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Veröffentlicht am 31.05.2018

Spannender Schweden-Thriller

In den Fängen des Löwen
1

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Tropen (31. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3608503722
Originaltitel: Leon
Übersetzung: Christel Hildebrandt
Preis: 14,95€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannender ...

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Tropen (31. Mai 2018)
ISBN-13: 978-3608503722
Originaltitel: Leon
Übersetzung: Christel Hildebrandt
Preis: 14,95€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannender Schweden-Thriller

Inhalt:
Ein elfjähriger Junge wird bestialisch ermordet und seine Leiche in großer Höhe auf einem Schornstein deponiert. Die Ermittler Zack und Deniz von der Stockholmer Kripo kommen schnell einem Kinderhändlerring auf die Spur. Doch dann werden weitere Leichen entdeckt und noch ein Kind verschwindet. Der Polizei wird ein Video zugespielt - der Countdown läuft. Werden sie den Jungen retten können?

Meine Meinung:
Dies ist zwar bereits der 2. Teil der Zack Herry-Reihe, man braucht aber keine Vorkenntnisse und kann ihn gut als Stand alone lesen. Die paar Fäden im Hintergrund, die wohl bereits im Vorgängerband begonnen wurden und auch jetzt noch nicht zu Ende geführt sind, haben mit dem Fall nichts zu tun und nehmen auch nicht viel Raum ein. Zudem wird das Wichtigste hier noch einmal kurz erwähnt, sodass man auch als Quereinsteiger gut im Bilde ist.

Die Hauptsache bei einem Thriller ist Spannung. Und die liefern die Autoren Kallentoft und Lutteman zur Genüge. Bereits mit dem Prolog bekommt man einen Vorgeschmack auf die Grausamkeiten, die einen noch erwarten. Der Thriller ist brutal, er ist blutig, er ist düster. Er ist nichts für schwache Nerven. Aber er hat eine gut durchdachte und komplexe Handlung, er überrascht immer wieder mit neuen Erkenntnissen, die das Bisherige auf den Kopf stellen. So klebt man geradezu an den Seiten und verschlingt ein Kapitel nach dem anderen.

Nur mit den Ermittlern bin ich nicht so richtig warmgeworden. Zack, der so weit in der Drogensucht feststeckt, dass er sie kaum noch vor seinen Kollegen verbergen kann und dessen bester Freund gleichzeitig sein Drogendealer Abdula ist, konnte ich als Polizisten fast nicht ernst nehmen. Aber auch einige seiner Kollegen verhalten sich ziemlich unprofessionell. Das ist zwar menschlich, stört mich in dieser Anhäufung dann aber doch ein wenig. Deshalb schrammt „In den Fängen des Löwen“ haarscharf an 5 Sternen vorbei.

Fazit:
Dieser Roman ist nichts für Zartbesaitete, bietet Lesern, die es gerne blutig und grausam mögen, aber sehr spannende Unterhaltung. Die atmosphärischen Beschreibungen des kalten schwedischen Winters lassen einen frösteln.

Die Reihe:
1. Die Fährte des Wolfes
2. In den Fängen des Löwen
3. Das Blut der Hirsche (voraussichtler Erscheinungstermin: Oktober 2018)

★★★★☆

Veröffentlicht am 31.03.2018

Szenen dreier Ehen

Mister Peanut
1


Inhalt:
David liebt seine Frau Alice irgendwie, und doch träumt er immer wieder ihren (gewaltsamen) Tod. Er schreibt sogar ein Buch darüber. Als Alice dann wirklich stirbt, steht David natürlich unter ...


Inhalt:
David liebt seine Frau Alice irgendwie, und doch träumt er immer wieder ihren (gewaltsamen) Tod. Er schreibt sogar ein Buch darüber. Als Alice dann wirklich stirbt, steht David natürlich unter Verdacht. Aber auch die ermittelnden Detectives Sheppard und Hastroll können ein Lied von den Tücken der Ehe singen.

Meine Meinung:
Sehr geschickt verwebt Adam Ross drei Handlungsstränge in seinem Debütroman. Darin seziert er drei Ehen, die von David und Alice Pepin, Sam und Marilyn Sheppard sowie Ward und Hannah Hastroll. Er nimmt damit auch Bezug auf den wahren Fall des Samuel Sheppard, der 1954 wegen Mordes an seiner Frau verurteilt wurde, später aber freigesprochen wurde.

Alle drei Ehen drehen sich im Kreis und treten auf der Stelle. Hier wird immer wieder passend M.C. Escher eingestreut, dessen verwirrende Bilder denen dieser Ehen gleichen. Bezeichnend auch, dass eine tragende Figur sich Möbius nennt. Akribisch beleuchtet Ross das Liebesleben der drei Paare, das immer wieder in Hass umzuschlagen droht. Er zeigt die Gleichgültigkeit, den Egoismus, die Verzweiflung der einzelnen Protagonisten. Er zeigt, dass sie nicht miteinander, aber auch nicht ohne den Partner leben können und wollen.

Abgesehen von einigen Längen, wo die Beschreibungen meiner Meinung nach zu sehr ausufern, konnte mich die Erzählung von Anfang bis Ende fesseln. Es fiel mir leicht, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, auch wenn keiner von ihnen richtig sympathisch ist.

Fazit:
Ein Roman, der trotz aller Absurdität der Wirklichkeit ähnelt und sicher noch lange nachhallt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 28.03.2018

Traurig, witzig und emotional, aber auch etwas kitschig

Für immer ist die längste Zeit
1

Inhalt:
Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie hinterlässt ihren Ehemann Brady und ihre sechzehnjährige Tochter Eve, die von dem Selbstmord wie vor den Kopf gestoßen sind und nach den Gründen ...

Inhalt:
Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie hinterlässt ihren Ehemann Brady und ihre sechzehnjährige Tochter Eve, die von dem Selbstmord wie vor den Kopf gestoßen sind und nach den Gründen suchen. Erst jetzt, wo Maddy fehlt, merken sie, was sie an ihr hatten …

Meine Meinung:
„Für immer ist die längste Zeit“ ist der Debütroman von Abby Fabiaschi und sehr locker zu lesen. Trotz des ernsten Themas ist der Roman auch mit Humor gespickt. Neben der Trauerbewältigung gibt es viele hoffnungsvolle Momente. Für die ein oder andere Leserin kann das Buch durchaus auch ein bisschen Trost bieten.

Abby Fabiaschi arbeitet mit verschiedenen Perspektiven. Regelmäßig wechselt sie zwischen Maddy (quasi als Geist), Eve und Brady. Das finde ich sehr gelungen, denn so erhält man einen guten Einblick in die drei Protagonisten und kann ihre Entwicklung sehr schön verfolgen. Und eine Entwicklung machen sie alle drei durch. Im Lauf der Zeit erfahren sie Dinge, die ihre Einstellung stark verändern. Eve und Brady wird zum Beispiel beim Lesen von Maddys Tagebuch immer klarer, dass sie Maddys Rolle in der Familie nie ausreichend gewürdigt haben. Erst jetzt, wo Maddy tot ist, verstehen sie, wie Maddy für sie gesorgt hat und dass sie Maddys eigene Bedürfnisse nicht gesehen haben.

Mir ist ein Unrecht geschehen, ich wurde betrogen um ein Geschenk, das vor meiner Nase lag, als ich zu egoistisch war, um es zu öffnen. (Eve bei 23% des E-Books)

Maddy lässt sich allerdings auch durch den Tod nicht davon abhalten, sich um ihre Familie zu kümmern. Sie kann zwar nicht physisch eingreifen, doch gelingt es ihr immer wieder, ihren Lieben Botschaften einzuflüstern oder ihnen ein Gefühl von Wärme zu schicken. Sehr witzig fand ich dabei, wie Maddy eine neue Frau für Brady und damit eine neue Mutter für Eve sucht. In der Grundschullehrerin Rory hat sie eine wunderbare, warmherzige Person gefunden, die für Maddys Zwecke optimal erscheint.

Eve und Brady haben nicht nur mit ihrer Trauer zu kämpfen, sondern auch mit Schuldgefühlen, steht doch ständig die Frage nach dem Warum im Raum. Zudem hatten sich die beiden mit Maddy in ihrer Mitte etwas entfremdet und müssen nun versuchen, wieder eine Familie zu werden und sich aufeinander einzulassen.

Dies alles wird von der Autorin sehr authentisch dargestellt und mit vielen Lebensweisheiten ausgeschmückt. Man kann auf jeden Fall auch selbst etwas nachdenklich werden und mal die eigene Familie unter die Lupe nehmen.

Im Mittelteil hätte etwas Spannung dem Roman gutgetan. Aber wenigstens sind am Schluss alle Fragen geklärt, sodass man das Buch zurfrieden zuklappen kann.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Kaum Neues gegenüber "Opal"

Obsidian 0: Oblivion 3. Lichtflackern (Opal aus Daemons Sicht erzählt)
1

Gebundene Ausgabe: 269 Seiten
Verlag: Carlsen (28. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3551583871
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Oblivion. A Lux Novel
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 269 Seiten
Verlag: Carlsen (28. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3551583871
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Oblivion. A Lux Novel
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Kaum Neues gegenüber „Opal“

Inhalt:
Dawson ist wieder zu Hause, Daemon und Katy sind endlich zusammen. Alles könnte so einfach sein, als Blake plötzlich wieder auftaucht und die Lux um Hilfe bittet. Da Dawson natürlich auch seine geliebte Bethany befreien will, bleibt ihnen wohl nichts anderes übrig als mit Blake zusammenzuarbeiten. Aber können sie ihm vertrauen?

Meine Meinung:
„Lichtflüstern“ und „Lichtflimmern“, die ersten beiden Bände dieser Reihe aus Daemons Sicht, haben mir um einiges besser gefallen, einfach weil es mehr Szenen gab, die man nicht schon aus der Obsidian-Reihe kannte. In „Lichtflackern“ gibt es so gut wie nichts Neues. Fast alle Szenen kennt man bereits aus „Opal“ aus Katys Sicht, und Daemons Gedanken dazu sind nun nicht gerade unverzichtbar. Meistens geht es sowieso nur darum, wie toll er Katy findet und wie gerne er Blake etwas antun würde. Auf mich wirkte er in diesem Band ziemlich platt. Dass er auch anders sein kann, hat er schon bewiesen.

Trotzdem hätte ich auf diesen Teil der Reihe nicht verzichten wollen. Nun ist es eine runde Sache, und die ganze Handlung ist aus beiden Perspektiven beleuchtet. Der lebendige Schreibstil und die atmosphärischen Beschreibungen von Jennifer L. Armentrout sorgen wie immer für ein lockeres Lesevergnügen.

Die Oblivion-Reihe:
1. Lichtflüstern (Obsidian aus Daemons Sicht)
2. Lichtflimmern (Onyx aus Daemons Sicht)
3. Lichtflackern (Opal aus Daemons Sicht)

★★★☆☆

Veröffentlicht am 02.12.2017

Ein spannendes Abenteuer

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
1

Vorbemerkung:
„Über den wilden Fluss“ ist der Auftaktband einer neuen Trilogie, wobei der 1. Band die Vorgeschichte zu Philip Pullmans Trilogie „His Dark Materials“ („Der goldene Kompass“ usw.) erzählt. ...

Vorbemerkung:
„Über den wilden Fluss“ ist der Auftaktband einer neuen Trilogie, wobei der 1. Band die Vorgeschichte zu Philip Pullmans Trilogie „His Dark Materials“ („Der goldene Kompass“ usw.) erzählt. Man muss „His Dark Materials“ nicht unbedingt kennen, um der Handlung dieses Buches folgen zu können, denn es beginnt ja praktisch bei Null. Man kann aber durchaus die anderen Bücher noch hinterher lesen, denn von deren Geschichte wird hier nichts verraten. Der 2. Band soll dann ca. 20 Jahre später spielen. Hierfür dürfte es dann ratsam sein, „His Dark Materials“ vorher zu lesen.

Inhalt:
Der elfjährige Malcolm lebt mit seinen Eltern nahe Oxford. Er hilft ihnen im Gasthaus, wo er Augen und Ohren offen hält und so allerlei Neuigkeiten erfährt. Nebenbei geht er im benachbarten Kloster den Nonnen zur Hand. Als diese ein Baby in ihre Obhut nehmen, ist Malcolm sofort Feuer und Flamme für das kleine Wesen. Doch bald tauchen verschiedene Männer auf, die sich für das Baby Lyra interessieren, und nicht alle haben gute Absichten. Als es zu einer Katastrophe kommt, muss Malcolm Lyra zusammen mit der fünfzehnjährigen Alice retten. In einer wilden Fahrt geht es auf Malcolms Kanu „La Belle Sauvage“ die Themse hinunter.

Meine Meinung:
Ich habe vor Jahren „His Dark Materials“ sehr gerne gelesen. Die Welt, die Philip Pullman geschaffen hat, hat mich fasziniert mit ihrer Mischung aus spezieller Wissenschaft und einfachem Lebensstil. Auch die Verbindung zwischen Menschen und ihren Dæmonen fand und finde ich immer noch sehr spannend. So war ich hocherfreut, als ich erfuhr, dass Pullman nun auch die Vorgeschichte aufgeschrieben hat. Ich konnte mich dann auch gleich wieder in dieser Welt zurechtfinden, obwohl ich, ehrlich gesagt, kaum noch eine detaillierte Erinnerung hatte.

Malcolm mochte ich auf Anhieb. Er ist ein aufgeweckter, intelligenter und sehr lieber Junge. Man muss ihn einfach gern haben. Alice dagegen ist anfangs recht mürrisch und abweisend. Sie entwickelt sich erst im Lauf des Romans. Aber auch Malcolm entwickelt sich weiter. Es gibt viele Situationen, in denen er schwierige Entscheidungen treffen muss, auch Situationen, bei denen es um Leben und Tod geht. Hier wächst Malcolm regelmäßig über sich selbst hinaus und leistet schier Unmenschliches und erweist sich als äußerst loyal. Den Protagonisten war ich beim Lesen immer ganz nah. Ich hatte ein klares Bild von ihnen und konnte ihre Handlungsweisen immer gut nachvollziehen.

Obwohl die Geschichte insgesamt sehr spannend ist, hat mir der absolute Wow-Effekt gefehlt. Zwischen all den spannenden Szenen gibt es doch auch immer mal wieder die ein oder andere (kurze) Länge. Daneben war mir die Handlung ein bisschen zu geradlinig, obwohl sie auch einige Überraschungen bereithält. Aber da hätte ich mir einfach noch etwas mehr Komplexität gewünscht. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gerne gelesen und mich in der beschriebenen Welt an Malcolms Seite sehr wohl gefühlt.

Für Fans von „His Dark Materials“ und solche, die es werden wollen, ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.

Die Trilogie His Dark Materials:
1. Der goldene Kompass
2. Das magische Messer
3. Das Bernstein-Teleskop

Die Trilogie The Book of Dust:
1. Über den wilden Fluss
2. ???
3. ???