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Veröffentlicht am 17.10.2022

Die weitreichenden Folgen des Kolonialismus in Australien

Wie rote Erde
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Wie rote Erde
Autorin: Tara June Winch
Übersetzerin: Juliane Lochner
Verlag: Haymon
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein berührender und empathischer ...

Wie rote Erde
Autorin:
Tara June Winch
Übersetzerin: Juliane Lochner
Verlag: Haymon
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein berührender und empathischer Roman bestens gelungen.
In drei Erzählsträngen verdichtet sich das Wissen um die Familiengeschichte der Hauptdarstellerin August und die Geschichte der indigenen Bevölkerung Australiens immer mehr, sodass am Ende ein Gesamtbild entsteht, welches einerseits Betroffenheit und andererseits aber auch ein wenig Zuversicht auslöst.
Ich fand es gut, dass der Verlag einen Triggerhinweis auf der Buchklappe anbrachte, da Themen angesprochen werden, die bei manchen Personen zu starken Reaktionen führen können. Es ist also kein leichtes Buch, dass Tara June Winch präsentiert, doch es ist ein Buch, dass zur Aufarbeitung des Kolonialismus in Australien beitragen kann.
Auch wenn die Geschichte eine fiktionale ist, so hat die Autorin historische Fakten recherchiert und in die Romangeschichte eingearbeitet. Das macht das Buch interessant zu lesen. Es ist sicher ein Roman, der noch lange nach dem Lesen einen Nachhall erzeugt.

Fazit
Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein Roman gelungen, der sich schwieriger, und betroffen machender, Themen der indigenen Bevölkerung Australiens annimmt. Keine leichte Lesekost, doch ein Buch, das zum Nachdenken und Überdenken anregt.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ganz großes, schwarzhumoriges Krimivergnügen!

Frau Morgenstern und die Flucht
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Frau Morgenstern und die Flucht
Autor: Marcel Huwyler
Verlag: grafit
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Marcel Huwyler hat mit „Frau Morgenstern und die Flucht“ neuerlich einen großartigen Krimi geschaffen. ...

Frau Morgenstern und die Flucht
Autor:
Marcel Huwyler
Verlag: grafit
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Marcel Huwyler hat mit „Frau Morgenstern und die Flucht“ neuerlich einen großartigen Krimi geschaffen. Fein gesponnen, vielschichtig und mit schwarzem Humor gespickt, kommt die Geschichte daher.
Frau Morgenstern wird von der Jägerin zur Gejagten und dieser Perspektivenwechsel ändert auch in ihrem Denken und Handeln so einiges. So kommt zu ihrer Killertätigkeit die Übernahme von Ermittlungstätigkeiten dazu, welche sie mitunter pro bono (zum Ausgleich des „schlechten Karmas“) übernimmt. In dieser Funktion ist sie hauptsächlich unterwegs, wobei noch andere Erzählstränge für zusätzliche nervenaufreibende Spannung beim Lesen sorgen. Scheint der Fall auf den ersten Blick noch so skurril, es gelingt dem Autor eine schlüssige Erklärung und Auflösung zu kreieren.
Insbesondere der Wortwitz und die scharfzüngigen Dialoge im Krimi konnten mich wiederum hellauf begeistert. Die ProtagonistInnen werden detailreich und menschlich sehr vielschichtig präsentiert und ich sah die Personen sehr gut vor meinem inneren Auge. Die Beschreibung der Umgebung und die Verwendung von schweizerischen Ausdrücken gefiel mir, da sie ein wenig Lokalkolorit in die Geschichte brachten. Der Krimi faszinierte mich, wie bereits sein Vorgänger, aufgrund seines Aberwitzes und ich hätte die Geschichte am liebsten in einem Rutsch gelesen - ein echter Pageturner also. Mein Wunsch an Marcel Huwyler: Bitte mehr davon!

Fazit
Wer einen aberwitzigen, skurrilen, aber dennoch fein gesponnen Krimi mit etwas schweizerischem Lokalkolorit sucht, dem sei „Frau Morgenstern und die Flucht“ wärmstens empfohlen. Ganz großes, schwarzhumoriges Krimivergnügen und daher 5 Sterne Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Tolle Krimikomödie!

LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
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LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
Autorin: Eva Adam
Verlag: Luzifer
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Ich kannte die Reihe um Hansi Scharnagl nicht, doch auch ohne Vorwissen fand ich mich gleich zurecht und was ...

LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
Autorin:
Eva Adam
Verlag: Luzifer
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Ich kannte die Reihe um Hansi Scharnagl nicht, doch auch ohne Vorwissen fand ich mich gleich zurecht und was soll ich sagen: ich bin von diesem Buch begeistert!
Spritzig geschrieben und mit viel Originalwortschatz des Bayrischen las sich die Krimikomödie fein dahin. Da ich im Innviertel, ganz an der Grenze zu Niederbayern, zu Hause bin, war es für mich, als ob ich die Personen aus meinem direkten Umfeld sprechen hören würde.
Zudem dachte ich mir bei der einen oder anderen Personencharakterisierung: „Woher kennt jetzt die Eva Adam die / den XY aus meinem Dorf, dass sie die / den so gut beschreiben kann?“ So ähnlich war es auch bei mancher Szene des Familienlebens, die ich im Buch so niedergeschrieben fand, wie ich sie selbst mitunter erlebt hatte. Die Autorin scheint mir eine sehr gute Beobachterin zu sein.
Besonders die Institution der Hausbank (im Innviertel die „Sunbänk“ = Sonnenbank) gefiel mir im Buch, weil sie auch ein wichtiger Faktor in der Ermittlungsarbeit des Hansi Scharnagl ist. Am Bauhofdetektiv Hansi mochte ich seine bodenständige Art und Unaufgeregtheit. Auch seinen liebevollen Umgang mit seiner Familie schätzte ich.
Beim Motiv tappte ich bis zuletzt im Dunklen, aber das störte nicht weiters, weil es von der ersten bis zur letzten Seite spannend und sehr unterhaltsam zu lesen war. In einem regelrechten Show-down auf Niederbayrisch wurde die Geschichte zu einem schlüssigen Ende gebracht und ich legte das Buch mit einem zufriedenen Grinsen aus der Hand.

Fazit
Rasant erzählt, bildlich geschildert, herrlich humorvoll und so richtig zum Mitleben! Eine super Krimikomödie, die mich bestens unterhielt!

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Keine Wohlfühlgeschichte

Meine bessere Schwester
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Meine bessere Schwester
Autorin: Rebecca Wait
Verlag: Kein & Aber
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Das Cover hatte mich durch seine ungewöhnliche Farbgebung und die Motivwahl dazu bewogen, das Buch genauer ...

Meine bessere Schwester
Autorin:
Rebecca Wait
Verlag: Kein & Aber
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Das Cover hatte mich durch seine ungewöhnliche Farbgebung und die Motivwahl dazu bewogen, das Buch genauer anzuschauen. Der Kommentar der „The Times“ auf der hinteren Umschlagseite, dass es „Ein warmes, bewegendes Buch – und so lustig“ sein solle, ließ mich zugreifen.
Ja, es war ein bewegendes Buch, aber lustig fand ich es auf keinen Fall. Im Gegenteil: Die Atmosphäre der Geschichte empfand ich als bedrückend und ich überlegte sogar zwischendurch, es abzubrechen. Es gleicht meiner Auffassung nach mehr einer Therapiesitzung mit den schwierigsten Themen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens. Die Autorin hat zwar einen ansprechenden Schreibstil und das Buch war auch mitreißend (wenn es auch an manchen Stellen einige Längen aufweist), doch wohl gefühlt habe ich mich erst auf den letzten ca. 20 Seiten von 506 Seiten. Vielleicht war es aber auch ganz einfach für mich das falsche Thema zur falschen Zeit, oder ich hatte ganz andere Erwartungen.
Darum tue ich mir mit einer Bewertung extrem schwer. Wenn es um das schriftstellerische Können geht, würde ich 4 Sterne hergeben, wenn es darum geht, wie es mir persönlich gefallen hat, würde ich 2 Sterne verleihen. Deshalb treffe ich meine Entscheidung in der Mitte und gebe 3 Sterne für ein anspruchsvolles Buch.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Der schöne Schein trügt

Ein richtig guter Jahrgang
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Ein richtig guter Jahrgang
Autorin: J. M. Port
Verlag: BoD
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin J. M. Port ist ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit entlang des Moseltales wunderbar gelungen. ...

Ein richtig guter Jahrgang
Autorin:
J. M. Port
Verlag: BoD
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin J. M. Port ist ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit entlang des Moseltales wunderbar gelungen.

Obwohl ich den ersten Band der Reihe nicht kannte, habe ich mich gut zurechtgefunden. Das Personenregister zu Anfang des Buches war mir eine große Hilfe, da natürlich durch die Situation auf einem Klassentreffen alle ziemlich gleich alt waren und alle den gleichen schulischen Werdegang hatten, was ein Auseinanderhalten der Namen zunächst erschwerte.

Es las sich flüssig - die Seiten flogen durch den flotten Schreibstil nur so dahin und die Handlung schritt zügig voran. Die Autorin verstand es, einige Fährten zu legen, welche die unterschiedlichsten Tatmotive nach sich ziehen würden. Verdächtige gab es so zur Genüge. In einem regelrechten Show-down wurde der / die TäterIn gestellt und auf den / die TäterIin bin ich bis zuletzt nicht gekommen. Ich fand es spannend zum Mitraten und ein schlüssiges Ende.

Die herbstliche Stimmung und das Ambiente im Moseltal werden sehr eindrücklich geschildert und ich hatte das Gefühl, die Szenen vor meinem geistigen Auge filmartig abrufen zu können. Ich überlege ernsthaft, einmal ins Moseltal auf Urlaub zu fahren, weil mir die Beschreibung der Gegend und der Weinkultur sehr zusagte.

Fazit
Wer einen Krimi mit interessanten und vielschichtigen DarstellerInnen und viel Lokalkolorit des Moseltales sucht, wird mit „Ein richtig guter Jahrgang“ fündig. Ich fühlte mich durch die Lektüre gut unterhalten.

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