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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2019

Aufwühlend und berührend

Zeit aus Glas
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Ruth hat die Pogromnacht erlebt und es ist nichts mehr, wie es vorher war. Die Übergriffe der Nazis lasten schwer auf ihr und ihren Freunden. Viele versuchen, die Heimat zu verlassen, doch nicht allen ...

Ruth hat die Pogromnacht erlebt und es ist nichts mehr, wie es vorher war. Die Übergriffe der Nazis lasten schwer auf ihr und ihren Freunden. Viele versuchen, die Heimat zu verlassen, doch nicht allen gelingt dies. Auch die Meyers bemühen sich um Visa, doch es gibt nur geringe Chancen. Sie wollen ja auch als Familie zusammenbleiben. Und dann geschieht das Schreckliche: Ruths Vater wird verhaftet. Ruth versucht auf eigene Faust ins Ausland zu kommen. Nur so, denkt sie, ihre Familie und auch ihren Vater retten zu können…
Diese dramatische Familiengeschichte beruht auf wahren Begebenheiten.

Dies ist der zweite Band den Ulrike Renk über Ruth Meyer und ihre Familie geschrieben hat. Und es geht genauso spannend weiter, wie der erste Band aufgehört hat. Wieder war das Buch durch den angenehmen Schreibstil leicht und flüssig zu lesen. Auch wenn der Schreck einen doch immer wieder in den Klauen hält. Denn ich bin eine Nachkriegsgeneration. Zwar ist mir schon klar, dass damals entsetzliches geschehen ist, doch das nun auf eine Familie bezogen zu lesen, bewegt noch viel mehr. Auch wenn ich in den letzten, ich möchte sagen etwa zwei Jahren schon öfter über diese Zeit und die Nazigräuel gelesen habe. Zwar ist es bestimmt nicht Wort für Wort so wie geschildert passiert, aber vieles hat die Autorin wohl auch dem Tagebuch der Protagonistin Ruth Meyer entnommen. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich auch ganz gut in die Protagonistin hineinversetzen. Ich habe mit Ruth gelitten z.B. als ihr Vater verhaftet worden ist. Ich habe mit ihr auch später noch gelitten, doch weiter möchte ich nichts schreiben, denn ich will ja nicht spoilern. Das Buch hat mich regelrecht mitgerissen, ich konnte mit dem Lesen einfach nicht aufhören, so sehr hat es mich in seinen Bann gezogen. Natürlich endet es – genau wie fast alle Mehrteiler – mit einem Cliffhanger. Doch hoffe ich, dass es nicht allzu lange dauert, bis der nächste Band, der Abschlussband, erscheint. Ich bin sehr gespannt darauf! Von mir für dieses Buch eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Ein schöner Liebesroman

Die Sterne über den Black Mountains
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Caitlin ist Autorin von Kriminalromanen und ihr geht es eigentlich recht gut und sie ist zufrieden. Denn ihre Krimis sind erfolgreich. Um eine Lesung hat sie sich bisher immer erfolgreich gedrückt, denn ...

Caitlin ist Autorin von Kriminalromanen und ihr geht es eigentlich recht gut und sie ist zufrieden. Denn ihre Krimis sind erfolgreich. Um eine Lesung hat sie sich bisher immer erfolgreich gedrückt, denn die hat unwahrscheinliches Lampenfieber. Doch nun soll sie eine halten und es geht entsetzlich schief. Sie findet sich am nächsten Tag total verkatert in einem Hotelzimmer wieder mit einem Zettel ihrer freundlichen Helfers, der sie dorthin gebracht hat. Dann zieht auch noch ihre nervige Schwester bei ihr ein und sie hat zum Schreiben gar keine Ruhe mehr. Sie macht kurzen Prozess und flüchtet auf Land auf eine abgelegene Farm. Bereits in der ersten Nacht glaubt sie an Einbrecher, der sich jedoch als der Tierarzt Ben herausstellt und zudem auch noch als ihr Retter in der Not in Glasgow. War es Schicksal, dass die beiden sich wiedertreffen sollten?

Meine Meinung
Von dieser Autorin habe ich schon mehrere – fast alle – Bücher gelesen und ich bin nie enttäuscht worden. So auch dieses Mal nicht. Das Buch ließ sich durch den angenehmen Schreibstil leicht und flüssig lesen. Auch gab es keine Unklarheiten. In die Geschichte bin ich sehr gut hinein gekommen, konnte mich auch gut min die Protagonisten hineinversetzen. In Caitlin, die erst dieses Dilemma auf der Lesung erleben musste und schon Angst hatte, dass Ihre Karriere als Autorin vorbei sei. Und dann noch ihre nervige Schwester, die sie nur beim Schreiben störte. So kann ich sehr gut verstehen, dass Caitlin die Stille in diesem abgelegenen Dorf gesucht hat. Und dann trifft sie dort tatsächlich ihren freundlichen Helfer wieder. Das musste doch etwas bedeuten. Und in dem Haus bzw. der Farm, auf die sie sich zurückgezogen hatte, war auch schon einiges passiert. Was, das soll der geneigte Leser bitte selbst lesen. Auf jeden Fall ist das Buch ein Liebesroman, der spannend ist von Anfang bis zum Ende. Manchmal habe ich mich allerdings gefragt, warum sie sich so anstellt, aber auch das soll der Leser selbst lesen. Ich war auf jeden Fall von dem Buch gefesselt und es hat mich in seinen Bann gezogen. Und mich natürlich sehr gut unterhalten. Daher von mir eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Nach einer Zeit des Schwächelns doch sehr spannend

Wiedersehen auf Downfield Hall
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Julie war nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Stiefbruder nach Deutschland geschickt worden. Nach nunmehr neun Jahren durfte sie zurückkehren. Doch alles hat sich verändert, sogar ihr Stiefbruder Grant. ...

Julie war nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Stiefbruder nach Deutschland geschickt worden. Nach nunmehr neun Jahren durfte sie zurückkehren. Doch alles hat sich verändert, sogar ihr Stiefbruder Grant. Einem Wiedersehen mit ihm konnte sie nichts abgewinnen, hatte doch er sie damals weggeschickt. Keine einzige Nachricht war von ihm in all der Zeit gekommen. Doch als sie ihn dann sieht hat sie ein berauschendes Gefühl, das doch nicht richtig sein kann, er ist doch ihr Stiefbruder! Doch die aufkommende Beziehung wird überschattet von der dunklen Familienfehde, die ihre Eltern tötete und der Mörder ist noch nicht zufrieden.

Meine Meinung
Das Buch fing mit den Geschehnissen auf Downfield Hall gleich mit einer leichten Spannung an. Doch danach schwächelte es eine gewisse Zeit leider etwas. Vielleicht, weil die Autorin doch sehr ins Detail ging, was etwas gestrafft auch gereicht hätte. Allerdings wurde es letztendlich so spannend, dass dieses Schwächeln voll kompensiert wurde. Es ließ sich leicht und flüssig lesen und es gab auch keine Unklarheiten. Der Schreibstil war sehr angenehm. Ich war auch schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Julie, die immer nur von ihrem Bruder einmal im Jahr Post bekam, aber nie von ihrem Stiefbruder. Sie hatte den Eindruck, dass er sie vergessen hatte. Und als sie zurückkehrte, hätte sie wohl nie gedacht, dass sie sich in ihn verlieben könnte und wollte das auch nicht wahrhaben. Der Ausspruch ‚er war doch ihr Stiefbruder‘ hat mich durchaus etwas irritiert. Sie war doch nicht blutsverwandt, also kein Inzest! Wieso dachte sie dann, das dürfe nicht sein? Ach ja, und dann noch der Mörder. Doch darüber soll der geneigte Leser selbst lesen. Grant hatte ich nicht ganz verstanden. Wieso hatte er seiner Stiefschwester nicht auch geschrieben? Auf jeden Fall hat mich dieses Buch – als es so richtig spannend wurde – gefesselt, in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten. Von mir dafür eine Leseempfehlung sowie – trotz der leichten Schwächen am Anfang - die volle Bewertungszahl.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Leider erst ab etwa der Mitte wirklich spannend

Lady Annes Geheimnis
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Seit Anne von ihren Eltern wegen ihres unehelichen Kindes nach Hannover verbannt worden war, lebte sie als Zofe am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig. Dieser war der nächste in der englischen Thronfolge. ...

Seit Anne von ihren Eltern wegen ihres unehelichen Kindes nach Hannover verbannt worden war, lebte sie als Zofe am Hof des Kurfürsten Georg Ludwig. Dieser war der nächste in der englischen Thronfolge. Das Kind hatte man Anne weggenommen, denn diese Angelegenheit sollte vertuscht werden. Zudem hatte man ihr weißgemacht, dass der Vater ihres Kindes tot sei, bevor man sie nach Deutschland abgeschoben hatte. Als Georg Ludwig Queen Anne auf den Thron folgte, beschloss Anne in England nach ihrem Sohn zu suchen und ihn zu finden. Durch den Umzug des Kurfürsten an den englischen Hof erhielt sie dazu die Gelegenheit. Doch ihr Geheimnis wurde für sie noch gefährlicher, denn der Kindsvater ist ein Schotte und zählte zu den Jakobiten, den schlimmsten Gegnern des neuen Königs.

Meine Meinung
Die ist der erste Roman den ich von dieser Autorin gelesen habe. Er hat mich nicht enttäuscht, auch wenn das Buch zu Anfang etwas langatmig war. Der Schreibstil war angenehm und es gab auch keine Unklarheiten. Als Anne dann schließlich in Großbritannien nach ihrem kleinen Sohn suchen konnte entstand auch endlich etwas Spannung, doch auch hier blieb diese noch etwas flach, weil es einfach zu lange dauerte, bis endlich mal was passierte. Allerdings stieg die Spannung dann schlagartig nach oben und hielt sich bis zum Ende. Ab diesem Zeitpunkt hat mich das Buch gefesselt und in seinen Bann gezogen. Ich will nicht sagen, dass es vorher schlecht gewesen war, aber die Handlung plätscherte einfach so dahin, es geschah kaum etwas. Doch wie gesagt, wurde es dann wirklich spannend und das Buch begann mir wirklich zu gefallen. Ich konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Einer Mutter das Kind wegzunehmen ist schon allerhand. Und es dann noch als Druckmittel zu benutzen … Mehr dazu jedoch nicht. Ich konnte mich auch in Ian hineinversetzen, den Jakobiten, den Schotten, der sich mit allen Schotten, die Jakobiten waren, dagegen wehrte, dass King Georg die Angelegenheiten der Schotten nicht ernst nahm und ihnen die Engländer vorzog. Und eigentlich sollte Anne ja dem König die Treue halten. Da das Buch leider in der ersten – ca. - Hälfte etwas zu langatmig war und erst in der zweiten Hälfte richtig Fahrt aufnahm kann ich zwar eine Empfehlung an alle, denen es nichts ausmacht, wenn ein Buch erst später wirklich spannend wird, aussprechen, aber ihm leider nur vier von fünf Sternen geben.


Veröffentlicht am 12.06.2019

Ein spannender HIstorischer Roman

Hurentochter - Die Distel von Glasgow
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Glasgow 1876. Die Leiterin des Hurenhauses Margery und der Henker Higgins finden in den Straßen von Glasgow eine junge Frau. Sie nehmen sie mit und pflegen sie gesund. Im Hurenhaus wird die Frau, die ihr ...

Glasgow 1876. Die Leiterin des Hurenhauses Margery und der Henker Higgins finden in den Straßen von Glasgow eine junge Frau. Sie nehmen sie mit und pflegen sie gesund. Im Hurenhaus wird die Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat, von einer Tochter entbunden. Sie nennt sie Emily.
Viele Jahre später wollen Emily und ihr Freund Liam dem Hurenhaus entfliehen. Auch ihre Mutter und eine Freundin wollen aus dem Milieu heraus. Doch da gibt es jemanden, der das verhindern will. Wird es ihm gelingen? Oder wird Emily eines Tages zu ihrem Recht kommen?

Meine Meinung
Wie ich gelesen habe, ist dies der Debütroman der Autorin Tabea Koenig. Es ist wahrhaftig ein gelungenes Debüt. Wieder einmal wurde ich von einem Roman, der mir lesenswert erschien, nicht enttäuscht, nein ich wurde positiv überrascht, obwohl ich am Anfang den Eindruck hatte, dass sich die Geschichte etwas zieht. Aber das alles war wichtig für das Nachfolgende. Und es dauerte auch nicht sehr lange, bis dann die Geschichte, in die ich gut hineingekommen bin, richtig spannend wurde. Ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Emily, die etwas tat, was Liam entsetzte- denn sie wusste sich einfach nicht mehr anders zu helfen. - und womit sie zunächst sein Vertrauen verlor. In Liam den ich durchaus verstehen konnte, aber andererseits auch wieder nicht. Dann gab es da noch den Mann, der sich zu Emilys und Liams Pflegevater machte. Blake mochte ich zunächst nicht so sehr, denn bei ihm wäre Emily nur die Geliebte gewesen. Und doch hat er sie gewissermaßen gerettet, zumindest zum Teil. Alles in Allem muss ich sagen, dass mich dieses Buch sehr gefesselt, mich in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten hat. Auch war der Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Ich konnte letztendlich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören, musste wissen, wie es jetzt ausgeht. Von mir bekommt es, trotz der Längen am Anfang, eine Lese-Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.