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Veröffentlicht am 28.11.2020

Klassisches Lena Kiefer Feeling!

Don't LOVE me
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KENZIE & LYALL

Kenzie ist die älteste von insgesamt vier Schwestern und hat nach dem Tod ihrer Mutter viel Verantwortung übernommen. Ihr Traum ist es, Interior Design an der University of the Arts in ...

KENZIE & LYALL

Kenzie ist die älteste von insgesamt vier Schwestern und hat nach dem Tod ihrer Mutter viel Verantwortung übernommen. Ihr Traum ist es, Interior Design an der University of the Arts in London zu studieren. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt sie ein Praktikum im Innendesign Bereich, das sie in der Heimatstadt ihrer Mutter absolviert. Dort trifft sie auch auf Lyall. Kenzie ist stark und zielstrebig, stellt ihre Bedürfnisse aber meistens hinter die ihrer Familie. Sie ist nett, lustig und bodenständig.

Lyall ist Erbe einer großen – seit Generationen erfolgreich familiengeführten – Hotelkette. Er studiert Architektur in Chicago und hat nur einen Sommer, um seiner strengen Großmutter zu beweisen, dass er würdig ist, Teil des Unternehmens zu sein. Lyall wirkt auf den ersten Blick wie der typische reiche Schnösel: arrogant und herablassend. Doch wenn man hinter seine Fassade blickt, erkennt man schnell, dass Lyall keinen Wert auf sein Vermögen legt. Er ist bodenständig, sensibel und loyal gegenüber den Menschen, die ihm wichtig sind.

„Ich brauche keinen perfekten Prinzen auf dem weißen Pferd. Sondern einen Menschen, der mir so nah war, dass es keine Geheimnisse gab.“ S. 229


MEINE MEINUNG

Ich liebe die Art, wie Lena Kiefer Geschichten erzählt! Sie hat einfach eine Gabe dafür, ihre LeserInnen vollständig einzufangen und nicht mehr loszulassen. Ich liebe ihre Charaktere, wie sie Dinge und Orte beschreibt und wie sie es schafft, mit den einfachsten Mitteln eine spannungsgeladene Geschichte zu zaubern. Mir hat dieses Buch einfach so unglaublich gut gefallen!
Das schottische Setting war atemberaubend schön und so detailliert beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, mit den Protagonisten in den Highlands zu campen. Auch die Umgebung des Hotels, der kleine schottische Ort und sogar Kenzies Haus wurden so zielgenau beschrieben, dass mir alles vertraut vorkam. Besonders Kenzie war mir sofort sympathisch, denn sie steht – anders als manch andere NA Protagonistin – bereits mit beiden Beinen im echten Leben und weiß, was sie will. Da sie für ihre Schwestern verantwortlich ist, kann sie sich keine Fehler leisten und zieht ihre Pläne durch. Der Familienzusammenhalt hat mir hier sehr gut gefallen. Sowohl Kenzies Vater als auch ihre Schwestern unterstützen sie und versuchen, ihr einen Teil der Verantwortungslast abzunehmen. Ich fand es unglaublich süß, wie die Schwestern miteinander umgehen und wie sehr der Vater seine Mädchen schätzt.
Im Vergleich dazu wirkt Lyalls Familie noch extremer. Die strengen Regeln der Hendersons waren ganz schön krass, auch wenn ich es ziemlich cool fand, dass hier die Frauen die Macht haben und die Männer quasi Deko sind.
Ich fand es gut, dass das Buch aus beiden Perspektiven erzählt, sodass man sowohl Lyall als auch Kenzie gut kennenlernen und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Durch Lyalls Geheimnis und seinen Masterplan, seine Familie betreffend, wird der Spannungsbogen sehr hoch gehalten und die Liebesgeschichte bekommt mehr Schwung. Die Momente zwischen Kenzie und Lyall habe ich besonders genossen, denn jede Unterhaltung war voller Emotionen. Die Romantik sowie der Humor kommen nicht zu kurz und ich habe mit beiden wirklich gerne mitgefiebert. Richtig gut fand ich auch die tollen Nebencharaktere, wie Lyalls Schwester Edina und seinen Cousin Finlay, die in den Folgebänden hoffentlich noch präsenter sind.


FAZIT

Dont’t Love Me ist ein grandioser Reihenauftakt und bietet neben einem hohen Spannungsbogen und einem fantastischen Setting auch eine tolle Liebesgeschichte. Es geht ums Erwachsen werden und darum, sich seinen Platz in der Welt zu erkämpfen. Wer eine Schwäche für romantisches Prickeln, Familienintrigen und zerstörerische Geheimnisse hat, wird mit diesem Buch definitiv keinen Fehlgriff erleben. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.09.2020

Für mich der spannendste Teil der Reihe!

Scandal Love
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Die Sinners of Saint Reihe ist für mich etwas ganz besonders geworden und jeder der vier HotHoles hat mich auf seine Art verzweifeln lassen. Vicious mit seiner Bosheit, Dean mit seinen Lastern, Jaime mit ...

Die Sinners of Saint Reihe ist für mich etwas ganz besonders geworden und jeder der vier HotHoles hat mich auf seine Art verzweifeln lassen. Vicious mit seiner Bosheit, Dean mit seinen Lastern, Jaime mit seiner fast schon fanatischen Leidenschaft und schließlich Trent, der in den vorherigen Bänden eher unnahbar wirkte. Ob er das am Ende von Band 3 immer noch ist, erfahrt ihr hier.

„Du kämpfst gegen die Strömung, ruderst mit den Armen, trittst mit den Beinen, versuchst, ihr zu entkommen, sie zu überwinden. Der Trick besteht darin, sich treiben zu lassen, die Welle zu reiten. Fürchte dich nicht davor, nass zu werden.“ S. 183


TRENT & EDIE

Trent Rexroth ist der „stumme“ HotHole. Er spricht nur, wenn er etwas zu sagen hat und wirkt sehr introvertiert. Doch Trent ist schlau, kalkuliert und verfolgt seine Pläne mit eiserner Entschlossenheit. Er ist allein erziehender Vater einer vierjährigen Tochter, die sich weigert zu sprechen. Trent leidet sehr unter Lunas Schweigen und sehnt sich danach, ihre Stimme zu hören. Er bemüht sich, ihr ein guter Vater zu sein und bietet ihr die bestmöglichen Therapien in der Hoffnung, sie zum Sprechen zu bringen. Doch auch, wenn Trent sich Mühe gibt, kann er seine Wut über die Situation nicht verbergen.

Edie Van Der Zee ist 19 Jahre alt und die Tochter von Trents neuem Geschäftspartner. Sie sagt offen ihre Meinung, rebelliert und verabscheut Geld. Die Bedürfnisse der Menschen, die sie liebt, haben immer Priorität. Sie würde alles für ihre Lieben tun, deshalb lässt sie sich sogar von ihrem herrischen Vater erpressen und unterdrücken. Edie liebt es zu surfen und sehnt sich nach Freiheit. Da sie von ihrem Vater finanziell abhängig ist, muss sie alles tun, was er von ihr verlangt.

„Du willst mich ruinieren, mich zerstören, mich verraten, mir meine Macht nehmen. Ich sollte mich von dir fernhalten, aber ich begehre dich zu sehr. Und wenn alles vorüber, wenn von uns nicht mehr übrig ist als verschwitzte Körper, kaputte Seelen und gebrochene Herzen, wirst du mich als den Mann in Erinnerung behalten, der dich zum Weinen brachte, und ich dich als das Mädchen, das ich opfern musste, um mich selbst zu retten.“ S. 298


MEINE MEINUNG

Nachdem Band 2 mich so begeistert hat, musste ich natürlich auch Trents Geschichte lesen. Trent, der Stumme, der Unnahbare, der mit dem kalten Herzen und der supersüßen Tochter. Ich war ja sehr gespannt auf dieses Buch, da mir Trent bereits in den Vorgängerbänden positiv aufgefallen ist. Obwohl er kalt und abweisend wirkt und nicht gerade als Small Talk Meister gilt, fällt er schnell als vielschichtiger Charakter auf. Anders als die anderen HotHoles wuchs Trent nämlich nicht mit dem goldenen Löffel im Mund auf und stammt aus eher einfachen Verhältnissen. Ohne das Zutrauen und die Unterstützung seiner Freunde hätte er sich nicht an der Firma VHH beteiligen können. Aus diesem Grund arbeitet Trent auch doppelt so hart wie die anderen, um seinen Wert zu beweisen. Er ist schlau, ehrgeizig und liebt es, reich zu sein. Nachdem er bisher kein einfaches Leben hatte, gönnt man ihm diesen Luxus auch.
Ihn zusammen mit Edie zu verfolgen war richtig spannend! Die beiden spielen miteinander, provozieren und reizen sich. Sie fühlen sich so stark voneinander angezogen, dass man das Prickeln sogar durch die Seiten spürt. Am Anfang hatte ich aber ein paar Probleme mit dem Altersunterschied der beiden. Trent ist über 30 und Edie gerade einmal 18 Jahre alt. Zu lesen, wie sehr er sie begehrt und welche Wirkung ihr junger Körper auf ihn hat, fand ich schon etwas befremdlich. Besonders, weil Trent selbst eine Tochter hat…

Nach ein paar Kapitel gewöhnt man sich aber daran, denn Edie ist für ihr Alter sehr reif (auch wenn sie sich manchmal kindisch verhält). Sie musste bereits früh erwachsen werden, weil ihre Mutter psychisch labil ist und nicht für sich selbst sorgen kann. Deshalb passt Edie auf, dass ihre Mutter das Bett verlässt, isst und ihre Medikamente nimmt. Da ich selbst ähnliche (aber nicht so extreme) Erfahrungen gemacht habe, konnte ich mich mit Edie sehr gut identifizieren. Sie ist eine richtig tolle Protagonistin, mit einer erfrischend einzigartigen Art. Sie hasst das Vermögen ihres Vaters und die Macht, die es ihm verleiht. Für Edie verdirbt Geld den Charakter, deshalb will sie nichts damit zu tun haben. Für sie ist es genug, jeden Tag zu surfen und glücklich zu sein.
Sehr positiv aufgefallen ist mir der hohe Spannungsbogen im Buch. Bereits der Vorgängerband war durch Rosies Krankheit sehr spannungsgeladen, doch Scandal Love legt hier noch eine Schippe drauf. Durch die Intrigen mit Edies Vater und dem Familiengeheimnis der Van Der Zees flog ich quasi durch die Seiten und konnte oft nicht aufhören zu lesen. Der Schreibstil war gewohnt flüssig. Wer also die anderen Sinners of Saint Bücher gelesen hat, wird auch hier nicht enttäuscht werden.
Besonders toll fand ich die vielen kleinen Details im Buch, wie die Muscheln und die Spitznamen, die sich Edie und Trent gegeben haben und die auf den Ozean verweisen. Und natürlich Luna! Das Mädchen ist einfach so süß und kommt mit ihrem Dickschädel ganz nach ihrem Vater. Ich hätte mir mehr Details zu ihrem Schweigen gewünscht, aber da muss man wohl All Saints High: Der Rebell lesen.


FAZIT

Scandal Love ist für mich der bisher spannendste Teil der Reihe. Der Handlungsverlauf ist rasant und man fliegt quasi durch die Seiten. Edie und Trent sorgen für sehr viel Drama, Misstrauen und Bauchkribbeln (positiv wie negativ), passen für mich aber perfekt zusammen! Trent muss sich als der „stumme“ HotHole definitiv nicht hinter den anderen verstecken. Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung und den verdienten Platz unter meinen Lieblingsbüchern!

Veröffentlicht am 07.08.2020

Ein Reread, der sich absolut gelohnt hat!

Izara 1: Das ewige Feuer
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Puh, dieses Buch… Nachdem ich es 2018 bereits mit dem E-Book versucht und damals als „ganz nett, aber nicht mein Fall“ eingestuft hatte, musste ich die Geschichte aufgrund der vielen positiven Meinungen ...

Puh, dieses Buch… Nachdem ich es 2018 bereits mit dem E-Book versucht und damals als „ganz nett, aber nicht mein Fall“ eingestuft hatte, musste ich die Geschichte aufgrund der vielen positiven Meinungen und dem Drängen meiner Insta-Mädels noch einmal zur Hand nehmen. Geschmäcker verändern sich ja im Laufe der Zeit, ebenso wie Lesegewohnheiten. Ob das bei mir ebenfalls der Fall war, könnt ihr hier nachlesen.

„Solange du gegen deine Gefühle kämpfst, kannst du gegen niemand anderen kämpfen.“ S. 342


MEINE MEINUNG

Wie damals beim Lesen des E-Books, so hat mir auch die Printausgabe den Einstieg nicht gerade leicht gemacht. In den ersten Kapiteln wird man mit sehr vielen Informationen überschüttet: Primus, Brachion, die Liga, Siegel, Kató und und und. Verpackt wird das Ganze in einer Actionszene nach der anderen, was ja grundsätzlich nicht schlecht ist, nach 50 Seiten jedoch dazu führt, dass einem der Kopf raucht. Besonders am Anfang möchte ich in eine neue Welt eingeführt werden, die Personen kennenlernen, mir Gedanken zum Handlungsverlauf machen und erste Eindrücke zu den Bösen erhalten. Hier jedoch wurde ich mit allem gleichzeitig überschüttet, sodass ich die ganze Informationsflut nicht verarbeiten konnte.

Auch mit Ari tat ich mir zu Beginn etwas schwer. Auf der einen Seite wirkte sie cool und abgeklärt und ging mit der neuen Situation total locker um.
Ein Dämon will mich töten? Könnte schlimmer sein.
Alle Welt jagt mich? Dann renne ich eben schneller.
Mein Vater ist was?! Gut, ich mochte ihn sowieso nie.

Auf der anderen Seite war sie bei vielen Situationen total unsicher, stur und kindisch.
Lucien mag mich? Wieso gerade mich?
Alle sagen, ich soll bleiben? Dann gehe ich erst recht!
Ich brauche Beschützer? Von wegen, ich kann das alleine!

Versteht ihr, was ich meine?

Zusammen mit den vielen Informationen am Anfang war sie mir einfach zu anstrengend. Erst nach und nach verstand ich, dass dieses Verhalten perfekt zu Ari passt. Sie befindet sich innerlich in einem Zwiespalt und weiß oft selbst nicht, was sie will. Ihre Gefühle sagen ja, ihr Kopf nein und da Ari grundsätzlich ihre Gefühle wegsperrt, wirkt ihr Verhalten manchmal undurchsichtig. Mit der Zeit wurde sie mir dann richtig sympathisch. Ich mag ihren sarkastischen Humor, ihre ruhige Art und dass sie sich immer ihre eigene Meinung bildet. Sie kann sich gegen Lucien behaupten, was bei seinem Ego nicht selbstverständlich ist. Ein schwächerer Charakter würde neben ihm verblassen, doch Ari strahlt hell wie Feuer.

Der Schreibstil von Julia Dippel ist einfach toll. Schon bei Cassardim habe ich von dem bildgewaltigen Setting geschwärmt und auch Izara steht dem in nichts nach. Ich konnte mir jeden Schauplatz und jede Person richtig gut vorstellen und hatte oft das Gefühl, die Charaktere persönlich kennenzulernen. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass ich mich nach und nach in jeden einzelnen verliebt habe. Besonders gut gefallen hat mir, dass wirklich jeder Charakter eine Hintergrundgeschichte bekommen hat und nicht nur Ari und Lucien im Fokus standen.

Erzähltechnisch ist das Buch ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. Julia Dippel versteht es einfach, Handlungsstränge zu erschaffen, sie mit einem hohem Spannungsbogen voranzutreiben und am Ende alles perfekt zusammenzuführen. Dabei baut sie zusätzlich Witz, Romantik, Geheimnisse und Verschwörungen ein, mischt das Ganze mit einer taffen Protagonistin, fügt noch einen sexy Egomanen hinzu und präsentiert dann mal ganz locker eine der besten Fantasyreihen, die ich bisher gelesen habe.

FAZIT

Izara: Das ewige Feuer ist eines jener Bücher, das ich erst genauer kennenlernen musste, um seinen Wert zu erkennen. Wir mussten uns Zeit lassen, unsere Beziehung langsam angehen und uns eine Weile aus der Ferne betrachten. Doch als wir erneut den Schritt wagten und uns aufeinander einließen, wussten wir beide, dass es für immer war. Ich habe mich in die Charaktere, das Setting, die Handlung und das Mystische im Buch verliebt. Auch wenn ich immer noch finde, dass man am Anfang mit den Informationen geradezu erschlagen wird, konnte mich die Geschichte spätestens ab der Hälfte von sich überzeugen. Es ist spannend, rasant und emotional. Die Liebesgeschichte ist weder kitschig noch übertrieben, sondern genau richtig! Die Beziehung zwischen Ari und Lucien überzeugt mit einer Mischung aus Emotionalität, Witz und Sarkasmus. Ich liebe es einfach und habe wirklich jeden Charakter im Buch in mein Herz geschlossen. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Lieblingsbuch!

Feeling Close to You
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DIE (WICHTIGSTEN) CHARAKTERE

Teagan ist Einzelgängerin, lustig und sehr unabhängig. Außerdem vorlaut, rebellisch und ziemlich ehrgeizig. Sie liebt Videospiele und möchte ihr Hobby zum Beruf machen, auch ...

DIE (WICHTIGSTEN) CHARAKTERE

Teagan ist Einzelgängerin, lustig und sehr unabhängig. Außerdem vorlaut, rebellisch und ziemlich ehrgeizig. Sie liebt Videospiele und möchte ihr Hobby zum Beruf machen, auch wenn das bedeutet, auf die finanzielle Unterstützung ihres Vaters zu verzichten. Teagan rebelliert mit ihrem Charakter und ihrem Äußeren gegen das, was andere als normal betrachten. Sie verstellt sich nicht und bleibt ihrem Wesen treu.
Zu ihren charakteristischen Merkmalen zählen ihre vorlaute Art, ihre Unabhängigkeit und der emotionale Abstand zu anderen Menschen. Teagan fällt es schwer, anderen zu vertrauen und rechnet ständig damit, fallengelassen zu werden. In Parker findet sie einen richtigen Freund und einen Gleichgesinnten.

Parker ist ein bekannter Game-Streamer und verdient damit auch sein Geld und unterstützt seine Familie. Er ist lustig, charmant und süß, aber auch zurückhaltend, was sein Privatleben angeht. Er fasst ebenfalls nur schwer Vertrauen in andere; lediglich seine beste Freundin Callie weiß um die Umstände bei ihm zu Hause und er möchte auch, dass das so bleibt.
Seine charakteristischen Merkmale sind sein Humor sowie seine lockere und nette Art. Von seiner letzten „Beziehung“ wurde Parker schwer enttäuscht. Er leidet immer noch unter den Nachwirkungen und will sich auf nichts Ernstes mehr einlassen. Teagan hält er deshalb anfangs auf Abstand, obwohl er zugibt, Gefühle für sie zu haben.

„Ich hatte es immer für eine verkitschte Lüge gehalten, wenn Leute behaupteten, ihnen würde kurz das Herz stehen bleiben. Doch als sich unsere Blicke trafen, hätte ich schwören können, dass mein Herz einen Schlag lang aussetzte und dann in alarmierend schnellem Tempo weiterpochte.“ S. 144


MEINE MEINUNG

Bianca Iosivoni gehört zu meinen Herzensautorinnen und somit zu den Schriftstellern, bei denen jedes Buch (Klappentext-unabhängig) in meinem Regal landet. Ich schätze ihren Schreibstil und die Art und Weise wie sie Charaktere entwickelt. Ihre Bücher sind locker zu lesen, bieten aber eine emotionale Tiefe, die ich bei Geschichten geradezu einfordere. Bisher hat sie mich noch nicht enttäuscht und auch bei „Feeling Close To You“ das geliefert, was ich an Büchern schätze: Humor, Emotion und Tiefe.

Bereits in „Finding Back To Us“ (damals noch „Was auch immer geschieht“) fand ich Parker sehr interessant und wollte unbedingt mehr über ihn erfahren. Er wirkte lustig, geheimnisvoll und schien Probleme zu haben. Ich war gespannt, was Bianca aus ihm herausholen würde. Und wow… Sie hat da wirklich tief in ihre Autorentaschen gegriffen und mit Teagan das perfekte Gegenstück für ihn gefunden.
Die beiden harmonieren einfach toll zusammen und es macht Spaß, sie bei ihrem Kennenlernen zu begleiten. Die Chats und Streams sind lustig, neckisch und romantisch und außerdem so glaubhaft, dass man sich die beiden auch im Real Life gut vorstellen kann. Die Beziehung ging weder zu schnell noch zu zog sie sich unnötig in die Länge.

Neben der Romantik werden im Buch auch alltagsrelevante Themen wie Leistungsdruck, Vorurteile und Sexismus aufgegriffen. Denn Teagan ist ein Mädchen, das Videospiele liebt und in einer männerdominanten Branche arbeiten möchte. Sie wird in ihrer Heimatstadt von ihren Mitschülern ausgegrenzt, weil sie anders ist, weil sie sich nicht wie ein typisches Mädchen verhält und sich auch äußerlich nicht an ein Mädchen-Klischee anpasst. Teagan ist cool, rebellisch und scheißt auf die Meinung der anderen (entschuldigt den Ausdruck….). Sie weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann. Im Weg stehen ihr nur die ausstehenden Zusagen der Colleges und ihr Vater, der sich weigert, ihren Traumberuf als solchen anzuerkennen und ihr ständig das Gefühl gibt, in einer Traumwelt zu leben.

Auch in Parkers Leben läuft es nicht so perfekt, wie man es sich bei einem gefeierten Star vorstellt. Anstatt Werbedeals, Partys und wilde Nächte, ist Parkers Leben vom Krankheitsverlauf seiner Mutter geprägt. Er unterstützt seine Familie so gut er kann und lässt sich nicht anmerken, dass ihn die Situation überfordert und ihm große Angst macht.
Parker mochte ich unheimlich gerne. Er ist kein Bad Boy, kein Rebell und keine zerbrochene Seele, die durch eine Frau geheilt wird, sondern ein lustiger und charmanter Good Guy, der für seine Freunde und die Menschen, die er liebt, alles besser machten möchte. Gerade diese Einstellung ist es, die ihn von anderen abschirmt und dafür sorgt, dass er sich niemandem anvertraut. Denn Parker möchte keine Belastung sein. Das führt natürlich dazu, dass er Teagan von sich stößt und …. mehr verrate ich nicht 😉

„Wie konnte ich ihn umarmen und küssen, ihn aber am liebsten auch ins Meer schubsen wollen? S. 451

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es aber dennoch: Das schnelle Ende.
Gerade weil sich die Beziehung zwischen Parker und Teagan langsam angebahnt hat und sehr viel Zeit für ihre Freundschaft verwendet wurde, hätte ich mir am Ende etwas mehr „Paarzeit“ gewünscht. Somit hätte das Ende für mich noch gute 20 Seiten gebraucht, um wirklich einen Abschluss zu schaffen.


FAZIT

Feeling Close To You ist eine wunderbare, lustige und alltagsrelevante Geschichte, die mich sowohl hinsichtlich ihrer Handlung als auch der Charaktere überzeugt hat. Bianca Iosivoni hat wieder einmal bewiesen, dass sie sich den Platz unter meinen Lieblingsautorinnen verdient hat und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung zur Chaos-WG! Insbesondere eine Geschichte über Cole würde mich glücklich machen, denn dieser tätowierte Chaot hat sich direkt in mein Herz geschlichen.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Tolle, rasant erzählte Fortsetzung

Scarlett & Browne - Die Berüchtigten
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Bereits in Band 1 musste ich den tollen Schreibstil, den trockenen Humor und die dystopisch gut durchdachte Welt loben. Jonathan Stroud hat einfach eine ganz eigene Art, seine Bücher zu etwas besonderem ...

Bereits in Band 1 musste ich den tollen Schreibstil, den trockenen Humor und die dystopisch gut durchdachte Welt loben. Jonathan Stroud hat einfach eine ganz eigene Art, seine Bücher zu etwas besonderem zu machen und hatte mich damit sofort am Haken. Auch in Band 2 ändert sich daran nichts. Wieder überzeugen vor allem der Schreibstil und der Humor, die mich dieses Buch quasi verschlingen ließen. Dieses Mal geht der Autor aber auch charakterlich etwas tiefer. Wir erfahren mehr über Scarletts Vergangenheit und ihren Werdegang als Outlaw. Ihr Inneres wird wie die Schichten einer Zwiebel offengelegt und mit jedem kleinen Rückblick zeigt sich, dass in Scarlett mehr steckt als trockener Humor und eiserne Härte. Sie kämpft mit Schuld, mit Rache und Trauer. Albert hat sich auch gut entwickelt. Er ist zwar immer noch tollpatschig und sieht die Welt mit einer kindlichen Naivität, aber durch die Monate an Scarletts Seite und als Outlaw weiß er inzwischen wie man überlebt. Zudem lernt er mehr über seine Fähigkeiten und wird damit für Scarlett zu einem nützlichen Ass im Ärmel.

Die Kameradschaft der beiden fand ich einfach toll! Wie zwei so unterschiedliche Charaktere so toll zusammen funktionieren hat mich abwechselnd zum Lachen und zum Staunen gebracht. Was mir besonders gut an den beiden gefällt ist die Art und Weise wie sie sich ergänzen. Albert ist lieb, sieht in allem zuerst das Gute und will wie Robin Hood den Mächtigen etwas nehmen, um den Armen damit zu helfen. Scarlett dagegen ist ziemlich abgebrüht, sieht immer nur das Schlechte in den Menschen, hat kein Vertrauen in andere und genießt es, das gestohlene Geld in Alkohol und Glücksspielen anzulegen. Zusammen ergeben sie aber ein unschlagbares Team, das sich vor allem menschlich perfekt ergänzt.

Auch die dystopische Welt mochte ich wieder sehr! Das Buch spielt in einem postapokalyptischen England, das durch die „Große Verheerung“ kaum noch etwas mit unserer Welt gemein hat. Außerhalb der bewohnbaren Siedlungen treiben sich mutierte, nach Blut lechzende Tiere herum, die neben den „Gezeichneten“ (eine Art Zombie) dafür sorgen, dass sich die Menschen den Glaubenshäusern und ihren Regeln unterordnen müssen, um ein sicheres Zuhause zu haben. Die Glaubenshäuser dulden jedoch keine Abweichung der Norm und so werden Menschen wie Albert, die besondere Fähigkeiten haben oder grundsätzlich anders sind, gejagt und beseitigt. Durch den wortgewandten Schreibstil, der einen förmlich in die Geschichte saugt, wird dieses Setting bildgewaltig, düster und einfach Spannung pur. Ich mochte es wirklich gerne!


FAZIT

Scarlett & Browne: Die Berüchtigten ist eine tolle und rasant erzählte Fortsetzung. Der Erzählstil von Jonathan Stroud ist wieder extrem spannend, clever und bildgewaltig. Der wortgewandte Schreibstil mischt sich mit rasanter Action und trockenem Humor und saugt einen direkt in die Handlung hinein. Hier und da hätte ich mir etwas mehr Emotionalität gewünscht, aber ich habe das Buch auch so sehr genossen und freue mich auf viele weitere Bände mit diesem unschlagbaren Duo!