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Veröffentlicht am 11.11.2017

Das Leben geht weiter, trotz Familiengeheimnissen

Das Glück an Regentagen
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In ihrem Roman „Das Glück an Regentagen", erschienen unter dem Originaltitel „Things to do when it´s raining“erzählt Marissa Stapley eine bewegende Geschichte über Familie, Liebe und Verlust.

„Wenn Geheimnisse ...

In ihrem Roman „Das Glück an Regentagen", erschienen unter dem Originaltitel „Things to do when it´s raining“erzählt Marissa Stapley eine bewegende Geschichte über Familie, Liebe und Verlust.

„Wenn Geheimnisse eine Liebe zerstören, kann die Wahrheit sie wieder heilen?“

Auf Grund dieses wunderschönen Buchcovers, bin ich überhaupt erst an dem Buch hängengeblieben. Als ich es dann in der Hand halten durfte, kann ich nur sagen, es sieht noch zauberhafter in natura aus. Zu sehen ist ein Pärchen auf einem Steg an einem See sitzend, schauend auf die weite Natur und am Himmel erwachen die Sterne. Die Grundfarbe ist blau umgeben von warmen Farben und als Highlight die goldene Schrift. Im inneren linken Einbad sind Dinge aufgezählt, die man bei Regen tun kann und auf der rechten Seite ein kleine Stadtkarte von Alexandria Bay.

Zum Inhalt: Tausend Inseln unter einem Himmel voller Tropfen. Das ist Maes Summers Heimat, ein kleiner Ort am St.-Lorenz-Strom. Hier in Alexandria Bay hat Mae nicht nur als Kind ihre Eltern Virginia und Chase verloren, sondern auch ihre erste große Liebe Gabe Bradley. Eines Tages war er einfach verschwunden. Und so ist auch sie gegangen.
Zehn Jahre später: Mae kehrt zurück in das Inn ihrer Großeltern Lilly und George, um sich von einer schlimmem Trennung zu erholen. Aber ihre Großeltern haben sich verändert. Geheimnisse werden gelüftet, die ein neues Licht auf Gabes Verschwinden werfen. Lässt sich die Vergangenheit zurückerobern und damit die Chance auf das Glück?

„Manchmal musst du genau das tun, was dir am meisten Angst einjagt.“

In dem Inn ihrer Großeltern, in dem Mae aufgewachsen ist, hängt noch heute die tröstliche Liste ihrer Mutter Virginia: Dinge, die man bei Regen tun kann. Denn es regnet oft in dem kleinen Ort am St. Lorenz-Strom und sie mochte den Regen. Zum Beispiel: „Schreibe einen Brief an jemanden, den du vermisst. Warte nicht damit; morgen regnet es vielleicht nicht mehr“ oder „Lies einen Liebesroman. Die Menschen brauchen Liebesgeschichten“ oder „Tanze im Regen“ oder „Bleibe im Bett, schlafe dich richtig aus. Noch besser ist es, wenn du jemanden hast, der mit dir im Bett bleibt“ oder „Wenn es regnet, macht einer von uns Feuer. Zieh dir einen Sessel heran, such dir ein Buch aus – und genieße es“.

Ehrlich gesagt konnte ich schon aus der damaligen Leseprobe keinen wirklichen Eindruck vom Verlauf des Buches bekommen und hatte auch einen etwas anderen Verlauf erwartet. Zugleich in den ersten drei Kapiteln wird man mit vielen Charakteren etwas überfordert, aber dennoch ist es wichtig, um die Zusammenhänge zu verstehen und auch die Entwicklungen zu den Charakteren zu erfahren. Bei einigen Charakteren hat mir etwas mehr Tiefe und Hintergrund gefehlt, bei anderen war es wiederum sehr gut dargestellt. Aber es gefiel mir, dass trotz der Geheimnisse niemals jemand überzogen wurde. Der Spannungsverlauf der Geschichte wurde durchweg gut gehalten und ich fühlte mich wohl beim lesen.

In der Handlung selbst steckte Gefühl, eine gewisse Traurigkeit und auch Liebe. Aber was mich sehr gestört hat oder was mir fehlte und von wo ich auch fest ausgegangen war, war die Darstellung der tiefen Gefühlen zwischen Mae und Gabe. Auch an Romantik hat es dadurch gefehlt und die emotionale Verbundenheit. Die beiden harmonisieren durchaus, aber man hätte soviel mehr herausholen können.
Sehr schön wurde aber das kleine Örtchen und vor allem Bildhaft dargestellt. Eigentlich ein Ort an dem man sich nur wohlfühlen kann „Das Herz der Thousand Island“.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und hatte etwas schönes eigenes an sich. Dieser hat sich leicht und sehr flüssig durch die kurzen Kapitellängen hinweglesen lassen. Zudem ist das Buch in drei Teile untergliedert. Als Kapitelbezeichnung wurden die Tipps zu den Regentagen angeführt. Im Erzählstil wurde zwischen den verschiedenen Protagonisten sowie den Zeitepochen gewechselt. Das hat mir gefallen und mich auch nicht gestört; es ist wichtig um den Verlauf und die einzelnen Geschehnisse mitverfolgen zu können.

„Einen Tag nach den anderen, für immer.“

Mein Fazit: Eine schöne Familiengeschichte umworben von tragischen Ereignissen und Geheimnissen. Leider ist die Liebe und Romantik etwas auf der Strecke geblieben, dann wäre es wahrscheinlich perfekt geworden. Ich vergebe 3,5 bis 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Verliebt in die Liebe

The Romantics, oder wie Gael das mit der Liebe lernte
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The Romantics, oder wie Gael das mit der Liebe lernte – Autorin Leah Konen , erschienen 25. August 2017 Verlag: LYX ein Imprint der Bastei Lübbe AG, als Taschenbuch und eBook

Mit diesen außergewöhnlichen ...

The Romantics, oder wie Gael das mit der Liebe lernte – Autorin Leah Konen , erschienen 25. August 2017 Verlag: LYX ein Imprint der Bastei Lübbe AG, als Taschenbuch und eBook

Mit diesen außergewöhnlichen Geschichte von The Romantics bestreitet man eine Weg über die Liebe, erzählt von der Liebe.
Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.

Zum Inhalt: Eigentlich ist der 17 jährige Gael Brennan der größte Romantiker überhaupt. Doch dann lassen sich seine Eltern scheiden, und seine Freundin Anika betrügt ihn mit seinem besten Freund Mason - direkt nachdem er ihr zum ersten Mal "Ich liebe dich" zu ihr gesagt hat. Gael ist völlig desillusioniert. Wie soll man denn da noch an so etwas wie einzig wahre Liebe oder ein Happy End glauben?

Höchste Zeit, dass ich eingreife. So viel nämlich vorweg: Das hier sind keine Aufzeichnungen über, sondern von der liebe. Notiert von mir, der Liebe höchstpersönlich. Denn ich bin die Liebe. Dein vertrauenswürdiger Erzähler. Und streng genommen auch der Grund, weshalb Gael womöglich alleine auf seinen Abschlussball gehen muss.
Ich weiß! Sorry! Glaubt mir, ich versuche gerade alles, um Gaels gebrochenes Herz wieder einigermaßen zusammen zu puzzeln. Aber wer konnte ahnen, dass er ausgerechnet auf Cara trifft – die eindeutig nicht die Richtige für ihn ist, ihm aber dennoch ganz schön den Kopf verdreht. Und je mehr ich mich einmische, desto chaotischer scheint die ganze Situation zu werden.
Dabei ist Gael dem Glück schon so nah. Er müsste nur mal die Augen aufmachen ...

„Si vous vous sentez seul quand vous êtes seul, vous êtes en mauvaise compagnie. - Wenn du dich einsam fühlst, wenn du allein bist, dann bist du in schlechter Gesellschaft.“

Der Schreibstil ist einfach super. Locker und mit einer Leichtigkeit, fließen die kurzen Kapitel nur so dahin. Es liegt sehr viel amüsantes, ironisches, auch sarkastischen und sehr viel ehrliches dahinter. Die Liebe gibt sein erzähltes natürlich in der Ich-Perspektive wieder und die Geschichte von Gael und seinen Mitcharakteren in der normalen Erzählform aus Sicht eines Dritten.

Die Geschichte enthält Aufzeichnungen von der Liebe und zwar wie oben bereits erwähnt höchstpersönlich von ihr. Zuerst gibt die Liebe ihren Leitfaden mit wichtigen Regeln wieder, von dem was sie wirklich tun würde oder es lieber bleiben lässt und was nur Fiktion oder freie Erfindung ist. Das ist aber noch nicht alles, die Liebe lenkt, manipuliert, schubst wo es nötig ist, interagiert, gibt Hinweise und Anregungen und überlässt fast nichts dem Zufall. Jedoch gelingt es ihr nicht immer das zu verhindern, was sie meint verhindern zu müssen. Sogar nach erfolgreichen Zusammenführen zweier derzeit perfekten Menschen füreinander, stattet sie Kontrollbesuche ab und vergewissert sich, ob auch noch alles im Lot ist oder hilft auch gerne mit den schönen Erinnerungen wieder auf die Sprünge. Doch die Liebe ist nicht immer und überall zu Stelle, so dass auch mal etwas aus der Bahn läuft. Aber auch sie lässt sich davon überzeugen, dass manches seinen tieferen Sinn hat.

Die Liebe erzählt sehr glaubhaft und authentisch die verschiedenen Irrwege der Liebe. Man kann schmunzeln, mitleiden und mitfiebern und es ist einfach etwas fürs Herz. Und wer ist denn da nicht gerne Romantiker, etwas erwärmendes für kleine Herz.
Zudem enthält das Buch eine tolle amüsanten Gedankenwelt und mit Zitaten, Sprüchen und Anekdoten sowie Erklärungen zu Pseudonymen. Und das wichtigste überhaupt, die Romantik kommt nicht zu kurz.

Auch die Charaktere wurden sehr schön und mit genügend Tiefe dargestellt, ebenso die Zwischenmenschlichkeiten und der Bewältigung all ihrer Probleme. Neben Gael und Sammy hat mir auch die kleine Piper sehr gut gefallen.

„Romantiker haben sehr tiefe Gefühle – und das ist gut so – aber ihr größter Fehler ist, dass sie tief drinnen daran zweifeln, dass andere zu genauso tiefen Gefühlen fähig sind.“

Das Cover von LYX ist wiedereinmal wunderschön geworden und enthält sogar ein wenig meine Lieblingsfarben. Es ist in Mintgrün, mit roten und weißen Highlights in Form eines gepuzzelten Herzens. Auch die Kapitel sind alleinig durch Überschriften geprägt mit einer tollen geschwungenen Schrift.

Mein Fazit: Eine ganz zauberhafte, seichte und süße Geschichte über die romantische Liebe mit einer außergewöhnlichen Erzählart von der Liebe. Habe ich sehr sehr gerne gelesen und mich dabei glücklich gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 29.10.2017

Lügen haben lange Beine...vertraue nur dir selbst?

Unter Wasser hört dich niemand schreien
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Unter Wasser hört dich niemand schreien – Autorin Paula Treick DeBoard , erschienen 11. September 2017, Verlag: Harper Collins, als Taschenbuch und eBook

Vom Verlag Harper Collins wurde zum Thriller ...

Unter Wasser hört dich niemand schreien – Autorin Paula Treick DeBoard , erschienen 11. September 2017, Verlag: Harper Collins, als Taschenbuch und eBook

Vom Verlag Harper Collins wurde zum Thriller „Unter Wasser hört dich niemand schreien“ für eine Leserunde auf Lovelybooks eröffnet und ich durfte mich zu den glücklichen Lesern dazuzählen. Vielen Dank An den Verlag. Betitelt wurde Paula Treick DeBoards neuester Psychothriller mit eine "Eine verhängnisvolle Affäre" trifft auf "Desperate Housewives". Dem kann ich mich nur völlig anschließen. Booklist sagt „Eine fesselnde Spannungsstory mit einem unvorhersehbaren Ende."

Zum Inhalt:
Das nette Mädchen von nebenan liegt leblos im Pool. Und der glitzernde Schein des Villenviertels "The Palms" ist mit einem Schlag um ihre Idylle zerstört. Von Beginn an hat Liz McGinnises sich dort wie eine Außenseiterin gefühlt. Nur ihrer Tochter Danielle und ihrem Mann Phil zuliebe ist sie in diese wohlhabende Nachbarschaft gezogen. Eigentlich sollte der Umzug in die neue Nachbarschaft der Start in ein sorgenfreies Leben sein. Danielle freundete sich schnell mit der Nachbarstochter Kelsey an. Bald schon ging das Mädchen bei der Familie ein und aus. Bis sie im Wasser treibt, und jeder einen Grund gehabt hätte sie hineinzustoßen - selbst Liz. Ist sie gefallen? Wurde sie gestoßen? Während der Geschehnisse häufen sich die mysteriösen Ereignisse und Liz weiß nicht mehr, wem sie wirklich trauen kann.

„Sie ist jung, sie ist schön, und sie ist dein verderben!“

Der Vergleich mit dem oben genannten Film und der Serie kann ich nur bestätigen und es hat mir sehr gefallen. Es hat sogar eine wenig von Pretty little liars und Gossip Girl. Alle leben in ihrer eigenen kleinen glamourösen abgeschotteten Welt von der wirklich Welt, doch der Schein trügt. Intrigen, Geheimnisse, Macht, Geld, Mobbing, Vertuschung, liegen wirklich dahinter. Man kann sich nur Fragen in welchen Geheimnissen die gesamte Nachbarschaft verstrickt ist. Die Handlung hat mich durchweg gefesselt und mitgerissen. Ich mag diese leichte Spiel mit der Psyche. Es ist immer wieder erschreckend, wie schnell sich eine kleine heile Welt in Luft auflöst und durch eine Lüge, eine falsche Handlung für immer zerstört wird.
Der Spannungsgrad wurde durchweg gehalten und das Ende war wirklich nicht so wie es geschehen ist voraussehbar. Eine Passagen konnte man erahnen, aber es war immer wieder eine abwechslungsreiche Wendung oder Ereignis vorhanden. Die Umsetzung einer Verfilmung könnte ich mir auch sehr gut vorstellen. Auf einige kleine Nebensächlichkeiten der Handlung hätte man verzichten können, haben aber auch nicht dem Verlauf geschadet. Ich denke sie haben eher noch zur Unterstreichung der Charaktere geholfen.

Der Schreibstil ist einfach toll und ich war sofort in den Geschehnissen drin. Die sehr gute bildhafte Beschreibung, auch die Vorstellung der vielen Charaktere hat dazu geführt, sich eine typisch amerikanische Anlage aus dem TV vor Augen zu führen. Die einzelnen Kapitel haben sehr unterschiedliche Leselängen, aber man fließt schnell und flüssig durch sie hinweg. Die Handlung aus den beiden Sichten der Hauptprotagonisten Liz und Phil in der Ich-Perspektive im Wechsel erzählt und zieht sich über einen Zeitraum von Juni 2014 bis Juni 2015. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird auch gewechselt, aber alles ist gekennzeichnet und man kommt nicht durcheinander. Die wechselnden Perspektiven und Gedankenwechsel waren auch nötig, um so tief genug in die Geschichte einzutauchen.

Die einzelnen Charakteren waren wirklich sehr gut herausgearbeitet und haben dadurch die Story und das Spiel mit der Psyche so besonders ausgemacht. Also weniger was alles geschehen ist, sondern die Art wie und wodurch es entstanden ist. Es braucht keine riesen Entwicklungen, um ein Thema wirklich gut in Szene zu setzen.

Das Cover ist eher schlicht und zeigt eine spiegelnde Wasserfläche im Pool, aber passt für mich passen zum Titel und zum Buch.

Als Kritik hätte ich anzusetzen, dass es leider ein offenes Ende gibt. Es blieben noch einige Fragen offen, die man sich auch nicht wirklich von alleine beantworten kann. Es sind noch so viele Fragezeichen da. Gerne hätte ich einfach weitergelesen, aber es war Schluss; das war leider enttäuschend.

Mein Fazit: So wie es angepriesen wurde, konnte es mich auch überzeugen. Toller fesselnder und spannender seichter Psychothriller mit Charakteren die das beste herausgeholt haben. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Ein Mädchen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten...

Almost a Fairy Tale - Verwunschen
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Almost a Fairy Tale - Verwunschen - Autorin Mara Lang, erschienen 15. September 2017 beim Verlag: Ueberreuter Verlag, als gebundene Ausgabe oder eBook

Wenn Märchen wahr werden...Almost a Fairy Tale – ...

Almost a Fairy Tale - Verwunschen - Autorin Mara Lang, erschienen 15. September 2017 beim Verlag: Ueberreuter Verlag, als gebundene Ausgabe oder eBook

Wenn Märchen wahr werden...Almost a Fairy Tale – Dilogie – Band 1 Verwunschen und Band 2 Vergessen (ab Februar 2018 erhältlich). Beide Bänden bestechen auch durch ihr wunderschönes Aussehen. Beide in meinen Lieblingsfarben; Band 1 in Grüntönen mit einem wahren Märchenschloss im Vordergrund und dahinter die moderne Stadt aus Wolkenkratzern; Band 2 dagegen im düsteren und verruchten Rot mit einer etwas ramponierten Stadt – wirklich tolle Eyecatcher.

„Sie blickte durch einen Zauberspiegel auf die Welt, der ihr nichts als Schönheit und Glück zeigte. Als er zerbrach, fand sie in den Scherben eine neue Wahrheit.“

Zum Inhalt: Es war einmal in Deutschland, Mitran ... Aeromobile, Sicherheitsdrohnen und »Tischlein Deck Dich«-Fastfoodketten: Die junge Magische Natalie lebt in einer modernen Märchenwelt, die nach höchstem technischen Standard funktioniert. Und auch wenn es Schlösser, Einhörner, Riesen – und Prinzen – gibt, ist alles Magische festen Regeln unterworfen. Als Natalie ihr Herz an Prinz Kilian verliert und ihm in einer brenzligen Situation helfen will, benutzt sie verbotenerweise Magie. Damit bringt sie einen Stein ins Rollen, der nicht nur ihr Leben aus den Fugen geraten, sondern auch die Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttern lässt …

„Wir haben uns verloren, bevor wir uns richtig finden konnten.“

Es könnte wie im Märchen sein: Die 17-jährige Natalie Amalia Windersom ist verliebt in einen Traumprinzen, genau genommen in Prinz Kilian von Nauders, und auch er hat sein Herz an sie verloren. Doch Natalie ist eine Magische, genauer gesagt des Mächtigen Großtochter, Hexe und Bannmagierin, und für Magische gelten andere Rechte als für Menschen. Doch Natalie ahnte bis dahin gar nicht, welche wirklichen Kräfte in ihr steckten.
Magische ohne Kräfte oder diese anzuwenden durften bei den Menschen leben, die anderen die dagegen verstießen wurden im Zoo untergebracht oder im Gefängnis gehalten. Zu den Magischen zählen: Riesen, Trolle, Zwerge, Feen, Zauber, usw.
Um Killian zu helfen, verwendet sie unerlaubt Magie und löst damit eine Katastrophe aus: Ein Riese bricht aus dem Zoo aus und verwüstet die halbe Stadt. Un das ist nur der Anfang. Bald begehrt das magische Volk überall auf und ehe sich´s Natalie versieht, verliert sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Sie muss erkennen, dass der Grat zwischen Gut und Böse sehr schmal ist, und sich entscheiden, auf welche Seite sie sich schlägt …

„Der Abgrund war ein dunkles Nichts, das Gedanken verschlang. Hoffnungslichter auslöschte. Ihr Herz in Stücke riss. Aber sie gewöhnte sich daran.“

Man bekommt es mit sehr vielen mitwirkenden Charakteren zu tun und man muss zu Beginn schon aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren. Um nur einige zu nennen, die einfach begeistert haben:
Natalie selbst wird regelrecht in die neue Situation hineingeworfen. Sie hatte zuvor keine Ahnung, wer ihr Großvater war. Dieser gab ihr mit auf dem Weg, an ihr Urvertrauen in ihre Fähigkeiten zu bewahren.
Der mutige Prinz Killian, der als Agent im Dienste des Mächtigen arbeitet und sich für nichts und niemand zu schade ist; ein Prinz mit dem Herzen am richtigen Fleck.
Die quirlige und aufgeschlossene Freundin Jolly, die Natalie immer zu Seite steht. Jolly´s Schwester Paige, die von ihrem Freund Valeriu plötzlich verlassen wurde und auf einmal wieder vor ihr steht.
Und die intrigante Hexe Raikun mit ihren drei Brüdern in Wolfsgestalt. Die einzelne verschiedenen Charaktere sind wirklich wunderbar herausgearbeitet und glänzen jeder in seinem Element, egal ob gut oder böse.

Was mich wirklich begeistert hat, ist das man im gesamten Werk immer wieder auf erwähnte Märchen (z.B. Dornröschen, Rumpelstilzchen, Rapunzel, Schneewittchen, ihre Erschaffer die Gebrüder Grimm, Tisch lein deck dich, der gestiefelte Kater u.a.) trifft, ob nun in Persona oder als Straßennamen und Bezeichnungen, auch in der Tierwelt wandeln wunderbare Wesen oder lustige sprechende Pilze mit umher.

„Sie war verwunschen. Verdammt dazu, auf ewig im Dunkel zu sitzen. Kein Prinz konnte sie befreien. Es lag an ihr, den Zauber zu durchbrechen.“

Der moderne und flüssige Schreibstil hat mich sehr gefesselt und hat die Geschichte wunderbar wiedergegeben. Die einzelnen Passagen des Märchenwelt und die dort dargestellten Welten wurden faszinierend und beeindruckend sowie sehr bildhaft beschrieben und man fühlte sich lebendig dabei. Die Detailverliebtheit auch im Buch mit Verzierungen und kleinen Akzenten haben mir sehr gut gefallen. Die Handlung selbst ist sehr spannend, mysteriös, fesselnd, abenteuerlich und temporeich und selbst die Liebe spielt eine Rolle. Die Geschichte spricht auch ernste Themen wie Macht, Abhängigkeit, Gewalt, Politik und freie Entfaltung der Persönlichkeit an. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Leselänge. Erzählt wird im Perspektivenwechsel.
Es gab auch einige Schockmomente in der Handlung, die einem den Atem raubten und dadurch aber auch immer wieder neuen Aufwind gaben. Eine schöne skurrile und fantastische andere Welt mit fabelhaften Wesen und eine so gar nicht weit weggeholte, leider oft wahrhafte, zwar abgewandelte Story in der heutigen Zeit.

Zum Schluss gab es auch einen Cliffhanger, aber den fand ich sehr passend und nicht zu fies, denn schließlich muss die Spannung bis zum 2. Band ja gehalten werden.

Meine Kritikpunkte: An manchen Stellen war es mir ein wenig zu gewaltlastig, die Action und Spannung war Klasse, aber weniger Blutvergießen wäre auch möglich. Dafür mehr Einsatz von magischen Elementen und für den 2. band wünsche ich mir etwas mehr Liebe. Daher vergebe ich 4 bis 4,5 Sterne.

„Sie floh durch einen Wald voller Gefahren. Wohin sie auch blickte, lauerte der Tod. Also zog sie ihr Messer. Und als die Klinge seinen Leib teilte, zerfiel er zu Staub.“

Mein Fazit: Sehr gelungene märchenhafte und magische Umsetzung in der heutigen Zeit mit fabelhaften Charakteren. Sollte man sich als Märchenliebhaber nicht entgehen lassen. Danke für das wunderbare Buch und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Der Puppenspieler und seine Marionetten

Die stille Kammer
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Die stille Kammer – Autorin Jenny Blackhurst , erschienen 15. Mai 2015 Verlag: Bastei Lübbe, als Taschenbuch, eBook und Hörbuch

Mit diesem Psychothriller habe ich seit langem mal wieder ein Buch in die ...

Die stille Kammer – Autorin Jenny Blackhurst , erschienen 15. Mai 2015 Verlag: Bastei Lübbe, als Taschenbuch, eBook und Hörbuch

Mit diesem Psychothriller habe ich seit langem mal wieder ein Buch in die Hand genommen, wo ich sonst eher Filme anschaue und Thrillerelemente in Romanen nur angeschnitten werden. Und was soll ich sagen, ich bereue es auf gar keinen Fall und mein Interesse nach weiteren guten Thrillern ist definitiv wieder geweckt worden.
Übrigens ist „Die stille Kammer“ der Debütroman der Autorin Jenny Blackhurst.
Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch in meiner ersten Schnellleserunde lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.

Zum Inhalt:
Susan Webster ist eine gebrochene Frau. Vor drei Jahren wurde sie des Mordes an ihrem eigenen Kind schuldig gesprochen. Sie soll ihren drei Monate alten Sohn erstickt haben. Noch immer kann sie ihre tat nicht fassen, denn ihr selbst fehlt jegliche Erinnerung an jenen schrecklichsten Abend ihres Lebens.

Nachdem sie aus der Psychiatrie entlassen wurde, zieht sie in eine Stadt, wo niemand ihre Geschichte kennt. Doch schon nach kurzer Zeit holt ihre Vergangenheit sie ein. Sie erhält einen Brief mit dem Foto eines kleinen Jungen. Auf der Rückseite stehen die Worte Dylan-Januar 2013. Susan glaubt zunächst, jemand wollte ihr einen grausamen Streich spielen. Doch dann geschehen immer rätselhaftere Dinge, und eines Tages, als Susan in Dylans Babyalbum blättert, macht sie eine Entdeckung, die ihr das Blut in den Adern stocken lässt: Jemand hat das Album um etliche Fotos ergänzt – Bilder eines Jungen im Alter von einem, zwei, drei Jahren. Kann es sein, dass ihr geliebter Sohn noch lebt? Angetrieben von der Hoffnung auf das Unmögliche versucht Susan, den Bildern auf den Grund zu gehen – und kommt dabei einem anderen grauenvollen Verbrechen auf die Spur, das sich vor zwanzig Jahren an einem Elite-College im Norden Englands ereignete ...

„Alle sagen, ich sei eine Mörderin, doch kann ich Ihnen wirklich Trauen?“

Die Geschichte hat mich regelrecht mitgerissen und ich fand sie durchweg spannend. Der Aufbau ist zwar langsam, aber dennoch immer wieder mit Hinweisen, Vermutungen und Fetzen zum Nachdenken gefüllt. Man wird regelrecht animiert mitzurätseln sowie mitzufiebern und durch immer wieder unvorhersehbare Wendungen und Enthüllungen bleibt die Geschichte unheimlich fesselnd. Man kann auch unheimlich gut mit Susann mitleiden. Hierzu könnte ich mir sogar die Verfilmung vorstellen.

Bei einzelnen Geschehnissen musste ich zwar manchmal überlegen, ob das so umsetzbar wäre, aber ich fand es dennoch stimmig und sinnig, da ja Susan etwas eingeredet werden sollte. Und es ist nun mal eine Geschichte, in der nicht alles perfekt und authentisch sein muss.
Was mir auch sehr gefallen hat, das es hier so gut wie ohne Blutvergießen ausgekommen ist. Die Eindrang in die menschliche Psyche wurde sehr gut nachempfunden und ich mag solche Gedankenspielchen unter dem Motto „was wäre wenn“.

„Eine fesselnde Reise in die dunkelsten Kammern der menschlichen Psyche.“

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und ich war sofort in den Geschehnissen drin. Die einzelnen Kapitel haben eine ungefähre gleichbleibende kurze Leselänge und dadurch fließ der Text noch schneller dahin. Die Handlung wird überwiegend in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Susan wiedergeben. Da es immer wieder Ausflüge in die Vergangenheit gab, erhielt man hier auch die Gedankengänge zu Jack, Beth, Carl und Mark. Diese Wechsel wurden gut gekennzeichnet. Wo ich am Anfang und zum Ende meine Probleme hatte, waren die Erinnerungen oder Perspektivenwechseln mitten im Text, da hier kein Unterschied zu sehen war.

Die einzelnen Charakteren und es waren einige die Mitgespielt haben, waren für mich toll herausgearbeitet. Egal ob jemand nun zu den guten oder bösen gehört hat, sie kamen alle authentisch rüber und fast niemand schien das zu sein, was er vorgeben hat.

Das Cover ist im Original, also auf dem Einband viel schöner, als es nur digital zu sehen. Es wirkt dunkel und düster, ist aber durch wunderschönen Schimmerelementen und kleinen Ornamenten Wirkungsvoll in Szene gesetzt. Allein das Coverbild lässt keine Assoziation auf die Handlung vermuten, ebensowenig der Titel. Im englischen Original heißt dieser „How I lost you“, dieser passt viel besser und könnte auch so stehen bleiben.

Mein Fazit: Ein mitreißender Pyschothriller der mich wirklich überzeugen konnte und dadurch wieder meine Lust auf solche Lektüre entfacht hat. Tolles Debüt!

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