoch ist es mir schwer gefallen, das Buch zu lesen. Es ist sehr umfangreich, enthält viele Figuren und wirkt dadurch sehr verwirrend, aber auch unwahrscheinlich trocken. Die Geschichte zieht sich mächtig in die Länge, weshalb ich wirklich lange fürs Lesen gebraucht habe.
Die Auflockerung war für mich immer Gwens Tochter, Ruth. Sie hat eine gewisse Leichtigkeit in den Verlauf des Buchs gebracht.

Mein Fazit: Ein interessantes Buch, dessen Lektüre aber sehr viel Aufmerksamkeit braucht und dadurch recht zäh zu lesen ist. 
Für alle Geschichtsinteressierten aber auf jeden Fall eine gute Lektüre.
Daher gibts meinerseits 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.10.2025

Die Entwicklung des Frauensport

Aufgeben können die anderen
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Die junge Alice träumt davon, den Frauensport so populär zu machen, dass ihm die Tore zu Olympia geöffnet werden. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts hat sie sich damit eine Mammutaufgabe gesetzt. Verbunden ...

Die junge Alice träumt davon, den Frauensport so populär zu machen, dass ihm die Tore zu Olympia geöffnet werden. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts hat sie sich damit eine Mammutaufgabe gesetzt. Verbunden mit ihrem eigenen sportlichen Ehrgeiz versucht sie das Unmögliche möglich zu machen.

Lena Johannsons „Aufgeben können die anderen“ ist eine wunderbare Geschichte über eine starke Frau, deren Ehrgeiz keine Grenzen kennt.
Für mich war es bereits das vierte Buch der Autorin, die wie immer mit einem sehr angenehmen Schreibstil überzeugt. Damit hat sie mich auch schon bei „Die Frauen vom Jungfernstieg“ überzeugt.
Ich finde, sie hat die junge Alice eindrucksvoll dargestellt. Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit über die junge Alice Milliat, eine französische Sportlerin und Sportfunktionärin. Die Geschichte enthält, wie sehr oft bei solchen Romanen, auch einige fiktive Stränge. Den Strang, den ich dabei nicht unbedingt gebraucht hätte, ist der um Alice und Jean-Luc. Dieses Auf und Ab störte meinen Lesefluss etwas. Schon allein die Dinge, die Alice tagtäglich erlebte und in Bewegung setzte, reicht für eine spannende Geschichte.
Besonders gefiel mir die Freundschaft zwischen Violette und Alice. Diese beiden zusammen waren sehr beeindrucken und ergänzten sich in einer wunderbaren Art und Weise.
Beim Lesen dieses Romans musste ich innerlich immer wieder den Kopf schütteln über den Umgang, den man zur damaligen Zeit mit Frauen pflegte. Leider erschreckten mich aber auch einige Details, zu denen ich heutzutage leider wieder Parallelen entdecke, sodass ich hoffe, dass dieser Roman viele Frauen auch wieder wachrüttelt und sie an ihren heutigen Luxus erinnert, damit wir als Frauen nicht wieder auf ein altertümliches Weltbild reduziert werden.

Ein tolles Buch über weiblichen Ehrgeiz und historische Entwicklungen der Gesellschaft, aber auch über Sport, Zusammenhalt und Freundschaft. Wer also Romane über bedeutende Frauen mag, ist hier richtig.

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