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Veröffentlicht am 13.08.2023

Malou im Strudel der Zeit

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Das Buch knüpft unmittelbar an den ersten Teil, den ich im vergangenen Jahr, mit großer Begeisterung gelesen habe, an. Malou hat sich an ihrem festen Platz im Zeitungsteam gut etabliert.Etliche Promis(Romy ...

Das Buch knüpft unmittelbar an den ersten Teil, den ich im vergangenen Jahr, mit großer Begeisterung gelesen habe, an. Malou hat sich an ihrem festen Platz im Zeitungsteam gut etabliert.Etliche Promis(Romy Schneider, Roy Black, die Rolling Stones) sind nur einige Personen, denen sie in ihren feinfühlig geführten Interviews das ein oder andere Geheimnis entlocken kann.Natürlich ruft das auch Neid unter den Kollegen hervor, gegen den sie sich das ein oder andere Mal vehement wehren muss.

In der Liebe ist sie hin und hergerissen. Außerdem versucht sie ,die etwas angeschlagene Beziehung zu ihren Eltern in Ordnung zu bringen und weitere Geheimnisse aus der Familiengeschichte zu lüften.

Als sie ein Kind erwartet,muß sie den Spagat zwischen Beruf und Mutterschaft bewältigen.Mit Unterstützung durch Familie und gute Freunde,gelingt ihr auch das.

Ich liebe den Schreibstil der Autorin sehr und war,nachdem der erste Teil in meinem Kopf noch ziemlich präsent war,schnell wieder mitten im Geschehen.

Erneut sind die Protagonisten,als auch die anderen involvierten Personen,so lebensnah gezeichnet,dass ich mir jeden einzelnen genau vorstellen konnte,Kopfkino pur.

Einige haben sich ,neben Malou einen besonderen Platz in meinem Herzen erobert.Dazu zählt eindeutig Onkel Julius,ein lebenskluger Mann ,der seiner Nichte mit seinen Ratschlägen ,das ein oder andere Mal geholfen hat.

Neben der fiktiven Geschichte ging es auch wieder um das Weltgeschehen,was zu dieser Zeit einiges zu bieten hatte.Bei mir wurden, ebenso wie im ersten Teil, wieder einige Erinnerungen nach oben gespült. Auch die musikalischen Einschübe haben mir gut gefallen.

Das Rezept ,am Ende des Buchs,war gewissermaßen das Sahnehäubchen.

Ich bin wieder hin und hergerissen, einerseits traurig, dass die Geschichte zu Ende ist, andererseits froh, dass ich sie lesen durfte. Ich vergebe fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Kann man einen Suizid verhindern ?

Simone
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Zwanzig Jahre nach dem Selbstmord ihrer Freundin begibt sich die Autorin auf Spurensuche und lernt dabei einiges aus ihrer eigenen Vergangenheit neu kennen.
Kurz bevor Simone von einem Hochhaus in den ...

Zwanzig Jahre nach dem Selbstmord ihrer Freundin begibt sich die Autorin auf Spurensuche und lernt dabei einiges aus ihrer eigenen Vergangenheit neu kennen.
Kurz bevor Simone von einem Hochhaus in den Tod sprang, hatte sie begonnen, ihr Leben neu zu ordnen. Das hatte sie auch Freunden und Familie mitgeteilt, doch dann kommt alles anders.
Warum hat ihre Freundin ihr Leben auf diese Weise beendet? Diese Frage treibt die Autorin um und ich bewundere Ihren Mut, sich auf diese Weise mit dem Thema auseinanderzusetzen,was auch einen tiefen Einblick in ihre Vergangenheit bedeutet. Sie spricht mit Weggefährten, Familie, Freunden, aber auch Fachleuten über dieses Thema, was eigentlich immer in die Tabuecke gestellt wird. Auch Tagebuchaufzeichnungen zieht sie zu Rate,um Simones Leben zu durchleuchten.
Da Simone und Anja in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind, gibt es auch viel Wissenswertes aus diesem Teil der Republik zu erfahren.
Was die Erzählweise anbelangt, bin ich etwas zwiegespalten. Manchmal kommt man den Protagonistinnen und den Menschen in ihrer Umgebung, ganz nahe, dann wieder wirkt der Schreibstil sehr distanziert auf mich.Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Autorin das zu ihrem eigenen Schutz so gehandhabt hat, um mit der psychischen Belastung, die so ein schwieriges Thema mit sich bringt,fertig zu werden.
Ich empfehle das Buch weiter und vergebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Freundschaft für immer

Was bleibt, wenn alles verschwindet
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Im Mittelpunkt des Buches stehen Susanne und Ruth,die seit vielen Jahren beste Freundinnen sind. Als Susanne an Demenz erkrankt, ist es vor allen Dingen Ruth,die sich liebevoll um sie kümmert , auch wenn ...

Im Mittelpunkt des Buches stehen Susanne und Ruth,die seit vielen Jahren beste Freundinnen sind. Als Susanne an Demenz erkrankt, ist es vor allen Dingen Ruth,die sich liebevoll um sie kümmert , auch wenn sie dadurch selbst an ihre psychischen Grenzen gerät. Man merkt dem Buch deutlich an, dass sich die Autorin mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt hat. Entweder hat sie selbst solche Fälle erlebt oder entsprechende Fachliteratur zu Rate gezogen.

Da es in meiner Familie auch einen Fall von Alzheimer gab, habe ich sehr viele Situationen, genau so, oder in ähnlicher Weise erlebt. Gerade der schleichende Prozess, in welchem die Betroffenen noch versuchen, es als leichte Vergesslichkeit abzu tun, beziehungsweise zu kaschieren,ist eine ganz typische Sache.

Auch wenn mich das Buch sehr betroffen gemacht hat,habe ich es gerne gelesen und empfehle es unbedIngt weiter.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Ein tolles Buch,angelehnt an eine wahre Geschichte

Alma und der Gesang der Wolken
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Klappentext:
1943: In den Wirren des Krieges wächst die Bäuerin Alma über sich hinaus. Als ihr Bruder Franz eingezogen wird, führt sie den Hof alleine weiter – unterstützt von dem französischen Kriegsgefangenen ...

Klappentext:
1943: In den Wirren des Krieges wächst die Bäuerin Alma über sich hinaus. Als ihr Bruder Franz eingezogen wird, führt sie den Hof alleine weiter – unterstützt von dem französischen Kriegsgefangenen Robert. Trotz aller Widerstände verlieben sich die beiden in einander. Alma wird schwanger und damit im Dorf noch mehr zur Außenseiterin. Als der Krieg vorbei ist, kehrt Robert nach Frankreich zurück. Alma führt ihren Hof auch allein durch die Nachkriegs Zeit – bis ihr Bruder heimkehrt und sie wieder in den Hintergrund drängt.Doch damit will sie sich nicht abfinden….

Meine Meinung:

Der Autor hat ein genaues Bild der damaligen Zeit gezeichnet. Die Menschen leben in Armut, die Beschaffung von den nötigsten Lebensmitteln ist eine tägliche Herausforderung, Kreativität ist gefordert. Alma schafft es mit Zähigkeit ,Fleiß und nicht zuletzt einem hervorragenden Geschäftssinn, sich und ihre Familie durchzubringen. Die Sorge um ihren Bruder ,von dem oft über lange Zeit keine Nachricht gibt und den bedrohlich näherrückenden Krieg ,bestimmen den Alltag.
Ich habe die Protagonistin von Anfang an in mein Herz geschlossen und bin ihren Erlebnissen mit atemloser Spannung gefolgt. Dass der Roman angelehnt an eine wahre Geschichte ist, macht ihn zu etwas besonderem. Ich kann das Buch, welches ich als Hörbuch genossen habe, sehr empfehlen und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte

Zwischen den Sommern
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Klappentext:

Als Klara mit über 90 Jahren stirbt, entdeckt ihre Enkelin Isabell in ihrem Haus einen Karton mit Tonbandkassetten, auf die ihre Großmutter kurz vor ihrem Tod ihre Lebenserinnerungen aufgesprochen ...

Klappentext:

Als Klara mit über 90 Jahren stirbt, entdeckt ihre Enkelin Isabell in ihrem Haus einen Karton mit Tonbandkassetten, auf die ihre Großmutter kurz vor ihrem Tod ihre Lebenserinnerungen aufgesprochen hat. Isabell taucht in den Aufnahmen ein ins nationalsozialistische Deutschland, wo Klara in dem kleinen Ort Sandersleben ein linientreues Frauenbildungsheim leitet. Als der Krieg ausbricht und Gustav, ihre große Liebe, an die Front zieht , droht ihre scheinbar idyllische Welt zu zerbrechen. Isabell begegnet einer Frau, die, zerrissen zwischen Anpassung und Abneigung gegen das Regime, versucht, einen Weg durch das dritte Reich zu finden – und ihr dadurch Nachbar und zugleich fremder erscheint. Was hat es mit dem kleinen jüdischen Mädchen auf sich ,dass Clara als ihre eigene Tochter ausgegeben hat und dass dennoch verlorenging?

„Zwischen den Sommern“ ist nach „Die karierten Mädchen“ der zweite Band der Heimkehr – Trilogie, die vom Ende der zwanziger bis in die sechziger Jahre reicht. Sie ist inspiriert von den Erinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als 130 Tonbandkassetten aufgenommen hat.

Meine Meinung:

Ich habe bereits den ersten Band gelesen,hatte damals aber teilweise nicht so einen guten Zugang zu der Geschichte gefunden, weil ich den Schreibstil als etwas distanziert empfand. In diesem Buch bin ich viel vertrauter mit den Personen geworden.

Erneut wird die Geschichte in zwei Zeitabschnitten (Vergangenheit und Gegenwart) erzählt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Zwiespalt von Klara ,die anfangs dem Hitlerregime nicht völlig abgeneigt war,was sich aber Stück für Stück ins Gegenteil verkehrte,darzustellen.Man vermag sich heute kaum vorzustellen, wie schwierig es gewesen sein muss, mit seiner Meinung hinterm Berg zu halten und nach außen hin,mit dem Strom zu schwimmen.Die Sorge um Tolla gepaart mit der Frage ,ob sie damals die richtige Entscheidung getroffen hat ,konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Auch das quasi Neukennenlernen der Mutter/ Großmutter,nach dem Hören der Kassetten,kam sehr gut zum Ausdruck.

Ich fand es sehr schade,dass Klaras Familie erst nach ihrem Tod so viele wichtige Dinge aus ihrem Leben erfahren hat.

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