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Veröffentlicht am 24.03.2024

Drei Frauen auf der Suche nach ihren Platz im Leben

Die Frauen der Familie Carbonaro
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Klappentext:
Drei Frauen der deutsch-italienischen Familie Carbonaro erzählen ihre Geschichte: Sie erzählen von einem archaischen Sizilien Ende des 19. Jahrhunderts, vom Fluch ihrer Vorfahrinnen, von ...

Klappentext:
Drei Frauen der deutsch-italienischen Familie Carbonaro erzählen ihre Geschichte: Sie erzählen von einem archaischen Sizilien Ende des 19. Jahrhunderts, vom Fluch ihrer Vorfahrinnen, von Wundern, Illusionen und kleinen Triumphen. Von Liebe und Gewalt, von schönen Schneidern, Scharlatanen und traurigen Gespenstern. Sie erzählen von Flughunden und Krähen, von Sizilien und Deutschland, von Heimat und Fremdsein, Bombennächten und Bienenstich - und davon, wie das Glück sie immer wieder fand. In einem gewaltigen Bilderbogen lässt Mario Giordano die bewegten Schicksale dreier Frauen erstehen, die unbeirrbar ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben verfolgen. Und er nimmt uns mit auf eine Reise von Sizilien nach Deutschland, die ein ganzes Jahrhundert umspannt.

Meine Meinung:

Ich lese sehr gerne Familiengeschichten,vor allen Dingen solche ,die sich über einen großen Zeitraum erstrecken,insofern bin ich voller Spannung in das Buch gestartet.
Da sehr viele Personen in die Geschichte involviert sind, waren das vorangegangene Verzeichnis, beziehungsweise der Stammbaum sehr hilfreich.Obwohl jede der Frauen ziemlich ausführlich beschrieben wurde und ihre Geschichten gleichzeitig ein Spiegelbild der Gesellschaft waren, kamen sie mir nicht wirklich nahe. Ob es am ziemlich sprunghaften Schreibstil lag, ich weiß es nicht.Trotzdem habe ich ihren Weg ,mit Höhen und Tiefen gerne begleitet.Ich vergebe wohlwollende 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Die Suche nach der eigenen Identität

Die Nacht des Blutadlers
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Der Schweizer Kommissar Andreas Auer leidet seit vielen Jahren unter unerklärlichen Albträumen. Eines Tages eröffnet ihm seine Schwester Jessica , dass er nicht ihr leiblicher Bruder ist, sondern dass ...

Der Schweizer Kommissar Andreas Auer leidet seit vielen Jahren unter unerklärlichen Albträumen. Eines Tages eröffnet ihm seine Schwester Jessica , dass er nicht ihr leiblicher Bruder ist, sondern dass er adoptiert wurde. Daraufhin macht er sich zusammen mit seinem Hund „Minus“ auf den Weg nach Gotland,wo er aufgewachsen ist. Bei seinen Recherchen stößt er auf einen ungeklärten Fall, bei dem eine sechsköpfige Familie auf grausame Weise ermordet wurde, der Fall wurde nie aufgeklärt. Zuerst laufen all seine Recherchen mehr oder weniger ins Leere.Als noch ein altes Wikingerritual Ins Spiel kommt, nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf.

Meine Meinung:

Einmal begonnen, fiel es mir schwer, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Der Autor hat es hervorragend verstanden, den Spannungsbogen kontinuierlich zu steigern, etliche falsche Fährten zu legen und dadurch die Leser:innen immer wieder in die Irre zu führen.

Während der Prolog im Jahre 1944 spielt, wechselt die Geschichte dann zwischen 1978 und der Gegenwart,was mir gut gefiel.Der Protagonist erlebt viele Rückschläge bei seinen Ermittlungen, um dann ganz zum Schluss, seine wirkliche Identität zu erfahren .Gleichzeitig wird auch der Mord aus der Vergangenheit aufgeklärt.

Obwohl das Buch als Krimi deklariert ist, steht es einem Thriller in punkto Spannung überhaupt nicht nach.Ich mag es nicht ,wenn ein Buch mit einem Cliffhanger endet ,hier wurden alle Fragen beantwortet.

Gerne vergebe ich fünf Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Späte Vergangenheitsbewältigung

Greta
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Klappentext:

Mit 85 Jahren beschließt Greta noch einmal ihr Kindheitshaus zu sehen. Die Reise über Polen nach Lettland wird für sie nicht nur körperlich anstrengend – vor allem kämpft sie mit den Erinnerungen, ...

Klappentext:

Mit 85 Jahren beschließt Greta noch einmal ihr Kindheitshaus zu sehen. Die Reise über Polen nach Lettland wird für sie nicht nur körperlich anstrengend – vor allem kämpft sie mit den Erinnerungen, die sie verdrängte, verdrängen musste.

Zur gleichen Zeit fliegt Marita nach Lettland, um ihren Geliebten zu suchen. Sie findet Greta und begleitet sie. Greta könnte ihre Großmutter sein – aber ist sie deshalb klüger? Zu Hause in Lettland, wie sie behauptet, mit einer Kindheitsliebe und den Dainas als Trost?

Meine Meinung:

Es war ein langer und anstrengender Weg,nicht nur für Greta, die sich lang gehüteten Erinnerungen stellen und ihr Leben sozusagen aufräumen muß,sondern auch für mich als Leserin.Der ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ,Gedanken und alten Briefen,dazwischen aktuellen Geschehnissen,erforderten äußerste Konzentration. Ich weiß nicht ,ob ich durchgehalten hätte,wenn die Geschichte nicht so interessant und gleichzeitig berührend gewesen wäre.Polen und Lettland kenne ich persönlich nicht und ich habe auch bis jetzt wenig zu diesen Ländern gelesen.

Die Protagonistin blickt auf ein sehr ereignisreiches Leben mit vielen Höhen und Tiefen zurück und ihr Mut die physisch und psychisch anstrengende Reise zu wagen,ist bewundernswert.

Ein bisschen schade fand ich daß die beiden unterschiedlichen Frauen nur eine relativ kurze Zeit miteinander verbringen konnten,obwohl diese Begegnung auch für Marita einige Erkenntnisse brachte.

Ich bin froh, dass ich die beiden Frauen eine Zeit begleiten und an ihrem Leben teilnehmen durfte und vergebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Ein Hoch auf die Freundschaft

Freundinnen bleiben wir immer
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Judith und Eva sind schon seit frühester Jugend befreundet. Obwohl sie weit voneinander entfernt wohnen und sich auch in verschiedene Richtungen entwickelt haben, gelingt es Ihnen einmal im Jahr ein verlängertes ...

Judith und Eva sind schon seit frühester Jugend befreundet. Obwohl sie weit voneinander entfernt wohnen und sich auch in verschiedene Richtungen entwickelt haben, gelingt es Ihnen einmal im Jahr ein verlängertes Freundinnen – Wochenende zu organisieren. Meistens sind es Städtetrips, die einige kulturelle Highlights beinhalten. Diesmal ist alles etwas anders, Eva hat die Planung für das gemeinsame Wochenende verschusselt , und so bleibt als Notlösung nur das Ferienhaus ihres derzeitigen Lovers Timo in Holland.Dass diese Reise zu einem Wendepunkt im Leben der beiden Frauen führen wird,davon haben sie keine Ahnung.

Eva war immer auf ihre Karriere fixiert,eine feste Beziehung kam für sie nie in Frage.Judith hat einen Mann und zwei ,inzwischen erwachsene Söhne.Mehr und mehr gelangt sie zu der Erkenntnis,dass sie alles für ihre Familie getan hat und dabei selber völlig auf der Strecke geblieben ist.

Als sie bei einem Strandspaziergang den Dünenförster Maarten kennenlernt, fühlt sie sich nach langer Zeit zum ersten Mal wieder als Frau wahrgenommen. Auch Eva kann sich mehr und mehr vorstellen, dass sie bei Timo ihre bisherigen Grundsätze über Bord werfen könnte.

Meine Meinung:

Ich kenne beide Autorinnen und mag ihre Bücher sehr und so war ich auf das erste gemeinsame Buch ( was keinen Sachbuchcharakter hatte)sehr gespannt.

Von Beginn an konnte ich in das Leben der Protagonistinnen eintauchen,was vor allem daran lag,dass sie völlig authentisch wirkten.Es herrschte nicht nur eitel Sonnenschein, sondern es gab auch ein handfestes Streitgespräch , sowas muss eine gute Freundschaft aushalten können.Neben den guten und wertvollen Gesprächen erfuhr man viel über unser Nachbarland.Vor allen Dingen die Beschreibungen der unendlichen Tulpenfelder ( es sind meine Lieblingsblumen)weckten meine Sehnsucht, mal wieder dorthin zu reisen. Auch der Ruf der holländischen Küche wurde kräftig aufgewertet.
Das Buch hatte nur einen Fehler,es war viel zu schnell vorbei. Ich vergebe fünf Sterne und freue mich schon auf Nachschub aus eurer Feder, egal ob zusammen oder alleine.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Eine starke Frau im Strudel der Zeit

Eddas Aufbruch
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Nachdem sie ihr Abitur in der Tasche hat, sehnt sich die 19-jährige Edda nach Freiheit. Deutschland er lebt eine politisch sehr aufgeheizte Zeit, die Jugend rebelliert gegen das Althergebrachte der Generation ...

Nachdem sie ihr Abitur in der Tasche hat, sehnt sich die 19-jährige Edda nach Freiheit. Deutschland er lebt eine politisch sehr aufgeheizte Zeit, die Jugend rebelliert gegen das Althergebrachte der Generation ihrer Eltern.Zusammen mit ihrem Freund Kai und anderen Studenten,beteiligt sie sich an Demonstrationen.Sie ist persönliche Zeugin bei der Erschießung Benno Ohnesorgs,einer Tat,die damals ganz Deutschland aufwühlte.

Nach einem Zerwürfnis mit Kai und um ihrem autoritären Elternhaus zu entfliehen, geht sie als Au-Pair nach Paris. Dort lernt sie Marcel ,einen jungen Franzosen kennen und verliebt sich in ihn.Der Wiederrum ist den Deutschen nicht wohl gesonnen, da seine Mutter von deutschen Soldaten ermordet wurde.Edda beschäftigt sie sich mit der Frage, auf welcher Seite ihre Eltern während der Nazizeit standen? Eine Antwort erhält sie nicht, ihr Vater hüllt sich demonstrativ in Schweigen,auch ihre Mutter gibt keinerlei Auskunft.Aber Edda gibt nicht auf, und als sie alte Feldpost ihres Vaters im Schlafzimmer ihrer Mutter entdeckt, ist sie geschockt über die Ereignisse der Vergangenheit und trifft eine folgenschwere Entscheidung.

Meine Meinung:

Der sehr emotionale und bildhafte Schreibstil, machte es möglich, dass ich sofort in die Geschichte eintauchen konnte. Edda war mir von Anfang an sehr sympathisch, und ich habe sie für ihren Mut, der Vergangenheit ins Auge zu sehen, auch wenn es wehtut, sehr bewundert.Die beiden wichtigen jungen Männer in ihrem Leben, haben sich jeweils sehr stark verändert, was mich zum Teil verstört hat.

Die Reaktion ihrer Eltern, ihr krampfhaftes Bemühen, eine selbst geschaffene Fassade aufrecht zu erhalten, steht stellvertretend für viele Menschen der damaligen Generation.Die Autorin hat es hervorragend verstanden,die jeweiligen Gefühle auf den Punkt zu bringen.

Obwohl ich schon sehr viele Bücher gelesen habe, welche sich mit Themen vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigten, habe ich in diesem Buch wieder einige Sachen erfahren, welche mir bis dahin völlig fremd waren.Man merkt dem Buch die gute Recherchearbeit der Autorin sehr deutlich an, dafür vielen Dank.

Ich vergebe fünf Sterne und lege das Buch jedem Leser/Leserin mit geschichtlichem Interesse sehr ans Herz.

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