Profilbild von Liiisa

Liiisa

Lesejury Profi
offline

Liiisa ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Liiisa über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2021

Tolle Idee, aber bei der Umsetzung wäre noch Luft nach oben

Killing November 1
0

INHALT
November wird ohne Vorwarnung auf ein geheimnisvolles Internat geschickt, an dem strenge Regeln herrschen und ungewöhnliche Fächer unterrichtet werden. Als plötzlich einer ihrer Mitschüler tot aufgewunden ...

INHALT
November wird ohne Vorwarnung auf ein geheimnisvolles Internat geschickt, an dem strenge Regeln herrschen und ungewöhnliche Fächer unterrichtet werden. Als plötzlich einer ihrer Mitschüler tot aufgewunden wird, muss November herausfinden, wer dahinter steckt, um ihr eigenes Leben zu schützen.

MEINUNG
Die Idee der Geschichte fand ich wirklich gelungen. Alles ist sehr mysteriös und die Atmosphäre im Internat ist düster und bedrohlich. Der Schreibstil ist für ein Jugendbuch passend relativ einfach und die Geschichte lässt sich locker weglesen. Die Umgebung wird bildhaft beschrieben, so dass man sich alles gut vorstellen kann.
November ist eine sehr offene und selbstbewusste Protagonistin, was ich wirklich gut fand. Leider war sie mir während der ersten Hälfte des Buches aber auch sehr unsympathisch und ich habe sie als arrogant empfunden. Aber natürlich müssen Charaktere einem nicht immer sympathisch sein und es ist nur menschlich, wenn sie auch unangenehme Züge haben. Mir persönlich hat es aber gerade zu Beginn etwas die Lesefreude genommen, da man ausschließlich aus ihrer Perspektive liest.
Die übrigen Charaktere sind überwiegend blass geblieben. Hier hätte die Autorin meiner Meinung nach noch viel mehr aus der Geschichte herausholen können, denn für mich sind es meist authentische Charaktere, die eine Geschichte einprägsam machen.
Dadurch, dass ich mich nicht mit den Charakteren verbunden gefühlt habe, kamen bei mir auch so gut wie gar keine Emotionen an. Weder bei dem Tod eines Schülers, noch bei der angedeuteten Liebesgeschichte. Auf letztere hätte ich sowieso lieber verzichtet. Das Gute ist, dass sie nur sehr wenig Raum einnimmt, so dass man einfach über die peinlichen Äußerungen hinweglesen kann. Von der vermeintlichen Anziehung zwischen den beiden habe ich rein gar nichts gespürt.
Zum Ende hin wurde es tatsächlich richtig spannend und ich wollte unbedingt weiterlesen, um hinter die ganzen Geheimnisse und Verschwörungen zu kommen. Die gesamte Geschichte über habe ich mich immer wieder etwas konfus und verloren gefühlt. Am Ende wurde zwar alles zusammengeführt, aber leider waren für mich einige Aspekte nicht ganz schlüssig und viele der getroffenen Entscheidungen nicht so wirklich nachvollziehbar. Damit, dass nicht alle meine Fragen geklärt wurden, kann ich erstmal leben, da es ja noch eine Fortsetzung gibt.


FAZIT
Grundidee, Setting und Spannung sind super. Dafür hat es mir an lebendigen Charakteren, Emotionen und Tiefe gefehlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2021

Konnte mich trotz Spannung nicht überzeugen

Crave
1

Meine Meinung zu Crave ist sehr zwiegespalten. Einerseits konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil die Geschichte mich wirklich gefesselt hat, andererseits gab es einige Aspekte, die ich sehr ...

Meine Meinung zu Crave ist sehr zwiegespalten. Einerseits konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil die Geschichte mich wirklich gefesselt hat, andererseits gab es einige Aspekte, die ich sehr problematisch fand, vor allem die Protagonistin Grace hat mich oft wütend gemacht.
Aber zuerst zum Positiven: Das Setting der Geschichte, ein Internat in Alaska hat mir sehr gut gefallen. Die Atmosphäre ist mythisch und unheimlich. Der Schreibstil dagegen sehr locker und humorvoll, hat perfekt zu einem Jugendbuch gepasst.
Ich finde aus der Grundidee und der ganzen Internatsgeschichte hätte man so viel mehr machen können. Mir war der Fantasy-Anteil zu gering; es dauert sehr lang, bis man abgesehen von ein paar Andeutungen überhaupt etwas von den übernatürlichen Wesen mitbekommt. Dann wurden sie gar nicht richtig eingeführt, sodass man nicht mal wusste, wie genau man sich Aussehen, Gewohnheiten etc. vorstellen soll.
Die Liebesgeschichte stand eindeutig im Vordergrund, was mich nicht gestört hätte, wenn erstens nicht so viele Klischees erfüllt worden wären und ich zweitens mehr von den Gefühlen und der Chemie zwischen den Charakteren gespürt hätte, anstatt nur die übertriebene körperliche Anziehung. Eigentlich hat sich ein Großteil der Geschichte darum gedreht, wie attraktiv Grace Jaxon findet. Die Annäherung der beiden verlief viel zu überstürzt und überhaupt nicht realistisch.
Sowohl Grace als auch Jaxon waren mir als Charaktere eigentlich ganz sympathisch. Zusammen haben sie mich aber irgendwann hauptsächlich genervt. Jaxon ist auf den ersten Blick der typisch mysteriöse, düstere Typ, man merkt aber schnell, dass mehr in ihm steckt. Was mich bei ihm am meisten gestört hat, war sein übertriebener Beschützerinstinkt und sein zwar gutgemeintes, trotzdem oft übergriffiges Verhalten, was nicht als solches thematisiert, sondern im Gegenteil auch noch romantisiert wurde.
Grace hätte so eine starke Protagonistin sein können. Leider verfällt sie Jaxon direkt zu Beginn und verhält sich die meiste Zeit, als wäre sie völlig von ihm verblendet. Dass sie selbst bemerkt, wie klischeehaft sie sich verhält, macht es leider auch nicht besser. Wenn das der Versuch war, mit Klischees zu spielen, dann ging das ziemlich daneben.
Egal, wie problematisch Jaxon sich verhält, Grace nimmt ihn immer in Schutz und vertraut ihm Blind, ohne seine Handlungen zu hinterfragen. Einmal dachte ich, sie würde ihn endlich zurechtweisen, da hat sie einen Satz später schon wieder gesagt, wie toll sie sein Verhalten findet. Dieses bedingungslose Vertrauen und Akzeptanz wären vielleicht in Ordnung, wenn die Charaktere sich richtig kennen würde. Aber weder wusste Grace die meiste Zeit irgendetwas über Jaxon, noch hat er sich ihr Vertrauen durch sein Handeln verdient. Wenn man bedenkt, in welcher kurzen Zeitspanne die Geschichte stattfindet (wenige Tage), wirkt das Ganze noch unglaubwürdiger.
Auch abgesehen von ihrer Beziehung zu Jaxon hat Grace sich im Laufe der Geschichte zunehmend naiv verhalten und war viel zu vertrauensselig. Selbst wenn ihr etwas merkwürdig vorgekommen ist, ist sie den Dingen nie auf den Grund gegangen. Insgesamt fand ich ihr Verhalten sehr unrealistisch und gar nicht passend, zu dem Eindruck, den ich anfangs von ihr bekommen habe.
Eine Entwicklung der Charaktere hat eigentlich gar nicht stattgefunden, wenn dann eine negative. Leider gab es auch Nebencharaktere, die zu Beginn der Geschichte interessant vorgestellt wurden und, die viel Potenzial gehabt hätten, aber ab der Hälfte gar nicht mehr vorkamen, weil sich alles nur noch um Grace und Jaxon gedreht hat.
Die Handlung insgesamt war bis auf wenige Ausnahmen relativ vorhersehbar, wobei ich es trotzdem durchweg spannend fand. Leider waren viele Aspekte der Handlung nicht ganz logisch und auch das Ende war für mich nicht wirklich rund.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2021

Spannend aber nicht ganz überzeugend

Die Quellen von Malun - Blutschicksal
0

Im großen Finale erreicht die Spannung ihren Höhepunkt und die vielen verschiedenen Handlungsstränge finden zusammen.
Zusätzlich zum aktuellen Geschehen gibt es kurze Rückblicke in die Vergangenheit, die ...

Im großen Finale erreicht die Spannung ihren Höhepunkt und die vielen verschiedenen Handlungsstränge finden zusammen.
Zusätzlich zum aktuellen Geschehen gibt es kurze Rückblicke in die Vergangenheit, die noch mehr Hintergrundinformationen geben und offene Fragen klären. Durch neue Enthüllungen und das Aufdecken weiterer Verbindungen setzen sich die letzten Puzzleteile zusammen und es ergibt sich ein komplexes Gesamtbild. Die Magie nimmt hier eine noch größere Rolle ein als zuvor.
Mit jedem Band sind neue Charaktere und Handlungsstränge dazugekommen, wovon einiges nur sehr oberflächlich geblieben ist, sodass es teilweise sehr verwirrend und undurchsichtig wurde.
Bei den vorherigen Bänden hat mir die Individualität der Charaktere immer gut gefallen. Mit zunehmender Handlung wurden sie sich aber alle immer ähnlicher, haben entweder die gleiche Vergangenheit oder das gleiche Schicksal geteilt. Dadurch fiel es mir nicht nur immer schwerer, die verschiedenen Informationen auseinanderzuhalten, es wurde dahingehend auch etwas eintönig und vorhersehbar. Genauso glichen sich die Charaktere darin, dass sie sehr mächtig waren. Mir haben die Normalsterblichen gefehlt, mit denen ich mich hätte identifizieren können.
Außerdem hatte ich oft das Gefühl, dass es den Charakteren etwas zu einfach gemacht wurde. Elemente sind plötzlich wie durch Zauberhand aufgetaucht, damit die Geschichte aufgeht, das wirkte auf mich manchmal zu konstruiert. Insgesamt ergab aber alles ein rundes Ende.

Fazit: Für mich der schwächste Teil, auch wenn das Ende zufriedenstellend war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2021

Noch düsterer als Band 1

Die Quellen von Malun - Blutsohn
0

Die Fortsetzung schließt nahtlos an den Vorgänger an und man ist sofort mitten in der Geschichte drin.
Neue Perspektiven bringen Abwechslung in die Geschichte und man bekommt zunehmend Einblicke in die ...

Die Fortsetzung schließt nahtlos an den Vorgänger an und man ist sofort mitten in der Geschichte drin.
Neue Perspektiven bringen Abwechslung in die Geschichte und man bekommt zunehmend Einblicke in die Gedankenwelt der Bösewichte, wodurch die Atmosphäre noch düsterer wird als im ersten Band. Trotz der vielen Hauptcharaktere sind sie vielschichtig und je mehr man über die Vergangenheit einiger erfährt, desto besser versteht man ihre Taten. Allerdings wirken manche der weniger wichtigen Charaktere eher wie anonyme Platzhalter ohne Tiefe, die nur für einen bestimmten Zweck in die Geschichte hineingeschrieben wurden. Dadurch habe ich schnell den Überblick verloren und konnte auch nicht wirklich mit ihnen mitfühlen.
Im Laufe der Geschichte wurden immer mehr Informationen über die Hintergründe preisgegeben. Ich finde es gut, dass man nicht gleich im ersten Band mit allen Infos überschüttet wurde, sondern die Spannung länger aufrecht gehalten wurde. Die Handlung blieb unvorhersehbar, vor allem Verbindungen, die zwischen den Charakteren aufgedeckt wurden, haben mich überrascht. So tauchen bspw. Charaktere, die man erst für unwichtig hält, später wieder auf und nehmen eine immer wichtigere Rolle in der Geschichte ein. Trotzdem muss ich sagen, dass dieser Band mich nicht so packen konnte, wie der erste. Es gab Handlungsstränge, in denen die Magie weiter in den Vordergrund gerückt ist, wodurch es für mich etwas zu abstrakt wurde und ich irgendwann das Interesse verloren habe. Das Ende blieb aber spannend und man will wissen, wie es mit den Charakteren weitergeht.

Fazit: Eine Fortsetzung, die mich trotz Spannung und überraschenden Wendungen nicht ganz überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.05.2021

Düster und spannend

Die Quellen von Malun - Blutgöttin
1

„Blutgöttin“ ist ein düsterer High Fantasy Roman, der in einer Welt spielt, die der unseren auf den zweiten Blick gar nicht so unähnlich ist, nur dass hier die Abgründe der Menschheit schonungslos zur ...

„Blutgöttin“ ist ein düsterer High Fantasy Roman, der in einer Welt spielt, die der unseren auf den zweiten Blick gar nicht so unähnlich ist, nur dass hier die Abgründe der Menschheit schonungslos zur Schau gestellt werden.
Die Brutalität und Grausamkeit der Geschichte ist oft schwer zu ertragen und hat mich beim Lesen teilweise an meine Grenzen gebracht. Besonders schön zu lesen ist dagegen der bildhafte Schreibstil, der mich sofort gefesselt hat und zur düsteren Atmosphäre beiträgt.
Die Welt ist komplex aufgebaut und wirkt gut durchdacht, wenn auch teilweise etwas kompliziert, wenn es beispielsweise um die verschiedenen Zeitrechnungen geht. Besonders gefallen hat mir die Idee mit den zwei Sonnen, die eine wichtige Rolle in der Geschichte einnehmen und das Ganze für mich noch etwas origineller und interessanter gemacht haben.
Es gibt vier unterschiedliche Hauptcharaktere, aus deren Perspektiven die Handlung erzählt wird. Sie heben sich gut voneinander ab, haben alle ihre eigenen Stärken und Schwächen und wirken dadurch authentisch und nahbar. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft, wodurch man ganz beiläufig nicht nur die individuellen Lebensräume kennenlernt, sondern auch einen guten Überblick über das gesamte System erhält, ohne dass man mit Informationen überschüttet wird. Ich mochte es, wie die unterschiedlichen Perspektiven im Laufe der Geschichte auseinander gegangen sind und sich später wieder neu zusammengefunden haben und so ein immer weiter verstricktes Netz aufgebaut wurde.
Es gibt keinen einheitlichen Spannungsbogen, der sich durch den ersten Roman zieht, sondern jede Perspektive hat ihren eigenen. Dabei gibt es teilweise große Unterschiede, wie schnell die Handlung voranschreitet. So passiert bei einigen Charakteren sehr viel, während ein anderer erst langsam in die Geschichte eingeführt wird. Es gab ein paar Längen, die sich aber insgesamt gut mit den spannenderen Abschnitten ergänzt haben. Am Ende blieben viele Fragen offen und man hat insgesamt wenig über die Hintergründe der Geschichte erfahren, wodurch die Spannung aufrechterhalten blieb.

Fazit: Ein gelungener Reihenauftakt, mit vielen interessanten Charakteren für Leser:innen, die sich von viel Gewalt nicht abschrecken lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre