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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2025

Elegantes Cover, aber die Story bleibt blass

The Academy
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The Academy lockte auf den ersten Blick mit einem atmosphärischen Cover, das perfekt zur herbstlichen Jahreszeit passt und sofort Internats-Vibes weckt. Auch das Innenleben des Buches wirkt hochwertig: ...

The Academy lockte auf den ersten Blick mit einem atmosphärischen Cover, das perfekt zur herbstlichen Jahreszeit passt und sofort Internats-Vibes weckt. Auch das Innenleben des Buches wirkt hochwertig: Der Einband, die Charakterübersicht und die gezeichnete Karte des Campus vermitteln den Eindruck, dass einen eine detaillierte, vielschichtige Geschichte erwartet.

Leider konnte der Inhalt für mich diese Erwartungen nicht erfüllen.

Zunächst fiel es mir schwer, richtig in das Buch hineinzufinden. Es gibt sehr viele Figuren, und obwohl sie alle beschrieben werden, blieben sie für mich wenig greifbar. Ich musste oft überlegen, wer wer ist, wodurch der Lesefluss ins Stocken geriet. Auch der Schreibstil und die wechselnden Perspektiven wirkten teilweise distanziert und unnahbar – ich konnte keinen echten Bezug zu den Charakteren aufbauen.

Inhaltlich zieht sich der Einstieg stark. Die Handlung fokussiert sich lange auf alltägliche Situationen im Internatsleben: Partys, sportliche Aktivitäten, kleinere persönliche Konflikte. Das wirkt zwar realistisch, aber es passiert einfach zu wenig, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Das hat für mich leider ein schlüssiges Gesamtbild ergeben. Erst ungefähr ab der Mitte nimmt die Geschichte Fahrt auf, als die geheimnisvolle App ins Spiel kommt und die Skandale der Tiffin-Academy ans Licht bringt. Ab diesem Punkt wird es interessanter und man spürt, welches Potenzial die Grundidee eigentlich hätte. Aber auch die Auflösung kommt dann irgendwie zu schnell und schon ist das "Problem" gelöst.

Leider kommt diese Dynamik für mich zu spät. Der Spannungsbogen bleibt insgesamt flach, und die wirklich brisanten Enthüllungen können die schleppende erste Buchhälfte nicht wettmachen.

Fazit:
The Academy hat ein starkes Setting, eine spannende Grundidee und überzeugt optisch durch Gestaltung und Atmosphäre. Inhaltlich konnte das Buch mich jedoch nicht fesseln. Zu viele Figuren, ein eher distanzierter Stil und eine Handlung, die erst spät anzieht, sorgen dafür, dass ich am Ende enttäuscht zurückbleibe.

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Veröffentlicht am 25.09.2025

Spannung im Sturm

Garden Girls
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Die Grundidee der Handlung fand ich interessant: ein Serienmörder, der seine Opfer auf grausame, symbolträchtige Weise inszeniert, während ein Hurrikan aufzieht und zusätzlich für bedrückende Atmosphäre ...

Die Grundidee der Handlung fand ich interessant: ein Serienmörder, der seine Opfer auf grausame, symbolträchtige Weise inszeniert, während ein Hurrikan aufzieht und zusätzlich für bedrückende Atmosphäre sorgt.

Die Autorin schafft es, eine dichte, unheilvolle Stimmung zu erzeugen, die besonders gegen Ende für Spannung sorgt. Allerdings hatte ich Schwierigkeiten, sofort in die Geschichte hineinzufinden. Da es sich bereits um einen weiteren Fall für FBI-Agent Tiberius Granger handelt, fehlten mir manchmal die Hintergründe und Bezüge zu früheren Ereignissen – insbesondere in Hinblick auf die Verbindung zum „Fire and Ice Killer“. Auch hatte ich dadurch das Gefühl, die Charaktere nicht genug zu kennen oder etwas verpasst zu haben.

Der Schreibstil ist insgesamt flüssig, allerdings haben mich einige Rechtschreibfehler gestört, die den Lesefluss unterbrochen haben. Auch wenn die Figuren interessante Ansätze haben, konnte ich keine wirkliche Bindung zu ihnen aufbauen. Besonders Tiberius blieb für mich ein wenig blass. Spannend war jedoch die persönliche Verstrickung mit seiner Vergangenheit, die dem Fall eine zusätzliche Ebene gibt.

Positiv hervorheben möchte ich das Ende: Hier zieht die Geschichte noch einmal richtig an und liefert einen packenden Abschluss.

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Veröffentlicht am 21.08.2025

Eine ungewöhnliche Geschichte, die nachhallt

Asa
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Das Cover von Asa hat mich sofort angesprochen. Es wirkt düster, geheimnisvoll und passt perfekt zu dem ernsten, bedrückenden Thema, das sich durch die ganze Geschichte zieht. Man spürt sofort, dass es ...

Das Cover von Asa hat mich sofort angesprochen. Es wirkt düster, geheimnisvoll und passt perfekt zu dem ernsten, bedrückenden Thema, das sich durch die ganze Geschichte zieht. Man spürt sofort, dass es um etwas Größeres geht – um Rache, um Schmerz und um eine Figur, die eine außergewöhnliche Kraft ausstrahlt.

Inhaltlich finde ich die Grundidee sehr spannend: Eine Frau, die nach Jahren der Gefangenschaft zurückkehrt, um eine grausame Familientradition zu brechen und sich all denen zu stellen, die ihr das Liebste genommen haben. Diese Mischung aus Rachegeschichte, Familiendrama und düsterem Thriller hat mich neugierig gemacht und ist ungewöhnlich stark umgesetzt.

Trotzdem hatte ich anfangs Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist besonders, teilweise sehr fordernd, da er ohne "richtige" direkte Rede auskommt und in einer Perspektive erzählt wird, die man nicht aus jedem Roman kennt. Die Sprache zwingt einen dazu, konzentriert zu lesen, und auch die Zeitsprünge machen es nicht leichter, den Überblick zu behalten. Gerade zu Beginn war das für mich eher eine Hürde, erst später konnte ich mich besser darauf einlassen. Manche Passagen fand ich sehr intensiv und sprachlich stark, andere wiederum hätten für meinen Geschmack etwas gestrafft sein können. Auch bei den Figuren war es für mich nicht sofort einfach, eine Bindung aufzubauen. Asa wirkt distanziert und kühl, fast unnahbar, gleichzeitig aber faszinierend in ihrer Entschlossenheit und Kompromisslosigkeit. Im Laufe der Zeit habe ich begonnen, ihre Motive und auch ihre Verletzlichkeit besser zu verstehen, und gerade dadurch wirkt sie letztlich authentisch und komplex.

Was mir an dem Buch gefallen hat, ist der Mut, mit Erzählweise und Struktur etwas anderes zu wagen. Es ist kein Buch, das man einfach nebenbei liest, sondern eines, das fordert und durch seine Intensität eine besondere Wirkung entfaltet. Auch wenn ich nicht alles daran mochte und mir manches etwas zu sperrig erschien, fand ich es dennoch interessant, weil es so ungewöhnlich ist und man nach dem Lesen viel Stoff zum Nachdenken hat.

Insgesamt würde ich Asa denjenigen empfehlen, die gerne experimentelle Schreibstile ausprobieren, die sich auf düstere Themen einlassen können und Freude daran haben, sich in komplexe Figuren hineinzuarbeiten. Wer lieber eine leicht zugängliche, linear erzählte Geschichte liest, könnte hier eher Schwierigkeiten haben. Für mich war es ein Buch, das nicht einfach war, das aber lange nachhallt und das ich trotz mancher Kritikpunkte als intensives und besonderes Leseerlebnis bezeichnen würde.

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Veröffentlicht am 08.08.2025

Mit, Tarnung und innere Stärke

Der Barmann des Ritz
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Ich bin durch das elegante Cover auf „Der Barmann des Ritz“ aufmerksam geworden – es wirkt klassisch, edel und transportiert sofort das Flair der 1940er-Jahre. Die Gestaltung passt perfekt zum Inhalt: ...

Ich bin durch das elegante Cover auf „Der Barmann des Ritz“ aufmerksam geworden – es wirkt klassisch, edel und transportiert sofort das Flair der 1940er-Jahre. Die Gestaltung passt perfekt zum Inhalt: dezent, aber vielsagend.

Die Geschichte spielt im besetzten Paris – ein Setting, das mich grundsätzlich sehr interessiert, vor allem, wenn es so nuanciert erzählt wird wie hier. Im Zentrum steht Frank Meier, Barmann im berühmten Hotel Ritz, der täglich mit der Angst lebt, enttarnt zu werden. Denn er hat ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte.

Der Einstieg fiel mir allerdings etwas schwer. Die Handlung kam nur langsam in Gang, und es dauerte eine Weile, bis ich eine Verbindung zu den Figuren aufbauen konnte. Besonders Frank blieb anfangs recht distanziert, fast zu glatt. Doch je mehr die Geschichte voranschritt, desto mehr gewann sie an Tiefe – sowohl inhaltlich als auch emotional. Vor allem im mittleren Teil, als sich das Spannungsfeld zwischen Anpassung und Widerstand zuspitzt, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich habe mit Frank mitgefiebert und mitgelitten, immer mit der Frage im Hinterkopf, wie lange er seine Tarnung aufrechterhalten kann.

Der Schreibstil ist ruhig, unaufgeregt, manchmal fast sachlich – aber gerade das hat mir gut gefallen. Der Autor schafft es, mit feinen Beschreibungen und klaren Worten eine bedrückende, aber nie reißerische Stimmung zu erzeugen. Keine effekthaschende Dramatik, sondern eine durchdachte, fast leise Erzählweise, die der Thematik gerecht wird.

Die Figuren – besonders Frank, sein Lehrling Luciano und Blanche – gewinnen im Laufe der Geschichte deutlich an Kontur. Ich habe sie nicht nur besser kennengelernt, sondern auch zunehmend als glaubwürdig und menschlich empfunden. Es sind keine überzeichneten Helden, sondern Menschen mit Angst, Sehnsucht, Fehlern und Mut.

Besonders spannend fand ich, dass der Roman auf einer realen Person basiert. Das verleiht dem Ganzen eine zusätzliche Schwere und Relevanz. Auch die historischen Hintergründe sind gut recherchiert und werden geschickt in die Handlung eingebettet, ohne belehrend zu wirken.

Die Geschichte ist kein actiongeladener Thriller, sondern ein atmosphärisch dichter, historischer Roman, der vor allem durch seine ruhige Spannung und sein authentisches Setting überzeugt. Wer historische Romane mit Tiefgang und Charakterentwicklung schätzt, wird hier fündig.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Leider kein Volltreffer

Holmes & Moriarty
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Mit großen Erwartungen habe ich das Buch gelesen – die Idee, Sherlock Holmes und seinen Erzfeind Professor Moriarty in einer gemeinsamen Handlung zu sehen, klang vielversprechend. Der Klappentext versprach ...

Mit großen Erwartungen habe ich das Buch gelesen – die Idee, Sherlock Holmes und seinen Erzfeind Professor Moriarty in einer gemeinsamen Handlung zu sehen, klang vielversprechend. Der Klappentext versprach ein spannendes viktorianisches Krimiabenteuer, durchzogen von Geheimnissen, Verkleidungen und einem drohenden Weltuntergang.

Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht abholen. Der Schreibstil war für mich schwer zugänglich – zu spröde, teils hölzern, und ohne jene Atmosphäre, die man sich bei einer Holmes-Geschichte eigentlich erhofft. Die Sprache schien bemüht, den Ton Arthur Conan Doyles zu treffen, verfehlte ihn aber aus meiner Sicht deutlich. Ich konnte keinen echten Lesefluss entwickeln und wurde mit den Figuren nicht warm.

Auch die Handlung, die theoretisch viel Potenzial hatte – ein geheimnisvoller Schauspieler, seltsame Zuschauer, Holmes und Moriarty auf der Flucht – blieb für mich leider zu oberflächlich und konstruiert. Die Spannung, die sich aus der unfreiwilligen Zusammenarbeit zweier Erzfeinde ergeben könnte, verpuffte größtenteils, da die Charakterzeichnung blass blieb und die Dialoge wenig Tiefe hatten.

Schade, denn die Grundidee war durchaus reizvoll. Wer aber auf authentische Holmes-Stimmung und ein mitreißendes Krimi-Abenteuer hofft, könnte hier enttäuscht werden – wie ich es leider wurde.

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