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Veröffentlicht am 17.03.2024

Eine starke Frau im Strudel der Zeit

Eddas Aufbruch
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Nachdem sie ihr Abitur in der Tasche hat, sehnt sich die 19-jährige Edda nach Freiheit. Deutschland er lebt eine politisch sehr aufgeheizte Zeit, die Jugend rebelliert gegen das Althergebrachte der Generation ...

Nachdem sie ihr Abitur in der Tasche hat, sehnt sich die 19-jährige Edda nach Freiheit. Deutschland er lebt eine politisch sehr aufgeheizte Zeit, die Jugend rebelliert gegen das Althergebrachte der Generation ihrer Eltern.Zusammen mit ihrem Freund Kai und anderen Studenten,beteiligt sie sich an Demonstrationen.Sie ist persönliche Zeugin bei der Erschießung Benno Ohnesorgs,einer Tat,die damals ganz Deutschland aufwühlte.

Nach einem Zerwürfnis mit Kai und um ihrem autoritären Elternhaus zu entfliehen, geht sie als Au-Pair nach Paris. Dort lernt sie Marcel ,einen jungen Franzosen kennen und verliebt sich in ihn.Der Wiederrum ist den Deutschen nicht wohl gesonnen, da seine Mutter von deutschen Soldaten ermordet wurde.Edda beschäftigt sie sich mit der Frage, auf welcher Seite ihre Eltern während der Nazizeit standen? Eine Antwort erhält sie nicht, ihr Vater hüllt sich demonstrativ in Schweigen,auch ihre Mutter gibt keinerlei Auskunft.Aber Edda gibt nicht auf, und als sie alte Feldpost ihres Vaters im Schlafzimmer ihrer Mutter entdeckt, ist sie geschockt über die Ereignisse der Vergangenheit und trifft eine folgenschwere Entscheidung.

Meine Meinung:

Der sehr emotionale und bildhafte Schreibstil, machte es möglich, dass ich sofort in die Geschichte eintauchen konnte. Edda war mir von Anfang an sehr sympathisch, und ich habe sie für ihren Mut, der Vergangenheit ins Auge zu sehen, auch wenn es wehtut, sehr bewundert.Die beiden wichtigen jungen Männer in ihrem Leben, haben sich jeweils sehr stark verändert, was mich zum Teil verstört hat.

Die Reaktion ihrer Eltern, ihr krampfhaftes Bemühen, eine selbst geschaffene Fassade aufrecht zu erhalten, steht stellvertretend für viele Menschen der damaligen Generation.Die Autorin hat es hervorragend verstanden,die jeweiligen Gefühle auf den Punkt zu bringen.

Obwohl ich schon sehr viele Bücher gelesen habe, welche sich mit Themen vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigten, habe ich in diesem Buch wieder einige Sachen erfahren, welche mir bis dahin völlig fremd waren.Man merkt dem Buch die gute Recherchearbeit der Autorin sehr deutlich an, dafür vielen Dank.

Ich vergebe fünf Sterne und lege das Buch jedem Leser/Leserin mit geschichtlichem Interesse sehr ans Herz.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Sehr bewegende Fortsetzung

Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2)
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Zu Beginn des ersten Weltkriegs gerät August mit einer Gruppe Musiker in ein britisches Internierungslager,wodurch er dem Einsatz an der Front entgeht. Im Jahre 1919 darf er nach Deutschland heimkehren ...

Zu Beginn des ersten Weltkriegs gerät August mit einer Gruppe Musiker in ein britisches Internierungslager,wodurch er dem Einsatz an der Front entgeht. Im Jahre 1919 darf er nach Deutschland heimkehren und sucht seine Kindheitsfreundin Lotte auf,mit der während der ganzen Zeit in brieflichem Kontakt stand. Die beiden verlieben sich in einander und heiraten ,als Lotte schwanger wird.Da August seine Familie durch die Arbeit im Steinbruch( er konnte nie mehr als Musiker arbeiten) ernähren musste, konnte er Mühlbach, sein Heimatdorf, nicht verlassen. Lotte verließ schweren Herzens Bremen, wo sie mit ihren Eltern glücklich gelebt hat, und zog in das Dorf zurück,wo man ihrer Mutter , mit einem unehelichen Kind, das Leben zur Hölle gemacht hatte. Auch Lotte und August fühlen sich teilweise als Außenseiter in der festeingefahrenen Dorfgemeinschaft.
Als sich die politische Lage zuspitzt und immer mehr menschen, Hitler und seinen Parolen auf den Leim gehen, wird es nicht einfacher.

Meine Meinung:

Bereits das erste Buch, in welchem die Autorin ihre Familiengeschichte präsentiert, habe ich mit großer Begeisterung gelesen. In der Fortsetzung stehen nun ihre Großeltern im Mittelpunkt einer äußerst emotionalen Geschichte,aber auch einige der Protagonisten aus dem ersten Teil finden einen angemessenen Rahmen.Die Familiengeschichte mit vielen Facetten ,ist auf sehr gekonnte Weise mit den Ereignissen vor und während des zweiten Weltkriegs ,verknüpft.Durch die sehr bildhafte Beschreibung,nicht nur der Protagonisten,sondern auch ihrer Wegbegleiter,hatte ich durchgehend klare Bilder im Kopf und fühlte mich ihnen durchgehend verbunden.
Da in die Geschichte immer wieder kleine Erinnerungen aus Bd. 1 einfließen, lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Ich spreche eine Leseempfehlung aus,verbunden mit fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Kirkby - ein Ort mit Wohlfühlcharakter

Highland Happiness - Die Schreinerei von Kirkby
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In diesem Band stehen Davie und Susan im Mittelpunkt der Geschichte.Beide haben einen Neuanfang in ihrem Leben in die Wege geleitet.Davie ist aus der Firma seines Vaters ausgestiegen und arbeitet mit großer ...

In diesem Band stehen Davie und Susan im Mittelpunkt der Geschichte.Beide haben einen Neuanfang in ihrem Leben in die Wege geleitet.Davie ist aus der Firma seines Vaters ausgestiegen und arbeitet mit großer Begeisterung als Schreiner ,Susan hat verletzungsbedingt Ihre Fußballkarriere an den Nagel hängen müssen und leitet nun den örtlichen Kindergarten.Beide fühlen sich in Kirkby wohl und sind schon seit drei Jahren beste Freunde.Doch plötzlich scheint aus der Freundschaft mehr zu werden,eine Situation,mit der sie erst einmal umgehen müssen.Außerdem werden beide aus unterschiedlichen Gründen mit unliebsamen Ereignissen ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Meine Meinung :

Ich kenne schon weitere Bücher dieser Reihe, und so war es für mich ein Wiedersehen mit guten Freunden.Aber auch Neueinsteiger können sich, dank des Personenregisters (sogar die wichtigsten Tiere werden erwähnt) bestens im Buch zurechtfinden.

Neben den Protagonisten trifft man natürlich auf viele Bewohner, die in vorangegangenen Büchern im Mittelpunkt standen und mittlerweile ans Herz gewachsen sind.Die Dorfgemeinschaft hält zusammen,jeder hilft jedem ,Pläne werden geschmiedet und natürlich wird gefeiert.Gegen unliebsame Einflüsse von außerhalb setzt man sich geschlossen zur Wehr.

Auch wenn die Liebesgeschichte und das dörfliche Leben im Vordergrund stehen,geht es auch um ernste Themen, wie eine nachwirkende Ex Beziehung , eine sehr schwierige Familiengeschichte und mangelndes Vertrauen in einer langjährigen Freundschaft.Für Erheiterung sorgt einmal mehr der tierische Nachwuchs,der in Form von vielen niedlichen Welpen und einem geretteten Ferkel.

Ich habe mich erneut in dem ( leider nur fiktiven ) Dorf Kirkby, sehr wohl gefühlt und freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Emma am Scheideweg

Lieder des Wandels
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Die Fortsetzung schließt sich nahtlos an den ersten Band an. In Deutschland herrscht immer noch Zerstörung und Hunger, jeder ist mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt, sehnt sich aber auch nach etwas ...

Die Fortsetzung schließt sich nahtlos an den ersten Band an. In Deutschland herrscht immer noch Zerstörung und Hunger, jeder ist mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt, sehnt sich aber auch nach etwas Abwechslung. So finden die Tanzabende, bei denen Emma mit ihren Freunden zusammen musiziert, großen Anklang. Sie selbst findet ihr kleines Glück in den Armen von Kurt. Als dieser plötzlich Köln verlässt und ihr Mann Christian aus der Gefangenschaft zurückkehrt, steht Emma vor ihrer schwersten Entscheidung. Sie gibt ihrer Ehe eine neue Chance, was sich im Nachhinein als großer Fehler erweisen soll……

Meine Meinung:

Obwohl es schon eine Zeitlang her ist, dass ich das erste Buch gelesen habe, fand ich mich sofort wieder zurecht. Die Protagonistin ist eine starke Frau, die mit allen Widrigkeiten des Lebens fertig wird.Ich hatte sowohl sie ,als auch die beiden Männer in ihrem Leben deutlich vor Augen.Der emotionale Schreibstil ließ mich sofort in die Geschichte eintauchen und das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingen.Der Autorin ist es gut gelungen,sowohl die Liebesgeschichte,als auch das Leben in der damaligen Zeit zu präsentieren und mir einige Stunden Lesevergnügen zu bereiten.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Dresden - Eine Stadt im Aufbruch

Das Opernhaus: Rot das Feuer
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Im Prolog der Geschichte lernt man Clementine kennen, die als einzige ihrer Familie, die Völkerschlacht in Leipzig überlebt hat.Sie spielt im weiteren Verlauf aber nur eine kleinere Rolle.
Dreißig Jahre ...

Im Prolog der Geschichte lernt man Clementine kennen, die als einzige ihrer Familie, die Völkerschlacht in Leipzig überlebt hat.Sie spielt im weiteren Verlauf aber nur eine kleinere Rolle.
Dreißig Jahre später stehen Elise und ihre Familie im Mittelpunkt. Sie ist mit dem angesehenen Komponisten Adam Jacobi verheiratet, die beiden haben eine Adoptivtochter.Es war keine Liebesheirat,ihr Herz gehört dem Kulissenmaler Christian.Ihre Verbindung ist unter anderem die gemeinsame Liebe zur Kunst.
In der Stadt brodelt es, Große Teile der Bevölkerung sind unzufrieden mit ihren Lebensbedingungen, das zieht sich durch alle Schichten. Und auch die Frauen, die damals noch wenig bis gar kein Mitspracherecht hatten, proben den Aufstand.

Mit dem ihr eigenen Schreibstil, der mal schnörkellos und dann wieder voller Emotionen ist, hat die Autorin eine Liebesgeschichte, dramatische Familienverhältnisse, geschickt mit den politischen Entwicklungen verknüpft. Sie hat es geschafft, das Bild dieser wunderschönen Stadt, welche ich im Hier und Jetzt schon öfter besucht habe, lebendig werden zu lassen. Ich sah mich teilweise mit Elise durch die kleinen Gassen schlendern, bewunderte die Semper Oper und einige andere besondere Plätze.Daneben war die Gefahr,welcher sich die erboste Bevölkerung aussetzte , mit Händen greifbar.
Ein gut recherchierter historischer Roman ,auf dessen finalen Teil ich mich schon freue.

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