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Veröffentlicht am 06.03.2020

Tolle Hotel-Tauch-Gefühlschaos-Selbstfindungs-Romance

Hold me now
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Worum geht's?

Zwei Monate als Zimmermädchen in einem Hotel? Eine schlimmere Strafe hätten sich Jazz' Eltern kaum für sie ausdenken können. Und das ausgerechnet jetzt, wo es endlich so aussieht, als würde ...

Worum geht's?

Zwei Monate als Zimmermädchen in einem Hotel? Eine schlimmere Strafe hätten sich Jazz' Eltern kaum für sie ausdenken können. Und das ausgerechnet jetzt, wo es endlich so aussieht, als würde Marc sich vielleicht doch auf eine Beziehung mit ihr einlassen!
Als wäre alles nicht schon ätzend genug, ist der Sohn des Hotelbesitzers ein totaler Idiot. Zuerst legt Noah sie total mies rein, dann kommandiert er sie auch noch herum. Erst als sie einen Waffenstillstand schließen und er ihr Tauchunterricht zu geben beginnt, ändert sich Jazz' Bild von ihm. Doch ihr Herz gehört Marc, oder? Und außerdem dürfte sie als Mitarbeiterin ohnehin nicht mit Noah zusammensein ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Mir hatte im Winter 2018 Julie Chapels Buch aus der Heartbeat-Reihe so gut gefallen, dass ich mich schon total auf die neueste Romance aus ihrer Feder gefreut habe.
Die Zimmermädchen-Sohn-des-Hotelbesitzers-Ausgangslage versprach eine spannende Kombi!
Das Cover ist auf jeden Fall im Trend, auch wenn diese Richtung natürlich immer recht nichtssagend in Bezug auf den Inhalt ist. Hätte das Ganze in Blautönen superschön gefunden, passend zur Tauch-Thematik im Buch.

Wie es mir gefallen hat:

Fangen wir bei Jazz an. Mit ihr haben wir es in gewisser Weise mit einer Ausnahmeprotagonistin zu tun. Sie ist selbstbewusst, feiert gern, hat eine große Klappe, nimmt außer ihren eigenen Bedürfnissen nicht besonders viele Dinge ernst und die vor ihr liegenden Wochen als Zimmermädchen nerven sie total an. Doch sie hat auch eine andere Seite - eine schlagfertig-witzige und doch verletzliche.
Ich finde es toll, wie man in diesem Buch die Entwicklung dieser nicht ganz einfachen jungen Frau mitverfolgen darf. Das ist eine wunderbare Abwechslung zu den vielen lieben Mäuschen, die die große Liebe finden, aber leider von ihrer Vergangenheit eingeholt werden, und was es da noch so an Stereotypen auf dem Buchmarkt gibt.
Jazz muss sich damit auseinandersetzen, wie sehr sie schon seit geraumer Zeit sich selbst im Weg steht und Menschen verletzt hat, denen sie wichtig ist, und das fällt ihr gar nicht so leicht.

Was ich an der Geschichte neben der Charakterentwicklung ganz besonders gelungen finde, sind die wunderschön beschriebenen Tauchgänge sowie die Gespräche zwischen Noah und Jazz und die großartigen Nebenfiguren (Sunny und Lina!).
Außerdem rätselt man lange, was zwischen Jazz und ihrer ehemals besten Freundin vorgefallen sein mag, dass sie sich so verkracht haben.

In zwei Punkten hätte ich noch ein klein wenig mehr erwartet. Zum einen wird ein tragischer Vorfall im Verlauf der Handlung recht knapp abgehandelt, sodass er ohne emotionale Auswirkungen auf Jazz bleibt. Zum anderen hat Noah mich im letzten Drittel des Buches etwas enttäuscht, da er hier mit seinem bisherigen, sehr viel erwachseneren Verhalten deutlich besser gefahren wäre. Hier hätte ich am liebsten seine Gedanken gelesen, um nachzuvollziehen, warum er plötzlich so eine Rückentwicklung durchgemacht hat.

Insgesamt hat mir der Roman aber wieder sehr gut gefallen und mich in eine frühzeitige Sommerstimmung versetzt. Humorvoll, romantisch, dramatisch und einfach superunterhaltsam!

(Für wen) Lohnt es sich?

Das Buch kann ich allen New-Adult-Fans ab etwa 16 Jahren empfehlen, die Lust auf eine sommerliche Lovestory haben und sich auch mal auf eine etwas problembeladenere Hauptfigur einlassen können, die vielleicht erst mal ein bisschen zu kratzbürstig ist, um sie sofort ins Herz zu schließen.

In einem Satz:

„Hold Me Now" ist eine tolle Gefühlsdrama-Tauchexpeditions-Romance-Geschichte, die sich nicht auf Schema F ausruht und einem mal eine etwas herausforderndere Protagonistin zumutet.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Ein gelungener Auftakt

City of Elements 1. Die Macht des Wassers
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Worum geht's?

Vom einem Tag auf den anderen steht Kias ganze Welt Kopf. Will, ein undurchschaubarer Typ, der sie nun schon seit einer Weile verfolgt zu haben scheint, eröffnet ihr, dass ihr bisheriges ...

Worum geht's?

Vom einem Tag auf den anderen steht Kias ganze Welt Kopf. Will, ein undurchschaubarer Typ, der sie nun schon seit einer Weile verfolgt zu haben scheint, eröffnet ihr, dass ihr bisheriges Leben auf Lügen beruht. Er entführt sie nach Tessarect, eine Stadt, die in grundverschiedene Bezirke aufgeteilt ist - nach den vier Elementen. Wem kann Kia noch trauen, wer hat Antworten auf ihre Fragen? Warum soll der Rest der Welt glauben, sie sei tot? Ist sie wirklich das Kind zweier Elementträger, die nie hätten zusammenkommen dürfen? Und was bedeutet das? Könnte in ihr eine Gabe schlummern, die gewaltiger ist als alle Fähigkeiten, die die Talentierten in Tessarect beherrschen?

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich war mir zuerst etwas unsicher, da der Titel für mich wenig außergewöhnlich klang, doch beim zweiten Blick entpuppte sich das Ganze doch als Geschichte mit neuer und eigenständiger Idee. Mir hat die Leseprobe gut gefallen und ich hatte Lust auf innovative Romantasy.

Wie es mir gefallen hat:

Einer der Hauptgründe, warum ich gleich mittendrin war, ist Kias Erzählstimme. Sie ist eine aufgeweckte, humorvolle und tapfere junge Frau, an deren Seite man viel erleben kann (und das tut man beim Lesen auch). Die Andeutungen über ihre Vergangenheit und einen Konflikt in ihrem Freundeskreis machen schnell neugierig, genau wie ihr mysteriöser Verfolger.

Tessarect ist ein wirklich schön gestaltetes Setting. Die verschiedenen Bezirke, die „Stadt unter der Stadt" und die Omilia (Schule/Universität/Hauptsitz der Element-Talentierten) sind bildhaft beschrieben und man möchte am liebsten sofort losziehen und alles erkunden.

Die Liebesgeschichte steht nicht so sehr im Vordergrund, wie ich erwartet hätte. Die entsprechenden Szenen sind superniedlich! Was mich allerdings etwas gestört hat, ist Kias Verhalten gegenüber Will. Sie zieht ständig alles ohne ihn durch, auch dann noch, als es dafür eigentlich keinen Grund mehr gibt.

Es geht in diesem ersten Band sehr turbulent zu. Die Ereignisse lösen sich gegenseitig ab und überschlagen sich manchmal förmlich. Dass die Geschichte so temporeich ist, finde ich an sich gut, hier und da hätte ich es aber befürwortet, wenn Kia mal den Hinweisen nachgegangen wäre, die sie hat, statt mit ihrer Impulsivität immer noch neue Fragen loszutreten (während sie von außen mit weiteren konfrontiert wird). Für die Gefahr, in der sie ganz offensichtlich schwebt, handelt sie oft sehr unbedacht und manches (insbesondere rund um das Verschwinden ihrer Freundin Evelyn) scheint nicht zu hundert Prozent logisch.
Ich könnte mir vorstellen, dass es relativ schwer ist, nach zeitlichem Abstand in Band 2 reinzufinden und noch alles präsent zu haben, was hier im ersten Teil offen gelassen wird.
Gerade über den Komplex um die Talentierten hätten nach meinem Geschmack schon ein paar mehr Informationen mit einfließen können.

(Für wen) Lohnt es sich?

„City of Elements – Die Macht des Wassers" ist ein Jugendbuch für Romantasy-Fans. Man sollte Lust haben, eine vierbändige Reihe anzufangen, denn da die Bücher unmittelbar aufeinander aufbauen, erfährt man andernfalls nicht viel über die Gesamtgeschichte.

In einem Satz:

Der Auftakt von „City of Elements" steckt voller spannender Ideen – rasante Romantasy mit viel Stoff für die Folgebände.

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Veröffentlicht am 01.01.2020

Damals perfekt – jetzt nicht mehr zu retten?

Was perfekt war
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Worum geht's?

Quinn und Graham begegnen sich unter alles andere als schönen Umständen, doch ab da verläuft alles zwischen ihnen fast wie im Märchen.
Jahre später, als Ehepaar, haben sie es bei Weitem ...

Worum geht's?

Quinn und Graham begegnen sich unter alles andere als schönen Umständen, doch ab da verläuft alles zwischen ihnen fast wie im Märchen.
Jahre später, als Ehepaar, haben sie es bei Weitem nicht mehr so leicht. Etwas hat sich zwischen sie gedrängt und wird immer größer, ein Thema, über das sie nicht mehr miteinander sprechen können. Wird es sie das kosten, was einst perfekt war?

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich mag Colleen Hoovers Schreibstil und die Natürlichkeit ihrer Charaktere sehr gern, weshalb ich immer wieder gern zu Büchern von ihr greife (auch wenn ich längst noch nicht alle bisher erschienenen kenne). Nachdem ich „Too Late" nicht ganz so gut, „Weil ich Layken liebe" nett, aber nicht supertoll und „Love & Confess" absolut großartig fand, war ich gespannt, wie es mir mit der neusten Geschichte aus ihrer Feder ergehen würde.

Wie es mir gefallen hat:

Schon der Aufbau des Buches – im Wechsel Szenen von DAMALS und JETZT – hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich manchmal lieber noch etwas in der einen oder der anderen Zeit geblieben wäre.
Der Kontrast zwischen der Kennenlernzeit und der Krise nach einigen Jahren Ehe wird sehr deutlich.

In der JETZT-Zeit dreht Ich-Erzählerin Quinn sich manchmal ein wenig im Kreis, gleitet immer weiter ab in einen depressionsartigen Zustand. Das Buch ist daher also keine heitere Unterhaltungsliteratur, sondern stellt die Beziehungsprobleme und Quinns innere Traurigkeit und Zerrissenheit in den Vordergrund, auch wenn ihnen die Rückblicke in die guten Zeiten gegenübergestellt werden.
Am Anfang hätte ich mir manchmal Grahams Perspektive dazugewünscht; später wurde aber klar, warum die Geschichte ohne sie noch stärker wirkt. So muss man beim Lesen selbst rätseln, was wohl in ihm vorgehen mag.

Über Quinn und ihre sympathische Schwester Ava hätte ich, gerade was ihre Zeit vor Einsetzen der Handlung betrifft, gern noch etwas mehr erfahren. Ich frage mich, wie es kommen konnte, dass ihre Mutter als lange Zeit wichtigste Bezugsperson sie in ihrem Denken so wenig geprägt hat, und wie die Beziehung zwischen Quinn und Ethan zustandegekommen ist und aussah, da er schon sehr oberflächlich dargestellt wird.

Es gibt einige wirklich starke und brillant geschriebene Konfliktszenen, viele sehr schöne und sehr traurige Momente und diese ganz besondere Hoover-Romantik, die einem vor Augen malt, was Liebe wirklich bedeuten und wie sie sich äußern kann.
Die Lösung des Konflikts und die Botschaft, die sich daraus ergibt, haben mir gut gefallen, weil sie glaubhaft und absolut nicht überzogen sind. Die Autorin handhabt das nicht einfache Thema mit dem richtigen Maß an Einfühlsamkeit und Realitätsnähe.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wie auch schon sein Platz im bold-Programm verrät, gehört das Buch zu den „erwachsenen" Hoover-Titeln.
Wer gern auch mal ernstere, herausfordernde Liebesgeschichten liest, die die Nerven manchmal ganz schön strapazieren können, findet hier genau das Richtige für sich.

In einem Satz:

„Was perfekt war" ist so bitter wie herzzereißend, streckenweise zermürbend und doch so hoffnungsvoll – ein klug abgebildetes Ringen um eine Ehe, die perfekt war und nun vielleicht nicht mehr zu retten ist.

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Veröffentlicht am 17.12.2019

Eine gekonnt in Szene gesetzte Abwärtsspirale

Temper Ist es die Rolle ihres Lebens? Oder ein Spiel um die Macht…
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Worum geht's?

Bisher hat Kira ihren Durchbruch als Schauspielerin nicht geschafft und schlägt sich immer noch mit drittklassigen Darbietungen an Schulen durch. Doch das könnte sich jetzt ändern: In dem ...

Worum geht's?

Bisher hat Kira ihren Durchbruch als Schauspielerin nicht geschafft und schlägt sich immer noch mit drittklassigen Darbietungen an Schulen durch. Doch das könnte sich jetzt ändern: In dem Zwei-Mann-Stück „Temper" soll sie Seite an Seite mit Malcolm Mercer auf der Bühne stehen, dem Schauspieler und Theaterinhaber, dessen Bühnenpräsenz sie schon immer beeindruckt hat wie bei keinem anderen. Kira glaubt, sie weiß, worauf sie sich einlässt, auch wenn immer mehr Menschen sie vor Malcolms manipulativer Art warnen. Doch ehe sie sich versieht, zieht sich die Schlinge immer enger zu ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Wie jede/r andere wahrscheinlich auch, bin ich froh, wenn ich in meinem Alltag von den Abgründen der menschlichen Psyche weitestgehend verschont bleibe. Was Bücher angeht, finde ich sie dagegen ziemlich spannend. Bei „Temper" kam noch ein zweiter Aspekt hinzu, nämlich die Schauspielszene. Ein faszinierendes Thema, inwieweit Rollen, die man spielt (in jeder Hinsicht), einen vereinnahmen können!

Wie es mir gefallen hat:

Dieses Buch ist mal etwas anderes und brilliert abseits vom Schema F.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei Ich-Perspektiven. Kira ist eine Schauspielerin Anfang 30, Joanna neben Malcolm die Begründerin des Indifferent Honest Theaters, von dem „Temper" uraufgeführt werden soll. Die schnellen Wechsel sorgen dafür, dass man immer ein weiteres Kapitel einsaugen möchte. Beziehungsweise von ihm eingesaugt werden will - denn das trifft eigentlich ziemlich gut, was die sich zuspitzende Handlung mit einem macht.
Layne Fargo beherrscht den Spannungsaufbau zwischen Charakteren wirklich meisterhaft! Die Konflikte und Entwicklungen ballen sich förmlich und geben einem das Gefühl, eine sich anbahnende Eskalation zu beobachten.

Es gibt keine wirklichen SympathieträgerInnen in diesem Buch, und da ich schwierige Charaktere ohnehin viel interessanter finde, war das für mich genau richtig, auch wenn ich mich in vielen Punkten absolut nicht mit ihnen identifizieren konnte. Kira und Joanna sind beide ziemlich toughe Frauen, unabhängig und abhängig zugleich, eher unkonventionell und nicht ganz einfach.
Während ich zuerst natürlich vor allem auf die Verwicklungen in Bezug auf Kira und Malcolm gespannt war, hat mich zunehmend Joannas Geschichte in ihren Bann gezogen.

Das Buch endet schlagartig. Das meine ich nicht unbedingt im eigentlichen Wortsinn, also abrupt, sondern mit einem wirklichen Schlag. Zuerst hat mich das frustriert, weil man in Bezug auf die Zukunft der Charaktere im Dunkeln gelassen wird und die Konsequenzen dieses Finales offen bleiben, doch im Nacklang hat es dazu geführt, dass es mich länger beschäftigt hat, als es das sonst vielleicht getan hätte. Ein paar mehr Klarheiten hätte ich mir trotzdem „aus erster Hand" gewünscht, denn bestimmt hatte die Autorin einige Gedanken, die sich nicht im Text finden. Dennoch gefällt mir ihre Entscheidung für den Showdown als nicht weiter ausgeführten Schluss inzwischen immer besser. Es ist damit alles gezeigt, was gezeigt werden sollte.

Eine außergewöhnliche Abgrund-Geschichte, die in ihrer Besonderheit den Mainstream wahrscheinlich nicht erreichen, aber hoffentlich dennoch die Aufmerksamkeit bekommen wird, die sie verdient!

(Für wen) Lohnt es sich?

Dieses Buch bietet sich für LeserInnen an, die nach etwas Speziellem suchen, einem Buch, das unterhält, abstößt, fasziniert und sich im Kern mit der Zerstörungskraft und Vorstellungsgewalt der menschlichen Psyche beschäftigt.
Ich würde den Roman ab ca. 16 Jahren empfehlen. Romantik und/oder ein Happyend sollte man hier nicht erwarten; vielmehr liefert „Temper" eine (im besten Sinne) mitreißende Abwärtsspirale, die einen über Macht, Manipulation und die Masken, die Menschen aufsetzen, nachdenken lässt.

In einem Satz:

„Temper" ist ein düsterer, beeindruckender, aber irgendwo auch verstörender Roman mit zwei starken Erzählstimmen, der eine große Sogwirkung entfaltet und sich zu einem dramatischen Finale hinaufschraubt.

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Nachdenkenswertes für Teenie-Mädels

Rise and Shine
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Worum geht's?

Die christliche Bloggerin Christina Walch hat in diesem Ratgeber für Mädchen Nachdenkenswertes, Erfahrungen und Tipps zu den Themen Selbstwert, Identität, Schönheit und wahre Liebe zusammengefasst, ...

Worum geht's?

Die christliche Bloggerin Christina Walch hat in diesem Ratgeber für Mädchen Nachdenkenswertes, Erfahrungen und Tipps zu den Themen Selbstwert, Identität, Schönheit und wahre Liebe zusammengefasst, immer im Zusammenhang mit dem Glauben.
Das Buch ist als Reflexionsgrundlage gedacht und bietet Platz, um zu jedem Sinnabschnitt eigene Gedanken zu notieren und weiterführende Fragen der Autorin zu beantworten.

Was mich neugierig gemacht hat:

Ehrlich gesagt habe ich das Buch ein bisschen falsch eingeschätzt. Ich hatte es zusammen mit „Schmink's dir ab" von Rachel Hollis auf meine Leseliste gesetzt und gedanklich auch derselben Zielgruppe zugeordnet. Allein vom Cover her hatte sich mir nicht erschlossen, dass es ein Buch für Mädchen im Teenageralter ist. Dennoch hat mich interessiert, welche Botschaften darin vermittelt werden.

Wie es mir gefallen hat:

Nach dem Lesen kann ich definitiv sagen, dass das Buch nicht nur für junge Mädchen relevante Themen behandelt und auch allgemeingültige Aussagen trifft. Dennoch ist es am besten für Mädchen ab ca. 13/14 Jahren geeignet. Allein schon am Schreibstil merkt man, dass Jugendliche angesprochen werden sollen.

Das Buch ist in sieben Teile gegliedert, abzüglich Einleitung und Schluss also fünf Oberthemen, zu denen es jeweils mehrere Unterkapitel mit Gedanken der Autorin und abschließenden Fragen zum Nachdenken sowie einige Tipps gibt (beides mit Eintragzeilen). Zentrale Aussagen sind im Textmarker-Look farbig hinterlegt.
Besondere Highlights sind die Interviews, von denen die Hauptkapitel abgerundet werden. Christina Walchs GesprächspartnerInnen waren Tamara Boppart, Déborah Rosenkranz, Alex von den O'Bros, Maria Gfrerer und Sarah Keshtkaran.

Was die Autorin in Bezug auf Beziehungen und Ehe vermittelt, beruht auf konservativen Vorstellungen. Viele davon teile ich, manche auch nicht oder nicht gänzlich. Es liegt auch sehr daran, wie man die Bibel versteht. Es ist ein bisschen schwierig, ich weiß nicht genau, wie man es hätte anders machen können, aber ich fürchte, dass das eine oder andere junge Mädchen erst mal zurückschrecken könnte. Es wird zum Beispiel für eine Unterordnung der Frau unter ihren Ehemann plädiert und dafür, die Zeit als Single als Vorbereitung auf den Zukünftigen zu sehen.

Was mich gestört hat: Die Autorin geht davon aus, dass ja jede Leserin sich schon früh um die Aufmerksamkeit von Jungs bemüht, viel auf Partys unterwegs ist, sich gern aufbrezelt etc. Sie sei ja früher genauso gewesen. Damit schließt man viele Teenies gewissermaßen aus, die eine eher ruhigere Pubertät erleben bzw. generell andere Prioritäten setzen.

(Für wen) Lohnt es sich?

Das Buch ist zum Beispiel eine schöne Geschenkidee zur Konfirmation oder Firmung. Es will jungen Frauen eine Orientierungshilfe für ihren Weg sein und sie dazu bringen, sich bewusst mit sich selbst und ihren Träumen und Plänen auseinanderzusetzen.
Die christlichen Inhalte werden auf eine Weise eingebracht, dass keine wesentlichen Vorkenntnisse über den Glauben notwendig sind; auf Mädchen ohne christlichen Hintergrund könnte es jedoch ein wenig befremdlich wirken.

In einem Satz:

„Rise and Shine" ist ein ermutigender Ratgeber für junge Mädchen, der einen Schwerpunkt auf die Themen Selbstannahme und (erste) Liebe legt und dabei sowohl sehr starke als auch diskussionswürdige Anregungen bereithält.

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