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Veröffentlicht am 21.12.2017

Das wohl mitreißenste und stärkste Weihnachtskinderbuch aller Zeiten

Der Weihnachtosaurus
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Von klein auf begeistert sich mein Sohn (8) für Dinosaurier, und da wir jedes Jahr in der Adventszeit gemeinsam eine Weihnachtsgeschichte lesen, war der „Weihnachtosaurus“ auf den ersten Blick die perfekte ...

Von klein auf begeistert sich mein Sohn (8) für Dinosaurier, und da wir jedes Jahr in der Adventszeit gemeinsam eine Weihnachtsgeschichte lesen, war der „Weihnachtosaurus“ auf den ersten Blick die perfekte Wahl für uns. Erwartet haben wir eine lustige und leichte Geschichte, die uns kurzweilig unterhält. Dass dieses Buch alles auf den Kopf stellen und unser Herz gleichzeitig erschüttern und erwärmen sollte, damit haben wir überhaupt nicht gerechnet.

Gleich zu Anfang reisen die Leser in die Vergangenheit und erleben das Aussterben der Dinosaurier mit. Das Schicksal will es so, dass ein Dinoei ins Meer fällt, gefriert und Jahrtausende später am Nordpol von den Weihnachtswichteln gefunden wird. So kommt es, dass kurz vor Weihnachten im Haus des Weihnachtsmannes ein kleines Wunder geschieht und das seltenste Geschöpf der Welt schlüpft.

Zur gleichen Zeit werden William Trudel und sein liebenswerter Vater vorgestellt, die Weihnachten über alles in der Welt lieben und die Bräuche das gesamte Jahr über zelebrieren. Erst einige Zeit später erfahren die Leser, dass der sympathische William im Rollstuhl sitzt und seine Mutter verloren hat. Obwohl er es nicht leicht hat, ist William glücklich. Doch das soll sich schnell ändern. Denn er gerät ins Visier der neuen und oberzickigen Mitschülerin Brenda, die ihm das Leben mit grenzwertigen und abgrundtief bösen Streichen zur Hölle macht.

Auf zwei Ebenen durchleben wir die Geschichten der beiden Hauptfiguren. Auf der einen Seite die des Weihnachtosaurus, der auf dem Nordpol sehr einsam ist, und auf der anderen Seite die des traurigen Williams. Dass sich ihre Wege irgendwann mal kreuzen werden, hofft man von Beginn an. Doch bis es soweit ist, passiert noch eine ganze Menge. Es wird noch richtig gefährlich, ja sogar lebensbedrohlich.

Obwohl mein Sohn schon sehr gut alleine lesen kann, habe ich ihm dieses Buch zum größten Teil vorgelesen und ich muss sagen, dass die Gedichte und Verse vorgelesen noch stärker wirken. Hinzu kommt, dass sich der Autor mithilfe seiner charakterstarken Figuren mit sensiblen Themen wie Mobbing, Ausgrenzung und Andersartigkeit beschäftigt, die bei Kindern Gefühle aufwühlen, die kurz besprochen werden sollten. Natürlich gibt es neben den großen, erdrückenden Emotionen auch viele amüsante, urkomische und anrührende Szenen, die witzig und einfach nur liebenswert sind.

Unserer Meinung nach ist „Der Weihnachtosaurus“ das wohl mitreißendste und stärkste Weihnachtskinderbuch aller Zeiten, das uns nicht nur großartig unterhalten, sondern auch nachdenklich gemacht hat. Sehr feinfühlig zeigt der britische Autor Tom Fletcher das Dinosaurier und Weihnachten einfach perfekt zusammenpassen.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Stylishes Weihnachtsbackbuch mit amerikanischen Rezepten, das etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt

New York Christmas Baking
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Nach dem erfolgreichen Kochbuch „New York Christmas“ präsentieren die Autoren Lisa Nieschlag und Lars Wentrup, zusammen mit der Fotografin Julia Cawley, in „New York Christmas Baking“ die süße Seite des ...

Nach dem erfolgreichen Kochbuch „New York Christmas“ präsentieren die Autoren Lisa Nieschlag und Lars Wentrup, zusammen mit der Fotografin Julia Cawley, in „New York Christmas Baking“ die süße Seite des weihnachtlichen New Yorks.

Die ansprechenden Fotos, sowohl die der Backwerke als auch die der Metropole New York, fangen etwas von der weihnachtlichen Stimmung in der pulsierenden Großstadt ein. Insgesamt ist das Design dieses Backbuches wirklich großartig. Es ist ein Buch, das man sich allein der Schönheit wegen gerne ins Regal stellen möchte.

Auf etwa 124 Seiten befinden sich, neben einer weihnachtlichen Geschichte und einem Gedicht (die mir persönlich beide gar nicht gefallen), 40 weihnachtliche Rezepte im amerikanischen Stil.

Aufgeteilt sind diese in drei Kategorien:

Sweet Christmas Cookies (18 Rezepte)
Holiday Cakes (11 Rezepte)
Christmas Breakfast (11 Rezepte)
Wie es mit Back- und Kochbüchern immer so ist, sprechen einen natürlich nicht alle Rezepte an. In diesem Buch habe ich etwa eine Handvoll Rezepte gefunden, die ich gerne nachbacken möchte. Da ich den typischen New-Yorker-Cheesecake liebe, habe ich als Erstes die Cheesecakes-Cookies (mit Oreo-Kekskrümeln) nachgebacken und diese fand ich tatsächlich sehr lecker.

Allerdings sind mir die Rezepte insgesamt nicht ausgefallen genug und viele Cookies sind bekannte Standardrezepte. Die Kuchen- und Breakfastrezepte dagegen sind etwas ausgefallener.


::: Fazit

„New York Christmas Baking“ ist wahrlich ein Augenschmaus und ein optisches Highlight für jedes Bücherregal. Die Rezeptesammlung selbst ist weniger ausgefallen, kann aber mit einzelnen Highlights punkten.

Im Gegensatz zu der kuriosen Weihnachtsgeschichte und dem weihnachtlichen Gedicht gefallen mir die Fotos der fertigen Backwerke und von New York sehr gut, wobei ich mir noch mehr Fotografien der geschmückten Metropole gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Dieses Buch hat mir das Herz gebrochen!!!

Nur noch ein einziges Mal
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Ich möchte gerne eine nackte Wahrheit los werden: Ich liebe Colleen Hoovers Werke und bewundere sie dafür, dass sie sich stets mit hässlichen Themen befasst und mit ihren authentischen Geschichten auf ...

Ich möchte gerne eine nackte Wahrheit los werden: Ich liebe Colleen Hoovers Werke und bewundere sie dafür, dass sie sich stets mit hässlichen Themen befasst und mit ihren authentischen Geschichten auf Probleme aufmerksam macht, vor denen die meisten Menschen am liebsten die Augen verschließen möchten.

„Nur noch ein einziges Mal“ ist in meinen Augen ihr bisher stärkstes, intensivstes und auch ihr persönlichstes Werk. Obwohl es mir das Herz gebrochen hat, ist es mein neues Herzensbuch. Ich kann immer noch nicht fassen, dass diese wundervolle und leidenschaftliche Liebesgeschichte so eine schreckliche Wendung genommen hat und die Tatsache, dass es sich hierbei nicht nur um reine Fiktion handelt, macht das Ganze umso schlimmer und noch gewaltiger.

Nach dem Lesen war ich dermaßen erschüttert, dass ich erst einmal nicht in der Lage war, eine Rezension zu schreiben, da mir schlichtweg die Worte fehlten. Selten war ich nach dem Lesen dermaßen sprachlos…

Auch jetzt habe ich das Gefühl, egal was ich schreibe, diesem intensiven Leseerlebnis nicht gerecht zu werden. Dennoch möchte ich Colleen Hoover mit meiner Bewertung Respekt zollen und ich muss euch dieses Buch unbedingt ans Herz legen.

Glücklicherweise wusste ich zu Anfang nicht, mit welcher Problematik sich „Nur noch ein einziges Mal“ befasst und hatte lediglich die Aussage einer lieben Freundin im Kopf, die dieses Buch mit dem Satz „Ich habe es geliebt und gleichzeitig gehasst“ resümiert hat. Anfangs konnte ich mit ihrer heftigen Aussage nur wenig anfangen und jetzt kann ich diesen Satz nur unterschreiben. Ich liebe und hasse es gleichermaßen!

Auf den Inhalt selbst möchte ich nicht eingehen, da es ungemein wichtig ist, vollkommen unvoreingenommen loszulesen. Ich rate allen interessierten Lesern: Lest am besten auch nicht den Klappentext. Lest keine Rezensionen. Lasst die Handlung einfach auf euch zu kommen. Lasst euch von den Ereignissen, die sich überschlagen, überrollen. Verliebt euch Hals über Kopf in die Charaktere und erlebt die leidenschaftliche Liebesgeschichte mit all ihrer Kraft.
Seid aber gewarnt: Diese Geschichte wird euch am Ende das Herz brechen!

Veröffentlicht am 08.11.2017

The Making of Outlander - Das ultimative Fanbuch. Ich liebe es

Hinter den Kulissen von Outlander: Die TV-Serie
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In den vergangenen 10 Jahren wurde mir unzählige Male Diana Gabaldons „Feuer und Stein“ ans Herz gelegt und ich bereue es zutiefst, diesen Empfehlungen nicht nachgegangen zu sein. Denn ich LIEBE die Outlander-TV-Serie ...

In den vergangenen 10 Jahren wurde mir unzählige Male Diana Gabaldons „Feuer und Stein“ ans Herz gelegt und ich bereue es zutiefst, diesen Empfehlungen nicht nachgegangen zu sein. Denn ich LIEBE die Outlander-TV-Serie und kann gar nicht genug von dieser unglaublichen Highland-Saga bekommen.

Schon als Kind habe ich mir immer Bücher gewünscht, die mir einen Blick hinter die Kulissen meiner Lieblingsserien und -filme ermöglichten. Das Gefühl, ein Stück davon zu besitzen und mehr zu wissen als alle anderen, habe ich immer sehr geliebt, und da ich dieses Gefühl heute immer noch liebe, habe ich mich auf die Suche nach einem Begleitbuch zu meiner geliebten Outlander-Serie gemacht und bin fündig geworden.

Der Titel „Hinter den Kulissen von Outlander“ beschreibt genau das, was der Leser beim Lesen erleben darf. Auf etwa 230 Seiten wirft man tatsächlich einen Blick hinter die Kulissen der aufwendigen Serienproduktion und schaut den Produzenten und Drehbuchautoren über die Schultern. In umfangreichen Texten erfährt man spannende Hintergrundgeschichten zu den Dreharbeiten, die mit O-Tönen der Schauspieler bereichert werden und durchlebt noch einmal die komplette erste und die komplette zweite Staffel der TV-Serie.

Nach einem ausführlichen und sehr sympathischen Vorwort von Diana Gabaldon erzählt die Autorin Tara Bennett von den Anfängen der Serie und den Schwierigkeiten, das Buch für den Fernsehbildschirm zu adaptieren. Ihre Texte ergänzt sie mit Auszügen aus unzähligen Interviews, die sie mit dem Produzententeam geführt hat und im weiteren Verlauf des Buches kommen sie immer wieder zu Wort.

Im Anschluss an die ausführliche Vorgeschichte der Serie wird jede der 29 Folgen aus den ersten beiden Staffeln chronologisch aufgeführt und meist erzählt der zuständige Drehbuchautor etwas über die Entwicklungen der Story, den Schwierigkeiten beim Dreh und der Auswahl der Kulissen. Gleichzeitig durchlebt man beim Lesen noch einmal jede einzelne Folge und wird dabei auf viele Kleinigkeiten und Details aufmerksam, die man als Zuschauer nur flüchtig wahrgenommen hat. Großformatige Farbfotos und Zitate der Schauspieler runden diese Rückblicke wunderbar ab.

Im Wechsel mit dem detaillierten Folgenguide werden die wichtigsten Charaktere der Serie in ausführlichen Porträts vorgestellt und über die aufwendigen Kostüme der beiden Staffeln wird natürlich auch einiges erzählt.

Dieses fantastische Begleitbuch hat meine Erwartungen tatsächlich übertroffen und ich habe es mit großer Begeisterung gelesen. Ich kann es jedem Outlander-Fan ans Herz legen. Mit einem Preis von 30 Euro ist es natürlich kein Schnäppchen, doch ich bin der Meinung, dass dieses Buch wirklich jeden Cent wert ist.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Die große Spannung vor dem Finale

Die Gabe der Auserwählten
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Es ist unglaublich, von Buch zu Buch liebe ich diese Serie mehr. Erneut hat mich Mary E. Pearson mit dem rasanten Märchenabenteuer der Prinzessin Lia vollkommen mitgerissen. Die düstere und gefährlich ...

Es ist unglaublich, von Buch zu Buch liebe ich diese Serie mehr. Erneut hat mich Mary E. Pearson mit dem rasanten Märchenabenteuer der Prinzessin Lia vollkommen mitgerissen. Die düstere und gefährlich magische Atmosphäre ist so gewaltig und die Story so einnehmend, dass die Handlung wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft. Absolut fantastisch!

Dabei ist es nicht nur der großartige Roadtrip durch die gefährlichen Königreiche der überzeugt und unterhält, es sind auch die starken Hintergrundgeschichten des Landes und der geheimnisvollen Vorfahren, die mit den Seiten immer weiter enthüllt werden. Die Autorin hat eine gewaltige Welt mit einem dramatischen Background erschaffen, was mich beim Lesen erneut tief beeindruckt hat.

Die Protagonistin Lia hat schon in den ersten Szenen des ersten Buches bewiesen, dass sie eine starke und unabhängige junge Frau ist, die kein Spielball im System der Monarchie sein möchte und für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Im zweiten Band beweist sie noch mehr Stärke und gewinnt so viel Selbstvertrauen, dass sie jetzt – im dritten Band – mit einem stolzen und unerschütterlichen Selbstbewusstsein ihrer Bestimmung nachgeht. Lia lässt sich von niemanden etwas vorschreiben, sie steht für sich ein und kämpft mutig für eine bessere und gerechtere Welt.

Aber nicht nur die Protagonistin macht eine gewaltige Entwicklung durch, auch die zwei männlichen Hauptcharaktere verändern sich vor den Augen der Leser und ich bin mir nicht mehr sicher, für welche Seite sich Lia am besten entscheiden sollte. Da ich undurchschaubare Liebesdreiecksgeschichten sehr mag, finde ich diese Unwissenheit und die neue Dynamik großartig. Welcher Mann Lias Herz am Ende erobern wird, lässt sich tatsächlich nicht absehen.

Im Original ist die „Chroniken der Verbliebenen“-Buchreihe lediglich eine Trilogie, dessen Finalband für den deutschen Markt extra aufgeteilt wurde. Somit ist „Die Gabe der Auserwählten“ Band 3.1 und dieser knüpft unmittelbar an den Cliffhanger des zweiten Bandes an. Über die Handlung selbst möchte ich nicht allzu viel verraten, da hier jedes Wort zu viel sein könnte. Nur soviel sei gesagt: Ich fand es wahnsinnig gut, aber leider ist dieses Buch mit seinen knapp 350 Seiten eindeutig zu kurz. Mir wäre es ehrlich gesagt lieber gewesen, wenn der englische Finalband in seinem vollen Umfang in Deutschland erschienen und nicht gesplittet worden wäre. Das ist der einzige Kritikpunkt am ganzen Buch, sonst stimmt hier einfach alles und ich kann diese Buchreihe wirklich jedem Fantasy-/Märchenliebhaber ans Herz legen.