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Veröffentlicht am 15.04.2024

Wenn eine Insel dich verändert

Sommerglück auf Sylt
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Drei Frauen auf der Suche nach ihrer Erfüllung. Wohlfühlgeschichte mit tollem Insel Setting und vielen kleinen Glücksmomenten.


Die drei Freundinnen Kati, Lou und Nette brauchen unbedingt eine Auszeit. ...

Drei Frauen auf der Suche nach ihrer Erfüllung. Wohlfühlgeschichte mit tollem Insel Setting und vielen kleinen Glücksmomenten.


Die drei Freundinnen Kati, Lou und Nette brauchen unbedingt eine Auszeit. Eine von ihnen macht den Anfang und zieht die anderen mit. Drei Monate möchten sie auf Sylt verbringen. Ausspannen, sich selbst finden und einfach mal genießen. Doch als sie an ihrem Feriendomizil ankommen, sieht es alles andere als entspannend aus. Denn das alte Kapitänshaus ist mehr als renovierungsbedürftig. Die drei Frauen überlegen sich einen Schlachtplan und machen sich an die Arbeit. Wenn sie schnell zusammen anpacken, dann haben sie vielleicht schon bald eine angenehme Unterkunft und können den Rest ihrer Zeit genießen.

In diesem Buch lese ich zum ersten Mal etwas über die Ostseeinsel Sylt. Ich habe mich gefreut, einmal dorthin zu reisen. Wenn es so aussieht, wie es hier in dem Buch beschrieben wird, ist es mehr als wunderschön! Die beiden Autorinnen haben es geschafft, eine absolut harmonische Atmosphäre ins Buch zu zaubern. Selbst das alte Kapitänshaus, das eigentlich ziemlich heruntergekommen sein soll, glänzt schnell in neuem Licht und wirkt urgemütlich. Der verwilderte Garten wird zum Naturparadies und die Strandbar von Stefan und Lars zum trendigen Wohlfühlort. Mit diesem Buch kann man leichten Herzens an einen anderen Ort abtauchen. Es eignet sich hervorragend als Reisebegleitung und perfekt zum Entspannen.
Die drei Mädels haben alle eine andere Geschichte, die man Stück für Stück näher kennenlernt und doch ergeben sie zusammen eine Einheit, ein unanfechtbares Team. Jede von ihnen hat in dieser dreimonatigen Auszeit aber auch eine Aufgabe, und zwar, zu sich selbst zu finden. Diese bewerkstelligt jede auf ihre Art und trotzdem mit Unterstützung der Freundinnen. Es war spannend, die drei sehr unterschiedlichen Frauen von Kapitel zu Kapitel besser kennenzulernen und ihnen näherzukommen. So wuchs ich immer mehr in die Geschichte und ihr Leben hinein. Ich hatte schon sehr früh eine gewisse Vorstellung, wie ich mir die Zukunft für die ein oder andere von ihnen wünsche und war neugierig, ob sich diese auch so erfüllen wird.
Ein Charakter, der mir besonders gut gefallen hat und mich regelmäßig zum Schmunzeln brachte, war Jeff, der beste Freund von Lou. Es ist nicht gerade selten in Romanen, dass ein bester homosexueller Freund für Stimmung sorgt und so war es auch hier der Fall. Durch sein auffällig buntes, herzliches und übertriebenes Auftreten hat er einfach immer für gute Laune gesorgt. Auch wenn er fast schon so eine Art Klischee wiedergibt, hat er mir sehr gefallen. Überhaupt wurden die männlichen Protagonisten sehr ausdrucksvoll dargestellt. Ob es nun ihr Vermieter, der mürrische Friese war oder der Eigenbrötler Hannes. Auch die Jungs aus der Strandbar, Stefan der absolute Show Maker und Lars der tiefgründige ruhige Typ. Sie alle waren besonders und setzten sich wunderbar voneinander ab.
Sehr schön fand ich die zum Ende hin positive Entwicklungen. Die Geschichte wurde so richtig romantisch und alles schien perfekt. Ein Happy End, wie dieses liebe ich.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Dieses Buch ist so viel mehr als nur eine Geschichte

Demon Copperhead
1

Ich wusste bereits nach den ersten gelesenen Seiten, dass es ein Highlight wird. Perfekter Mix aus humorvoller Unterhaltung und fassungsloser Realität.


Barbara Kingsolver weiß genau, wie man gute Geschichten ...

Ich wusste bereits nach den ersten gelesenen Seiten, dass es ein Highlight wird. Perfekter Mix aus humorvoller Unterhaltung und fassungsloser Realität.


Barbara Kingsolver weiß genau, wie man gute Geschichten erzählt. Das beweist sie mir mit diesem Roman. Wenn man auf den ersten Seiten schon das Gefühl hat, dass einen hier ein Jahreshighlight erwarten könnte, hat die Autorin alles richtig gemacht. Bereits nach der Leseprobe zu diesem Buch war ich absolut begeistert und konnte es kaum erwarten weiterzulesen. Die Autorin hat mit Demon Copperhead einen großartigen Charakter geschaffen, den man einfach nur lieben kann. Selten habe ich einen dermaßen fesselnden und amüsanten Schreibstil erlebt und es war für mich ein reiner Genuss, in dieses Buch abzutauchen. Abtauchen ist auch der richtige Begriff, denn man hat beim Lesen das Gefühl, als reise man in eine völlig andere Welt und doch wirkt sie traurig real. Dank der 832 Seiten hat man ordentlich Lesestoff und ein langes Vergnügen an diesem Buch. Denn Demon überrascht uns bereits in den ersten Sätzen mit seinem Humor und man möchte ihn so schnell nicht wieder gehen lassen. Wenn seine Situation auch noch so schmerzhaft und tragisch ist, konnte ich nicht aufhören über seine Schlagfertigkeit und seine Ironie zu lachen, mit der er sein Leben beschreibt. Angefangen mit seiner Geburt, die er scheinbar bewusster als seine drogensüchtige Mutter erlebt haben muss, bis hin zu seinem bösartigen Stiefvater und den darauffolgenden schmerzhaften Erfahrungen von einer Pflegefamilie zur nächsten. Nirgendwo schien der Junge hinzugehören und doch gab er niemals auf. Unter all den unglücklichen Lebensbedingungen erlebte er aber auch immer wieder schöne Momente und sammelte Erfahrungen und Freundschaften noch und nöcher. Er lässt die Leser auf grandiose Weise an seinen Erlebnissen teilhaben und das auf eine unglaublich positive Art und Weise. Das Buch zauberte mir gute Laune und tat mir gleichzeitig in der Seele weh. Es war nicht leicht, es zur Seite zu legen, denn nur schwer konnte ich mich von Demon und seinen Freunden trennen, die mir viel zu schnell ans Herz wuchsen.
Ich hatte das Gefühl, ich würde den Jungen durch sein ganzes Leben begleiten. So ausführlich und intensiv wurde es beschrieben. Dabei passierte ständig etwas. Der Junge erlebte schon in frühen Jahren so viel, wie andere ihr ganzes Leben nicht. Er zeigt uns, wie man aus der schlechtesten Position im Leben einen Weg nach oben finden kann, wenn man die Stärke und den Willen dazu hat. Aber auch, wie es genauso schnell wieder Berg ab gehen kann, wenn man den falschen Leuten glaubt oder zu verbissen an einer Sache hängt. Die Autorin hat hier bewusst einen Charakter aus der Unterschicht erschaffen, der trotz der schlechtesten Voraussetzungen einen Weg nach oben gefunden hat. Ich mochte diesen Kerl unglaublich gern, denn er strotzte nur so vor Sympathie und schien jeden durch seine unbewusst charmante Art überzeugen zu können. Eine Geschichte über Rassen und Klassen, die uns gleichzeitig die Augen öffnet und uns das sagt, was wir schon lange wissen, aber nicht wahrhaben wollen. Und gleichzeitig ein Drama einer gesamten Region, die der Pharmaindustrie zum Opfer fiel und ganze Genrationen mit sich riss. Das Tragische ist, dass den Menschen, die dort lebten, nicht einmal bewusst war, auf was sie sich einließen. Und zwar geht es um die Opioid-Krise der USA. Diese Geschichte hat definitiv Potential, verfilmt zu werden und ich hoffe darauf sie mir irgendwann einmal anschauen zu können. Für mich ein besonderes Werk, dessen Charaktere ich jetzt schon schmerzlich vermisse. Zum Glück konnte mich das gelungene Ende ein wenig über den Verlust hinwegtrösten.


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Veröffentlicht am 30.07.2023

Urkomischer und romantischer Roadtrip sorgt für beste Unterhaltung

Morgen mach ich bessere Fehler
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Ich hatte fast vergessen, wie schön und amüsant es ist, in einen Roman von Petra Hülsmann abzutauchen. Ganz große Klasse!


Eingeladen von ihrer Großtante aus Oberstdorf, die ihren runden Geburtstag feiert, ...

Ich hatte fast vergessen, wie schön und amüsant es ist, in einen Roman von Petra Hülsmann abzutauchen. Ganz große Klasse!


Eingeladen von ihrer Großtante aus Oberstdorf, die ihren runden Geburtstag feiert, macht sich Elli mit ihrer Tochter Paula in einem alten Passat auf den Weg nach Bayern. Mit an Bord, ohne daß sie es wollte, der miesepeterige Großonkel Heinz. Bis zur ersten Tanke schaffen sie es, da sitzt auch schon der nächste Mitfahrer im klapprigen Auto. Und zwar ist es Cano der Anwalt, dem Elli nicht zum ersten Mal begegnet. Er bietet ihr eine gute Summe Geld an, welche sie unglaublich gut gebrauchen kann, wenn sie ihn bis München mitnimmt. Elli befindet sich leider nicht in der Position, sich bei diesem Angebot ein Zögern erlauben zu können, also lässt sie ihn einsteigen. Wenn sie nur geahnt hätte, auf welche Erlebnisse sie sich einlässt… Schön wäre es gewesen, wenn sie ihre Reise zügig hätten durchführen können, doch der Verkehr ist mehr als zähfließend und aus ein paar Stunden wird eine Ewigkeit.


Trotz ihrer mehrjährigen Pause hat Petra Hülsmann ihren Humor nicht verloren. Ganz im Gegenteil, sie setzt noch einen drauf, denn ich begann schon auf den ersten Seiten vor mich hin zu schmunzeln. Es war wie ein nach Hause kommen. Ich habe bisher jedes ihrer Bücher gelesen und geliebt. Umso größer war die Freude mich, endlich wieder in einen Roman von ihr zu stürzen. Allein die Überschriften ihrer Kapitel waren zum Schießen lustig und zauberten mir regelmäßig ein Grinsen ins Gesicht. Petra Hülsmann schafft authentische Charaktere und lässt sie mit ihren Gesten und ihrer Mimik ausgesprochen lebendig, super sympathisch und manchmal urkomisch wirken. Fast hätte ich vergessen, wie schön es ist, in einen Roman von einer meiner Lieblingsautorinnen abzutauchen. Ewig hätte ich weiterlesen können, aber wie jedes andere, hat auch dieses Buch leider einmal ein Ende. An humorvollen Szenen wurde in dieser bunten und leicht schrägen Geschichte jedenfalls nicht gespart. Manchmal wurde es mir fast etwas zu skurril und das ein oder andere Klischee wurde humorvoll bedient. Doch trotz der locker leichten Erzählweise verfehlten auch wichtige Werte und tiefgründige Themen ihre Wirkung nicht. Genauso schnell wechselte die Stimmung von lustig zu prickelnd, knisternd und so blieb auch die Liebe nicht auf der Strecke. Das Buch hatte also alles, was ich liebe und mir erhofft hatte. Besonders zum Endspurt blühte die Geschichte vor Emotionen und Romantik auf, was mein Herz sehr erfreute. Schließlich wurde es ein ausgewogenes Gesamtpaket aus locker, leichter und amüsanter Unterhaltung mit einer ordentlichen Portion an sozialen Werten, Liebe und Gefühl. Ein tolles Werk, welches die fünf Sterne allein für seine Leichtigkeit verdient hat.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Die Liebe haut selbst die stärksten Männer um

Duty & Desire – Verdächtig nah
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Greer Burns zählt zu einem der härtesten Männer der gesamten New Yorker Polizeiakademie. Er ist Offizier und nimmt seinen Job weit mehr als ernst. Danika ist seine Rekrutin. Sie weiß, wie hart sie täglich ...

Greer Burns zählt zu einem der härtesten Männer der gesamten New Yorker Polizeiakademie. Er ist Offizier und nimmt seinen Job weit mehr als ernst. Danika ist seine Rekrutin. Sie weiß, wie hart sie täglich trainieren muss, um den Anforderungen des Offiziers gerecht zu werden. Doch spürt sie auch noch etwas anderes. Denn jeden Morgen beim Training gibt es einen Moment, der zwar nur wenige Sekunden anhält, aber etwas Besonderes zwischen ihr und Leutnant Greer auslöst. Es ist ein intensiver Blickkontakt in die blauen Augen dieses stahlharten Mannes. Hat das etwas zu bedeuten oder bildet Danika sich das alles nur ein? Wäre dieser Mann doch einfach besser zu durchschauen. Er lässt nichts an Gefühlen durchsickern, was darauf schließen ließe, dass diese wenigen Sekunden mehr sind als reine Einbildung. Doch obwohl Danika riesigen Respekt vor ihm hat, und er ihr manchmal regelrecht Angst einflößt, löst er auch etwas in ihrem Inneren aus. Sie mag sich noch so sehr gegen ihre Empfindungen wehren. Allein bei seinem Anblick, regt sich in ihr der Wunsch, ihm nah zu sein. Allerdings scheint eine Beziehung zu diesem Mann unmöglich. Er ist ihr Ausbilder. Außerdem hat er sein Leben dem Job verschrieben. Immerhin hat dieser ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Ein Mann, der durch seine Erlebnisse geprägt ist, und weder Platz für eine Beziehung noch für Gefühle hat.

Der letzte und dritte Teil der Polizisten-Serie Duty&Desire von Tessa Bailey war für mich noch einmal ein schönes Highlight. Ich war schon vom ersten Buch dieser Serie begeistert, der zweite Band hat mich ebenfalls gepackt, doch auch der dritte Teil konnte mich noch einmal überraschen. Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, sind die einzigartigen Charaktere der beiden Protagonisten, Danika und Greer. Sie wurden in diesem Roman ausgezeichnet dargestellt.
Greer ist schon ein spezieller Typ. Wenn man aber nach und nach seine Geschichte kennenlernt, kann man gut verstehen, warum er so hart und distanziert rüberkommt. Das macht ihn nicht nur attraktiv, sondern lässt ihn auch sehr authentisch wirken.
Danika hat einen willensstarken und gutmütigen Charakter. Natürlich fiel es mir hier nicht schwer, sie zu mögen. Sie gibt sich für Freunde und Familie auf und kann es nicht ertragen die Kontrolle abzugeben. Ihr selbst dagegen fällt es unglaublich schwer, Hilfe anzunehmen. Nur in Greers Nähe ist es ihr möglich, sich hinzugeben und ihm die Führung zu überlassen.
Zusammen ergeben die Zwei ein super Paar. Sie haben nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern ergänzen sich auch perfekt. Doch bis es so weit ist, dass sie dies erkennen, gehen sie noch einen aufregenden, heißen und emotionalen Weg. Bis zum ersten intimen Aufeinandertreffen dauert es allerdings nicht lang und es geht auch ziemlich schnell zur Sache. Es gibt keine großen Reden, sondern es wird rasch gehandelt. Hier kam Greers einzigartiger Charakter deutlich zur Geltung. Man muss schon wissen, wie man mit ihm umzugehen und ihm gegenüber zu treten hat. Danika aber spürt es genau. Sie erkennt ungeheuer schnell, was dieser Mann braucht und ist bereit, es ihm zu geben.
Begleitet wurden all die prickelnden Begegnungen zwischen Danika und Greer von einer interessanten Hintergrundgeschichte. Es geht nicht nur um ein berauschendes Abenteuer, sondern auch um ihre Lebensumstände und seine Vergangenheit.
Also hatte auch der letzte Band dieser dreiteiligen Serie an Spannung, Humor und heißen Szenen einiges zu bieten und ließ mir die Geschichte sehr kurzweilig erscheinen. Ich bin ein Fan der Duty&Desire-Trilogie und fühlte mich von jedem einzelnen Band sehr gut unterhalten. Alle drei Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Allerdings ist vermutlich der Spaßfaktor noch etwas größer, wenn man sie, wie ich, der Reihe nach liest. Für mich hat diese Geschichte die fünf Sterne absolut verdient.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Emiline und Jase - Unser Leben in einem Bestseller

Nur einen Herzschlag entfernt
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Emiline hat einen guten Job als Unidozentin, einen Freund und eine gute Freundin an ihrer Seite, doch scheint sie all das nur mit halbem Herzen zu genießen. Denn den anderen Teil ihres Herzens musste sie ...

Emiline hat einen guten Job als Unidozentin, einen Freund und eine gute Freundin an ihrer Seite, doch scheint sie all das nur mit halbem Herzen zu genießen. Denn den anderen Teil ihres Herzens musste sie vor Jahren zurücklassen. Bisher hat sie versucht, mit diesem Verlust zu leben, doch als plötzlich der emotionale Roman eines gewissen J. Colbys auf den Bestsellerlisten erscheint und Emiline dort ihre Geschichte wiedererkennt, fällt sie aus allen Wolken. Sie weiß schon nach den ersten Sätzen, wer diesen Roman geschrieben hat. Jase, ihre einst große Liebe. Warum bloß tut er ihr das an und wühlt ihre komplette verkorkste Kindheit auf? All die Erinnerungen, die Emiline in den letzten Jahren mit aller Gewalt zu verdrängen versucht hat. Zwar wehrt sie sich erst dagegen, versucht schließlich aber doch Kontakt mit dem jungen erfolgreichen Autor aufzunehmen, um ihn zur Rede zu stellen. Er hingegen erwartet von Emiline, dass sie seine Geschichte erst einmal zu Ende liest. Doch auch wenn Emiline ansonsten geradezu alle Bücher verschlingt, tut sie sich mit diesem besonders schwer.
Das Buch startet in der Gegenwart. Bereits nach nur wenigen Seiten fand ich mich aber schon in einer zweiten Geschichte wieder. Der Erzählung des Autors J. Colby, Emilines damaligen Freundes und ihrer ersten großen Liebe. Verwirrend beim Einstieg in die zweite Geschichte waren lediglich die vielen ähnlich klingenden Namen, die allem Anschein nach, eine wichtige Rolle spielten. Ich kam aber doch recht schnell dahinter. Denn der Ausflug in die bewegende Vergangenheit, spiegelte lediglich die gemeinsame Kindheit und Jugend von Emiline und Jase wider. Das wiederum erklärte dann auch, warum sich ihre Namen so sehr ähnelten. Jedenfalls verging nicht viel Zeit, da war ich bereits gefangen von dieser gefühlvollen und spannenden Geschichte. Ich muss sogar sagen, dass mich die Lebens- und Liebesgeschichte in der Vergangenheit noch viel mehr gepackt hat als die Erzählung in der Gegenwart. In J. Colbys Geschichte erfuhr ich von Emilines und Jases Teils sehr grausamen Kindheit. Meist hatten die Zwei, die gemeinsam zu Jugendlichen heranwuchsen, nicht viel mehr als sich selbst. Trotz des Leids und Schmerzes, den sie erfuhren, entstand zwischen ihnen aber eine unglaublich innige Liebe. Ihr gemeinsames Schicksal verankerte sie so sehr miteinander, dass nur etwas ganz Besonderes zwischen ihnen entstehen konnte. Mich haben ihre Erlebnisse teilweise sehr gefesselt, so dass es mir schwerfiel mit dem Lesen aufzuhören. Es begleitete mich ein ständiger Drang, unbedingt mehr vom Schicksal der jungen Freunde erfahren zu wollen. Denn stets passierte etwas, und es geschah ein weiterer trauriger Vorfall, der den beiden Kindern und Jugendlichen das Leben zur Hölle machte. Es gab aber auch viele positive Erlebnisse, wie zum Beispiel das Wachsen der jungen Liebe, die Fürsorge zueinander oder eine neu gefundene Freundschaft, die mir das Herz aufgehen ließ.
Die Autorin schaffte es neben ihrem lockeren Schreibstils, auch bestimmte Passagen mit besonders schönen Worten auszuschmücken. Sie vermittelte mir anhand von gut dargestellten Charakteren schnell, wie bedeutend und innig die Bindung zwischen Emiline und Jase doch ist. Ebenso beherrschte sie es, enorme Spannung aufzubauen und die Lebensgeschichte der jungen Leute mitreißend zu beschreiben.
Ich habe mir während des Lesens oft gewünscht, dass das Buch nicht endet. Dementsprechend hoch waren vermutlich auch meine Erwartungen an das Ende. Ich kann nicht genau beschreiben was es war, aber irgendetwas fehlte mir am Schluss. Ich bin durchaus zufrieden mit dem Verlauf des Buches, doch ich glaube besonders am Ende haben mir die großen Emotionen gefehlt, die mir während der Geschichte so gut gefallen haben. Der starke Anfang und der spannende Verlauf boten mir beste Unterhaltung. Deshalb bin ich begeistert von dem Buch und finde eine fünf Sterne Bewertung absolut verdient.

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