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Veröffentlicht am 11.03.2023

Roadtrip mit Wohlfühlfaktor

Immer am Meer entlang
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Immer am Meer entlang
Autorin: Franziska Jebens
Verlag: dtv
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin Franziska Jebens ist mit „Immer am Meer entlang“ eine wunderschöne Geschichte rund ums Fortgehen, ...

Immer am Meer entlang
Autorin:
Franziska Jebens
Verlag: dtv
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin Franziska Jebens ist mit „Immer am Meer entlang“ eine wunderschöne Geschichte rund ums Fortgehen, um anzukommen, bestens gelungen.
Schon das Cover konnte mich mit seinen kräftigen Farben in seinen Bann ziehen und versetzte mich gleich in die richtige Stimmung, um mich auf diesen gefühlsvollen, aber nicht gefühlsduseligen, Roadtrip mit Josi und Paul einzulassen. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptdarsteller erzählt und wirkte dadurch noch kurzweiliger und lebendiger.
Die ProtagonistInnen wurden von der Autorin liebevoll im Detail ausgearbeitet und ich konnte mich herrlich in die jeweiligen Personen hineindenken und mit ihren Erlebnissen und Gedankengängen mitfühlen. Der flüssig zu lesende Schreibstil ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und am Ende des Buches dachte ich mir: „Schade, dass es schon aus ist!“. Der Abschluss der Geschichte ist aber durchaus schlüssig und ich war damit sehr zufrieden.
Wie der Titel schon verrät, spielt der Roman hauptsächlich am Meer und Franziska Jebens konnte die verschiedenen Stimmungen am Meer wundervoll in Worte verpacken. Ich sah mich direkt selbst an so manchem Strand sitzen und die Wellen beobachten und mein Fernweh ans Meer wurde interessanterweise gleichzeitig befeuert und befriedigt.

Fazit
„Immer am Meer entlang“ empfand ich als wunderschönes Wohlfühlbuch, das auch Mut machen kann, sich immer wieder selbst nach dem Glück umzuschauen und seine Alltagsroutinen zu durchbrechen.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Rosa Reich - die neue Hobby-Ermittlerin

Um die Hecke gebracht
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Um die Hecke gebracht
Autorin: Kristina Hortenbach
Verlag: Heyne
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Durch die satten Farben und die Gegenstände, welche in einem ungleichen Größenverhältnis auf dem Cover dargestellt ...

Um die Hecke gebracht
Autorin:
Kristina Hortenbach
Verlag: Heyne
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Durch die satten Farben und die Gegenstände, welche in einem ungleichen Größenverhältnis auf dem Cover dargestellt sind, hat das Umschlagbild gleich meine Aufmerksamkeit erregt. Ich habe den Klappentext gelesen und mir gedacht, dass das ein Krimi nach meinem Geschmack sein könnte. Was soll ich sagen: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht!

Das Setting des Cosy Krimi im Schlossgarten gefiel mir sehr, da es etwas Geheimnisvolles und Altes vereinte. Ich konnte mir die parkähnliche Anlage sehr gut vor meinem inneren Auge ausmalen.

Die Hauptdarstellerin Rosa Reich war lange Jahre als Lehrerin berufstätig und startet in ihrer Pension mit der familieneigenen Gärtnerei noch einmal durch. Ich habe ihre Unternehmungslust bewundert! Dass sie so manche Eigenschaft, die sie im Laufe ihres Lehrerinnendaseins erworben hat, nun gut als Hobby-Ermittlerin verwenden kann, davon bin ich überzeugt. Analytisches Denken, Ruhe bewahren, Menschenkenntnis und eine gute Portion Humor werden ihr als Lehrerin sicher dienlich gewesen sein. Das kommt ihr auch als Freitzeit-Schnüfflerin jetzt zupass.

Rosas Gärtnerei-Familie ist mir gleich mit ihren doch sehr unterschiedlichen, aber sehr herzlichen Charaktere, ans Herz gewachsen. Ob nun Rosas Mutter oder ihr Angestellter Willy, der Neffe Moritz oder die Bäckerin Sarah, Rosas alter Freund Karl oder Rosas neuer Freund Andy, sie alle wurden sehr detailverliebt und mit besonderen Eigenschaften versehen, porträtiert. Ich konnte mir die Personen sehr gut in ihren unterschiedlichen Rollen vorstellen und fühlte mich sogar zeitweise wie ein Teil dieser Gärtnerei-Familie.

Kristina Hortenbach baute ihn ihren Cosy Krimi jede Menge Anspielungen an rheinische Örtlichkeiten, Spezialitäten und Gepflogenheiten ein und das machte für mich einen Großteil des Charmes des Buches aus. Auch die Verwendung des rheinischen Dialektes in der Geschichte (vor allem bei der älteren Bevölkerung) fand ich authentisch und ich konnte trotzdem den Inhalt tadellos verstehen. Ich mag es generell gerne, wenn Lokalkolorit dem Gelesenen eine gewisse Zuordenbarkeit zu einer Region verleiht und ich damit auch eine virtuelle Reise in neue Gefilde unternehmen kann. Das ist der Autorin wunderbar gelungen.

Mir gefiel Rosa Reichs erster Fall aufgrund des kurzweiligen, unterhaltsamen und flotten Schreibstils der Autorin sehr. Der Spannungsbogen konnte bis zum Ende aufrechterhalten werden, wozu vielleicht auch die angenehm kurzen, aber knackigen, Kapitel beitrugen.
Ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung der Reihe!

Fazit
Wer einen spannenden, kurzweiligen und nicht zu blutrünstigen Cosy Krimi mit rheinischem Lokalkolorit und einer sympathischen Hobby-Ermittlerin zwischen jeder Menge Blumen, Stauden, Büschen und Bäumen kennen lernen möchte, dem sei „Um die Hecke gebracht“ von Kristina Hortenbach wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich wunderbar kurzweilig unterhalten und vergebe die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Zum Glück hat Altaussee den Franz Gasperlmaier!

Letzter Tropfen
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Letzter Tropfen. Ein Altaussee-Krimi
Autor: Herbert Dutzler
Verlag: Haymon
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der neue Fall mit dem Franz Gasperlmaier wurde von mir bereits heiß herbeigesehnt und was soll ...

Letzter Tropfen. Ein Altaussee-Krimi
Autor: Herbert Dutzler
Verlag: Haymon
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der neue Fall mit dem Franz Gasperlmaier wurde von mir bereits heiß herbeigesehnt und was soll ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht.

Der Gasperlmaier ist und bleibt ein Original und entspricht in so vielem der österreichischen Seele eines guten Mannes. Er macht sich Gedanken um seine Lieben und will auf jeden Fall, dass es ihnen so gut wie möglich geht. Dass er dabei schon öfter über seinen (traditionsbeschwerten) Schatten springen muss, nimmt er dafür gerne in Kauf. Gasperlmaier ist kein taffer Ermittler, doch gerade das macht ihn so sympathisch. Er ist verwurzelt in seinem Ausseer-Land und glaubt prinzipiell an das Gute im Menschen. Einem guten Essen und einem Bier ist er nicht abgeneigt und ab und an ein Schnapserl darf auch nicht fehlen. Aber: Der arme Gasperlmaier musste in diesem Krimi schon wieder so hungern. Ich wollte ihm direkt eine Jausenbox zurechtmachen, damit er ein bisschen unabhängiger von der außerhäuslichen Nahrungszufuhr wird.

Seiner Ehefrau Christine ist Franz liebevoll verbunden und sie mag ich auch gerne, denn sie ist eher pragmatisch und kann die Dinge wieder in die richtige Dimension zurechtrücken, wenn im Hause Gasperlmaier Panik ausbricht.

Herbert Dutzlers Schreibstil gefällt mir nach wie vor und er verpackt den Kriminalfall mit Leichtigkeit in seine kurzweilige Geschichte. Es überschlugen sich die Ereignisse und eine Vielzahl an möglichen Verdächtigen machte es mir nicht leichter, zu erraten, wer der / die MörderInnen sein könnten. Sobald ich meinte, den oder die ÜbeltäterInnen ausgemacht zu haben, ergab sich durch eine neue Wendung wieder ein ganz anderes Bild. So blieb der Roman spannend bis zum Schluss.

Der Autor schafft mit seinen detailreichen Schilderungen der Umgebung und der Charaktere, dass ich mich direkt selbst in der Kulisse des Ausseer-Landes und mitten in den Ermittlungen sah. Die österreichisch gefärbte Ausdrucksweise seiner ProtagonistInnen macht das Buch zu einem Stück Heimatkunde.

Für mich war es ein großartiges Lesevergnügen und ich wünsche dem Gasperlmaier eine Fortsetzung, in der er vielleicht sogar seinen kleinen Schatz in der Nähe hat.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel österreichischem Lokalkolorit ist, dem sei "Letzter Tropfen" von Herbert Dutzler wärmstens empfohlen. Ein herrliches Lesevergnügen und darum von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Rosa schnüffelt schneller

Tote Lämmer lügen nicht
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Tote Lämmer lügen nicht
Autorinnen: Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ...

Tote Lämmer lügen nicht
Autorinnen:
Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist mit „Tote Lämmer lügen nicht“ ein spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi mit viel Ostfrieslandflair bestens gelungen.
Es handelt sich nunmehr bereits um den 10. Band der Reihe um Rosa Moll und durch ein Personenregister am Buchende und Regresse, die geschickt in die Handlung eingebunden sind, findet man sich auch als Neueinsteiger der Reihe leicht zurecht und kann die Lektüre genießen. Die Rezepte am Buchende sind ebenfalls dazu geeignet, zu genießen. Eine Karte zur Lage der friesischen Orte wäre noch das Sahnehäubchen der Zusatzausstattung des Buches gewesen. Vielleicht findet sich so ein Übersichtsplan dann im 11. Band?
Der leichtfüßige Schreibstil, die eingebaute Situationskomik und der angedeutete Dialekt bereiteten mir beim Lesen viel Vergnügen. Ich fand die Gegend sehr gut beschrieben und ich konnte vor meinem inneren Auge nicht nur die Handlung, sondern auch die Umgebung wie einen Film abrufen.
Besonders das Thema Freundschaft wurde in allen seinen Facetten immer wieder thematisiert und machte die Geschichte damit für mich besonders sympathisch. Doch ich lernte auch eine Menge Neues dazu, wenn es z. B. um die Schafzucht oder das Thema Wölfe in Mitteleuropa ging.
Die herzliche, als auch umtriebige, Hauptdarstellerin Rosa Moll, im Brotberuf Lehrerin, sorgt dafür, dass die Morde in Ostfriesland aufgeklärt werden können. Dabei ist sie eine große Hilfe, wenn zwischendurch die polizeilichen Ermittlungen ins Stocken geraten. Rosa steckt ihre Schnüffelnase in die unterschiedlichsten Themenbereiche und bringt sich mitunter damit ganz schön in Gefahr, doch der Aufklärungserfolg gibt ihrer Vorgehensweise recht.
Die anderen ProtagonistInnen aus Rosas Entourage wurden, wie sie selbst, liebevoll ausgestaltet und sehr lebensnah porträtiert. Durch angenehme Kapitellängen schritt die Handlung rasch voran und ich überzog die von mir eingeplante Lesezeit des Öfteren, um „Nur noch schnell dieses nächste Kapitel“ zu lesen und der Auflösung des Kriminalfalles entgegen zu fiebern.

Fazit
Wer einen unterhaltsamen, spannenden und kurzweiligen Regionalkrimi mit viel Ostfrieslandflair sucht, dem sei „Tote Lämmer lügen nicht“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und vergebe daher gerne die volle Sternezahl und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Mordermittlungen anno 1924

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus
Autorin: Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist eine interessante, historisierende ...

Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus
Autorin:
Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist eine interessante, historisierende Fortsetzung der Krimireihe im Baden-Baden der 1920er Jahre gelungen. Meiner Ansicht nach lässt sich der zweite Band auch ohne die Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, da in Regressen die wichtigsten Ereignisse des ersten Bands dargestellt werden.
Aufgrund der zeitadäquaten sprachlichen Ausdrücke und der Beschreibungen des Alltaglebens und der Gepflogenheiten in der Kurstadt konnte ich Baden-Baden und die Atmosphäre der 1920er Jahren gut vor meinem inneren Auge sehen.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die historisch realen Teile gut recherchiert waren und damit in diesem historisierenden Krimi auch einige interessante geschichtliche Elemente zu einer Wissenserweiterung beitrugen. Technische Errungenschaften, wie das Automobil, die Waschmaschine, die zu erwartende Selbstwähltechnik etc. wurden gekonnt in den Krimi eingeflochten und machten mir wieder einmal bewusst, welche immensen Entwicklungen Europa in den letzten 100 Jahren durchlebt hat.
Die Hauptdarstellerin Alma wird als sympathische, wissbegierige und unerschrockene junge Frau dargestellt, was mir sehr gefiel. Sie wirkt modern, aufgeschlossen und ihrer Zeit voraus und dadurch gerät sie mitunter in Konflikte zu den Ansichten älterer Generationen (im Speziellen ihrer Großmutter).
Die Handlung des Krimis schreitet kontinuierlich, aber eher gemächlich, voran, was an den damaligen technischen Möglichkeiten der Ermittlungstätigkeiten liegen mag. Das Einflechten einiger Romanzen bringt auch eine romantische Seite in die Geschichte, wobei die moralischen Vorstellungen jener Zeit für mich sehr interessant zu lesen waren.
Insgesamt gelingt es dem Autorinnenduo hervorragend, jene Zeitepoche wieder auferstehen zu lassen und ich bin schon auf die Fortsetzung der Reihe mit Band 3 „Fräulein vom Amt. Spiel auf Leben und Tod“ gespannt, der im Herbst 2023 erscheinen soll.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem historisierenden Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre mit einer aufgestellten Hauptdarstellerin ist, dem sei der zweite Band des „Fräulein vom Amt“ mit Titel „Der Tote im Kurhaus“ wärmstens empfohlen.

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