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Veröffentlicht am 04.12.2022

Keine Macht dem Tyrannen !

Schattenschwinge
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Ria ist durch einen Pistolenschuss von Korvus gestorben und wiedergeboren worden. Doch nun wissen alle, dass Ria eine Phönixalta ist. Kaum ist sie wieder zurück in der Villa Federklaue , meint jeder, ...

Ria ist durch einen Pistolenschuss von Korvus gestorben und wiedergeboren worden. Doch nun wissen alle, dass Ria eine Phönixalta ist. Kaum ist sie wieder zurück in der Villa Federklaue , meint jeder, er könne sie für seine Zwecke instrumentalisieren. Gegen ihren Willen findet sich Ria mitten in einem politischen Machtkampf um die Gleichberechtigung aller Alati und den Anhängern der FK, die die kleinen Singvögel unterdrücken wollen, wieder .

Ich war entsetzt, als Ria am Ende des 1. Bandes stirbt. Umso mehr habe ich mich über den poetischen Beginn des 2. Bandes gefreut. Die Autorin schildert sehr emotional, wie die neugeborene Ria von den Vögeln des Waldes beschützt und aufgezogen wird. Das hat mich sehr berührt.

Dies ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm, denn als Ria zurück bei der Klauenschar ist, überschlagen sich die Ereignisse. Die Regierung der Alati drängt Ria dazu, das Projekt, das bereits ihrem Vater und ihrem Opa den Tod gebracht hat, fortzuführen. Ich habe Ria für ihren Willen zu helfen sehr bewundert und gleichzeitig mit ihr gelitten, denn die Aufgabe laugt sie völlig aus. Trotzdem wird sie von einem Teil der Alati-Gemeinschaft mit Hass verfolgt. Als Ria und die Klauenschar dank Finns Hilfe das ganze Ausmaß der Intrige erfassen, ist es fast zu spät, die beängstigende Entwicklung aufzuhalten. Es kommt zu einem finalen Kampf, den die Autorin in lebhaften Bildern sehr realistisch beschreibt.

Gut gefallen hat mir auch, dass der Roman sehr aktuelle Themen wie das Gleichheitsprinzip oder die zunehmende Radikalisierung einzelner Bevölkerungsgruppen anspricht. Das geschieht in unaufdringlicher und sehr unterhaltsamer Weise.

Ich bin von beiden Bänden absolut begeistert, da mich die fesselnde Handlung und die liebenswerten Charaktere der Klauenschar gefangen genommen und gut unterhalten haben.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Schachmatt dem Mörder

Kant und der Schachspieler
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Bei der Sanierung eines stillgelegten Fabrikgeländes wird eine Leiche gefunden. Dass der Mord schon länger zurückliegt, macht die Ermittlungsarbeit von Hauptkommissar Kant und seinem Team nicht leichter. ...

Bei der Sanierung eines stillgelegten Fabrikgeländes wird eine Leiche gefunden. Dass der Mord schon länger zurückliegt, macht die Ermittlungsarbeit von Hauptkommissar Kant und seinem Team nicht leichter. Einziger Hinweis ist eine Schachfigur in der Hand des Toten.

Nun beginnt die mühselige Ermittlungsarbeit. Zeugen werden befragt. Theorien aufgestellt und wieder verworfen. Ein zwielichtiges Immobiliengeschäft scheint eine wichtige Rolle zu spielen.

Es hat großen Spaß gemacht, den alleinerziehenden Hauptkommissar Kant bei seiner Ermittlungsarbeit zu begleiten. Die Handlung lebt von der gut dargestellten Polizeiarbeit. Wer also möglichst blutige Leichen liebt und große Actionszenen, liegt hier eher falsch. Wer aber gerne seine eigenen Überlegungen zu den Vorgängen anstellt, interessante Zeugenbefragungen mag und sich gerne auch mal in die Irre führen lässt, wird diesen Krimi lieben.

Was mir auch gut gefallen hat, das Privatleben der Ermittler findet Eingang in die Handlung. So muss Kant sich mit seiner Tochter, die sich für den Umweltschutz engagiert, auseinandersetzen. Der Kollege Rademacher hat gesundheitliche Probleme. Das macht die Personen menschlich und realistischer, stört aber die eigentliche Krimihandlung nicht.

Die fesselnden Ermittlungen führen letzten Endes zu einem unerwartet dramatischen Schluss, der die Leser in Atem hält.

Für mich war der Krimi absolut lesenswert und hat mir einige spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert. Ich hoffe, Kant bald wiederzutreffen

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Im Wein liegt nicht immer Wahrheit

Gardasee-Gold
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Kommissar Georg hat sich entschlossen, im Urlaub seine Ex-Freundin Stefania in Verona zu besuchen. Er hat die Trennung nie ganz überwunden. Stefania ist Winzerin und hat einen Stand auf der aktuell stattfindenden ...

Kommissar Georg hat sich entschlossen, im Urlaub seine Ex-Freundin Stefania in Verona zu besuchen. Er hat die Trennung nie ganz überwunden. Stefania ist Winzerin und hat einen Stand auf der aktuell stattfindenden Weinmesse Vinitaly. Eine gute Gelegenheit unverfänglich Kontakt aufzunehmen. Breitwieser findet Stefania - tot , erschlagen mit einer Flasche ihres eigenen Spumante ! Nun hat Breitwieser nur noch einen Wunsch, den Mord an seiner Freundin aufzuklären. Gut, dass sein alter Freund und italienischer Kollege Fontanaro mit den Ermittlungen betraut ist. Was sich auf den ersten Blick als Idylle beschaulicher Weinberge und Winzerromantik darstellt, entpuppt sich als Sumpf von Rivalität, Umweltsünden und zwielichtiger chinesischer Geschäftsleute.

Ich habe Breitwieser und seinen Freund Fontanaro in diesem Krimi zum ersten Mal getroffen und fand sie beide sympathisch und bodenständig. Beide lieben ihre Arbeit, aber auch ein Glas guten Weins und gutes Essen. Zumindest was den Wein anbetrifft, kann einem im Lauf der Ermittlungen die Lust darauf vergehen.

Der windige Vertreter einer amerikanischen Argrarfirma spielt eine zwielichtige Rolle. Ich musste sofort an die Firma Monsanto und den Glyphosatskandal denken. Auch die Konkurrenz unter den ansässigen Winzern wird mit harten Bandagen betrieben. Die Anbaufläche ist begrenzt und nicht alle können wirklich vom Weinbau leben. Wenn dann noch skrupellose chinesische Geschäftsleute ins Spiel kommen, ergibt sich eine explosive Gemengelage.

Stefania wollte ihr Testament ändern. Hat eines der Familienmitglieder um sein Erbe gefürchtet und wollte ihr zuvor kommen ?

Die Ermittlungen gestalten sich deshalb sehr schwierig und für mich als Leser sehr unterhaltsam und fesselnd. Wie die Polizei hatte ich wechselnde Verdächtige, um am Ende festzustellen, dass ich komplett daneben lag. Kompliment an die Autorin, der es gelungen ist, mich bis zum Schluss im Dunkeln tappen zu lassen. Die Auflösung ist dennoch logisch und wird nicht aus dem Hut gezaubert.

Ein in meinen Augen packender und lesenswerter Krimi, der die Möglichkeit zum Mit-Rätseln gibt und zudem einige aktuellen Themen auf unterhaltsame Weise in die Handlung einfließen lässt.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Willkommen im Tal der Könige

Die Hoffnung auf ein neues Morgen
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England 1921. Die junge Viktoria und ihr 13jähriger Bruder Jamie machen sich auf den Weg zu ihrem Onkel in Ägypten . Das war der Wunsch ihres verstorbenen Vaters. Caleb, Viktorias Verlobter, ist strikt ...

England 1921. Die junge Viktoria und ihr 13jähriger Bruder Jamie machen sich auf den Weg zu ihrem Onkel in Ägypten . Das war der Wunsch ihres verstorbenen Vaters. Caleb, Viktorias Verlobter, ist strikt dagegen. Dennoch machen sich die Geschwister auf den Weg nach Luxor, wo sie auf die große Gemeinde der Archäologen treffen. Fasziniert vom Land, Leute und der Geschichte beginnt Viktoria sich zu emanzipieren, unterstützt von neuen Freundinnen, die jede für sich ihren eigenen Weg geht. Dann taucht Caleb überraschend in Luxor auf. um Viktoria nach Hause zu holen.

Was mir bei diesem lesenswerten Roman neben der spannenden Handlung besonders gefallen hat, sind die wunderbaren Beschreibungen der Landschaften und Orte.. Egal, ob Viktoria zum ersten Mal ägyptischen Boden betritt oder einen Blich auf das Tal der Könige wirft , ich stand neben ihr und habe gesehen, gefühlt , gerochen was sie empfunden hat.

Viktoria hat mir imponiert. Ich bin mir fast sicher, ich hätte nicht den Mut gefunden, zu jener Zeit quer durch Europa nach Ägypten zu reisen, ohne zu wissen, was mich erwartet. Einmal angekommen muss sie sich stets auf neue auf unvorhergesehene Situationen einstellen, was sie durch ihre vorurteilsfreie und pragmatische Art gut meistert. Wenn ich ihr etwas vorwerfen wollte, dann dass sie sich ausgerechnet in Caleb verliebt, den Jamie und ich von Herzen verabscheuen.

Jamie ist mit seiner Begeisterung für das alte Ägypten und seiner altklugen Art sehr liebenswert , obwohl er mich als Bruder wahrscheinlich ab und zu nerven würde.

Nach vielen turbulenten Ereignissen und Missverständnissen endet die Geschichte mit viel Harmonie und Glück, was sich die Beteiligten in meinen Augen auch redlich verdient haben.

Auch erwähnenswert nach meinem Empfinden ist, dass die Autorin einen guten Einblick in den Alltag der Ausgrabungen gibt und erfolgreiche Archäologinnen sichtbar macht, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Eine bezaubernde und humorvolle Weihnachtsgeschichte

Die Geister der Weihnacht gehen in Rente
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Wer kennt nicht Charles Dickens Weihnachtsgeschichte, in der die drei Geister der Weihnacht den geizigen, griesgrämigen Scrooge zu einem besseren Leben bekehren. Die Autorin spinnt die Geschichte weiter ...

Wer kennt nicht Charles Dickens Weihnachtsgeschichte, in der die drei Geister der Weihnacht den geizigen, griesgrämigen Scrooge zu einem besseren Leben bekehren. Die Autorin spinnt die Geschichte weiter und lässt die drei Geister an ihren wohl verdienten Ruhestand denken.

Da die Welt nicht besser geworden ist, suchen sie deshalb nach würdigen Nachfolgern. Die Suche stellt sie vor vergleichbare Probleme wie jeden Arbeitgeber. Aus einer Vielzahl an Bewerbern gilt es die besten auszuwählen. Eine schwierige Aufgabe ! Zumal jeder Bewerber seine Besonderheiten hat. Da ist zum Beispiel Pretty, die zwar hübsch, aber nicht die hellste ist. Oder Pleasant, die die perfekte Bewerberin wäre, wenn sie nicht die Gestalt einer Ziege hätte. Oder Tardy, der grundsätzlich zu spät kommt. Also müssen Team bildende Maßnahmen ergriffen und ein Probearbeiten ermöglicht werden. Zeitweise fühlte ich mich an eine bunt zusammengewürfelte Schulklasse von Pubertierenden erinnert, die gebändigt werden muss Hut ab vor der Geduld und Geisterkenntnissen der drei zukünftigen Rentner, die sich durch manchen Rückschlag nicht entmutigen lassen und tatsächlich am Ende geeignete Nachfolger finden..

Bis es so weit ist, gibt es viel Anlass zum Lachen, da nicht alles so läuft wie gedacht. Die Situationen sind witzig, ohne bösartig zu sein und zeitlos, so dass man immer wieder auf neue und in jedem Alter darüber lachen kann.

Es war eine Freude zu lesen, wie die Gruppen zusammen wachsen und sich gegenseitig unterstützen. Ich finde diese Weihnachtsgeschichte kann man immer wieder lesen und sie verliert dennoch nichts von ihrem Charme.

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