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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2025

Ein bewegender Roman über Schuld, Liebe und die Macht des Schweigens. Eindringlich erzählt, atmosphärisch dicht und bis zum Schluss spannend.

Der Sommer am Ende der Welt
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Darum geht es:

Gemeinsam mit ihrer Tochter reist die Journalistin Hanna nach Borkum. Dort möchte sie einen Artikel über die erschütternden Erfahrungen ehemaliger Verschickungskinder schreiben. Kinder, ...

Darum geht es:

Gemeinsam mit ihrer Tochter reist die Journalistin Hanna nach Borkum. Dort möchte sie einen Artikel über die erschütternden Erfahrungen ehemaliger Verschickungskinder schreiben. Kinder, die in den 1960er Jahren auf der Insel in Kurheimen Leid und Missbrauch erfahren mussten. Für Hanna ist diese Reise jedoch mehr als eine berufliche Recherche. Ihre Mutter war einst eines dieser Kinder. In den Gesprächen mit Zeitzeuginnen kommen verdrängte Erinnerungen ans Licht, und allmählich zeigt sich das Ausmaß des Geschehenen. Als Hanna das Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin erhält, führen neue Hinweise zu einem möglichen Verbrechen. Doch ihre Suche nach der Wahrheit wird kompliziert, als sie sich in den Inselarzt Ole verliebt, ausgerechnet in den Mann, dessen Familie mit der Vergangenheit des Heims verbunden scheint.

Mein Leseeindruck:

Mit „Der Sommer am Ende der Welt“ legt die Autorin Eva Völler erneut einen Roman vor, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Ich habe schon mehrere ihrer Bücher gelesen, und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte spielt auf Borkum und vereint mehrere Ebenen. Die Ära der Verschickungskinder in den 1960er Jahren, ein verborgenes Familiengeheimnis und eine berührende Liebesgeschichte. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, atmosphärisch und ohne überflüssige Längen. Besonders gut gefallen haben mir die wechselnden Perspektiven und Zeitebenen, die für Spannung sorgen und das Thema auf eindrucksvolle Weise vertiefen. Trotz der oft schweren Thematik bleibt die Geschichte fesselnd und lässt sich wunderbar lesen. Leicht, aber niemals oberflächlich. Die Autorin fängt die Stimmung der Insel Borkum sehr eindringlich ein. Man spürt beim Lesen die raue Nordseeluft und die Schwere der Vergangenheit gleichermaßen. Und mit Hanna steht im Mittelpunkt eine Protagonistin, die glaubwürdig, stark und zugleich verletzlich ist. Eine Figur, die einem sofort ans Herz wächst.

Fazit:

4,5/5 Sterne! Ein bewegender Roman über Schuld, Liebe und die Macht des Schweigens. Eindringlich erzählt, atmosphärisch dicht und bis zum Schluss spannend.

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Veröffentlicht am 17.10.2025

Hervorragend recherchiert und atmosphärisch dicht, doch die Figuren konnten mich nicht wirklich berühren.

Schwestern des brennenden Himmels
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Darum geht es:

Potsdam, Sommer 1945: Der Krieg ist vorbei, doch über das Schicksal der Welt wird erst jetzt entschieden. Während Churchill, Truman und Stalin im Schloss Cecilienhof über die Zukunft Deutschlands ...

Darum geht es:

Potsdam, Sommer 1945: Der Krieg ist vorbei, doch über das Schicksal der Welt wird erst jetzt entschieden. Während Churchill, Truman und Stalin im Schloss Cecilienhof über die Zukunft Deutschlands und Europas verhandeln, kämpft eine junge Frau im Verborgenen um ihre eigene Wahrheit. Ann Miller dient als Mitglied des britischen Frauenkorps ATS in Potsdam, doch ihre Identität ist nur eine Hülle. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Geheimnis, das sie um jeden Preis bewahren muss. Ihr Ziel führt sie tief in die von den Russen besetzte Stadt, wo sie ihre Cousine sucht, die Frau, der sie einst Verrat und Scherz zufügte. Begleitet wird Ann ausgerechnet von dem amerikanischen Soldaten Jackson Powers, dessen Herz von Kriegsnarben gezeichnet ist. Zwischen Schuld, Pflicht und unerlaubten Gefühlen entspinnt sich eine gefährliche Reise durch ein Land im Umbruch. Es ist ein Kampf um Vergebung, Vertrauen und einen neuen Anfang.



Mein Leseeindruck:

Schon der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Die Geschichte spielt im Sommer 1945, in einer Zeit, in der die Siegermächte in Potsdam über die Zukunft der Welt verhandeln. Gerade diese Perspektive, den Krieg einmal aus Sicht der Sieger zu erleben, fand ich unglaublich spannend und erfrischend anders. Die Autorin hat ganz offensichtlich hervorragend recherchiert. Man spürt auf jeder Seite, wie viel historische Genauigkeit und Detailwissen in diesem Roman steckt. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie eindringlich sie den Hass und die tiefe Abneigung gegenüber den Deutschen schildert. Diese Atmosphäre ist so greifbar, dass ich beim Lesen tatsächlich Gänsehaut bekommen habe. Eine Zeit, in der Wut, Misstrauen und Schmerz allgegenwärtig waren. Trotz dieser starken historischen Kulisse konnte mich die persönliche Geschichte von Ann leider nicht berühren. Ich habe keine wirkliche Verbindung zu den Figuren aufbauen können; sie blieben mir fremd. Eine emotionale Tiefe habe ich hier vermisst, auch wenn die Grundidee viel Potenzial hatte. Der Schreibstil der Autorin ist jedoch, wie man es von ihr kennt, flüssig, klar und angenehm zu lesen. Sie versteht es, historische Fakten und Fiktion gekonnt zu verweben, auch wenn mich dieses Mal die Figuren emotional nicht mitreißen konnten.



Fazit:

3,5/5 Sterne! Hervorragend recherchiert und atmosphärisch dicht, doch die Figuren konnten mich nicht wirklich berühren.

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Veröffentlicht am 17.10.2025

Ich habe jede einzelne Seite mit Herzblut verschlungen!

Die Kastanienschwestern
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Darum geht es:
Als Cara nach Jahren in ihr Heimatdorf Morcote zurückkehrt, tut sie das nur widerwillig. Eigentlich soll sie die Geschichte des traditionsreichen Weinguts der Familie Casoli aufschreiben. ...

Darum geht es:
Als Cara nach Jahren in ihr Heimatdorf Morcote zurückkehrt, tut sie das nur widerwillig. Eigentlich soll sie die Geschichte des traditionsreichen Weinguts der Familie Casoli aufschreiben. Doch der Ort weckt schmerzhafte Erinnerungen an den Verlust ihrer Schwester. Zudem trifft sie dort auf Casimiro, den Erben des Weinguts und Vater ihrer Tochter, dem sie nie ganz entkommen konnte. Während sie in alten Dokumenten stöbert, entdeckt Cara ein geheimnisvolles Rezeptbuch, das Hinweise auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis enthält. Und je tiefer sie in die Vergangenheit eintaucht, desto drängender wird die Frage, ob der Tod ihrer Schwester wirklich ein Unfall war.

Mein Leseeindruck:
Die Romane von Christine Jaeggi sind für mich jedes Mal wie ein Nachhausekommen zwischen den Seiten. Ich habe diese Geschichte intensiv durchlebt. Jede Seite hat mich gefesselt und mitfiebern lassen. Die Autorin ist für mich eine großartige Geschichtenerzählerin. Kraftvoll, spannend und voller Feingefühl. Ich liebe es, wenn Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben werden, und hier gelingt ihr das so meisterhaft, dass am Ende alles zu einem schlüssigen, berührenden Abschluss zusammenläuft. Die Figuren sind so vielschichtig und lebendig, dass ich sie förmlich spüren konnte. Ich habe sie sehr in mein Herz geschlossen und mit ihnen gelitten, zugleich hatte ich den Wunsch, einige von ihnen zur Rede zu stellen. Am liebsten hätte ich sie gepackt und ordentlich durchgeschüttelt. Genau diese starke emotionale Reaktion zeigt, wie sehr mir die Charaktere unter die Haut gegangen sind. Die Handlung liest sich manchmal wie ein spannender Krimi. So unglaublich fesselnd konstruiert, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Und das Tessin! Die Landschaft, die Weinreben, der Wald und die Wärme sind so eindrücklich beschrieben, dass man sie beim Lesen förmlich fühlt. Ein traumhaftes Setting, das die Geschichte noch intensiver macht. Kurzum: Ein Roman, der unter die Haut geht, mit starken Figuren, einem packenden Plot und einem Ende, das die Zeitebenen überzeugend verbindet.

Fazit:
5/5 ⭐️ Absolute Leseempfehlung! Ich habe jede einzelne Seite mit Herzblut verschlungen! ❤️

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Veröffentlicht am 16.10.2025

Ein fesselnder Psychothriller, der nicht nur mit seinem Nervenkitzel, sondern auch mit seiner Tiefe überzeugt und lange nachhallt.

Brackwasser - Stille Wasser sind tief. Und manche sogar tödlich …
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Darum geht es:

Vor über zwanzig Jahren hat Svea ihre Heimat an der Schlei hinter sich gelassen. Zu groß war der Schmerz nach dem spurlosen Verschwinden ihrer besten Freundin. Jetzt, Jahrzehnte später, ...

Darum geht es:

Vor über zwanzig Jahren hat Svea ihre Heimat an der Schlei hinter sich gelassen. Zu groß war der Schmerz nach dem spurlosen Verschwinden ihrer besten Freundin. Jetzt, Jahrzehnte später, wird deren Leiche tief im Wald entdeckt. Für Svea ist sofort klar, wer verantwortlich ist! Ihr Schwager, der damals mit der Toten zusammen war und die Gegend wie kein anderer kennt. Während sie entschlossen versucht, ihre Schwester Fenja und deren Kinder vor ihm zu schützen, stößt sie auf Misstrauen. Denn um die Wahrheit zu sagen, müsste Svea ein Geheimnis offenbaren über die Nacht, in der alles begann.



Mein Leseeindruck:

Schon nach wenigen Seiten war ich mitten im Geschehen. Gefangen in einer Atmosphäre, die mich nicht mehr losgelassen hat. Das Setting hat mich fasziniert. Eine abgeschottete Gemeinschaft, die jeden Einfluss von außen ablehnt und mit strikter Überzeugung ihre eigenen Regeln lebt. Dieses Umfeld verleiht der Handlung eine beklemmende, beinahe klaustrophobische Spannung, die sich von Seite zu Seite steigert. Der Schreibstil von Jana Stieler ist ausdrucksstark und eindringlich. Jede Szene wirkt greifbar, jede Emotion authentisch. Besonders beeindruckt hat mich, wie die Autorin in die psychologischen Abgründe ihrer Figuren eintaucht. Immer wieder wurde ich in die Irre geführt, habe Vermutungen angestellt und mich doch erneut überraschen lassen. Mehr als einmal habe ich mich dabei ertappt, wie ich beim Lesen die Luft angehalten oder mich am liebsten unter der Decke versteckt hätte. Die Spannung baut sich stetig auf und entlädt sich schließlich in einem Finale, das mich vollkommen zufrieden und zugleich nachdenklich zurückgelassen hat.

Fazit:

5/5 Sterne! Ein fesselnder Psychothriller, der nicht nur mit seinem Nervenkitzel, sondern auch mit seiner Tiefe überzeugt und lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 14.10.2025

Ein intensives, unvergessliches Leseerlebnis, das unter die Haut geht und die Kraft von Liebe und Familie spürbar macht.

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104
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Darum geht es:
Der Roman erzählt von den Folgen des Krieges und den Spuren, die er über Generationen hinweg hinterlässt. Im Mittelpunkt steht ein Junge, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ohne Erinnerung ...

Darum geht es:
Der Roman erzählt von den Folgen des Krieges und den Spuren, die er über Generationen hinweg hinterlässt. Im Mittelpunkt steht ein Junge, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ohne Erinnerung an seine Herkunft gefunden wird. Er erhält den Namen Hartmut und wächst in einem katholischen Kinderheim auf, das von Strenge und Härte geprägt ist. Dort begegnet er der älteren Margret, einer Kriegswaise, die ihm Schutz und Nähe bietet. Zwischen den beiden entsteht eine tiefe Bindung, die ihr weiteres Leben prägt. Trotz ihres Wunsches nach einem normalen Dasein werden sie immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt. Viele Jahre später beginnt ihre Urenkelin Emily, das Schweigen innerhalb der Familie zu brechen, und entdeckt, wie sehr die Erlebnisse ihrer Urgroßelter das Leben der nachfolgenden Generationen beeinflusst haben.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist für mich ein absolutes Jahreshighlight. Die Geschichte ist mir von der ersten Seite an so sehr unter die Haut gegangen, dass ich durchgehend einen Kloß im Hals hatte.
Das Schicksal, das über Generationen eine ganze Familie prägt, hat mich zutiefst sprachlos gemacht. Immer wieder wechselt die Erzählung zwischen Rückblicken in die Vergangenheit und der Gegenwart, wodurch die Entwicklungen und Zusammenhänge der Figuren sehr eindringlich werden. Was Hartmut und Margret erlebt haben, überschreitet jede Grenze des Menschlichen. Gedemütigt, Gewalt und Entwürdigung prägen ihre Kindheit in einem System, das eigentlich Schutz versprechen sollte, stattdessen aber zerstört. Dabei wird sehr deutlich, dass wir uns nicht aussuchen können, in welche Umstände wir hineingeboren werden, und wie prägend diese für unser Leben sein können. Die Autorin beschreibt all dies so authentisch, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Figuren sind mir dabei besonders ans Herz gewachsen. Egal, ob ich Hartmut (Hardy) als kleinen Jungen im Heim begleitet habe oder ihn später als Urgroßvater erlebt habe, seine Entwicklung und seine Verletzlichkeit berühren tief. Auch seine Urenkelin Emily ist eine beeindruckende Figur. Schon als junges Mädchen zeigt sie Stärke und Entschlossenheit, trotz der belastenden Vergangenheit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und ihrer Urgroßeltern. Ihre Geschichte verbindet Gegenwart und Vergangenheit auf eindrucksvolle Weise und macht die familiären Verstrickungen sowie die Auswirkungen von Hardy und Margrets Schicksal greifbar und lebendig

Fazit:
5/5 ⭐️ Ein intensives, unvergessliches Leseerlebnis, das unter die Haut geht und die Kraft von Liebe und Familie spürbar macht. Chapeau, liebe Susanne Abel, für diese meisterhaft erzählte Geschichte! ❤️❤️❤️

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