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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2023

Was für eine wunderschönes Buch zum Vor- und Selberlesen

Dachs Naseweiß Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald
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„Dachs Naseweiß“ ist ein Buch, bei dem einem das Herz aufgeht, direkt wenn man die ersten Zeilen liest / vorliest. Das Buch enthält insgesamt acht Geschichten (alle um die ca. 15 Seiten) die sich alle ...

„Dachs Naseweiß“ ist ein Buch, bei dem einem das Herz aufgeht, direkt wenn man die ersten Zeilen liest / vorliest. Das Buch enthält insgesamt acht Geschichten (alle um die ca. 15 Seiten) die sich alle um den kleinen Dachs mit der weißen Nase (daher der Name Naseweiß) und seine Freunde im wunderlichen Wald drehen. Da gibt es Geschichten vom Träumen, über Wünsche, Ängste und in allen Geschichten geht es um Freundschaft - darum, dass alles viel mehr Spaß macht oder weniger schlimm ist, wenn man es gemeinsam mit einem Freund erlebt.

Der Schreibstil ist toll, ebenso die Sprache. Die Sprache ist wunderbar bildlich und lädt regt die Phantasie an. Sei es der Mond der „sonnenblumengelb lächelt“ oder der Kakao, der für die Waldtiere mit Pfützenwasser gemacht wird. Die Sprache ist so wunderschön, dass man beim Lesen garnicht anders kann als zu lächeln. Hinzu kommen die sehr schönen Illustrationen der verschiedenen Szenen. Hier hätte ich mir, an der ein oder anderen Stelle fast noch ein paar mehr Bilder gewünscht - aber mit Bildern und der eigenen Phantasie ist es ja immer so eine Sache.

Zusammengefasst, ein wunderschönes Buch, das so liebevoll erzählt ist, dass man selbst gerne reinschlüpfen möchte. Das ideale Buch zum Vorlesen, z.B. als Gute-Nacht-Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Ein typischer Jennerwein? Jein - aber auf jeden Fall lesenswert!

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Jörg Maurer schreibt auf seine ganz eigene Art und Weise - mit Witz, Intelligenz und Ironie spinnt er Krimis die einfach Spaß machen sie zu lesen. So natürlich auch der aktuelle Fall von Kommissar Jennerwein ...

Jörg Maurer schreibt auf seine ganz eigene Art und Weise - mit Witz, Intelligenz und Ironie spinnt er Krimis die einfach Spaß machen sie zu lesen. So natürlich auch der aktuelle Fall von Kommissar Jennerwein in dem es ausnahmsweise mal primär um ihn geht. Ich hatte ein paar Bände ausgesetzt - aber das stört hier überhaupt nicht. Ich war direkt wieder drin im Geschehen - und auch die Figuren waren mit noch gut bekannt. Also auch für all diejenigen, die eine kleine Pause von Kommissar Jennerwein hatten - mit dem neuen Fall (wieder) einzusteigen ist auf jeden Fall gut möglich.

Die Idee des neuen Falls ist so einfach wie genial - alle Gauner, Ganoven und sonstige Kriminelle, die Jennerwein in den letzten Jahren (Büchern) hinter Gitter gebracht hat tun sich zusammen und setzen einen Auftragskiller auf den Kommissar an - man sollte ja meinen, das ist im Urlaub ganz einfach. Aber weit gefehlt - sowohl was das „einfach Morden“ als auch den „Urlaub“ des Kommissars angeht. Natürlich kann er sich die Zeit nicht nur mit Wassertreten und Kräuterwanderungen vertreiben - da kommt so ein neuer Fall doch ganz recht.

Auch der Kommissar ist in der aktuellen Zeit angekommen - und so geht es dieses mal weniger um Ermittlungen in dem altbekannten oberbayrischen Kurort, sondern vielmehr um eine moderne Fabrik im Nirgendwo und künstliche Intelligenz. Wie bei Jennerwein üblich wird vieles angeschnitten, mich hat aber zum Schluss etwas gestört, dass es eben „nur“ angeschnitten wurde. Natürlich kann man nicht alle Spuren zum Ende bringen, aber so ein bisschen mehr wäre schön gewesen. Dafür war mir der eigentliche Fall „zu einfach“ - was ich an den Jennerwein Krimis immer mochte waren die Irrungen und Wirkungen auf dem Weg zu Lösung - da wurde kurz vor Schluss nochmal scharf links abgebogen und alles, was sich der Leser zusammengereimt hatte, war dahin - zurück auf Los sozusagen. Das habe ich geliebt - ebenso wie die verschiedenen Charaktere aus dem Ermittlerteam und drum herum.

Genau das hat mir dieses mal gefehlt - das miträtseln und das „Drum Herum“. Jennerwein ist in Urlaub, klar, dass sein Team dann nicht dabei ist, bzw. nur kurz auftaucht - aber auch die Ganoven bleiben für mich farblos - wird vorausgesetzt, dass man noch alle kennt, dass die Aura aus den alten Büchern abfärbt? - Das hat für mich nicht so gut geklappt. Ebenso fand ich den Fall zu gradlinig. Ich hatte Spaß beim Lesen, das auf jeden Fall, Jörg Maurers Schreibstil ist genau meins, aber dennoch. Aus meiner Sicht, kommt der aktuelle Band nicht an die alten Bände ran. Für mich war die spannendste Frage eigentlich die, nach seiner Ehefrau (und das muss man sagen, wir schon genial verschleiert) - aber das sollte eigentlich nicht der Kern des Miträtselns, bei einem Krimi sein.

Alles in allem natürlich lesenswert und für alle Jennerwein-Fans ein muss, aus meiner Sicht aber schwächer, als die Vorgängerbände.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Schöne New Adult Liebesgeschichte mit herausforderndem Hintergrund

Cook For My Heart – Das Liebeschaos wird serviert
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„Cook for my heart“ ist eine superschöne New Adult Liebesgeschichte über die erste Liebe - von jetzt auf gleich, ohne Vorwarnung und mit sehr viel Gefühl. Man hat das Gefühl, sich mit Caroline gemeinsam ...

„Cook for my heart“ ist eine superschöne New Adult Liebesgeschichte über die erste Liebe - von jetzt auf gleich, ohne Vorwarnung und mit sehr viel Gefühl. Man hat das Gefühl, sich mit Caroline gemeinsam zum ersten Mal zu verlieben - die Gefühlswelt der Protagonistin ist so toll beschrieben. Und auch die Dreiecksgeschichte mit Simon fand ich toll erzählt - Caroline findet sich von Null auf Hundert in einem richtigen Gefühlschaos wieder. Von der Einzelgängerin die sie war (und lange Zeit am liebsten weiterhin sein möchte) steht sie auf einmal zwischen zwei ganz unterschiedlichen Jungs.

Dabei fand ich beide Handlungsstränge toll erzählt, sowohl Mitchel als auch Simon fand ich als Leserin toll, an Mitchel haben mir insbesondere seine Liebe zum Essen gefallen. Ein Genussmensch der Caroline seine Welt näherbringend möchte und sie Stück für Stück in seinen Bann zieht. Die Freundschaft zu Simon kam mir zum Schluss hin tatsächlich etwas zu kurz, hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht.

Neben der Liebe greift das Buch ein sehr wichtiges Thema auf - Sportsucht und damit verbundene Essstörungen bei jungen Frauen - hierzu findet sich auch eine entsprechende Triggerwarnung zu Beginn des Buches. Ich finde, die widerstrebenden Gefühle von Caroline und die gesundheitlichen Auswirkungen sind in dem Buch sehr gut beschrieben - und auch die Hilflosigkeit ihrer Familie. Ich fand es toll, dass bei Caroline die Selbsterkenntnis eingesetzt hat - allerdings - ich war glücklicherweise nie in der Situation, aber ich finde es dann doch „viel zu einfach“, dass Caroline auf einmal, einfach durch Mitchels Geschenke anfängt zu genießen und normaler zu essen. Ich denke das entspricht doch eher nicht der Realität - und auch wenn sie davon spricht, dass sie Hilfe braucht, glaube ich wäre es realistischer gewesen, man hätte zumindest den Beginn einer Therapie kurz in die Geschichte eingebunden.

Ansonsten ein tolles Buch, das mir sehr gut gefallen hat - und, einen extra Punkt gibt es für den kleinen Bruder von Caroline, den ich ganz großartig finde!

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Ein Leben für Eiscreme

Träume aus Eis
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„Träume aus Eis“ erzählt die Geschichte des Münchner Eisfabrikanten Josef Pankofer und seiner Familie - das Leben für einen Traum, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht die Besten sind. Das Buch ist ein ...

„Träume aus Eis“ erzählt die Geschichte des Münchner Eisfabrikanten Josef Pankofer und seiner Familie - das Leben für einen Traum, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht die Besten sind. Das Buch ist ein schöner Familienroman der auch ein gutes Bild des Lebens um 1930 herum zeigt - insbesondere des Lebens junger Frauen. Zahlreiche, auch tragische, Wendungen, lassen das Buch mehrfach drehen, sodass die Geschichte nicht langweilig wird - teilweise tritt sogar das Eis in den Hintergrund. Auch wer etwas Liebe sucht, kommt ganz sicher nicht zu kurz da beide Pankofer-Mädchen während der Geschichte ihre große Liebe finden.

Was für meinen Geschmack allerdings tatsächlich etwas zu kurz kommt ist der historische Hintergrund. Ich kenne München sehr gut und lese Bücher wie dieses auch, um hier ein paar Einblicke, auch in das Stadtleben, der damaligen Zeit zu erhalten. Hier wurden zwar mehrere Schauplätze, wie z.B. der Viktualienmarkt, die Kaufingerstraße oder auch das Künstlerhaus genannt, aber ich konnte mich nicht wirklich in die Stadt hineinversetzen. Ich lese dann gerne einzelne Ereignisse oder Orte nach - das hat mir hier gefehlt. Ebenso die Figur des Josef Pankofer - die Autorin beschreibt im Nachwort selbst, dass es die Figur zwar gab, diese allerdings zeitlich erst später geboren ist, als die Figur in der Geschichte. Über den „richtigen“ Josef Pankofer ist wohl nur sehr wenig bekannt -außer eben dem „Steckerleis“. Hier hätte ich mir aber gewünscht, dass man ihn dann nicht „älter“ macht, sondern eben in den richtigen Kontext rückt.

Die Geschichte selbst fand ich angenehm zu lesen - hier aber ganz klar der Hinweis: Die Figuren sprechen Dialekt, welcher auch so geschrieben ist. Da sich dies durch das gesamte Buch zieht, kann es für Leser die vielleicht kein bayrisch sprechen oder es einfach nicht lesen wollen, durchaus anstrengend sein. Mir selbst war es teilweise zu viel. Was mir besonders gut gefallen hat waren die Frauenfiguren, allen voran die älteste Tochter Frieda. Diese habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen, aber auch die anderen Frauen, Erna, Lotte und Fanny fand ich toll. Josef muss ich sagen blieb für mich etwas farblos, vielleicht weil er die meiste Zeit eher am Rand des Geschehens mit seiner Eisproduktion beschäftigt war. Wenn er auftauchte war seine Laune meist schlecht und so konnte er mich nicht wirklich überzeugen.

Für mich alles in allem ein schönes Buch - normalerweise würde ich jetzt sagen „zum Abschalten“ allerdings sind hier durchaus mehrere tragische Wendungen eingebaut, die wohl eher weniger zum Abschalten einladen. Auf jeden Fall aber angenehm zu lesen mit tollen Frauenfiguren.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht so

Ein Ort für Herzensdinge
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„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus ...

„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus finden diese Gegenstände neue Besitzer und mit ihnen eine neue Geschichte - aber leider konnte mich die Geschichte, die um diese Idee herumgewoben wurde so überhaupt nicht überzeugen.

Gwen nimmt sich nachdem sie ihren Job verloren hat eine Auszeit und beginnt als ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem Sozialkaufhaus. Zwischen der Geschichte von Gwen, die sich nach dem Verlust ihres Jobs und einem schweren Schicksalsschlag Jahre zuvor, wieder zurück in die Gegenwart kämpfen muss, sind auch immer wieder die kleinen Geschichten der Gegenstände eingestreut - sei es ein Pullover, ein Brettspiel oder ein Schal.

Wie gesagt, die Idee fand ich toll - jeder hat diesen einen Gegenstand über den er so viele Geschichten erzählen kann - und die Idee, dass diese Geschichten Gwen wieder zurück holen in ihr eigentliches Leben fand ich toll. Aber ehrlicherweise fand ich Gwen einfach nur nervig. Ich wurde so garnicht warm mit ihr - bei allem was sie getan hat habe ich mir nur gedacht, „jetzt mach doch einfach mal, jetzt zerfließe doch nicht in Selbstmitleid“. Und auch die kleinen Zwischenepisoden der „Gegenstände“ fand ich nicht so passend - mich haben sie aus dem Zusammenhang gerissen bzw. standen so zwischen zwei Seiten und lange wurde der Zusammenhang mit der weiteren Geschichte garnicht klar. Ich würde nicht ausschließen, dass es mir zum Schluss auch einfach nicht mehr aufgefallen ist, da ich wirklich ewig für diese Buch gebraucht habe. Aber das sagt eigentlich schon alles. Zum Ende hin wurde es besser, aber insgesamt glaube ich ist das Buch eher eine Geschichte, die einen runterzieht, statt Mut zu machen oder einen aufzubauen.

Die Nebenfiguren bleiben für mich undurchsichtig, jeder hat seine Geschichte die teilweise angeschnitten wird, aber immer sehr stark an der Oberfläche bleibt. Alles an der Geschichte ist sehr oberflächlich - auch die Freundschaft zu Gwens bester Freundin macht auf mich keinen wirklich innigen Eindruck. Ja, das kann Sinnbild dafür sein, dass Gwen Probleme hat mit Gefühlen und Beziehungen, aber trotzdem, dafür, dass das Buch dann doch fast 500 Seiten hat, wäre die ein oder andere Info mehr noch schön gewesen.

Wie gesagt, mich hat es wirklich nicht überzeugt, Cover und Idee sind toll, die Umsetzung war nichts für mich.

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