Profilbild von LadyIceTea

LadyIceTea

Lesejury Star
offline

LadyIceTea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LadyIceTea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2019

Ein toller Krimi vor griechischer Kulisse

Kretische Feindschaft
0

Wenn Kommissar Michalis Charisteas morgens den Blick auf den malerischen Hafen seiner Heimatstadt Chania genießt, kann er sich nicht vorstellen, an einem anderen Fleck der Erde zu leben. Fehlt nur noch ...

Wenn Kommissar Michalis Charisteas morgens den Blick auf den malerischen Hafen seiner Heimatstadt Chania genießt, kann er sich nicht vorstellen, an einem anderen Fleck der Erde zu leben. Fehlt nur noch Hannah an seiner Seite, deren Ankunft aus Berlin jedoch kurz bevorsteht. Ein perfekter Tag also, wäre da nicht Michalis' neuer Fall. Der Bürgermeister des Nachbarorts wurde tot in einem Autowrack an der Felsenküste gefunden. Ein tragischer Unfall, wie es heißt. Doch im Gegensatz zu seinen Kollegen gibt sich Michalis damit nicht zufrieden. Bei seinen nicht immer ganz offiziellen Ermittlungen stößt er auf alte Feindschaften, die weitere Opfer fordern werden.

„Kretische Feindschaft“ von Nikos Milonás konnte mich nach wenigen Seiten überzeugen. Der Autor hat eine wunderbare Art die kretische Landschaft und ihre Leute zu beschreiben, ohne zu viel Schnickschnack zu erwähnen. Ich wäre gerne sofort in den Flieger nach Kreta gestiegen, um meine eigenen Erfahrungen zu machen.
Michalis ist dazu ein sehr sympathischer Hauptcharakter. Er ist kein Übermensch, wie es viele Kommissare sind aber er hat ein gutes Bauchgefühl. Seine Familie ist einfach der Knaller und hat mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln gebracht.
Der Fall ist kein Fall aus dem Lehrbuch. Der Autor hat ihn so geschrieben, dass ich mir gut vorstellen kann, das sowas auf so einer Insel wie Kreta wirklich passiert.
Der Fall ist schön spannend und hat mich lange grübeln lassen, bis ich ungefähr eine Ahnung hatte, was passiert sein könnte.
Ich hatte viel Spaß mit diesem Krimi und freue mich schon auf die Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2019

Hilfe, die... äh... Pilze kommen?!

Cold Storage - Es tötet
0

1987: Alle Bewohner des australischen Wüstenorts Kiwirkurra sind tot - Opfer eines mutierten Killerpilzes. Ein Team US-Agenten schafft es unter hohen Verlusten, den Pilz in letzter Sekunde zu vernichten. ...

1987: Alle Bewohner des australischen Wüstenorts Kiwirkurra sind tot - Opfer eines mutierten Killerpilzes. Ein Team US-Agenten schafft es unter hohen Verlusten, den Pilz in letzter Sekunde zu vernichten. Ein derart tödlicher Organismus muss studiert werden, und so sichern sie kurz zuvor eine Probe, die sie in eine Hochsicherheitseinrichtung in die USA bringen.
32 Jahre später: Die öde Nachtschicht im Selfstorage-Lagerhaus wird für Teacake und Naomi sehr viel spannender, als plötzlich ein leises Piepsen beginnt, das sie nicht ignorieren können. Sie finden die Quelle auf einer Alarm-Schalttafel hinter einer Wand verborgen: Ein Störfall im vierten Untergeschoss - dabei hat das Lagerhaus doch nur zwei! Als Teacake und Naomi sich auf die Suche nach der Ursache machen, ahnen sie nicht, dass sie einen Pilz finden werden, der die ganze Menschheit ausrotten könnte

So skurril die Idee eines Killerpilzes auch ist, die Idee von David Koepp funktioniert. „Cold Storage“ mischt ein wenig Wissenschaft (vor allem Biologie), mit Spannung und einer passenden Prise Humor.
Der Leser erfährt zunächst viel über die Art des Pilzes und was er so kann. Auch, warum er so ist wie er ist. Hier hat der Autor zum Glück genau den Grad Wissenschaft gewählt, den wohl jeder Leser verstehen wird. Spannend war für mich in diesem Zusammenhang vor allem das Thema Mutation, denn dadurch habe ich mich die ganze Zeit gefragt, was der Pilz nun als Nächstes tut und kann.
Die Figuren sind sehr eigenwillig aber irgendwie ziemlich cool. Wir haben den Agenten, der ganz genau weiß was er tut, ohne dabei arrogant zu wirken. Und wir haben Teacake und Naomi, dass etwas ungleiche Wächter-Pärchen welches zufällig auf den Pilz stößt. Grade Naomi ist schlau und sehr direkt, während bei Teacake zwischen seinen ganzen blöden Sprüchen oft der liebe Kerl durchschimmert.
Bei allen Figuren gab es Momente in denen ich richtig schmunzeln musste. Auf den Mund gefallen ist der Autor auf jeden Fall nicht.
Für mich war ein Highlight, dass der Pilz seine eigenen Kapitel bekommen hat und man als Leser sogar so die „Sichtweise“ eines solchen Organismus kennen lernt. Das fand ich wirklich genial gemacht.
Das Einzige, was ich bemängeln könnte ist, dass ich mir an einigen Stellen ein bisschen mehr Action gewünscht hätte. Aber auch so hat mir dieses Buch echt gut gefallen und mich überrascht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2019

Ein Spaß für die ganze Familie aber vielleicht nicht ab 6 Jahren

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
0

Das gibt's doch gar nicht, oder? Oma hat das Internet kaputt gemacht. Und zwar das Ganze. Auf der ganzen Welt! Tiffany, Max und Luisa kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, denn tatsächlich geht ... ...

Das gibt's doch gar nicht, oder? Oma hat das Internet kaputt gemacht. Und zwar das Ganze. Auf der ganzen Welt! Tiffany, Max und Luisa kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, denn tatsächlich geht ... nichts mehr! Zuerst ist das ganz schön komisch. Denn plötzlich haben alle Zeit. Doch dann wird es richtig gemütlich, obwohl das Internet nicht funktioniert – oder vielleicht auch gerade deshalb.

Ich war sehr gespannt, was Marc-Uwe Klings erstes Kinderbuch so mit sich bringt. Ich bin ein großer Fan der Känguru-Chroniken und konnte mir den Kauf als Geschenk nicht verkneifen. Die Beschenkte ist sechs Jahre alt (ich trage noch nach, wie es angekommen ist).
Die Idee der Geschichte finde ich herrlich skurril. Wer kennt es nicht, dass die ältere Generation auch mal Schwierigkeiten mit der Technik hat?!
Die Sätze sind in einer schönen Größe, auch für Leseanfänger, geschrieben und die Bilder sind herrlich illustriert. Das Thema und die Schreibweise sind eher komplex. Das wäre mein einziger Kritikpunkt für das Alter ab sechs Jahren. Typisch Kling wird es mittendrin ein wenig politisch. Die Teenie-Tochter in dem Buch befindet sich nämlich grade in einer entsprechenden Phase und findet eine Bezeichnung für die gewisse braune Gesellschaft, die vielleicht nicht jedes Elternteil in den Köpfen ihrer Sechsjährigen haben möchte. Auch wird das Bankenwesen aufs Korn genommen, was vielleicht auch noch etwas zu kompliziert für die Kleinen ist. Aber es ist auch möglich, dass ich mich vertue. Es kommt ganz aufs Kind an und darauf, wie die Eltern es dem Kind näherbringen. Ich hätte diese Themen eher so in dem Alter ab 9 oder 10 Jahren eingestuft.
Super gefallen haben mir die Anspielungen auf das Känguru. Da musste ich schon sehr schmunzeln.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn mir das Alter nicht ganz passend scheint.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Tolle Dystopie mit ein paar Schwächen

Eve of Man (I)
0

Sie ist die Antwort auf alle Gebete der Welt, die Hoffnung auf den Fortbestand der Menschheit: Nach einem halben Jahrhundert wird endlich wieder ein Mädchen geboren - Eve. Isoliert von der Außenwelt wächst ...

Sie ist die Antwort auf alle Gebete der Welt, die Hoffnung auf den Fortbestand der Menschheit: Nach einem halben Jahrhundert wird endlich wieder ein Mädchen geboren - Eve. Isoliert von der Außenwelt wächst sie in einem goldenen Käfig auf. Jetzt, mit 16 Jahren, soll sie aus drei Kandidaten ihren Partner wählen. Eve war sich ihrer Verantwortung immer bewusst und hat widerspruchlos die schwere Bürde für den Fortbestand der Menschheit getragen. Doch nun trifft sie Bram, und die Zweifel an der Aufrichtigkeit der Motive ihrer »Beschützer« wachsen. Eve will die Wahrheit wissen, über die Welt, über ihre Familie, über die Liebe, die sie für Bram fühlt. Sie will Kontrolle über ihr Leben, sie will Freiheit. Doch darf sie für ihr privates Glück die Zukunft der Menschheit aufs Spiel setzen?

Ich habe dieses Buch zuerst auf Englisch und dann auf Deutsch gelesen und muss sagen, die englische Version ist wirklich besser. Bei der deutschen Version sind viele Übersetzungen nicht tiefgehend und nicht treffend genug. Aber das mal außen vor gelassen.
Mich faszinieren Dystopien und grade „Eve of man“ klang für mich sehr spannend, denn schon beim Lesen des Klappentextes haben sich mir Fragen aufgetan, bei denen ich gespannt war, wie sie gelöst werden.
Eve und Bram sind beides gelungene Charaktere. Sie machen deutliche Entwicklungen durch und es hat mir gefallen, die Geschichte aus der Sicht von Beiden zu erleben. Dabei hat mir Brams Sicht besser gefallen.
Die Geschichte spielt in einer Zukunft, die einerseits sehr hohe Technologie hat, andererseits unter dem Klimawandel und anderen Katastrophen zu leiden hat. Was mich direkt gestört hat und was im Buch auch nicht wirklich behandelt wird ist, dass Eve, selbst wenn sie nur Mädchen bekommt, nicht alleine die Menschheit retten kann. Was mich im Weiteren gestört hat war, dass Eve sich auf einen Auserwählten festlegen soll. Ich verstehe ja, dass die ganzen Labormethoden nicht mehr funktioniert haben und alles möglichst natürlich sein soll aber warum kann sie dann nicht ihren Dienst an der Menschheit tun und trotzdem mit dem Mann zusammen sein den sie liebt? Gut dieser Punkt wird im Buch schon behandelt aber in eben solchen Themen war mir die Geschichte nicht gut genug durchdacht.
Alles wird in diesem Band nicht beantwortet aber ich mag es, zu was Eve und Bram geworden sind und das doch ein wenig mehr als nur eine Liebesgeschichte hinter allem steckt. Ob ich die anderen beiden Bände lesen werde, weiß ich noch nicht aber ich bleibe offen, denn trotz ein paar Schwächen hat diese Dystopie hier etwas für sich.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Schöne Geschichte, mit liebenswerten Charakteren

Nur ein einziger Song – Nicole & Zack
0

Nicoles Leben war perfekt. Bis das Schicksal zuschlug und ihr alles nahm, was sie liebte. Dies ist nun ein Jahr, drei Monate, eine Woche und sechs Tage her, und Nicole ist endlich wieder bereit, ihr Leben ...

Nicoles Leben war perfekt. Bis das Schicksal zuschlug und ihr alles nahm, was sie liebte. Dies ist nun ein Jahr, drei Monate, eine Woche und sechs Tage her, und Nicole ist endlich wieder bereit, ihr Leben zu leben.
Genau an dem Abend trifft sie auf Zack Walters - einen erfolgreichen und berühmten Rockstar. Und obwohl Nicole zunächst gar nicht weiß, wer da vor ihr steht, beginnt diese Begegnung ihr sicheres und ruhiges Leben zu verändern. Zack bringt sie zum Lachen und weckt auch noch ganz andere Gefühle in ihr. Doch dann ist Nicole gezwungen, sich dem Schmerz zu stellen, den sie so lange und so tief in sich verborgen hat. Wird sie es schaffen, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und ein neues Leben anzufangen?

„Nur ein einziger Song“ hält locker mit den anderen Rockstar-Romance Büchern mit, die es grade so auf dem Markt gibt. Diese Geschichte hier, hält vielleicht nicht viele neue Ideen oder Überraschungen bereit, überzeugt dafür aber mit wirklich sympathischen Figuren und authentischer Denkweise.
Nicole hat viel durchmachen müssen und wird von einigen Ängsten erstickt. Ihre Trauer, ihre Befürchtungen, die Hoffnung und ihre Gefühle sind einfühlsam und nachvollziehbar erzählt. Selbst in den Momenten, in denen sie über das Ziel hinausschoss, konnte ich mir erklären warum.
Zack ist ausnahmsweise mal nicht der arrogante, selbstverliebte Übermann. Er ist selbstbewusst aber bescheiden und er kapiert relativ schnell, dass Nicole kein Mädchen für eine Nacht ist. Er zeigt sich als wirkliches Glanzstück, ohne zu protzig zu wirken. Ich konnte ihn richtig in mein Herz schließen.
Auch die Nebenfiguren, wie die Band oder ihre beste Freundin Mia, sind wirklich sympathisch und bereichern das Buch.
Die Geschichte ist ein wenig vorhersehbar aber trotzdem schön. Mich hat es nicht gestört, dass das Rad hier nicht neu erfunden wurde. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, geschmunzelt und mitgefiebert und hatte sogar mal das ein oder andere Tränchen im Auge.
Ich freue mich schon auf den zweiten Band dieser Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl