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Veröffentlicht am 16.05.2019

Wieder ein Meisterwerk von David Foenkinos, das mich vollkommen von sich überzeugen konnte!

Die Frau im Musée d'Orsay
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Die Handlung: David Foenkinos erzählt eine Geschichte über einen Mann, der alles Hals über Kopf liegen lässt und von seinem bisherigen Leben flieht. Der Grund ist für den Leser zunächst unbekannt, doch ...

Die Handlung: David Foenkinos erzählt eine Geschichte über einen Mann, der alles Hals über Kopf liegen lässt und von seinem bisherigen Leben flieht. Der Grund ist für den Leser zunächst unbekannt, doch das Antoine seine Arbeit als Professor an einer Hochschule, für die eines einfachen Wärters im Kunstmuseum Musée d'Orsay in Paris, aufgibt und seine Familie und Bekannte ohne einen triftigen Grund verlässt, ist zunächst alles andere als erklärbar. 

Das Buch ist in 4 Teile unterteilt. Der erste befasst sich mit der im Klappentext erwähnten Handlung. Enden tut er mit dem Tod von Camille, einer mysteriösen Frau, die vorerst keinen erkennbaren Zusammenhang zu Antoine besitzt. Ab dann wird sich der Leser mit dem Leben und den Gründen für ihren Tod auseinandersetzen. Ihre Geschichte hat bei mir viele Affekte auslösen können: Wut, Trauer, Freude, Überraschung, und noch viele mehr. Ihre Gedanken und Gefühle haben auch mich angesteckt und ich bin überrascht, wie stark sie mich berührt hat. 

Als großer Fan des Autors war für mich einfach klar, dass ich auch sein neuestes Werk lesen muss. Meine Erwartungen waren aber dementsprechend auch sehr hoch. Doch die Tatsache, dass die Handlung dieses Mal nicht 100% mein Interesse geweckt hat und es David Foenkinos trotz dessen gelungen ist, mich mit seinem Roman in den Bann zu ziehen, spricht schon sehr für "Die Frau im Musée d'Orsay". Daher kann ich nur sagen (selbst wenn die Handlung nicht komplett mit meinem Leseverhalten übereinstimmt): Ich habe es nicht bereut, dieses wundervolle Buch gelesen zu haben. Und ich muss zugeben, das Geheimnis um Antoine, und noch mehr das um Camille, hat mich gänzlich von sich überzeugen können. Ich konnte und wollte dieses Buch nicht vor Beendigung aus der Hand legen! Dafür war die Handlung zu spannend und ereignisreich.

Mein Fazit: Wieder ein Meisterwerk von David Foenkinos, das mich vollkommen von sich überzeugen konnte!

Veröffentlicht am 12.05.2019

Eine wundervolle Geschichte über den Kampf eine Erinnerung zu bewahren. 

Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz
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Die Handlung: Meeresbiologin Anna ist überglücklich mit ihrem Leben, bis zu dem Tag, an dem ihre Mutter unerwartet verstirbt und sie zurück in ihre Heimatstadt muss, um dort ihrem Vater unter die Arme ...

Die Handlung: Meeresbiologin Anna ist überglücklich mit ihrem Leben, bis zu dem Tag, an dem ihre Mutter unerwartet verstirbt und sie zurück in ihre Heimatstadt muss, um dort ihrem Vater unter die Arme zu greifen. Hier folgt dann der nächste Schock: Der von der Familie geführte "Märchenwald" soll verkauft werden. Anna setzt alles daran, um diesen zu retten. Immerhin hängen viele ihrer Kindheitserinnerungen, ihre Zukunft und die Existenzen der Angestellten an diesem Park.

Bei diesem Roman ist Vorsicht geboten. Meiner Meinung nach vermittelt das Cover nämlich einen falschen Eindruck. Zuerst wollte ich ihn erst gar nicht lesen, weil ich dachte, dass er zu humorvoll geschrieben ist und sich der Zielgruppe "Jugendliche" widmet. Doch dem ist überhaupt nicht so. Gleich zu Anfang der Leseprobe habe ich gemerkt, dass sich dieser Roman an Erwachsene richtet und trotz einiger humorvoller Szenen, fortwährend einen ernsten Schreibstil benutzt. 

Unglaublich starker Charakter: Anna hat viele Probleme zu bewältigen. Sie hat einen unselbstständigen Bruder, einen zynischen Vater, der nur auf den Tod wartet und einen Märchenwald voller in die Jahre gekommener Attraktionen, die schon seit einiger Zeit rote Zahlen schreiben. Sie weiß, dass ein Verkauf die einzig logische Lösung ist, doch sie hängt an ihren Erinnerungen und an den vielen Mitarbeitern, die sonst arbeitslos wären. Sie versucht, mit einer bemerkenswerten Beharrlichkeit diesen Freizeitpark zu retten, doch ihr bleiben nur vier Monate, bis auch der letzte Cent aufgebraucht ist. Ich bewundere sie sehr für ihren Ehrgeiz und bin überaus beeindruckt, mit wie viel Optimismus und Kampfgeist sie versucht ihre Situation zu verbessern. Neben Anna hat mir vor allem der Fortgang der Handlung sehr gefallen. Der Roman hat immer etwas zu bieten, dem Leser kann also erst gar nicht langweilig werden und die Seiten lesen sich wie im Flug!

Mein Fazit: Eine wundervolle Geschichte über den Kampf eine Erinnerung zu bewahren. 

Veröffentlicht am 12.05.2019

Mir persönlich hat die Nähe zu den Hauptcharakteren gefehlt.

Bell und Harry
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Die Handlung: Harrys Familie empfindet ihren Heimatort London als eine stressvolle Stadt. Aus diesem Grund haben sie sich für den Sommer auf dem Land in Yorkshire eingemietet. Hier lernt Harry dann Bell ...

Die Handlung: Harrys Familie empfindet ihren Heimatort London als eine stressvolle Stadt. Aus diesem Grund haben sie sich für den Sommer auf dem Land in Yorkshire eingemietet. Hier lernt Harry dann Bell kennen, und sie verstehen sich vom erstem Moment an perfekt. Beim ersten Zusammentreffen sind sie noch kleine Kinder und diese wundervolle Freundschaft wird noch bis zum letzten Tag bestehen.

Sommer für Sommer und mit jedem gemeinsam erlebten Abenteuer wird diese Freundschaft erneuert, so unterschiedlich die Sphären, in denen sie mit ihren Familien leben, auch sind.

Das ganze Buch erstreckt sich über eine Zeitspanne von einer ganzen Generation. Zu erzählen wird begonnen, als Harry noch ein kleines Kind ist und weitererzählt wird, bis Bell eine kleine Tochter im Alter von elf Jahren hat. Aufgrund dieser riesigen Zeitspanne und dem Fakt, dass der Roman keine 200 Seiten besitzt, nimmt die Geschichte eine rasende Geschwindigkeit an. Dadurch konnte ich weder zu Harry noch zu Bell eine emotionale Bindung aufbauen. Vermutlich würde ich noch jetzt ihre Nachnamen vertauschen. Stattdessen wird sehr großen Fokus auf eine Horde Nebenfiguren gelegt, die mich oft einfach nur überfordert haben.

Mir gefiel die Grundidee des Buches von einer loyalen, bedingungslosen und ehrlichen Freundschaft zu erzählen sehr, wo man doch im Alltag selten so etwas erleben darf. Doch mir hat es in der Ausführung gefehlt. Hier kann ich nur die Aspekte davor aufgreifen: Es wird zu schnell und oberflächlich erzählt, außerdem liegt der Fokus zu sehr auf den Nebenfiguren.

Doch es gibt auch positive Punkte: Der Roman versprüht eine unglaublich schöne Leichtigkeit, die mir als Leser sehr gefallen hat. Ich konnte das Buch sehr schnell und innerhalb von nur einem Tag auslesen. Der Schreibstil ist einfach angenehm und verleitet zum Weiterlesen. Auch die Schnelligkeit, wie erzählt wird, hat etwas gutes. Dadurch gibt es immer etwas zu berichten und die Spannung geht nie verloren.

Mein Fazit: Mir persönlich hat die Nähe zu den Hauptcharakteren gefehlt. Wer mit vielen Nebenfiguren und einer rasanten Handlung über viele Jahre hinweg zurechtkommt, wird hier eine schöne Geschichte erleben.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Mein Herz konnte dieser Roman sofort und vollkommen für sich gewinnen!

Herzkur
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Die Handlung: Als Mutter zweier Kinder ist Verena überhaupt nicht erfreut, als ihr Mann verkündet, dass er sich eine „Auszeit“ vom Familienleben nehmen wird. Verena ist unglücklich und am Ende ihrer Kräfte. ...

Die Handlung: Als Mutter zweier Kinder ist Verena überhaupt nicht erfreut, als ihr Mann verkündet, dass er sich eine „Auszeit“ vom Familienleben nehmen wird. Verena ist unglücklich und am Ende ihrer Kräfte. Da dauert es nicht lange, bis sie dem Drängen ihrer Mutter nachgibt und sich für eine Mutter-Kind-Kur anmeldet. Doch ihre Vorurteile bestätigen sich: Die Kur ist ein Meer von unerträglichen Müttern und Kindern. Ihr einziger Verbündeter ist Jan, der als einziger Kurteilnehmer normal auf sie wirkt.

In Verena und ihre zwei Töchter habe ich mich von Anfang an verlieben können. Diese Familie ist voller Liebe, die der Leser fast schon selbst spüren kann und damit schafftt Julia Greve es, mir während des Lesen einige schöne Lesestunden zu schenken.

Die Nebenfiguren und anderen Kurteilnehmer waren ein Highlight an und für sich. Jeder von ihnen hat seine eigene Art, die deutlich hervorsticht. Vor allem die gesprächige Moni, mit ihrer sehr eigenen Sprache, weiß es, den Leser von sich zu überzeugen. Mit ihrer ausgeprägten Sehnsucht sich den anderen mitzuteilen, weiß sie im richtigen Moment zu nerven (und damit den Leser zum Lachen zu bringen) oder auch den Gegenüber aufzuheitern und zu motivieren. Außerdem ist sie immer für eine Überraschungen gut.

Das ist wohl das beste Debüt, das ich je gelesen habe. Wenn ich könnte würde ich mehr als nur 5 volle Sterne vergeben. Dieses Buch besitzt alles, was eine gute Geschichte ausmacht. Eine packende Handlung, wundervolle Protagonisten, einen unterhaltsamen Humor und ein Ende, das den Lesen wirklich umhaut. Außerdem kann der Leser viel aus Verenas Situation und ihrem Charakter für sich selbst lernen. Aus dem Schwärmen komme ich jedenfalls nicht mehr heraus!

Mein Fazit: Mein Herz konnte dieser Roman sofort und vollkommen für sich gewinnen!

Anmerkung: Für den 18.02.2020 ist ein zweites Buch der Autorin geplant, bei dem Verena einen Gastauftritt haben wird. Auf den Roman mit dem wunderbaren Titel „Kann mein Herz nicht mal die Klappe halten?“ freue ich mich schon sehr.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Eine schöne und unterhaltsame Geschichte.

Der Wind nimmt uns mit
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Die Handlung: Maya hält es an keinem Ort. Als Reisebloggerin kommt sie viel herum, doch es gibt eine Gegend, an die sie niemals wieder hin möchte. La Gomera heißt die zweitkleinste kanarischen Insel, auf ...

Die Handlung: Maya hält es an keinem Ort. Als Reisebloggerin kommt sie viel herum, doch es gibt eine Gegend, an die sie niemals wieder hin möchte. La Gomera heißt die zweitkleinste kanarischen Insel, auf der ihre Adoptivmutter Karoline wohnt. Schon länger ist Maya mit ihrer Mutter zerstrittenen, da sie durch einen Zufall erfahren hat, dass sie gar nicht ihre leibliche Mutter ist. Seither nimmt sie ihr das übel. Doch dann wird Maya durch eine flüchtige Bekanntschaft schwanger und Tobi, der Vater, hält sich nun einmal auf dieser wunderschönen und von ihr verhassten Inseln auf. Da bleibt Maya nichts anderes übrig, als ihm nachzureisen und dabei zu versuchen, Karoline aus dem Weg zu gehen. Was sich als alles andere als leicht entpuppt.

Sie ahnt nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens sein wird.

Mir gefiel vor allem, dass nicht nur eine Sichtweise der Geschichte, sondern gleich zwei erläutert werden. Neben der Handlung um Maya, wird nämlich auch die von Karoline, ihrer Adoptivmutter, erzählt. Diese wechselnden Perspektiven bringen dem Leser nicht nur Abwechslung und Unterhaltung, sondern auch einen näheren Einblick in die Gedankenwelt und Vergangenheit von Karoline, die an sich eine eigene Geschichte erzählt. Ihre herzliche und liebenswürdige Art mochte ich übrigens besonders gerne und als Leser konnte ich sie einfach nur gern haben.

Im Vergleich hat mir an Maya gestört, dass sie sehr schnell den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen hat und dann verbissen darauf war, sie so sehr zu meiden, dass sie vergisst, wie viel ihr Karoline eigentlich bedeutet. Das fand ich traurig und teilweise auch störend an Maya. Sie wirkte dadurch sehr voreingenommen und egoistisch, was sie direkt zu Anfang unsympathisch gemacht hat. Allgemein hatte ich sehr den Eindruck, als würde sie sehr Ich-bezogen handeln, was auch an passende Gedanken ihrerseits deutlich wird. Das war aber auch mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten gefiel mir der Roman sehr gut und ich mochte, wie das Buch nie an Spannung verliert und dem Leser dauerhaft etwas interessantes und fesselndes bieten kann.

Mein Fazit: Eine schöne und unterhaltsame Geschichte über eine Person, die ihren Wurzeln nachgeht und dabei ihre Heimat findet.